Speicherpreise
Beachtliche Beobachtung.
Normalerweise schmeiße ich alte (veraltete) USB-Sticks nicht weg, weil ich immer Bedarf an „kleinen“ USB-Sticks habe, nämlich zur Installation der tausendundeiner Betriebssyssteme.
Früher, ganz früher, hatte ich noch eine Sammlung von Sticks mit 256 MByte mit DRDOS/MSDOS und den Programmen zum Flashen der Mainboards, was früher nur so ging. Und ich hatte Sticks von 1GB, weil die üblichen Installationsimages für CDROMs gedacht waren und eine Größe von maximal 600 bis 700 MByte hatten.
Inzwischen sind die immer weiter gewachsen, irgendwann brauchte mal welche mit 2 und dann mit 4GByte, und inzwischen habe ich einige Installations-Images, für die man einen 8GB-Stick braucht.
Das ist an sich nicht schlimm, weil ich ich eine ausreichende Sammlung alter kleiner Sticks habe.
Es wurde mir aber zu blöd, weil die oft auch sehr langsam sind. Also habe ich mir bei Amazon ein Zehnerpack USB-Sticks mit 64GB und USB 3.0 gekauft, unter 40 Euro mit MwSt. Also nach allen Steuern etwa 2 Euro pro Stück. Da kann man nicht meckern. (Mal sehen, ob die taugen, es gibt ja bei Speicher viele Fälschungen auf dem Markt., es gibt aber viele positive Bewertungen und keinen Hinweis auf Fehlfunktionen.)
Was mich frappiert: Eigentlich hätten auch welche mit 16 oder 32 GB genügt, aber die sind nicht billiger als die mit 64 GB. Dann nimmt man natürlich die Größeren. Das ist auch kein Fehler, es gibt ja Methoden, mehrere Installationsimages auf einen Stick zu packen und ein Auswahlmenü anzuzeigen. Es ist aber einfach nicht mehr sinnvoll, USB-Sticks mit weniger als 64 GB zu kaufen. Kleinere Chips machen die wohl gar nicht mehr.
Vermutlich sind die kleineren mit 16 und 32GByte sogar welche mit 64GB-Chip, der künstlich gekappt wurde, weil es noch ältere Geräte gibt, die mit so großen Sticks nicht umgehen können. Wenn ich mich recht erinnere, war das limitierende Element vor allem die FAT, die nur Medien bis 32GB verwalten kann. Manche ältere Geräte können auch nicht mit SD-Karten größer als 32GB umgehen. Deshalb werden wohl immer noch Medien mit 32GB angeboten. Womöglich auch, um die Dinger auch billiger anbieten zu können, und früher war das ja üblich, teildefekte Speicherchips einfach mit abgeschalteten Speicherbänken mit der halben oder einem Viertel der Größe zu verkaufen. Ich hatte in der Frühzeit der Compactflash-Zeit (für damalige Verhältnisse günstige) Speicherkarten mit 48 MByte. Man fragt sich, wie eine solche krumme Zahl zustandekommt, weil keine Zweierpotenz, sondern ein Faktor 3 drin (3*16). Die hatten damals zuviel Ausschuss bei den 64 MByte-Chips, weshalb sie die in vier Speicherbänken organisiert hatten und, je nachdem, wieviele ihrer vier Speicherbänke defekt waren, selektiv abgeschaltet und die Chips aus derselben Produktion dann als 16, 32, 48 oder 64 MByte verkauft haben, und die mit 64 waren sehr knapp und teuer. Da hat die Produktion wohl noch nicht so gut funktioniert. Inzwischen hat man es aber im Griff, und der USB-Stick lässt sich wohl kaum unter etwa 1-2 Euro produzieren, weil man ja nicht nur dem Speicher, sondern auch den Controller, die Platine, das Gehäuse, die Herstellung, den Transport, die Verpackung braucht. Das ist wohl nicht mehr drin, fehlerhafte Chips mit der halben Größe billiger zu verkaufen, weil der Speicherchip nur noch kleinen Anteil am Preis hat.
Einen ähnlichen Effekt beobachte ich bei SSDs. Da lohnt sich das eigentlich auch nicht mehr, noch irgendwo eine SSD unter 1TB einzubauen, egal ob M.2 NVMe, M.2 SATA oder 2,5″.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich mich gefreut habe wie ein Schneekönig, als ich damals meine erste Festplatte mit 1 GB (G, nicht T) hatte. Nicht kleckern, sondern klotzen. Freunde und Kollegen erklärten mich für verrückt, was wolle man denn mit soviel Speicher. Ich war mir aber sicher, dafür auch Verwendung zu haben. Die ersten Familienfestplatten hatten noch 10 und 20 MByte. Dafür würde mich heute meine Armbanduhr auslachen.
Ach ja, und ich hatte mal einen PC von 8MByte RAM auf 40 aufgerüstet, und beim Abholen der 32 MByte vom Postamt wegen des hohen Wertes einen Kumpel als Begleitschutz mitgenommen, weil ich da meine Ersparnisse angelegt hatte.
Ich habe die Tage einen etwa 6 Jahre alten Notebook aufgerüstet, hatte den zum ersten Mal in der Hand. War das ein schönes Gefühl. Der hatte noch so richtig schöne Klappen auf der Unterseite, alles ganz einfach zugänglich. Man kann da ohne weiteres einfach so 32 GB DDR4 RAM und eine 1TB M.2 NVMe reinstecken und dann ist das Ding wieder flott. Und man kann die Batterie einfach so rausnehmen und wechseln (falls man noch Ersatzteile bekommt), ganz ohne Werkzeug.
Ist das nicht wunderbar? Ein richtig schönes Notebook mit Core-i5, FullHD, aufgerüstet mit 32GB RAM, 1TB NVMe SSD und Batterie zum rausnehmen. Damit geht noch was.
Heute kann man zwar oft die SSD, aber fast nicht mehr RAM und Batterie austauschen.