Ansichten eines Informatikers

Die schon sehr seltsamen Nöte und Rochaden der Alice Schwarzer

Hadmut
4.8.2024 22:51

Man müsste die Frau mal zwingen, ihre eigenen Bücher zu lesen.

Überschrift des Artikels: „Wenn der gesunde Menschenverstand schon als rechts gilt, dürfen wir uns nicht wundern“

Wenn ausgerechnet Feministinnen, jenen, die frontal gegen den Menschenverstand ankämpften, sich nun darüber beschweren, dass der Menschenverstand nicht mehr geschätzt würde, dann ist was ganz faul. Also ob sich Brandstifter darüber beschwerten, dass es angebrannt riecht.

WELT AM SONNTAG: Die Frauenbewegung hat sich über die Trans-Frage regelrecht zerlegt. Feministinnen, die auf der biologischen Zweigeschlechtlichkeit beharren, werden inzwischen als „TERFs“ gebrandmarkt, als transexklusive Radikalfeministinnen. Was sagen Sie dazu?

Schwarzer: Nicht alles, was sich Feministin nennt, ist auch eine. Feministisch gesehen kann es eigentlich nur eine Antwort geben: Die wissenschaftliche Tatsache zu leugnen, dass es nur zwei biologische Geschlechter gibt, ist zunächst einfach nur dumm und peinlich. Hier werden Sex und Gender verwechselt: das biologische Geschlecht und die kulturelle Geschlechterrolle – davon gibt es in der Tat viele. Frauen werden in weiten Teilen der Welt aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert, unterdrückt und entrechtet. In Afghanistan kann das Frau-Sein sogar das Leben kosten. Wir reden heutzutage ja viel über kulturelle Aneignung.

Im Grunde gibt es keine größere kulturelle Aneignung als die Trans-Ideologie. Eine Frau, die zum Beispiel 30 Jahre als „Mann“ gelebt hat, die ist wegen einer Hormonbehandlung oder einer Brustamputation noch lange kein echter Mann. Und die Sache mit dem „Deadname“ ist eine Manipulation. Gerade die doppelten Erfahrungen sind ja sehr interessant. Eine amerikanische Wissenschaftlerin hat darüber geschrieben.

Ach, gar. Im hohen Alter noch so wendig. Oder so dement, dass sie die eigenen Schriften nicht mehr kennt?

Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich das vor Jahren mal irgendwann beschrieben, dass Alice Schwarzer (und damit hat sie damals Millionen verdient) damals in ihren Büchern das Experiment des John Money an den Reimer-Zwillingen in Deutschland lobte – mein Kritikpunkt daran war nämlich, dass die Reimer-Zwillinge zu dem Zeitpunkt, als Schwarzers Buch dazu erschien, noch nicht in der Pubertät waren und man das noch gar nicht beurteilen konnte.

Wikipedia:

Der „John/Joan-Fall“ diente zunächst als Beleg für die soziale Wahlmöglichkeit von Geschlecht. So schrieb Alice Schwarzer 1975, dass „die Gebärfähigkeit auch der einzige Unterschied ist, der zwischen Mann und Frau bleibt. Alles andere ist künstlich aufgesetzt.“ Das Experiment von Money würdigt sie als eine der „wenigen Ausnahmen, die nicht manipulieren, sondern dem aufklärenden Auftrag der Forschung gerecht werden.“[9] Davids Mutter sagte im Gegensatz dazu, sie glaube, dass ihr Sohn noch am Leben wäre, wenn er nicht das Opfer jenes „katastrophalen Experiments“ geworden wäre, das bei ihm so viel Leid verursacht habe.

Und in EMMA, Schwarzers eigener Zeitschrift 2007: Der sehr kleine Unterschied

Für Alice Schwarzer sind die Fundamental-BiologistInnen die westliche Variante der Fundamental-IslamistInnen: Beide bestehen auf dem großen Unterschied – der verschwindend klein ist.

[…]

In meinem im Herbst 1975 erschienenen Buch ‚Der kleine Unterschied – und seine großen Folgen‘ ging es ­weni­ger um den kleinen biologischen Unter­schied und eher um die großen sozia­len Folgen, also die Zuweisung der Rollen im Namen des Geschlechts. Das Buch wurde zu meiner eigenen Überraschung in elf Sprachen übersetzt und mit den 18 Fallschilderungen identifizierten sich Frauen von Japan bis Brasilien – ich musste also einen universellen Nerv getroffen haben. Der kleine Unterschied schien weltweit ein Problem zu sein. Für Frauen.

[…]

Im Mittelpunkt all dieser Klagen um den Verlust der „echten Weiblichkeit“ und Bedrohung der „wahren Männlichkeit“ steht eine Fallschilderung, die den AnhängerInnen der ewigen Differenz als ultimativer Beweis gilt für die Absurdität der vom Feminismus postulierten Gleich­heit der Geschlechter. Es ist ein Fall, der im Diskurs der 70er Jahre in der Tat eine gewisse Rolle gespielt hat und auch von mir im ‚Kleinen Unterschied‘ als Beleg zitiert wird.

Gemeint ist der berühmte „Zwillingsfall“, den die SexualforscherInnen John Money und Anke Ehrhardt in ihrem 1975 auch auf Deutsch erschienenen Buch ‚MännlichWeiblich – Zur Entstehung der Geschlechtsunterschiede‘ anführen: Ein kleiner Junge, dem bei einem operativen Eingriff im Alter von sechs Monaten versehentlich der Penis beschädigt worden war, war auf Anraten von Sexualwissenschaftler Money einfach als Mädchen erzogen worden – was anscheinend, so zumindest nahm man damals an, reibungslos funktioniert hatte.

Der Fall ist in der Tat sehr interessant. Auch und eigentlich gerade weil er sich ganz anders entwickelt hat als zunächst angenommen. Ein Vierteljahrhundert nach Money und Ehrhardt nämlich veröffentlicht der Rolling-Stone-Reporter John Colapinto ein Buch über den ‚Jungen, der als Mädchen aufwuchs‘ und enthüllt, dass in Wahrheit alles schief gegangen sei. Was stimmt – bis hin zu dem Selbstmord von Bruce Reimers, so hieß der Zwilling. Erschossen hat Reimers sich allerdings ein Jahr nach Erscheinen von Colapintos Buch.

[…]

Das Kind kriegt also die doppelte ­Ladung ab: den elterlichen Drill zum Mädchen – plus wissenschaftlicher Begleitung, die rigide darauf achtet, dass es via Prägung auch ein „richtiges Mädchen“ wird. Nur, das Kind hatte vor Beginn der Behandlung bereits 17 Monate als Junge gelebt; nach dem, was wir von frühkind­lichen Prägungen wissen, gerade auch geschlechtsspezifisch, ist das viel. Und nicht nur die Eltern, auch die näheren Verwandten wissen um das Problem. Als Brenda in der Schule auffällig wird, werden auch die Lehrer informiert. Der Junge, der als Mädchen aufwächst, erhält also von Anfang an eine doppelte Botschaft: Das „Mädchen“ bewegt sich in einem Umfeld, in dem die meisten Menschen wissen, dass es ein „Junge“ ist.

[…]

Wie auch immer, das traurige Leben von Bruce/David taugt wenig als Beleg für die Unabänderlichkeit eines so genannten natürlichen Geschlechtscharakters. Im Gegenteil: Es ist eher der Beweis für die gnadenlose Konstruktion dieser ganzen Geschlechternormen – und für die Absurdität einer Welt, in der ein Mensch ohne Penis eine Frau sein muss. Am humansten wäre es wohl gewesen, den genitalverstümmelten, aber ansonsten gesunden Kleinen einfach trotzdem zeitgemäß als Jungen aufwachsen zu lassen, ganz wie seinen Zwillingsbruder – und ihm behutsam beizubringen, dass auch ein Mann ohne Penis ein Mensch ist (und, so er nur will, sogar ein besserer Liebhaber sein kann als so mancher siegesgewisse Rammler).

In einer idealen, vom Geschlechtsnormen-Terror befreiten Welt, in der Menschen nicht in erster Linie Frauen oder Männer wären – und Schwarze oder Weiße etc. – sondern einfach Menschen, wäre das alles nur ein bedauerlicher Unfall gewesen, nicht mehr und nicht weniger. Denn das biologische Geschlecht wäre dann nur ein Faktor von vielen, der den Menschen zwar mit prägt, ihn jedoch nicht umfassend definiert: als Frau oder Mann.

Rein zufällig kommt mir gerade das da noch vor der Nase vorbei:

und

Das ist der Hammer:

Politik und Schulen versuchen zunehmend, Kinder ohne Einbeziehung ihrer Eltern zu einem Trans-Weg zu ermutigen.

Kinder, die ihre Lehrer täglich auffordern dürfen, neue Pronomen zu verwenden. Mädchen, denen gesagt wird, sie sollten sich nicht so anstellen, wenn Jungen in ihrer Umkleide auftauchen. Lehrer, die Kinder ohne Wissen der Eltern zu Schritten in Richtung Trans raten — absurde Szenarien? Was in England mittlerweile verboten wurde, ist in Deutschland gerade im Kommen. So zum Beispiel im „Leitfaden Trans für Münchner Schulen“.

Da wird ein frei erfundener Blödsinn mit Gewalt durchgesetzt. Ich habe mich ja jahrelang mit diesem Gender-Schwachsinn befasst. Ich fände das ja nicht einmal so schlimm, wenn das Ding irgendein Fundament hätte, selbst wenn es voller Fehler steckt, und auf wenigstens pseudowissentschaftlichen Überlegungen, selbst wenn sie noch so falsch und dumm wären. Dann könnte man wenigstens sagen, wo die Fehler sind. Aber da ist ja gar nichts. Der Humbug wird ja frei erfunden und ohne die geringste Herleitung willkürlich behauptet. Da ist ja nicht mal etwas da, worin man die Fehler aufzeigen könnte, das ist ja nur noch willkürlicher Blödsinn.

Und diesen Blödsinn hat Alice Schwarzer nach Deutschland – und mit den Übersetzungen auch in die Welt – gebracht.

Im Prinzip kann man da drei Phasen ausmachen:

  • Als das Experiment noch lief und noch gar nicht zu beurteilen war, publizierte sie das schon, als käme es beim Experiment nicht auf das Ergebnis an, sondern sei schon das Unternehmen des Experiment als solchen Beweis für dessen Ausgang. Hurra, es gibt keine Geschlechter, alles nur Erziehungssache.
  • Als die Zwillinge dann tot und Money als skrupelloser Scharlatan entlarvt waren, nimmt sie das zwar zur Kenntnis, sieht es aber nicht ein, und will es nun andersherum gutreden: Jetzt sei das Ergebnis der Beweis, dass es auf den Penis nicht ankäme, weil man aus jemandem nur deshalb, weil der Penis fehle, keine Frau machen könne, immerhin sei der ja schon einige Monate (als Säugling!) als Junge behandelt worden und von Leuten umgeben gewesen, die ja gewusst hätten dass es ein Junge ist.
  • Heute geht sie in die ganz andere Richtung, nämlich seit sich Männer auf dem Damenklo und in den Frauensportarten herumtreiben.

    Jetzt nun will Alice Schwarzer von dem ganzen Trans-Gehampel nichts mehr wissen.

Nun würde ich ja niemandem verbieten oder negativ anlasten wollen, seine Meinung zu ändern, einen Fehler einzusehen, schlauer zu werden. Wäre ja schlimm, wenn wir das nicht könnten.

Nur: Schwarzer sagt ja nicht, „Sorry, da habe ich Mist gebaut“ oder „Das sehe ich heute anders“. Sondern sie dreht einfach die Position, und – wie immer, bei Feministen – die anderen sind schuld:

WELT AM SONNTAG: Viele der heutigen Feministinnen begreifen sich als woke. Wie blicken Sie auf diese Bewegung?

Schwarzer: Ich halte den Islamismus für den zentralen Antrieb der linken Woke-Bewegung an den Universitäten der westlichen Welt. Der politische Islam agitiert da seit Jahrzehnten, ausgestattet mit Milliarden Petrodollars aus Saudi-Arabien und anderen Öl-Ländern. Man wundert sich jetzt über den Antisemitismus dieser Kreise. Dabei ist der überhaupt nicht neu. Die Palästinenser sind für die Linke seit Jahrzehnten die neuen „Verdammten dieser Erde“, nachdem ihnen das Proletariat abhandengekommen ist. Entsprechend propalästinensisch um jeden Preis und antisemitisch sind sie.

Der Gedanke, dass der Wokeschwachsinn von Islamisten hier reinfinanziert würde, hat was. Eingekaufte Dekadenz als Beweis dafür, dass der Islam überlegen ist. Wir hier den Gender- und Transzirkus und als Gegenpol den Islam mit seiner klaren Trennung, als Konzept der Überlegenheit.

Das würde auch erklären, warum die Grünen und die SPD gleichzeitig auf Gender und auf Migration aus sind, wenn sie von derselben Geldquelle dafür bezahlt würden, und das im Prinzip keine zwei Sachen sind, sondern eine.

Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber ich finde den Gedanken gar nicht so abwegig. Bisher habe ich ja Gender und Migration für einen Widerspruch gehalten. Aber was wäre, wenn es tatsächlich derselbe Auftrag wäre, und Gender/Queer einfach nur dazu dient, die islamische Übernahme Europas zu erleichtern?

Es würde, wenn ich es recht bedenke, sogar eine ganz neue Frage aufwerfen: Nämlich ob dieser Geheimdienst aus Grünen und Verfassungsschutz, der sich da gerade – auch unter Nancy Faeser – bildet und der alle Grünen- und Migrationskritiker erfasst, in Wirklichkeit ein getarnter islamischer Geheimdienst wäre, der alle Meinungsmacher erfasst, die einer Übernahme noch Widerstand leisten könnten, um sie dann beizeiten zu eliminieren.

Es ändert aber nicht daran, dass Schwarzer selbst eine zentrale Wegbereiterin dieses Genderschwachsinns war und damit reich wurde, und jetzt so tut, als sei sie Kritikerin dieser Entwicklung. Und das sie für Macht, Medienpräsenz und Geld skrupellos jeden Blödsinn publiziert hat.

Die WELT wäre besser, wenn sie, statt Schwarzer Honig ums Maul zu schmieren, analysieren würde, was sie angerichtet hat und wie sie kommentarlos ihre Positionen wechselt.