Personendaten wertvoller als Gold
Seltsame Verhältnismäßigkeiten.
Speichert und verarbeitet man personenbezogene Daten über Dritte (Dienstleister, Partnerfirmen, Rechenzentren usw.), und wenn’s nur die Schuhgröße oder die Telefonnummer ist, also weit harmloser als was die Leute bei Facebook rausposaunen, dann braucht man Verträge über die sogenannte Auftragsdatenverarbeitung. Man muss sich das dann alles selbst anschauen und sich vergewissern, dass das auch alles ordentlich verarbeitet wird, abgeschlossen ist, ordentlich aufgebaut usw. Diplomatie gibt’s da nicht. Wer sich nicht drum kümmert, kann heftige Strafen aufgebrummt bekommen.
Lagert die Bundesregierung aber tonnenweise Gold der Währungsreserve aus, immerhin ein Wert der im Falle des Verlustes oder auch nur der Zweifel am Bestand die Bundesrepublik in ihrem wirtschaftlichen Bestand gefährden kann, dann gucken die nicht mal nach, ob das Gold überhaupt noch da ist. Um „diplomatische Verstimmungen” zu vermeiden.
Das heißt, die wissen gar nicht, ob das Gold überhaupt noch da ist.
Wenn ich dran denke, wieviele Banken da nach krummen Geschäften knapp an die Pleite gefahren sind, wieviele Milliarden da von unkontrolliert agierenden Mitarbeitern vergurkt wurden, wieviele Pleite-Staaten es gibt, dann würde ich aber mal ganz schnell nachgucken, ob das Gold noch da ist. Und mal gucken, ob es auch noch echt ist.
Mal angenommen, ein Mitarbeiter irgendeiner Bank schaffte es, sich da mal einen Kofferraum voll abzugreifen, würden die das überhaupt merken? Und wenn ja, würden sie es mitteilen? Sonst teilen Banken ja auch nichts mit…
11 Kommentare (RSS-Feed)
Faktencheck:
Lagert die Bundesregierung aber tonnenweise Gold der Währungsreserve aus
1. Die 3400 Tonnen Gold gehören der Deutschen Bundesbank, nicht der Bundesregierung.
2. “Der Russe kommt!” [1]
immerhin ein Wert der im Falle des Verlustes oder auch nur der Zweifel am Bestand die Bundesrepublik in ihrem wirtschaftlichen Bestand gefährden kann,
Kaum. Einfach mal durchspielen, was genau passiert, wenn der komplette Goldbestand einfach mal so ausgebucht (abgeschrieben) würde. Bilanziell und buchhalterisch geht von einer solchen Transaktion keinerlei Gefahr für den Bestand der Bundesrepublik aus. Sollte es eine Bestandsgefährdung geben, kann diese nur metaphysischen Ursprungs sein.
Mal angenommen, ein Mitarbeiter irgendeiner Bank schaffte es, sich da mal einen Kofferraum voll abzugreifen, würden die das überhaupt merken? Und wenn ja, würden sie es mitteilen? Sonst teilen Banken ja auch nichts mit…
Solange alle Kunden des Lagerhaltes nacheinander eine Inventur machen, sind Unterschlagungen u.U. nicht aufdeckbar.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Goldreserven#Diskussion
Bei einem Kofferraum voll Gold, schätze ich, machen die meisten PKW Männchen. Bei einem Porsche vielleicht nicht – da ist er eher klein.
Ich weiß aber auch nicht, wie die Kunden das prüfen wollen. Woher weiß man, dass die Bank einem nicht die Reserven von Dubai gezeigt hat?
Und dass es überhaupt Gold ist?
Und bei den Mengen muss man auch den Kontrolleur kontrollieren.
Das ist schon witzig. Ich habe bereits vor über 4 jahren das erste Mal über den physischen Goldbestand Deutschlands oder der deutschen Bundesbank auf sogenannten Verschwörungsseiten gelesen und die Tatsache genossen, das ehemalige (oder noch aktive Allierte?) sich dieses Gold gekrallt haben…vielleicht geben sie es auch wieder her, wer weiß.
Heute ist es im Mainstream angekommen und gilt nicht mehr als Verschwörungstheorie, schön.
Dass Banken Mist bauen ist doch nun wirklich keine Verschwörungstheorie mehr…
Wolframbefüllte Goldbarren machen “pling” statt “plock”. Ansonsten muss man die Barren schon durchschneiden, um es herauszufinden…
http://www.20min.ch/dyim/781561/B.M600,1000/images/content/1/5/3/15369817/13/topelement.jpg
>> wieviele Milliarden da von unkontrolliert agierenden Mitarbeitern vergurkt wurden
“kontrollierter” “Eigenhandel” ist auch Zockerei, und die zocken alle auf Kredit. Das schafft m. E. die Blasen, deren Platzen daher katastrophal sein *muss*.
>> Einfach mal durchspielen, was genau passiert, wenn der komplette Goldbestand einfach mal so ausgebucht (abgeschrieben) würde.
Das klingt aber sehr nach Buchhalter, und alles außerhalb der Bücher ist “metaphysisch”? Wenn Diskrepanzen aufgedeckt werden, dürften andere Länder den Check ja auch machen. Ich würde mit heftigen Verwerfungen auf den Finanzmärkten und einer schweren? Vertrauenskrise bei den großen Währungen rechnen. Ob das gleich den Bestand der Republik gefährdet, glaube ich nicht, aber eine satte Finanz- und evtl Realwirtschaftskrise kann da schon folgen. Auch wenn sie “nur” durch psychologische Effekte oder Herdentrieb zur Krise wird, die Folgen wären sehr real.
Aber diese jahrzehntelange Schlamperei ist schon ziemlich unfassbar…
Es heisst ja immer, die Nichtexistenz des Osterhasen oder des Weihnachtsmannes könne nicht nachgewiesen werden. Jetzt haben die Anstifter der Prüfung das umgekehrte Problem am Hals: Alles, was sie tun, kann die Zweifel an der Existenz des Goldes nur vermehren, nie vermindern. Vertrauen ist auch eine Art Währung, das Ergebnis der Untersuchung ist auch nur ein Stück Papier mit einer Unterschrift.
Gut gesehen, HF. Man kann sicher davon ausgehen, dass keine Diskrepanzen gefunden werden und dass sie das Zeug auch überwiegend wieder zurückfliegen.
Mensch, habt Ihr Probleme…
…das geht doch schon alles, wenn man sich
nicht all zu blöd anstellt…
http://shop.marzipan-werbung.de/shop/ProdukteBilder/Goldtaler%20T%C3%BCte%202,5%20kg%20g.jpg
@O: Interessante Analogie! Das Foto erinnert mich an 9live selig: “Wieviele Taler sind auf dem Bild?”. Das hat von den Anrufern auch nie einer richtig gewusst.
Hmmm… “diplomatische Verstimmungen”? Wenn ich zur Bank gehe und ansage, dass ich mein Geld sehen will, sollte das in einer idealen Bank keine Verstimmungen auslösen. In einer nicht idealen Bank könnte es zu mürrischen Kommentaren kommen. Aber was für eine Bank würde mir daraus ernsthaft einen Strick drehen wollen? Eine Bank, die mein Geld nicht hat, vielleicht…