Ansichten eines Informatikers

Die San-Franciscoisierung Londons

Hadmut
3.8.2023 23:01

Bald auch in Deutschland?

Die britische BBC berichtet, dass die britische Supermarkt-Kette Co-op (ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das ein Markenname ist und eine bestimmte meint, oder ob das eine Genossenschaft meint und damit nur eine von mehreren, zumindest in meiner Jugend gab es auch hier in Deutschland noch Co-op-Supermärkte, ich vermag das ad hoc nicht abschließend einzuordnen) davor warne, dass die in England, besonders London steigende Kriminalität inzwischen dazu führe, dass „No-Go-Areas“ für Läden entstünden, an denen man keine Läden mehr betrieben könne, weil sie zu oft ausgeraubt würden.

The Co-op has warned some communities could become “no-go” areas for shops due to soaring levels of retail crime.

The convenience store operator said crime in its outlets had hit record levels, increasing by more than one third over the past year.

There were about 1,000 cases of crime, shoplifting and anti-social behaviour in its shops every day in the six months to June, the chain said.

But it cited figures indicating police did not attend most retail crimes.

The Co-op said a Freedom of Information request had shown many police forces did not prioritise retail crime, with, on average, 71% of serious retail crime not responded to by police.

The National Police Chiefs’ Council (NPCC) said forces were doing “everything possible to tackle offenders and support retailers in reducing shoplifting and attacks on retail staff”.

But the Co-op called for an “urgent change” from the police and “for all forces to target repeat and prolific offenders to reverse the existing environment in many cities where criminal gangs operate, exempt from consequences”.

Co-op Food managing director Matt Hood said retail crime was driven by “repeat and prolific offenders and, organised criminal gangs”. In the worst cases, he said it could even be described as “looting”.

Das Problem, so Co-op, liege besonders darin, dass die Polizei nicht mehr effektiv einschreite, und sich deshalb Banden bildeten, die sich darauf spezialisierten und letztlich einfach nur noch plünderten.

One Co-op store manager in Leeds, David, said shoplifting had always been a problem but things had “really changed since the pandemic”.

“It feels like these offenders can simply come in and take what they want – they live in our communities and do what they want, they steal your livelihood from you. They come in with bags, sacks or clothing which can conceal hundreds of pounds worth of stock – coffee, meat, spirits.

“They know the police don’t have the resource or, simply can’t attend quickly enough.”

Zarah, a Co-op store manager in East London, said what was most frightening was when the criminals clambered over the kiosks and just tip the products into their bags.

“I have spent 20 years at Co-op, and it is worse now than ever before,” she said.

Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Artikel geschrieben, in dem ich beschrieb, dass unser Gesellschaftssystem nur zu einem Teil auf Strafrecht beruht, weil wir weder die Strafverfolgungs-, noch die Strafkapazitäten haben, unsere Gesellschaft damit aufrecht zu erhalten. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft sind Konsens, Moral, Erziehung, dieses „Das macht man nicht“.

In dem Moment, in dem dieser gesellschaftliche Druck nicht mehr reicht, um die Kriminalität so klein zu halten, dass das Justizssystem damit noch klarkommt, fällt die Gesellschaft zusammen, weil der gesellschaftliche Konsens nicht mehr funktioniert. Diejenigen, die Geschäfte, Waren und Dienstleistungen anbieten sollen, können oder wollen das nicht mehr, wenn zuviel gestohlen wird, und wenn die Geschäfte und die Versorgung mit Lebensmitteln und dem Grundbedarf weg ist, dann war es das.

Der Fehler lautet: „Diversität“.

Den jener beschriebene Konsens, dieser gesellschaftliche Druck, sich in gewissem Rahmen kooperationsförderlich konform zu verhalten, der funktioniert ab einer gewissen Distanz nicht mehr über Diversitätsgrenzen hinweg. Und dann ist die Kooperation im Eimer. Wenn der Eimer nicht schon geklaut wurde.

Und das ist der Grund, warum Diversität mit auf Kooperation beruhenden Gesellschaftsformen unverträglich ist. Es führt zu einer Balkanisierung, einer Ansammlung verschiedener Gruppen, die im besten Fall auf Distanz bleiben, tendenziell aber in gewalttätiger Konkurrenz (Rudelkriege) stehen.

Mit Diversität bekommt man alles kaputt. Weil jede übergreifende Struktur eine gewisse Homogenität voraussetzt.