IKEA und Kunst
Sachen gibt’s…
Leider bin ich gerade nicht dort.
Es gibt ja auf Zypern auch einen IKEA-Laden in Nikosia, dazu noch so einen kleinen Shop in Limassol, wo man so Kleinkram wie Besteck bekommt und sich Sachen zur Abholung hinbestellen kann, und noch einen Online-Shop mit Lieferung in die Wohnung. Ich habe da natürlich ein paar Sachen gekauft, Schreibtisch und Wohnzimmerschrank für unter den Fernseher, Steckdosenleisten und sowas.
Nun bekomme ich von denen eine Einladung für morgen. Auf griechisch, muss ich immer automatisiert übersetzen lassen. Da sind die nämlich stur, im IKEA-Laden drin ist auch immer alles auf griechisch. Seither weiß ich, was „Schnitzel“ (das mit Pommes) auf Griechisch heißt: Auch Snitsel, halt mit griechischen Buchstaben. Σνίτσελ. Und die wundern sich, warum ich davor stehe und das zum Kringeln ulkig finde.
Und die laden mich nun ein, aber nicht, wie man erwarten dürfte, in den IKEA-Laden, sondern in eine Kunstgalerie. Man habe IKEA-Produkte von 100 Kunststudenten von 5 zypriotischen Universitäten zu Kunstobjekten umgestalten lassen, und die würden da nun versteigert. Der Erlös gehe an Hope for Children.
Als ich vorhin noch in der Stadt war, ging mir noch die Frage durch den Kopf, warum wir hier in Deutschland eigentlich keine positiven Nachrichten mehr haben. Es kommt nichts Positives mehr rüber, es wird nichts mehr geschaffen, es gibt hier nur noch Beschimpfung, Vorwürfe, Proteste, irgendwas blockieren, irgendwas abschaffen, irgendwas verhindern. Wer haftet, wer ist schuld, wer ist das größte Arschloch des Tages.
Und dann lese ich so eine Nachricht. Gut, zugegeben, von einem Massenmöbelhaus. Aber: Studenten machen Kunst, es sieht nach was aus, die Dinger werden als Unikate versteigert, Ergebnis für einen guten Zweck.
Von unseren Studenten hier hört man nur noch, dass sie gegen irgendeinen Vortrag protestieren, weil sie ihn rassistisch, sexistisch, kolonialistisch oder sonst irgendwas auf -istisch finden.
Warum ist das so?