Ich hab den Beruf verfehlt…
Flughafen hätt ich werden sollen. In Berlin. Nix können, nix machen, keinen vernünftigen Plan haben, keinen Termin einhalten, und trotzdem immer noch ein paar Milliarden obendrauf bekommen. Schreibt mir gerade ein Leser. Aber:
Dummerweise verweist er zur Begründung auf einen Tweet von Anatol Stefanowitsch. Der da meint, man solle doch einfach die Berliner Universitäten als Flughäfen ausgeben: Da könnten auch keine Flugzeuge landen und die bräuchten auch Milliarden.
Was gar nicht mal so abwegig ist, denn wenn sowieso kein Flugzeug landet, ist es doch völlig wurscht, ob die ne Landebahn und ne Gepäckabfertigung haben oder nicht. Und auf das nix können, nix machen, keinen Plan haben, dummes Zeug produzieren und Geld verheizen sind die Berliner Unis ja wirklich spezialisiert. Da hätte man sich BER einfach sparen und durch HU, FU und TU ersetzen können. Bruchlandungen haben die ja reihenweise.
Dass aber ausgerechnet dieser Anatol Stefanowitsch da die Klappe aufreisst, ist ein Ding. Denn der ist mir schon mal sehr negativ im Zusammenhang mit der Abwiegelung von Plagiaten und Desinformation aufgefallen, sondern ein Leser hat mich gerade vorgestern erst darauf hingewiesen, dass der jetzt auch diesen Gender-Blödsinn treibt. Als Wissenschaftler hat der bei mir gerade eine negative Bewertung. Eigentlich wollte ich das ja nun gar nicht mehr erwähnen, weil ich die letzten Tage schon viel zuviel über Gender geschrieben habe. Aber meine Mailbox platzt vor Zuschriften und wenn’s nu so schön passt…
Ich sag’s mal so: Wenn man schon die Berliner Universitäten wegen ihrer Inkompetenz und Defizite und der Unmöglichkeit, dass Flugzeuge dort landen, zu Flughäfen erklärt, sollte man darüber nachdenken, Stefanowitsch zu dessen Projektleiter zu machen. Dann können sie ihre Plagiate und die wissenschaftlichen Ausfälle bei den Gender Studies auf die Entrauchungsanlage schieben…
(Eigentlich hatte ich mich von Tegel innerlich schon verabschiedet, aber irgendwie ist mir gerade so, als würde es sich für Berlin doch noch lohnen, Tegel mit einer U-Bahnstation zu unterkellern. Als ich mal in Tegel fragte, warum man eigentlich mit dem Bus zur U-Bahn fahren muss und sie nicht gleich die U-Bahn bis zum Flughafen gebaut haben, erzählte mir einer der Leute von den Verkehrsbetrieben dort, dass es durchaus einen U-Bahn-Tunnel bis zum Flughafen gebe, aber man vergessen habe, den U-Bahnhof zu bauen. Der sei zwar in den Bauplänen eingezeichnet, aber nicht richtig beschriftet und von der Baufirma deshalb fehlinterpretiert und weggelassen worden. Und als man es gemerkt habe, sei es zu spät gewesen. Deshalb gäb’s ne U-Bahn-Röhre bis unter den Flughafen, aber keinen Bahnsteig dazu. Einfach aus Doofheit vergessen, und keiner hat’s gemerkt. Berlin ist offenbar eine Kapazität, was den Flughafenbau angeht. Insofern drängt sich auch der gegenteilige Gedanke auf, den Flughafen Tegel dort zur Universität zu erklären. Das geistige Niveau scheint zu passen, und abgehoben genug sind die in Tegel auch. Und genug Höhenflieger mit fehlender Bodenhaftung haben sie dort ebenfalls. Auch das sonstige Blödsinnsniveau qualifiziert Tegel als deutsche Universität.)
10 Kommentare (RSS-Feed)
Naja, wenn’s einem aber doch die Verkehrsbetriebe selbst erzählen… Oder ist das ne Touristenverarsche?
Hätte das zweite Sechseck da gebaut werden sollen, wo jetzt dieses Camping-Terminal steht?
Schau Dir mal Tegel bzw. das Sechseck und die Zufahrt von oben an, dann sticht durch die gebrochene Symmetrie sofort ins Auge, das dort ein zweites Sechseck fehlt.
Ja. Ich war ja schon oft genug dort. Aber da steht ja nun dieses unsägliche Pappschachtel-Terminal, das den Eindruck macht, als sei’s eh nur ein temporäres Provisorium und die Halle transportabel.
Aber darum ging’s mir nicht. Mir ging’s darum, dass da eben einer von den Verkehrsbetrieben mir die Sache mit dem Tunnel erzählt hat. Und wenn das einer von den Verkehrsbetrieben war, dann ist es halt nicht einfach irgendwer. Sondern eben die Verkehrsbetriebe, die die U-Bahnen betreiben.
Anatol Stefanowitsch kenne ich noch aus einem anderen Zusammenhang:
u.a.
http://www.belleslettres.eu/blog/stefanowitsch-schnee-eskimo.php
belleslettres.eu hat schon mehrfach Anatol Stefanowitsch auf inhalticher Ebene kritisiert.
Na, da wundert’s mich dann auch nicht mehr, dass ein Sprachwissenschaftler auf diesen Gender-Senf hereinfällt…
Das zweite Sechseck sollte dort hin, wo jetzt das Terminal C steht. Die Angaben in der deutschen Wikipedia sind relevant (*grins*) und korrekt, sowohl was den aktuellen Ausbauzustand als auch was die ursprünglichen Planungen angeht. Auch der U-Bahnhof ist dort eingezeichnet.
Der BVGler, mit dem Du da gesprochen hast, wusste es vermutlich nicht besser. Der Berliner erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Oder war das ein Mitarbeiter, der ausdrücklich zur Touristeninformation eingesetzt war?
Alle Familie in Deutschland zusammen sind zuschussmäßig 133% des Berliner Flughafens wert: “Das Betreuungsgeld, das die CSU unbedingt will (2013: 300 Millionen Euro), die Zuschussrente, das Lieblingsprojekt der CDU-Ministerin von der Leyen (Kosten 2014: 380 Millionen Euro) und neue Bundesmittel – in Rede sind 200 Millionen Euro – für den kriselnden Berliner Großflughafen.”
Sie hätten wirklich Flughafen werden sollen!
Du solltest nicht jeden Mist glauben, den man Dir erzählt. Es gibt in der Tat einzelne Vorleistungen für die Verlängerung der U5 bis zum Flughafen Tegel. Die sichtbarste und größte ist die Ausführung des U-Bahnhofs Jungfernheide mit zwei übereinander liegenden Richtungsbahnsteigen, von denen die eine Hälfte für die U7 genutzt wird und die andere bis auf ein paar Metern Gleis für Feuerwehrübungen brach liegt und vermutlich auch brach liegen bleiben wird.
Außerdem sind die Tunnel der U5 in Richtung Tegel noch ein paar hundert Meter weiter als Vorleistung mit gebaut worden, da die Unterfahrung des Kanals nachträglich nicht ohne Betriebsunterbrechung der U7 hätte gebaut werden können.
Von einem Tunnel “bis zum Flughafen” kann jedenfalls nichtmal am Stammtisch gesprochen werden.
Am Flughafen Tegel selbst ist der U-Bahnhof nicht “vergessen” worden, sondern sollte im Zug des Baus des zweiten Sechsecks zwischen den beiden Sechsecken gebaut werden. Dazu kam es jedoch nicht mehr.