Ansichten eines Informatikers

Die Staatspleite erreicht das Gutmenschentum

Hadmut
29.1.2024 11:32

Von Denkprozessen würde ich nicht reden, aber sie merken schon, dass was schief läuft, weil das Geld ausbleibt.

Ein Leser schreibt mir, da ginge ein Kettenbrief gerade viral und schickt mir den auch.

Nun halte ich von Kettenbriefen gar nichts, und beteilige mich in aller Regel auch nicht an sowas, aber in diesem Fall enthält der Kettenbrief auch einen Link zu seinem Ursprung, es ist nämlich eigentlich eine Webseite, ein „offener Brief“, und obwohl ich von „offenen Briefen“ generell auch nichts außer Abstand halte, weil ich „offene Briefe“ für stilistisch grausig halte, sei dieser hier mal erwähnt, weil er auf der Webseite des SOS Kinderdorf Berlin steht: Drohende Schließungen von fast 100 Einrichtungen in der Kinder- und Jugendhilfe und Familienförderung im Berliner Bezirk Mitte

Berlin geht das Geld aus, und das versammelte denkferne Gutmenschentum beklagt sich nun, dass kein Geld mehr – oder zu wenig – kommt. So hirnlos wäre dann auch niemand, dass er es nicht merkte, wenn das Geld ausbleibt. Vor allem, wenn sie links sind, denn da steht das Geld immer erst mal an erster Stelle, und dann kommt lange nichts, wenn überhaupt noch etwas.

mit großem Entsetzen haben wir, die Träger der freien Jugendhilfe im Bezirk Mitte, gemeinsam mit den betroffenen Schüler*innen, Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zur Kenntnis genommen, dass ein wesentlicher Teil der vom Berliner Senat an den Bezirk Mitte gerichteten Einsparungsforderungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und Familienförderung umgesetzt werden soll. Der Bezirk Mitte hat mit den Trägern in den Leistungen des SGB VIII §11 der Jugendarbeit, §13.1 der Jugendsozialarbeit und §16 der Familienförderung nur noch Leistungsverträge bis zum 30.04.2024 geschlossen und den Zeitraum von Februar bis April als Auslauffinanzierung der Angebote definiert. Damit droht im Bezirk Mitte 53 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, 28 Einrichtungen der schul- und berufsbezogenen Jugendsozialarbeit und 14 Familienzentren das Aus und die Abwanderung von hochqualifizierten und erfahrenen Fachkräften aus fast 100 Einrichtungen!

Ja, dachten die denn, der Sozialismus sei ein Schlaraffenland? (Ja, genau das dachten sie.)

Irgendwie nahm man an, dass man den Staat beliebig zerstören kann und dabei nie etwas bei den Sozialbesoffenen ankommt, die ganze Zerstörung immer nur den Kapitalisten schade und dem Klima nutze. Und Geld kommt aus der Steckdose.

Bitter-schön:

Der Bezirk Mitte verabschiedet sich damit von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, die sowohl eine präventive Wirkung entfalten als auch in akuten Krisensituationen unterstützen. Gerade benachteiligte Familien, Schülerinnen sowie Kinder und Jugendliche verlieren wichtige, verlässliche Ansprechpartner*innen, sichere Räume der Begegnung und Angebote, die zur Stabilisierung dieser Zielgruppen wesentlich beitragen. Wichtige Bestandteile der Präventionskette gehen verloren und die Weiterleitung in ergänzende Unterstützungsangebote (z.B. Therapien) wird verhindert.

[…]

Nach den Vorfällen Silvester 2022/23 wurden auf den Gipfeln gegen Jugendgewalt temporäre Maßnahmen beschlossen, die bestehende Angebote der Gewaltprävention in Jugend- und Familienarbeit ergänzen sollen. Diese Maßnahmen werden ad absurdum geführt, wenn die etablierten Angebote vor der Schließung stehen – genau die Bereiche, die laut dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, auch nach Silvester 2023/24 zu stärken sind.

[…]

Diese Entscheidung ist unverantwortlich für den sozialen Frieden dieser Stadt!

Wisst Ihr, was das heißt?

Es heißt, dass die Migration für Berlin so teuer geworden ist, dass man sich die sozialen Notfalldienste für die Migrationskriminalität nicht mehr leisten kann.

Migration frisst nicht nur alles andere auf, sondern sie frisst gerade ihre eigenen letzten Sicherheitsmaßnahmen, ihr – passendes englisches Wort – „Containment“ weg.

Die Kettenreaktion, die Lawine geht los.

Geliefert wie bestellt.

Hätten sie halt mal vor 10, 15, 20 Jahren angefangen zu denken. Nun sitzen sie blöd da, und alles, was sie kapieren, ist, dass kein Geld mehr auf sie herabregnet.