Ansichten eines Informatikers

Keine Leistungs-, sondern eine Erfolgsgesellschaft

Hadmut
20.8.2023 19:32

Interessante Aussage.

Ich hatte gerade ZDF Terra Xplore im Hintergrund laufen. „Machen Smart Drugs schlau?“ Nur so entfernt mitgehört.

Es geht um Drogen, Psychopharmaka, und darum, dass an den Universitäten viele Leute Psychopharmaka nehmen, um das Leistungspensum zu schaffen.

Schon der Titel geht mir auf die Nerven. Wie kann man das Zeug nur „Smart“ nennen? Eine gewisse Verherrlichung des „micro dosing“, als ob die Dinger einen positive Wirkung hätten, wenn man sie so gering dosiert, dass man die Wirkung noch nicht als Drogenwirkung bemerkt.

Unter anderem wird gesagt, dass Drogen nicht die Leistung verbessern, sondern uns besser darin machen, die Leistung zu erbringen. Hört sich nach Rechtfertigung an. Hört sich an, als wollte man sagen „Es ist ja keine Schummelei, weil ich dadurch ja nicht besser als sonst werde, sondern es mir nur leichter fällt, so gut zu sein, wie ich wirklich bin.“

Und dann kommt ein interesanter, wenn auch bedenklicher Punkt:

Eine interviewte Expertin, Namen vergessen, sagt, dass wir keine Leistungs-, sondern eine Erfolgsgesellschaft seien.

Nicht die Leistung werde belohnt, sondern nur der Erfolg. Deshalb versuchten immer mehr Leute, den erwarteten Erfolg mit immer weniger Leistung zu erreichen.

Bingo!

Es ist eine ganz entscheidende Feststellung.

Denn genau das war und ist ja eigentlich das Dauerthema von Linken und Feministen. Nicht die Leistung zu erbringen, sondern leistungslos an den Erfolg zu kommen, das „teilhaben“. Die Frauenquote. Gender Pay Gap. Grundeinkommen. Reichtum und Erbe umverteilen. 3-Tage-Woche. Work-Life-Balance.

Das ist ja schon die ganze Zeit das Zentralthema, dass Linke „Gleichheit“ fordern, aber keine Rechtsgleichheit oder Chancengleichheit, sondern eine unbedingte Ergebnisgleichheit, eine Erfolgsgleichheit.

Deshalb ja auch ständig das Geschwätz, dass irgendwelche Prüfungen rassistisch seien oder der akademische Erfolg von der Herkunft abhinge.

Es geht um die Entkopplung des Erfolgs von der Leistung.

Es geht um die „Umverteilung“ des Erfolgs: Immer weniger Leute leisten noch, aber den Erfolg sollen alle haben. Ich hatte ja schon die Vermutung formuliert, dass das womöglicherweise eine evolutionär erworbene Verhaltensweise sein könnte, nämlich die Jagdbeute an alle zu verteilen, damit jeder essen kann.

Ein Grund für die Drogenaffinität Linker?

Eine Gesellschaft kann so aber nicht funktionieren, wenn sie nicht von anderen finanziert wird wie Berlin ehemals vom Länderfinanzausgleich.