Wenn es sogar dem linken Tagesspiegel zu links wird
Ich sach’ ja…
dass man mit Linken weder diskutieren kann, weil die ideologisch völlig zugenagelt und in einem Hirnzustand sind, der aus den ausführlich dargelegten Gründen auf mich dysfunktional wirkt. Dass man es aber auch nicht muss, weil deren Vorstellungen so abstrus und so falsch sind, dass sie auf jeden Fall scheitern, egal ob man dagegen anredet oder nicht. Man kann auch einfach nur zugucken. In gewissem Umfang sollte man aber schon den Mund aufmachen, um vielleicht etwas Schaden zu verringern, und vor allem, um nicht hinterher als opportunistischer Wendehals und nachträglicher Besserwisser dazustehen, sondern schon zu markieren, dass man rechtzeitig gewarnt hatte. Die Situation, die die Amerikaner „told you so“ nennen: „Ich habe Dich doch gewarnt“ – „Hab’ ich doch gleich gesagt“.
Der Tagesspiegel ist erzlinks.
Zwar in der Ausdrucks- und Darstellungsweise nicht so vulgärlinks wie die TAZ, aber inhaltlich auch weit draußen. Für die ist dann auch jeder gleich „rechtsextrem“, der vor irgendetwas warnt. Und natürlich immer für linke Politik getrommelt.
Scheint, als würden die beim Tagesspiegel auch so langsam etwas merken.
In einem aktuellen Artikel (hinter Paywall, manche können drauf zugreifen, manche nicht …) geben sie nun einen überaus langen Leserbrief einer Frau wieder, die am Görlitzer Park wohnt, und ergänzen, dass sie viele solcher Leserbriefe bekommen: Leben am Görlitzer Park: „Was in unserem geliebten Kiez passiert, ist uns zu viel“
Sie schreibt als Anwohnerin im Kiez am Kreuzberger Görlitzer Park, der bundesweit als Hotspot für Drogenelend und Gewaltdelikte bekannt ist. „Es ist eine frustrierte, verzweifelte E-Mail, unter Tränen und völlig unsortiert und sehr aufgewühlt geschrieben“, heißt es in der Einleitung ihres Berichts, „ich weiß selber nicht mal, warum ich Ihnen schreibe, aber ich musste einfach mal laut werden. Denn wir können nicht mehr.“ Die Schilderungen der Frau, die anonym bleiben möchte, decken sich mit ähnlichen Beschreibungen, die den Tagesspiegel erreichen. „Kreuzberger Zustände“ heißt es in der Betreffzeile. Wir dokumentieren die E-Mail im Wortlaut.
[…]
Heute Morgen mussten wir feststellen, dass in unser Auto – ein sichtbar erkennbares Familienauto – zum dritten Mal in vier Monaten eingebrochen wurde. Die ersten beiden Male wurden die Scheiben eingeschlagen. Dieses Mal können wir uns nicht erklären, wie der Einbruch vonstattenging.
Dass innerhalb von 48 Stunden an einer belebten Straße offensichtlich in dort geparkte Autos eingestiegen und dann das bisschen, was aus vorangegangenen Einbrüchen noch übriggeblieben ist, mitgenommen wird – so wie ein Abschleppseil, das nun mal ins Auto gehört – lässt uns fassungslos zurück. Und, ja, die Polizei wurde jedes Mal gerufen. Und dann?
Aber damit nicht genug: In den Keller und Dachboden unseres Hauses wurde in den letzten zwölf Monaten zweimal eingebrochen – geklaut wurden persönliche Gegenstände, alte Elektrogeräte, Kleidung, einfach alles. Letzte Woche waren alle Fahrradreifen der im Hof stehenden Fahrräder platt oder zerstochen. Ja, die Polizei hat auch diese Einbrüche aufgenommen, nein, das bringt uns an sich nichts.
[…]
„Unsere Kinder wissen, was Crack ist“
Drogenhandel und Konsum sind hier schon immer ein Problem gewesen. Aber bisher hatte sich das Geschehen auf bestimmte Ecken in unmittelbarer Nähe des Görlitzer Parks konzentriert. Inzwischen hat es sich – selbst ohne Zaun – längst auf den gesamten Kiez ausgeweitet – und dramatisch verschärft. Unsere Kinder, die hier im Kiez zur Schule gehen, wissen inzwischen, was Crack ist – wir mussten sie aufklären, weil sie täglich und im schlimmsten Fall direkt in unserem Hauseingang an Menschen vorbeigehen müssen, die auf offenerer Straße harte Drogen konsumieren.
[…]
Dazu kommt die Zunahme von Gewalt: Erst vor zwei Tagen hat es direkt vor unserer Haustür eine große Schlägerei mit Baseballschlägern gegeben, Polizeieinsätze wegen Gewaltausbrüchen, bei denen auch Messer und ähnliche Waffen eingesetzt werden, gehören inzwischen fast zur Tagesordnung. Und, nein, das war nicht schon immer so, das ist erst in den letzten ein, zwei Jahren so dramatisch schlimm geworden.
An der großen Kreuzung am U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof werden zunehmend und wirklich permanent alle Verkehrszeichen ignoriert, es wird über rote Ampeln, in Einbahnstraßen (in denen sich eine Grundschule befindet!) falsch herum und viel zu schnell gefahren. Und die Tempo-30-Zone rund um den Görlitzer Bahnhof ist einfach ein Witz. Nächtliche illegale Auto- oder Motorradrennen sind hier inzwischen genauso zu beobachten wie in der Tauentzienstraße. Ja, wir haben Ordnungsamt und Polizei wiederholt darauf aufmerksam gemacht, aber, auch hier: Es ändert sich nichts, und es wird nur noch schlimmer.
Illegal abgeladener Müll, Fahrradleichen ohne Ende, verbrannte Mülltonnen, Roller im Kanal, liegengelassene Zeltlager, ich kann schon nicht mehr aufzählen, wie oft wir auf diese Missstände beim Ordnungsamt hingewiesen haben, weggeräumt wird nach solch einer Benachrichtigung in den seltensten Fällen.[…]
Sicherlich könnte man jetzt sagen: Dann zieht doch weg. Aber: Wir können uns einen Umzug wegen der hohen Mietpreise gar nicht leisten, und zweitens: Das hier ist unser Zuhause.
Es scheint eine gewisse Ernüchterung in der sozialistischen Gutmenschenredaktion des Tagesspiegels eingekehrt zu sein.
Man müsste ihnen vorhalten „Das ist auch Euer Werk, Ihr journalistischen Denkausfälle!“ Denn sie haben alles auf links gebügelt, und stets „gegen rechts“ gekämpft – oder gegen alles, was ihnen als „rechts“ vorkam, weil rechts von ganz weit links. Mich ja auch. Man könnte fragen, wie dämlich man als Journalist sein muss, wenn man nicht nur selbst nicht merkt, dass dieses linke Ding nicht funktionieren kann, sondern es nicht einmal dann kapiert, wenn man von anderen gewarnt und darauf hingewiesen wird, und die dann alle als „rechts“ abtut. Worin soll eigentlich noch der Wert solcher „journalistischer Arbeit“ liegen können?
Was ist der Wert der Presse, des Journalismus, wenn sie solche Zustände herbeischreiben und die, die davor warnen, als „Rechte“, „rechte Blogger“ und so weiter abtun?
Eine Fehlereinsicht? Eine Entschuldigung? Gibt es nicht. Sie sehen nicht ein, dass das linke, sozialistische Gesellschaftsmodell nicht funktioniert, sondern sie beklagen sich, dass es offensichtlich nicht funktioniert, obwohl sie doch fest daran glauben, dass es funktioniert. Sie begreifen nicht, dass das auch ihr Werk ist.
Journalistische Arbeit wäre es gewesen, die Leserin auf ihren Leserbrief hin mal zu fragen, wen sie eigentlich gewählt hat.
Und dann könnte man so etwas wie „Bedenke, worum Du bittest – es könnte Dir gewährt werden“ darunter schreiben. Oder „Geliefert wie bestellt“.
Wenn sie Journalisten wären, würden Sie schreiben: „Freilich ist die Lage zum Kotzen und aussichtslos. Aber das ist Demokratie, liebe Berliner, Ihr habt Euch das so gewählt, also lebt gefälligst damit!“
Wären sie Journalisten, würden sie Bilderstrecken von Elend, Gewalt und Zerstörung machen und den Berliner groß auf die Titelseite schreiben: „Das, liebe Berliner, das wählt Ich Euch selbst – immer wieder.“