Ansichten eines Informatikers

Vom subtilen Unterschied zwischen Köln und Baden-Württemberg

Hadmut
9.8.2024 14:57

erzählt mir ein Leser.

Köln

Köln stellt das “Ruf-Sammeltaxi” ein. Pro Fahrt 26,35€ Verlust.

https://www.t-online.de/region/koeln/id_100465302/kvb-in-koeln-e-auto-projekt-wird-zum-millionengrab-dienst-wird-gestoppt.html

Baden-Württemberg

Die Grünen in Baden-Württemberg sehen das ja als Modell für den ländlichen Raum:
” „Wir wollen den öffentlichen Nahverkehr auf dem Land so attraktiv gestalten, dass mehr Menschen ihr Auto stehen lassen können oder gar keines mehr brauchen. Innovative, bedarfsorientierte Angebote wie zum Beispiel Rufbusse oder Sammeltaxis, sind hierfür ein Schlüssel zum Erfolg.

https://www.gruene-landtag-bw.de/themen/mobilitaet/zukunftsfaehige-mobilitaet-in-laendlichen-raeumen/

Naja, gut, die Meldung von Köln ist von 2024, die von Baden-Württemberg von 2022. Wäre die Frage, ob die Grünen daran immer noch festhalten.

Ich habe an diesen Rufbussen und Sammeltaxis, worin genau da der wirtschaftliche und der ökologische Vorteil gegenüber dem eigenen Auto liegen soll, wenn das Fahrzeug (im Gegensatz zum eigenen PKW) hin und zurück fahren muss, auf einer Fahrt leer, und dann noch einen Fahrer braucht, der ja auch kostet.

Ich könnte mir das nur vorstellen, wenn entweder

  • so viele Leute damit fahren, dass die nie leer hin- oder her fahren und immer gut gefüllt sind,
  • die fahrerlos fahren und es so viele gibt, dass die nicht weit leer fahren müssen, sondern so lange in der Ortschaft stehen bleiben können, bis sie jemand braucht.

Ich glaube aber nicht so wirklich daran.

Ich halte es da für sinnvoller, was man in andere Ländern macht. Da nämlich betreibt man einen normalen Busverkehr, setzt aber kleinere, sparsamere, billigere Minibusse ein, beispielsweise auf Basis eines Mercedes Sprinter, statt eines großen Stadtbusses.

Die Frage bleibt aber, wann ein Dienstleister überhaupt billiger und ökologischer fahren kann als ein Privat-PKW. So ganz trivial ist das nämlich nicht, dass man das ideologisch klären könnte.

Und einen Aspekt sollte man dabei immer berücksichtigen: Wenn jemand ein eigenes Auto fährt und die Kosten selbst trägt, dann optimiert und schont der aus eigenem Interesse. Ein Kunde tut das nicht.