Einsetzende Stadtnekrose auch in Hamburg
Eine Bestätigung von Leserseite zur Symptomatik.
Unpassierbare Stadt
Hier in Hamburg heute das gleiche Bild. Es war kein Durchkommen, nirgends.
3 Stunden netto Autogefahren, wo sonst 45 Minuten reichen.
Überall Baustellen. Auch hier die Beobachtung, das Fahradfahrer oftmals die Fahrbahn trotz Radwegs nutzen, dabei aber soweit in die Fahrbahn fahren, das sich wegen der Unmöglichkeit des Überholens eklatante Staus bilden.
Die Verschlechterung der Mobilität führt nicht zu weniger, sondern mehr Rescourcenverbrauch.
Ich beobachte einen seltsamen, bedenklichen Effekt.
Wenn ich vor ein paar Jahren noch über die grotesken Zustände in Berlin geschrieben habe, etwa die Unmöglichkeit, einen zeitlich erträglichen Termin beim Bürgeramt zu bekommen, oder überhaupt einen, bekam ich noch – meist gut gemeinte, gelegentlich aber auch hämische – Kommentar wie „Wärst Du halt in München geblieben“ oder „nach Frankfurt gezogen“.
Das hat sich geändert.
Inzwischen bekomme ich nur noch „Hier inzwischen genauso“-Mails.
Es ist kein Berlin-Problem mehr. Es ist ein Deutschland-Problem. Mindestens.
Wir müssen davon ausgehen, dass solche Anzeichen die ersten Symptome der Stadt- und Gesellschaftsnekrose sind, dass diese Gesellschaft gerade anfängt, an den ersten Stellen und Funktionen abzusterben.