Ansichten eines Informatikers

Wir wurden gewarnt

Hadmut
28.4.2024 15:16

aber wir wurden auch von Ignoranten regiert.

Der Mann hat recht.

Ich habe es schon so oft erwähnt, aber jetzt noch einmal: Ich war mal in Abu Dhabi in der großen Scheich-Zayid-Moschee, sehr sehenswert.

Dabei waren mir außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen aufgefallen, nicht nur viel bewaffnete Polizei. Auch, dass sie an den Einführten für Lieferanten und Personal im Boden (hatte ich vorher so noch nirgends gesehen) eine Scannerzeile eingelassen hatten, wie bei einem Faxgerät oder Durchzugsscanner, nur eben größer und über die Breite einer Fahrspur. Und bevor der drinnen auf den Knopf drückte, um die Schranke zu öffnen, sah der auf seinem Monitor ein hochaufgelöstes Foto, wie das Fahrzeug von unten aussieht, ob da Bomben oder sowas angebracht wurden.

Als ich dann selbst durch die sehr aufwendige Sicherheitskontrolle ging, bekam ich Ärger, weil ich in der Fototasche gegen Staub einen Hama DustEx Blasebalg hatte, die alte Version mit den Riffelungen und dem umlaufenden Ring. Durfte ich nicht mit reinnehmen, weil es aussah wie eine Handgranate. Ich konnte sie zwar davon überzeugen, dass das Ding nicht explodieren kann, sondern nur ein hohles Stück Gummi ist, das nur etwas pustet, wenn man es drückt, aber schon das war ihnen zu gefährlich, einfach schon weil es aussieht wie eine Handgranate. Ich musste zur Polizeiwache und das Ding da hinterlegen, und hinterher wieder abholen, und kam da ins Gespräch.

Ja, freilich sei das Ding tatsächlich harmlos. Aber sie müssten auch Panikreaktionen verhindern. Wenn ich das Ding nur aus der Tasche holte, um ein Objektiv sauber zu blasen, und irgendein Mindergebildeter bekommt Panik, weil ich das Ding aus der Tasche ziehe, und der dann „Handgranate!“ schreit, sei der Teufel los. Dann hätten sie eine Massenpanik und die würden sich alle gegenseitig tottrampeln. Die Gefahr sei hoch, weil alle Angst haben und die Lage angespannt sei. Deshalb: Kein Blasebalg in der Moschee. Jedenfalls nicht der von Hama.

Ich antwortete damals, dass mir das aufgefallen sei, dass sie außerordentliche Sicherheitsmaßnahmen hätten, und ja auch vom Fach sei, dass mir aber nicht einleuchte, wogegen sie sich eigentlich schützten, denn meines Erachtens gehe die Gefahr doch vom Islam aus, und die würden ja wohl christliche Kirchen und nicht Moscheen angreifen.

Da sagte der mir, dass wir Nichtmuslime das nicht verstehen könnten und da keinen Einblick hätten, weil das innerislamische und innerarabische Konflikte seien. Wir würden das immer von Außen als „der Islam“ betrachten, als wäre das nur ein Ding, dabei wären die innerhalb des Islams und seiner Strömungen total zerstritten, und die größte Gefahr für die Moschee ginge tatsächlich weder von Christen noch Juden, sondern von Muslimen aus. Da bestehe hohe Terrorgefahr, und das wisse jeder, deshalb sei das zu riskant da mit so einem Ding in der Hand rumzulaufen, das jemand für eine Handgranate halten könnte.

Aber: Wer nicht damit aufgewachsen sei und das alles in Arabisch lesen und denken könne, hätte eigentlich keine Chance, das von außen zu verstehen. Das seien so lange historische Streitigkeiten, die auch rational nicht zu begreifen seien, die auch nicht logisch sind, sondern eben so alte Streitigkeiten. Und sie als Polizei müssten halt dafür sorgen, dass da nichts passiert.

Die waren auch alle gut bewaffnet, standen da mit Sturmgewehren rum.

Ich wurde schon oft gefragt, warum es mir in den Emiraten recht gut gefällt, obwohl ich doch sonst vom Islam nicht so viel halte. Das hat eben damit zu tun, dass der Islam auch „vielfältig“ ist, es da verschiedene Strömungen gibt, und die in den Emiraten da nicht nur eine sehr zivilisierte Form haben, sondern auch die Gefahren kennen. Dort kann man als Frau (insbesondere als Nichtmuslima) in normaler westlicher Kleidung rumlaufen, und ich habe dort immer wieder gehört, dass sie meinen, dass das jeder selbst entscheiden solle (ganz so ist es dann auch wieder nicht, aber prinzipell doch sehr frei verglichen mit anderen islamischen Ländern), und man sich da einfach sehr sicher und frei bewegen kann. Ganz abgesehen davon, dass dort die klimatischen Verhältnisse herrschen, derentwegen die Verschleierung erfunden wurde, Hitze, Sonne und Wüstenstaub, und sich manche nicht aus religiösen, sondern schlicht aus praktischen Gründen einpacken. Und dann beim Baden im Freibad oder am Meer im normalen Badeanzug rumspringen.

Ich war mal beim Fotografieren von einem Imam angesprochen worden, weil ich dort die Wasserhähne und die Schuhe fotografierte, die in Reih und Glied standen, ob ich nicht mal reinkommen und mir alles ansehen will, was sehr beachtlich ist, weil Nichtmuslime auch in Dubai eigentlich nur in die eine große Moschee dürfen. Sie suchten das Gespräch, er und etwa 20 sehr fundamentalistisch islamistisch aussehende Schüler. Warum wir als Europäer so empört darüber seien, dass sie ihrerseits über die Mohammed-Karikaturen empört seien, war die Frage, auf die sie hinauswollten. Was ich nach Kräften erklärte. Sie fanden das völlig normal, sich über die Karikaturen zu empören, und verstanden ihrerseits nicht, was uns dann daran stören könnte. Und weil ihnen da nun ein Westler über den Weg gelaufen kam, der keine Angst vor Moscheen zu haben schien und keinen Bogen darum machte, ergriffen sie die Gelegenheit, um den mal zu fragen, wie das zu verstehen sei.

In den Emiraten ist man darauf bedacht, einen gewissen Wohlstand und ein gewisses Funktionieren der Gesellschaft aufrechtzuerhalten, und hat dadurch einen pragmatischeren Ansatz zum Umgang mit dem Islam. Es ist ein islamisches Land und der Islam ist die Nummer eins, aber er wird nicht so gefahren, dass man sich damit selbst großen Schaden zufügt, sondern das wird in gewissen Grenzen gehalten. Die Emirate haben ja auch einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen. Schema: Erzfeind und Dschihad und so weiter ist ja alles schön und gut, aber das Tagesgeschäft muss eben auch laufen und mit Streit kommen wir auch nicht weiter, also muss das schon der Realität untergeordnet werden.

Und deshalb sollte man auf Länder wie die Emirate, oder auch Jordanien, sehr genau hören. Denn die wissen ganz genau, womit sie es mit dem Islam zu tun haben, und wie man den in Grenzen hält. Das sind die Experten.

Man muss nur lernen, ihnen zuzuhören. Denn sie reden nicht so bauerntrampelig und direkt, wie unsere Feministinnen oder gar Baerbock, sondern das Arabische ist immer etwas verklausuliert, immer einmal um die Ecke. Unter keinen Umständen würden die eine greifbare Kritik am Islam äußern.

Man muss lernen, sie zu verstehen, ihnen zuzuhören. Und nicht aufzutreten wie die Axt im Walde der Sorte Baerbock mit ihrer femimistischen Außenpolitik.

Wir dagegen haben eine Regierung aus ungebildeten Bauerntrampeln, die nichts, aber immer alles besser wissen, sich benehmen wie eine Kettensäge, und meinen, sie könnten und müssten von ihrem hohen moralischen Ross herab alle belehren, wie Mutti kleine Kinder.

Und wir haben dann solche „Islamversteher“ wie Nancy Faeser, Claudia Roth, Helge Lindh, und solche Leute, die meinen, dass sie den Islam verstehen, wenn sie regelmäßig pünktlich zum Zuckerfest in den Social Media glückwünschen, wie sie das ja auch zu Weihnachten und Chanukka machen.

Es passt gut in die linke feministische Überheblichkeit, dass man nichts mehr lernen und können muss, dass es reicht, weiblich zu sein, und man dann alles kann, weil nichts verlangt werden darf.

Oder wie die Gender Studies sagen: Quality is a myth.