Ansichten eines Informatikers

Brücken-Mikado

Hadmut
27.3.2024 2:50

Wie räumt man sowas eigentlich auf?

Ich habe mir gerade einige Videos vom Einsturz und vom Zustand der Brücke in Baltimore bei Tageslicht angesehen.

Sehr beeindruckend.

Die Frage ist: Wie räumt man so etwas eigentlich weg?

Das Problem ist nämlich: Die Brücke ist nicht aus Beton, die ist aus Stahl. Und Stahl hat eine gewisse Elastizität, zumindest in gewissem Rahmen und Umfang. Das heißt, dass die Brücke die Energie nicht völlig absorbiert und dann bricht, sondern zumindest zu einem gewissen Teil wie eine Feder aufnimmt und speichert, sie wieder abgeben kann.

Und da die Brücke ja nicht völlig zerbröselt ist, wie etwa die Hochhäuser bei 9/11, sondern zwar in mehrere große Teile zerbrochen, die aber in ihrer Struktur noch intakt, aber nicht mehr verwindungsfrei gerade sind, und dann auch noch auf dem Schiff hängen, kann man die nicht einfach durchschneiden, ohne dass dabei ganz erhebliche kinetische Energie frei wird – oder man das zumindest befürchten muss. Oder sagen wir mal, ich würde es zumindest befürchten. Ich will nicht ausschließen, dass Leute, die im Gegensatz zu mir Ahnung davon haben, dann sagen, dass dieser Stahl dort kein Federstahl, sondern viel zu spröde und unelastisch sei, aber auch das würfe immer noch die Frage auf, wie man das Teil vom Schiff bekommt, ohne dass es einem auf die Füße fällt.

Das würde mich jetzt echt interessieren, wie sie das dann wieder aufräumen. Ohne Menschenleben zu gefährden.

Mein Gedanke wäre da, möglichst vorsichtig Sprengladungen, Schneidladungen anzubringen, wenn möglich auch unter Wasser, und dann „alle weg“ und zünden, damit keiner da steht, wenn das dann irgendwie schnalzt.

Ich glaube nicht, dass das so einfach ist, so ein Ding zu zerteilen. Bei einer Betonbrücke hätte man halt so einen Knabberbagger hingeschickt, der dann was zu knabbern hat.

Unter Wasser können sie das Zeug ja auch nicht rumliegen lassen, weil das die anderen Schiffe gefährdet. Aber wenn man es erst einmal klein hat, sollte das relativ einfach zu machen und mit Echolot zu prüfen sein.