Ansichten eines Informatikers

Die Allianz bedroht die Welt

Hadmut
8.12.2022 18:22

Star Wars ist ein Dreck gegen den Putsch, den man gestern gerade noch verhindern konnte.

Die Medien haben ja gestern groß gebrüllt, dass man gerade noch mit 3000 Polizisten verhindern konnte, dass 25 Leute die Republik in die Knie zwingen. Die wollten den Reichstag stürmen, hieß es. Und dann? Als ob dann jeder niederknien und sie als die neuen Herrscher hätte anerkennen müssen, nur weil sie den Reichtstag besetzt hätten.

Die ganze Story ist so schwachsinnig, dass sie prima zu den ÖRR-Nachrichten und unserer Bundesregierung passt.

Aber was haben sie denn nun vorgehabt?

Das erfährt man nicht. Brutal gefährlich sollen sie sein, aber man weiß nicht, warum.

Die WELT enthült nun den teuflischen Plan der Putschisten:

Generalbundesanwalt Peter Frank sagte, die Aktion der Sicherheitsbehörden in der Reichsbürger-Szene habe sich gegen eine Gruppierung gerichtet, die sich das Ziel gesetzt habe, das politische System der Bundesrepublik „unter Einsetzung von Gewalt und militärischen Mitteln zu beseitigen“. Die Gruppe habe eine „neue deutsche Armee“ aufbauen und gewaltsam in das Reichstagsgebäude eindringen wollen.

Ja, und dann? Was machen sie dann da drin? Warten, bis sie ausgehundert werden oder was?

Das politische System der Bundesrepublik beseitigen, indem man ein Gebäude besetzt, in dem, glaubt man den Parlamentsvideos, sowieso kaum jemand noch den Sitzungen folgt?

Wie kann jemand Generalbundesanwalt werden, der so einen Mist erzählt und selbst glaubt?

Den Ermittlungen zufolge waren in der Vereinigung zudem Personen mit einigem gesellschaftlichen und politischen Einfluss und erheblichem Gefahrenpotenzial aktiv: eine frühere Bundestagsabgeordnete der AfD, die in Berlin als Richterin arbeitete, ein Abkömmling eines alten Adelsgeschlechts, sowie frühere und noch aktive Bundeswehrsoldaten und ein bereits zuvor vom Dienst suspendierter Polizist aus der Szene der Corona-Leugner.

Liest sich wie die Ladenhüter auf eBay.

Nach Informationen von WELT wurden bislang eine scharfe Schusswaffe, Schreckschusswaffen, Prepper-Vorräte und Tausende Euro Bargeld gefunden.

Ist ja der Hammer. Jedes 16-jährige Clan-Mitglied in Berlin ist um die Mittagszeit in der Innenstadt besser bewaffent.

Mir wäre jetzt auch nicht bekannt, dass der Besitz von Prepper-Vorräten oder tausenden Euro Bargeld irgendwie verboten oder strafbar wäre. Oder dass die Bundesanwaltschaft überhaupt befugt wäre, ober solche Privatangelegenheiten öffentlich Auskunft zu geben.

Und selbst Schreckschusswaffen und scharfe Schusswaffen kann man auch legal besitzen.

Es ist bisher nicht erkennbar, worin eigentlich die Straftat liegen soll.

Den Angaben zufolge sollen die Mitglieder der Gruppe spätestens ab November 2021 geplant haben, „die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland zu überwinden und durch eine eigene, bereits in Grundzügen ausgearbeitete Staatsform zu ersetzen“.

Das tut in Berlin die Studentenschaft praktisch jedes geisteswissenschaftlichen Studiengangs.

Dabei sollen sie auch „den Einsatz militärischer Mittel und Gewalt gegen staatliche Repräsentanten“, sowie „die Begehung von Tötungsdelikten“ erwogen haben.

Es zu erwägen ist meines Wissens nicht strafbar.

Die Gruppe soll einem Konglomerat aus Verschwörungsmythen und Erzählungen der „Reichsbürger“, sowie der QAnon-Ideologie gefolgt sein. Sie seien davon überzeugt gewesen, dass Deutschland von einem als „deep state“ bezeichneten Geheimbund regiert wird.

Das wird sie ja auch. Siehe allein schon die Geldflüsse von George Soros, der ja auch in den USA die Politik lenkt. Wie oft bin ich in den letzte 10 Jahre auf korrupte Verbindungen mit NGOs gestoßen, die immer wieder von George Soros bezahlt werden?

Wie dem auch sei, von einem deep state überzeugt zu sein, ist auch keine Straftat.

Eine „Allianz“ von Regierungen, Nachrichtendiensten und Militär anderer Staaten plante der Ideologie zufolge in naher Zukunft einen Angriff auf diesen „deep state“.

Den Ermittlungen des Generalbundesanwaltes zufolge wollten die „Reichsbürger“ die nach dem Angriff der „Allianz“ verbleibenden staatlichen Institutionen durch sogenannte „Heimatschutzkompanien“ bekämpfen. Die Gruppe habe in ihren Planungen auch Todesfälle „zumindest billigend in Kauf“ genommen.

Das heißt, die wollten gar nicht selbst putschen, sondern auf den Angriff der „Allianz“ warten und dann hinterher nur die Reste wegputzen? Also nie, weil es diese Allianz ja nicht gibt?

Laut Generalbundesanwalt stehen Mitglieder der Vereinigung zudem im Verdacht, Vorbereitungen getroffen zu haben, „mit einer kleinen bewaffneten Gruppe gewaltsam in den Deutschen Bundestag einzudringen“. Aus Sicherheitskreisen verlautete, die Gruppe hätte den Angriff eigentlich im September dieses Jahres durchführen wollen. Die Aktion sei aber aus bisher nicht bekannten Gründen abgeblasen worden. Die Behörden hätten durch Abhörmaßnahmen und Observationen von den Planungen erfahren und einen etwaigen Angriff durch die engmaschige Überwachung der Gruppe vereiteln können.

Was denn nun? Wurde er abgeblasen oder wurde er vereitelt? Und was sollte es bringen, bewaffnet in den Bundestag einzudringen? Um dort dann in der ausweglosesten Position zu sein, die man sich vorstellen kann? Taktisch völlig Blödsinn, und doch behaupten sie, Ex-Angehörige der Bundeswehr seien beteiligt, die es also besser gelernt haben müssten?

Was hätten sie denn dann gemacht? Die Bundestagsabgeordneten als Geisel genommen? Was hätte das gebracht? Die Bundestagsabgeordneten sind völlig befähigungs- und kompetenzlos, nur Ideologieschwätzer, politisch und demokratisch völlig wertlos. Die hätte man ohne weiteres durch x-beliebige Parteiunterschichten ersetzen können und keiner hätte den Unterschied gemerkt. Und von der Sorte haben wir mehr als genug. Wer sollte sich davon erpressen lassen?

Darunter soll auch ein noch aktiver Stabsfeldwebel der Bundeswehr-Spezialeinheit „Kommando Spezialkräfte“ (KSK) gewesen sein.

Einer von der Einheit Kommando Spezialkräfte soll dabei gewesen sein, also mit einer Ausbildung darin, dass man sich nicht selbst in eine so ausweglose Falle begibt, wie den Bundestag zu besetzen. Der das von Beruf gelernt hat, dass das taktisch völlig idiotisch und nicht zu halten ist. Wie passt das zusammen?

Für die Zeit nach dem erhofften Umsturz wollte die Gruppe den Ermittlungen zufolge eine Art Übergangsregierung etablieren.

Auch das ist meines Wissens nicht strafbar. Wenn einer sagt, dass er daran glaube, dass bald kleine grüne Männchen von Alpha Centauri kommen, unsere Regierung fressen, und er dann gerne Finanzminister würde, ist das ziemlich bescheuert, aber noch nicht strafbar.

Prinz Heinrich XIII. Reuß trat bereits vor dem heutigen Zugriff der Sicherheitsbehörden durch „Reichsbürger“-Propaganda in Erscheinung. Im Jahr 2019 fabulierte er in einer Rede bei einem angeblich in Zürich abgehaltenen „Worldwebforum“ darüber, dass die Bundesrepublik Deutschland kein souveräner Staat sei.

Ist sie ja auch nicht. Sagen beispielweise auch russische Militärhistoriker, und Russland ist immerhin Vertragspartei im 2+4-Vertrag. Und in einem souveränen Staat würden die US-Geheimdienste nicht reinreden, wer hier promovieren darf und wer nicht.

Und dann so ein Doppelbegriffsbrüller:

Die Szene der „Reichsbürger“ gilt als äußerst heterogen.

Da wollte man unbedingt „divers“ vermeiden.