Ansichten eines Informatikers

Vom subtilen Unterschied zwischen William Shakespeare und Konrad Adenauer

Hadmut
15.2.2024 0:33

Wortschätze.

Leserzuschrift:

“Zusätzlich zu den 31.534 verwendeten Wörtern kannte Shakespeare demnach rund 35.000 Wörter, die er nicht im Werk benutzte. Sein Wortschatz dürfte also gut 66.500 Wörter umfasst haben. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass Konrad Adenauer einen Wortschatz von 800 Wörtern gehabt haben soll.”

https://blog.zeit.de/mathe/allgemein/shakespeare-wortschatz-mathe/

“Um den Individualwortschatz nach seinem Umfang zu bestimmen, wird man sich rein empirisch an den Befund am Korpus halten müssen, also weder Ergänzungen nach Plausibilitätserwägungen noch Abstriche gemäß einem rigiden Lexembegriff vornehmen. Entscheidet man sich für einen einzelsprachlichen Wortschatz, so bleiben die Vokabulare der in Fremdsprachen verfaßten Texte beiseite. Beschränkt man sich überdies bei den Namen auf die literarisch und kulturhistorisch bedeutsamen, so ist damit die Vorgehensweise des Goethe-Wörterbuchs umschrieben, das mit rund 90.000 Wörtern (Lemmata) rechnet.

Die Stichwortmenge des Adelungschen Wörterbuchs wird auf 60.000 geschätzt; Campe nennt für sein Wörterbuch die Zahl 141.227. Auch im Vergleich zu bisher bilanzierten Wortschätzen anderer Autoren erscheint Goethes Wortschatz exzeptionell groß: Für Luthers deutsche Schriften sind rund 23.000 Wörter gezählt worden, für Storm (ohne die Briefe) 22.400, für Ibsen 27.000, für Shakespeare 29.000, für Milton 12.500, für Puschkin 21.200, für Cervantes 12.400.”

https://adw-goe.de/forschung/forschungsprojekte-akademienprogramm/goethe-woerterbuch/goethes-wortschatz/1-umfang-und-proportionen/#c1334

Wohl deshalb war Konrad Adenauer ja auch in der CDU, und Shakespeare und Luther nicht.

Ein anderer Leser schreibt

Hallo Hadmut,

vor sehr vielen Jahren hatte ich mal gelesen, dass ein Wortschatz von rund 2000 Worten völlig ausreicht, um die üblichen Tageszeitungen zu lesen (damals also ohne FAZ, Welt, Zeit, Spiegel u. ä.). Mit 1000 Worten kommt man im Alltag (also Einkaufen und Florian Silbereisen) und bei BILD gut durch.

Was erklären würde, warum Konrad Adenauer nie Florian Silbereisen gesehen hat, Florian Silbereisen aber Traumschiffkapitän wurde.