WISE: Kämpfe ich gerade gegen eine KI-Bank ohne Menschen?
Ich habe gerade das Gefühl, als würde ich nur noch gegen KI-Systeme ankämpfen.
Ich habe immer stärker den Verdacht, dass bei WISE keine Menschen mehr arbeiten, und das gesamte FIN-Tech nur noch aus Software, KI und einem Eliza-Klon für das Kundengeschwätz besteht.
Ich fand das ja schon haarsträubend, dass man da nur ein
Eine Überprüfung deines Kontos hat ergeben, dass einige Aktivitäten darin gegen unsere Kundenvereinbarung verstoßen.
an den Kopf geworfen bekommt, aber das pünktlich, aus der Amazon-Cloud, mit Datum
Date: Mon, 10 Jul 2023 04:00:04 +0000
In Deutschland 06:00:04 morgens. Das stinkt zehn Meilen gegen den Wind nach cron-job oder irgendwas automatisiertem.
Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem ich noch gar nichts gemacht habe. Außer das Konto zu eröffnen und die verlangten 20 Euro Startbetrag darauf zu überweisen habe ich selbst noch gar nichts mit dem Konto getan.
Mir ging schon ein Gedanke durch den Kopf, den Leser auch schon hatten: Könnte es sein, dass es da eine Blacklist von giftigen Konten gibt, die irgendwelchen Embargos zugeordnet sind, etwa Drogenhandel, Russland, Waffenhandel, Prostitution, und die Geheimdienste oder die Parteien solche Konten haben, und immer dann, wenn sie jemanden loswerden wollen, einfach eine Spende überweisen? Man glaubt, man bekommt 10 Euro von Fritz Meier, aus Sicht des Computers hat man dann aber Geld von der Russenmafia oder Drogenbaronen oder dem nordkoreanischen Geheimdienst bekommen?
Ich hatte schon gesagt, dass WISE eine Beschwerdeseite anbietet, die es aber nicht gibt. Man bekommt einen Redirect auf die Startseite.
Es ist kaum möglich, dort überhaupt jemanden zu erreichen. Inzwischen habe ich Antwort vom Kondenservice bekommen auf die Frage, was der Satz „Eine Überprüfung deines Kontos hat ergeben, dass einige Aktivitäten darin gegen unsere Kundenvereinbarung verstoßen.“ bedeuten soll. Welche Aktivitäten da gemeint sind. Ich hatte außerdem gestern, bevor ich von der Sperre wusste, angefragt, ob man das Konto gegen Lastschriften sperren kann.
Antwort:
Hallo Hadmut,
danke für deine E-Mail.
Es tut mir wirklich sehr leid für diese unangenehme Situation. Ich habe den Fall sofort überprüft und laut den Informationen hat eine Überprüfung deines Kontos ergeben, dass einige Aktivitäten darin gegen unsere Kundenvereinbarung verstoßen. Aus diesem Grund werden wir dein Konto leider schließen müssen.
Bezüglich den betrügerischen Lastschriften die gute Nachricht ist, dass Lastschriften mit Kontodaten verknüpft sind, und funktionieren daher nicht. Alle Direct debits/ Lastschriften werden storniert.
Damit du weitere Information für die Situation rund um dein Konto bekommst, finde die E-Mail von heute mit Betreff “Wichtige Informationen zu deinem Konto.”
Falls du weitere Fragen hast, lass mich Bescheid wissen.
Beste Grüße
Kein Name. Das sieht mir sehr nach gänzlich von Software erzeugt oder zumindest Software-unterstützt (Bausteine zum Anklicken) aus. Denn es wird nur immer stereotyp dieselbe Formulierung wiederholt, ohne die Frage zu beantworten, welche „Aktivitäten“ das denn sein sollen. Ein Mensch, der mir im ersten Absatz schreibt, dass mein Konto gesperrt ist, würde aber nicht im zweiten Absatz schreiben, dass man gute Nachrichten hätte und über Lastschriften aufklären, obwohl das Konto schon gesperrt ist. Das sind so typische Fehler von Software, ein Mensch würde sowas nicht schreiben.
Also frage ich noch einmal zurück, welche Aktivitäten das waren.
Antwort:
Hallo Hadmut,
danke für deine E-Mail und Frage.
Leider hat unsere Abteilung kein Zugriff für solche Information und ich kann dir nicht sagen welche Aktivitäten genau wurden gemeint.
Ich schicke dir gerne weitere algemeine Information mit verschiedene Gründe, damit wir dein Konto schließen sollten-My account is being closed.
Ich wünsche dir wunderschöne Woche weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Abgesehen davon, dass es lausig und automatisch übersetzt ist, macht das auf mich den starken Eindruck, als spräche ich da mit einer (ganz billigen) amerikanischen KI, die noch durch einen (billigen) Übersetzter läuft.
Das sieht sehr stark nach einem Verstoß gegen Artikel 22 DSGVO (Verbot rein automatisierter Entscheidungen) aus. Dann dürften die ihre Dienste in der EU so gar nicht anbieten.
Wisst Ihr, wie ich mir vorkomme?
Wie in einer Mischung aus verschiedenen Filmen:
- Datenpanne mit den beiden nicht mehr zu ändernden Datenbanken Datotal und Date Control
- Terminator, Kampf gegen Skynet
- 2001 mit HAL: Es tut mir leid, Dave, das kann ich nicht tun …
- Tron: Man wird aus der realen Welt auf einmal in eine Computerrealität gezogen und kämpft gegen das Master Control Program
- Ein Überwachungsvideo aus der Schweiz, das ich vor gefühlten 15 Jahren mal gesehen habe, in dem ein Bankräuber mit gezogener Pistole in die erste vollcomputerisierte Bank kommt und „Überfall“ schreit, und einfach gar nichts passiert, der völlig konsterniert dasteht und guckt, weil da nur Kontoauszugsdrucker und Geldautomaten (und Überwachungskameras) und sonst keiner da war. Der ging dann frustriert wieder.
Ich habe den starken Verdacht, dass das ein Unternehmen ist, bei dem man nur noch mit IT zu tun hat. Das ganze Ding scheint ausschließlich in der Cloud zu existieren. und keinerlei normale Angestellte oder Arbeitsplätze mehr zu haben.
Schauen wir mal, wie weit wir da mit Artikel 22 DSGVO kommen.
Und das könnte dann auch Rückfragen an die Belgische Nationalbank mit sich bringen, die WISE anscheinend die Lizenz für Europa gegeben hat.