Bayern/CSU: Überwachungsstaat abgewählt?
Radiohören war heute wirklich interessant. Je nach Sender gibt es ganz unterschiedliche Erklärungen für das CSU-Desaster:
Die einen meinten, es wäre das Rauchverbot gewesen. Den Menschen in Bayern gings viel zu gut, hohe Einkommen, niedrige Arbeitslosigkeit, da braucht man dann sowas, um sich drüber aufzuregen. (Und das, obwohl sie doch extra wegen der Wahl das Rauchverbot für das Oktoberfest ausgesetzt haben, weil sie fürchteten, daß die bösen, bösen Nichtraucher die armen, armen Raucher in Selbstjustiz vermöbeln würden.)
Wieder andere meinten, die Sache mit dem Autofahren nach den zwei Maß und die Tatsache, daß Becksteins Frau sich kategorisch weigerte, zur Wies’n im Dirndl zu kommen, hätte die mindestens 2 Prozent gekostet. (Hört sich saublöd an, aber wenn ich denke, wie dumm und tadelnd ich angeguckt wurde, als ich in normalen Klamotten da hin bin, glaub ich das schon. Ich muß mir unbedingt Haferlschuhe, lederne Seppelhosen, ein kariertes Hemd und einen Hut mit Gamsbart zulegen um hier akzeptiert zu werden…Oans, Zwoa, Gsuffa…)
Diese Erklärungen erscheinen mir aber alle zu platt. Ganz so doof ist der Wähler ja nun auch nicht (oder?).
Eben kam im Radio eine andere Erklärung. Der Wähler habe nicht nur die Vetternwirschaft und Postenschieberei (Vulgo: Korruption) satt, sondern auch die immer weiter gehenden Maßnahmen des Überwachungsstaates. Die CSU hat sich da ja immer wieder mit grenzenlosen Forderungen hervorgetan, besonders Beckstein ist gut darin, immer alles und jedes zu fordern, wenn es um Sicherheit geht.
Sollte das wirklich der Grund sein? Sollten große Teile der Bevölkerung auf so etwas so stark reagiert haben, daß ein Drittel der Wähler von ihrer Stammpartei abgesprungen ist?
2 Kommentare (RSS-Feed)
Weiß ich nicht, ich hab noch nicht alle Radiosender durch…
Und was ist mit der Bankenzockerei?
An der tollen Opposition hat’s aber nicht gelegen? 🙂