„Quarktasche“
Und weiter geht es mit dem Bäckereischwerpunkt.
Ein Leser berichtete mir, dass er nach meinem Artikel über die Berliner Preise für Mohn- und Nussschnecken irgendwoanders in seiner Bäckerei mal gefragt hat, was die dort kosten, und die Verkäuferin anfing zu lachen, weil die meinen Blogartikel auch gelesen hatte und sofort wusste, warum er so komisch fragt.
Eben war ich im Supermarkt, dort auch was am Bäckereiregal holen. Standen vor mir zwei Migrantinnen und rätselten und debatierten in einer mir nicht erkennbaren Sprache darüber, was das deutsche Wort „Quarktasche“ denn wohl bedeuten könnte.
Ich will es mal so sagen:
Ich freue mich in anderen Ländern, deren Sprache ich nicht spreche, immer sehr darüber, wenn die ihr Zeugs auch auf englisch beschriften und ich das verstehen kann. Allerdings bin ich da dann normalerweise auch nur auf Urlaub.
Ich bin wirklich nicht glücklich über die Flut von Migranten, aber wir könnten einiges vereinfachen, wenn wir mal anfingen, die Sachen doppelt, deutsch und englisch, zu beschriften. Ich weiß, das empfinden manche als Zumutung oder Aufgabe der Identität, den (ohnehin längst eingetretenen) Anfang vom Ende. Ich bin aber der Meinung, dass wenn die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur, Zypern das können, wir das eigentlich auch können müssten. Und weil es bei LIDL war: Von denen weiß ich, dass deren Warensystem die englischen Bezeichnungen schon kennt, denn bei LIDL auf Zypern steht es auf englisch und griechisch drauf.
Ich weiß jetzt freilich nicht, ob diese zwei Frauen englisch gekonnt hätten. Da es aber in Berlin immer mehr Läden gibt, in denen die Kellner oder Verkäufer kein Deutsch sprechen und man mit denen Englisch reden muss, könnte man zumindest mal überlegen, ob es mehr Probleme und Aufwand reduzieren als selbst verursachen würde.