Ansichten eines Informatikers

Löschkalk

Hadmut
4.6.2023 21:47

Ein Vorschlag.

Ein Leser mit anscheinend asiatischer Ehefrau korrigiert mich, was die Eunuchen angeht:

Lieber Danisch,
es war wohl eher so, daß erwachsenen Männern, die hoch aufsteigen wollten, die Eier und der Penis abgeschnitten wurden, danach durch Löschkalk haltbar gemacht und in einer Schachtel aufbewahrt, damit sie dem Verstorbenen als Grabbeilage wohl für das himmlische Dasein wieder zur Verfügung standen. Zum Ertragen der Schmerzen wurde ihnen ein gekochtes Ei in den Mund gelegt.
Durch die Kastration wurde sichergestellt, daß des Kaisers Kinder auch wirklich des Kaisers Kinder waren und es wurde absolute Loyalität vorausgesetzt und dadurch erhalten.
Daß den Knaben die Hoden genommen wurden, passierte wohl eher in Europa zum Erhalt der Singstimme. Ich glaube, da haben Sie etwas durcheinander gebracht.
(Wenn Sie einem intellektuell Unterlegenem bitte ausnahmsweise eine solche Bemerkung gestatten können )

Freundliche Grüße

Dass da nur Eunuchen in die verbotene Stadt durften, damit die nicht an den Frauen des Kaisers herumnageln, war bekannt, das sagten die dort damals auch. Im Prinzip war der Kaiser der einzige zeugungsfähige Mann, mit dem die da in Kontakt kamen.

Ich glaube mich aber erinnern zu können, dass diese Eunuchen ihre Palastkarriere vor der Pubertät antraten und teils auch von den Eltern dazu abgeliefert wurden, weil damit die Versorgung gesichert war. Denn, und das steht auch in dem Artikel über Eunuchen in China, der wichtige Punkt für den Palast war neben dem Aspekt, dass sie nicht an den Frauen rumbohren, auch, dass sie keine Nachfahren haben durften, und deshalb keine Eigeninteressen entwickeln sollten, sondern ihnen gar nichts außer der Loyalität zum Kaiser blieb, weil der Hofstaat die einzige Familie war. Und ausschließen, dass jemand Nachfahren hat, kann man eben nur mit einer Kastration – in China Entfernung von Hoden und Penis – vor der Pubertät. Es gab zwar auch die Kastration als Strafe, aber das ging als Strafe mit einer Versklavung einher und nicht mit einem Posten als Beamter am Hofe.

Außerdem gibt es auf Wikipedia ein Foto eines entkleideten Eunuchen im Knabenalter. Wie bei uns nach der Trans-Operation.

Die Sache mit der Schachtel und dem Löschkalk ist aber ein guter Hinweis. Man sollte das den Ärzten, die Trans-Operationen durchführen, und ihren Kunden nahelegen. Das wäre doch mal eine hübsche Sitte, damit die dann, wenn die ihren Verlusten nachtrauern, noch was zum Angucken haben.