T. E. Lawrence und das Sykes-Picot-Abkommen
Mehr zu den Hintergründen des Streites um Palästina.
Ich hatte ja schon Lawrence von Arabien erwähnt. Eher so als Film, als als historische Person, aber man findet da einige interessante Hinweise zu Thomas Edward Lawrence, der eine so zentrale Rolle darin spielte, als die Briten die Araber anstifteten, mit ihnen zusammen gegen die Osmanen (heute Türken) zu kämpfen und sie aus der Gegend Irak, Syrien, Jordanien, Palästina zu vertreiben.
Nun habe ich ein Problem. Ein kleines nur, aber es ist eines. Ich bekomme nämlich stapelweise Kritik, Vorwürfe, bis hin zu Beschimpfungen, wie ich es wagen könnte, die Wikipedia als Quelle heranzuziehen, weil doch bekanntlich von negativer Qualität.
Das ist mir bekannt, dass die Wikipedia in weiten Teilen linker Schund und oft nur Laienwerk ist, und dass man sie ganz massiv politisch beeinflusst, dass man da alles poliert, es ganze Medienagenturen gibt, die nichts anderes machen, als Wikipediaartikel nach den Wünschen der Auftraggeber zu polieren. Mir wurde von Lesern berichtet, dass Versuche, beispielsweise meinen Uni-Streit in der Webseite der Uni Karlsruhe oder ähnliche Dinge einzutragen in der Regel eine Lebenszeit von Sekunden bis Minuten haben, bis sie wieder gelöscht werden, die Edit-Kriege eben. Und dass auch Ministerien da kräftig drin rumrühren.
Das mag sein, und das ist mir bekannt.
Meinem Publikum ist es aber auch bekannt, die wissen, wie sie das nehmen müssen. Außerdem müsste man erst einmal bessere Quellen haben. Verblüffend viele Zuschriften, besonders die im Besserwisser-Ton, laufen nämlich aus den unterschiedlichsten Gründen auf ein „richtig oder gar nicht“ hinaus, knüpfen das „richtig“ aber an unerfüllbare Bedigungen und sind deshalb bei Lichte betrachtet effektiv nur verkappte „Halt’s Maul“-Befehle. Hinter dem Vorwurf, Wikipedia heranzuziehen, hängt das Aroma in der Luft, dass ihnen schlicht nicht passt, was ich schreiben – oder ihnen nicht passt, wer es schreibt, weil es da auch eine eingebildete Elite von Historikern und so weiter gibt, die meinen, dass gewisse Dinge nur sie erwähnen dürften, weil nur sie die Lizenz für Wahrheiten hätten, quasi so ein Monopol auf bestimmte Themen hätten. Das wäre ja gar nicht mal so schlimm, wenn sie dann wenigstens selbst das Maul aufmachen und das darstellen würden, das tun sie aber nicht. Das ist ein Schema, das mir immer wieder begegnet: Leute, die meinen, dass ich zwar ein richtiges Ziel verfolgte, es aber viel zu schlecht machen würde, und meinen, dass sie (und manchmal nur sie) wissen, wie es richtig geht. Wie man bloggt und sowas. Das will ich nicht einmal prinzipiell in Abrede stellen, ich nehme ja gar nicht für mich in Anspruch, gut oder der Beste zu sein. Es gibt zu allem, was ich mache, immer irgendwo irgendwen, der das besser kann. Ich definiere mich ja über die Kombination, das Bouquet aus meinen Fähigkeiten. Die Mischung. Deshalb antworte ich da immer gerne in der Art „Kann ja schon sein, dass Du es besser kannst als ich, aber warum machst Du es dann nicht selbst und eben besser, anstatt mich zu tadeln?“ Darauf kam nie eine inhaltliche Antwort.
Es kann ja nicht angehen, dass man zu einem Thema schweigt, weil es jemanden gibt, der es besser kann, der aber auch schweigt. Nach dieser Logik dürfte zu jedem Thema immer nur einer, nämlich der Beste, sprechen. (Wenn aber immer nur der Beste spräche, woher wüsste man dann, ob er wirklich der Beste ist?) Ganz abgesehen davon, dass die Meinungsfreiheit jedem, auch dem Dummen zusteht. Es gibt da keine zugewiesenen Meinungsparzellen oder Themenmonopole – auch wenn die Meinungskartelle immer wieder versuchen, die unter sich aufzuteilen.
Deshalb greife ich – bis mir jemand tatsächlich bessere Quellen benennt – trotz allem auf die Wikipedia zurück, weil meine Bereitschaft zur Alternative, nämlich das Maul zu halten, sehr gering ist. (Abgesehen davon, dass ich vom Bloggen und nicht vom Maulhalten lebe, denn Schweigegeld wird mir bisher nicht gezahlt, ich bin ja in keiner Partei und auch nicht beim Fernsehen.)
Nun ist mir da also im Artikel zu T.E. Lawrence, eben jene zwei Stellen aufgefallen:
Thomas Edward Lawrence, CB, DSO (* 16. August 1888 in Tremadog, Wales; † 19. Mai 1935 in Clouds Hill, England), bekannt als Lawrence von Arabien, war ein britischer Offizier, Archäologe, Geheimagent und Schriftsteller. Bekannt wurde Lawrence vor allem durch seine Beteiligung an dem von den Briten forcierten Aufstand der Araber gegen das Osmanische Reich während des Ersten Weltkrieges.
[…]
Nach dem Waffenstillstand zog sich Lawrence, seelisch und körperlich erschöpft, aus seiner Sonderrolle bei den Arabern zurück. Ihn plagten schwere Schuldgefühle, hatte er doch die ganze Zeit über gewusst, dass der nördliche arabische Raum nach dem Krieg gemäß dem geheimen Sykes-Picot-Abkommen von 1916 in britische und französische Einflusszonen aufgeteilt werden würde.
Und in diesem Sykes-Picot-Abkommen liegt der Hund begraben:
Das Sykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916 war eine geheime Übereinkunft zwischen den Regierungen Großbritanniens und Frankreichs, durch die deren koloniale Interessengebiete im Nahen Osten nach der erwarteten Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg festgelegt wurden. Die arabischen Provinzen des Osmanischen Reiches wurden in vier permanente Einflusszonen aufgeteilt.
Das Abkommen wurde im November 1915 von dem französischen Diplomaten François Georges-Picot und dem britischen Diplomaten Mark Sykes ausgehandelt. Am 3. Januar 1916 wurde ein Entwurf vereinbart, daher wird auch dieses Datum alternativ zum 16. Mai 1916, an dem das Abkommen offiziell geschlossen wurde, genannt. Picot war der deutlich erfahrenere Verhandlungspartner und verstand es, für Frankreich weit mehr als erwartet zu erreichen (militärisch engagiert war im Nahen Osten primär die britische Seite).
Der ganze erste Weltkrieg war eine politische und geheimdienstliche Intrige und von den Geheimdiensten gesteuert. Und ja, wir waren damals schon die Dummen bei dem Spiel.
So hatten sich Briten und Franzosen das vorgestellt (Wikipedia):
Großbritannien wurde die Vorherrschaft über ein Gebiet zuerkannt, das insgesamt etwa dem heutigen Jordanien, dem Irak und dem Gebiet um Haifa entspricht. Frankreich sollte die Herrschaft über die Südost-Türkei, den Nordirak, Syrien und den Libanon übernehmen. Jedes Land konnte die Staatsgrenzen innerhalb seiner Einflusszone frei bestimmen. Mit Ausnahme Haifas, das Großbritannien zugedacht war, sollte Palästina unter internationale Verwaltung gestellt werden.
Und dieses Abkommen war a) heimlich, b) verlogen und c) heimlich weil verlogen.
Das Sykes-Picot-Abkommen stand inhaltlich im Widerspruch zur Hussein-McMahon-Korrespondenz der Jahre 1915/16. Während in der Korrespondenz den Arabern die Unterstützung Großbritanniens im Falle einer Revolte gegen das Osmanische Reich zugesagt und die Anerkennung einer anschließenden arabischen Unabhängigkeit in Aussicht gestellt worden war, teilten Frankreich und Großbritannien weite Teile des arabischen Territoriums unter sich auf. Allerdings enthielt auch das Sykes-Picot-Abkommen bereits im ersten Paragraphen den Hinweis, dass sowohl Frankreich als auch Großbritannien bereit seien, einen unabhängigen arabischen Staat in den mit A und B markierten Regionen der Landkarte anzuerkennen und zu schützen. Beide Staaten behielten sich aber in ihren Einflusssphären Privilegien vor.
Frankreich und England hatten also die Gegend unter sich als Kolonialgebiete aufgeteilt, sie gleichzeitig aber den Arabern in Aussicht gestellt. Insbesondere die Briten hatten sie den Arabern als Teil der Beute versprochen, wenn sie die Osmanen vertreiben.
Später wurde das Sykes-Picot-Abkommen erweitert, um Italien und Russland einzubinden. Russland sollte Armenien und Teile von Kurdistan erhalten, Italien einige ägäische Inseln (Dodekanes) und eine Einflusssphäre um Izmir in Südwest-Anatolien. Die italienische Präsenz in Kleinasien sowie die Aufteilung der arabischen Länder wurde im Vertrag von Sèvres im Jahre 1920 formell besiegelt. Diese Pläne wurden allerdings nicht umgesetzt. Mustafa Kemal Pascha organisierte ab dem 19. Mai 1919 den politischen und militärischen Widerstand gegen diese Pläne. In diesem Kontext kam es zum Griechisch-Türkischen Krieg, der 1922 mit der Zurückschlagung der griechischen Invasion nach Kleinasien sowie dem Pogrom an der griechischen Bevölkerungsmehrheit in Smyrna (Izmir) am 9. September 1922 endete. Im Anschluss an den Krieg wurde auf der Konferenz von Lausanne die zwangsweise Umsiedlung der Bevölkerung zwischen der Türkei und Griechenland beschlossen: etwa 500.000 Türken mussten Griechenland verlassen, umgekehrt etwa 1,5 Millionen Griechen die Türkei, wobei die Griechen in Istanbul und die Muslime in Westthrakien davon ausgenommen waren. Damit endete die 3.000 Jahre alte griechische Siedlungsgeschichte in Kleinasien.
Ebenfalls in Lausanne wurden am 24. Juli 1923 die Bestimmungen des Vertrages von Sèvres revidiert. Mit dem Vertrag wurden die bis heute gültigen Grenzen des neuen Staates völkerrechtlich anerkannt. Gleichzeitig wurde die wechselseitige Vertreibung der Minderheiten legalisiert. Nachdem alle ausländischen Militäreinheiten Anatolien verlassen hatten, rief Mustafa Kemal Pascha am 29. Oktober 1923 die Republik aus.
Das ist auch ein wichtiger Hintergrund der Streitigkeiten zwischen der Türkei und Griechenland, beispielsweise auch der militärischen Landnahme der Türkei auf Zypern. Der Text wird einfacher verständlich, wenn man weiß, dass Mustafa Kemal Pascha bekannter unter dem Namen Mustafa Kemal Atatürk ist, weil es gesetzliche Pflicht wurde, auch einen Nachnamen zu haben, und ihm von der Nationalversammlung per Gesetz der Nachname „Vater der Türken“ verliehen wurde. Die Türkei ist letztlich ein Nebenprodukt des britischen Intrigenangriffs auf das Osmanische Reich, und es erklärt, warum Erdogan solche Macht- und Expansionslüste und einen gewissen Hass auf den Westen hat. Es gibt ja auch Leute, die sagen, dass die türkische Gastarbeiterwelle seit den 60er Jahren gar nicht von Deutschland gewollt, sondern von den Türken durch politischen Druck betrieben worden sei, und das von je her nur als Unterwanderung des Gegners gedacht gewesen sei. Zumindest in Berlin haben sie es ja geschafft.
Interessant auch, woher man überhaupt von diesem Abkommen weiß:
Später wurde das Sykes-Picot-Abkommen erweitert, um Italien und Russland einzubinden. Russland sollte Armenien und Teile von Kurdistan erhalten, Italien einige ägäische Inseln (Dodekanes) und eine Einflusssphäre um Izmir in Südwest-Anatolien. Die italienische Präsenz in Kleinasien sowie die Aufteilung der arabischen Länder wurde im Vertrag von Sèvres im Jahre 1920 formell besiegelt. Diese Pläne wurden allerdings nicht umgesetzt.
[…]
Die Oktoberrevolution von 1917 führte dazu, dass Russlands Ansprüche am Osmanischen Reich verworfen wurden. Die bolschewistische Regierung veröffentlichte daraufhin den Inhalt des geheimen Sykes-Picot-Abkommens am 23. November 1917 in den russischen Tageszeitungen Prawda und Iswestija. Drei Tage später erschien der Inhalt des Abkommens auch in der britischen Tageszeitung The Guardian.[4] Die Veröffentlichung löste große Verärgerung unter den Entente-Mächten und wachsendes Misstrauen bei den Arabern aus.
Die Araber fühlten sich betrogen.
Ein Leser schreibt mir, dass er dazu neulich einen amerikanischen Freund angeschrieben habe. Der habe ihm geantwortet:
I am extremely interested in history and have gradually learned a lot about the conflict over the last fifteen years. Without knowing something about the disintegration process of the Ottoman Empire, I think you will always
go astray:“The Fall of the Ottomans, Eugene Rogan. On the relationship between Arabs and Jews in Palestine, I recommend the book by the Israeli historian Tom Segev, “One Palestine, Complete”, which covers the history of the Mandate.
Furthermore, the books by the same author on the history of the founding of the state “1949 The first Israelis” and on the 6-Day War “1967”. As a sub-topic, the book “Operation Cyanide” by Peter Hounam about the sinking of the USS Liberty by Israel.
Extremely briefly summarized:
Britain promised the same land to Arabs and Jews.
The Arabs did not realize that the European Jews who then streamed into the country were in no way comparable to those with whom they had lived for centuries.
At the end of the Mandate, both sides intensified the terrorist struggle against each other and against the British, which had been growing in intensity since the 1930s, with the Jews being the more effective.
The Arabs, especially the states of Egypt, Syria, Lebanon and Transjordan, believed they had an easy game and rejected the UN partition plan. Fool’s errand! In the period that followed, the Arab refugees were used by their “brother states” as maneuvering masses and constantly screwed. In 1967, Israel, already in possession of nuclear weapons (incidentally, Germany paid DM 200,000,000 each over ten years to develop them. Adenauer and Strauss wanted Germany to have its own nuclear weapons → F104G) led the situation to war because it knew how high Israel’s military superiority was. It was a war of Israeli aggression. For me, the handling of the attack on the Liberty marks the point at which the Israeli tail began to wag the American dog. Johnson’s life and political history is of particular importance here.
In 1973, Israel was really taken by surprise and was on the verge of annihilation for several days. It was only after the Israeli government displayed its nuclear-tipped launchers without camouflage shortly before an American spy satellite flew over that the USA began to supply Israel without restriction.
I think you are probably still aware of the developments that followed, with every escalation since then involving an Israeli provocation on the Temple Mount. Most recently, radical Israeli settlers beat up people praying in the Al Aqsa Mosque and were protected by the Israeli police.
Das mag schon sein, dass Israel sich da nicht edel aufführt.
Die Ursache des Streites liegt aber darin, dass die Engländer den Arabern das Land als Gegenleistung für ihre Unterstützung beim Krieg gegen die Osmanen versprochen hatten, aber ihnen nie völlig geben wollten. Es sollte Kolonialgebiet bleiben.
Das alleine wäre sogar noch halbwegs durchgegangen, aber als dann die Juden ankamen und auch Landansprüche geltend machten, war der Schwindel nicht mehr zu halten.
Dass die Juden kommen, hatten die Briten nicht eingeplant. Und es wäre ihnen sicherlich lieber gewesen, wenn sie nie gekommen wären.
Und im Ergebnis kommt man an dem Punkt an, an dem man feststellen muss, dass die Darstellung der Zeit von etwa 1900 bis 1950 eine Siegerrhetorik ist und von der Rolle der Briten, ihrer intriganten Kolonialgeschichte, ihrer Rolle im ersten und zweiten Weltkrieg, im Nahen Osten und im Hitlerdeutschland, völlig gereinigt wurde. Die Briten werden immer nur als die armen Bombenopfer der Deutschen, die tapferen Kämpfer gegen die Nazis und die gütigen Nachkriegsdeutschenversorger dargestellt. Bei Licht betrachtet waren sie aber die Strippenzieher, und ihre Rolle bezüglich des Aufstiegs und Machterhalts Hitlers war jedenfalls eine andere, als in den Schul- und Geschichtsbüchern steht.
Man stellt heute den Israel-Palästina-Konflikt gern als Folge des Holocausts dar. Was er zweifellos auch ist, denn ohne den Holocaust wäre das ja alles nicht so gelaufen. Er ist aber nicht nur eine Folge dessen. Er ist auch eine Folge des britischen Betrugs an den Arabern, ihnen für die Beteiligung am Krieg gegen die Osmanen Land versprochen zu haben, obwohl sie a) das Versprechen nie halten wollten und es b) auch nicht halten konnten, weil man den Juden dasselbe Land versprochen hat. Und der Schwindel ist aufgeflogen, weil wider britisches Erwarten – und der Verdacht lautet, auch Wollen – doch eine ganze Zahl von Juden das Dritte Reich überlebt hat, nachdem ausgerechnet die Briten an der – dem Plan nach vorzeitigen – Beendigung Hitlerdeutschlands mitgewirkt haben, weil die Sache aus dem Ruder lief und der zweite Weltkrieg erforderlich war, um den Angriff Stalins gen Westen abzuhalten, und außer Kontrolle geriet. Stalin und der russische Kommunismus haben damit den Briten mehrmals die Planung durchkreuzt, in der Konsequenz das Empire beschädigt, vielleicht mit zum Einsturz gebracht.
Vor diesem Hintergrund tritt geradezu plastisch hervor, dass die Briten ein massives Interesse hatten, dass die Juden nicht nach Israel kommen und Land fordern, am besten auch gar nicht überleben, weil der Schwindel auffliegen musste, dass die Briten dasselbe Land doppelt verkauft haben, nämlich wenn beide, Juden und Araber, kommen, um das Versprechen einzulösen.
Die ganze Nahost-Politik, der heutige Migrationsstrom, der Israel-Palästina-Krieg, die ganze Situation Irak-Syrien-Jordanien-Palästina, aber auch die Existenz der Türkei und in der Folge die „Gastarbeiter“ der 60er, 70er, 80er Jahre, sind eine Folge dieser britisch-französisch-kolonialen Nahostintrige. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich dahinter so eine Art Rache oder Entschädigung für den Angriff auf das osmanische Reich und den Gebietsverlust vorzustellen.
Eine ehrliche Politik wäre, den Palästinensern zu sagen, dass es nie deren Land war, und sie nur die Dummen waren, die auf den Schwindel der Briten reingefallen sind. Die Konsequenzen wären enorm.
Wirklich tragisch für den Westen war, dass ausgerechnet dort das Öl im Boden war, und deshalb der Westen den arabischen Raum in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Weltmacht hochgezahlt hat. Stellt Euch vor, wie das gelaufen wäre, wenn der arabische Raum französisch-britisches Kolonialgebiet geworden und geblieben wäre. Dann hätte man ein weltweites britisches Empire gehabt, das auch noch das Ölgeschäft besessen und beherrscht hätte. Und so wäre es gekommen, wenn Hitlerdeutschland ein paar Jahre länger bestanden und alle Juden umgebracht hätte. Soviel zur britischen Interessenlage. Es erklärt auch, warum die Deutschen so dahinter her waren, sich – verspätet – auch noch ein paar Kolonien zu sichern, die sich aber als eher wertlos erwiesen. In Namibia – „Deutsch-Südwest“ – gab es nicht viel zu holen.
Interessant ist auch, sich zu überlegen, was passiert wäre, wenn die Briten den Angriff nie unternommen hätten und das heute noch „Osmanisches Reich“ und nie eine Türkei gegründet worden wäre. Dann hätten die heute das Öl und wären die Reichen und Mächtigen. Und das ist sicherlich der Traum, dem Erdogan nachhängt. Kalif des nahen Ostens. Vielleicht wären sie aber auch einfach nur kameltreibende Beduinen geblieben.
Nachtrag: Man kann sich auch überlegen, ob das heute von links-grün veranstaltete Klima-Tohuwabohu der Versuch ist, den Betriebsunfall Juden/Israel/Palästina, durch den das Öl den Briten entglitten und an die Araber gefallen ist, und die Araber so reich machte, zu begrenzen und uns vom Öl abzukoppeln.