Ansichten eines Informatikers

Buch – Buche – Buchstaben – Buchenstäbchen?

Hadmut
16.8.2024 22:49

Die Herkunft der Buchstaben.

Ganz viele Leser schrieben mir, dass das Wort „Buchstabe“ nicht vom Buch kommt, sondern von den Runen, die man früher mit Holzstäbchen von der Buche, eben Buchenstäbchen gelegt oder geritzt habe.

Die Germanen hätten sich das mit der Schrift vermutlich von Griechen oder Römern abgeguckt, und dazu die Runen entwickelt und dafür Buchenstäbchen verwendet.

Besonders interessant:

Die Griechen/Römer übernahmen garantiert kein hebräisches ABC. Die Hebräer hatten kein eigenes. Sie übernahmen in großen Teilen das Phönizische. Und das Aleph Stier bedeutet, übernahmen die Chebri, auch Hebräer genannt, aus den umliegenden Kulturen. Denn der Stier war das erste Tier, das als Kraft, Fruchtbarkeit, Stärke und Gutes steht. Und eine Gottheit in mehreren Kulturen war. Von Ägypten über die Kanaaniter zu den Syrer, Assur, Medien, Sumer. Das “Hebräische ABC” ist Aramäisch!

Die Hebräer übernahmen… (großes Trommeln)… das ABC der Pönizier. Die Griechen, dann die Römer übernahmen Teile des phönizischen ABC.

Die Griechen hatten ein ABC, genannt Linear A und Linear B. Älter als das Phönizische (1800 bis 1200 v.u.Z.). Die Phönizier übernahmen aus einer Mischung aus dem ägyptischen ABC und dem Aramäischen ABC. Und formten aus Keilschrift und Hieroglyphen, für die Vereinfachung (Kaufleute, Händler) ein phonetisches ABC (ähnlich dem Linear A und B, sowie dem der Minoer – Kreter)

Es gab auch, wenn dann sehr selten, keine Schrift von Rechts nach Links bei den alten Kulturvölker. Wenn, dann von Oben nach Unten. Das hat etwas mit Augen-Hand-Koordination zu tun. Jede Schrift hat sich vom komplizierten Umschreiben zum direkten Beschreiben vereinfacht. Nur Priester und Tempel blieben bei den ursprünglichen Keil- und Hieroglyphenschriften.

Das Wort Buchstabe kommt aus dem germanischen! Buche (der Baum), seine Rinde wurde genutzt, um Zeichen, Zeichnungen, später Runen (welche die Phönizier, die zu Teilen aus Arabern und Indogermanen (Seevölker) stammen, übernahmen) aufzuschreiben. Runen galten als Zauberschrift der Schamanen und später der Priester und Druiden. Die Rinde lag genug herum, mußte nicht großartig bearbeitet werden. Das Runen ABC hat sehr viel Ähnlichkeit mit dem phönizischen, Latein und Griechen ABC und Schnittstellen.

Und Buchstabe deshalb, weil die blöden Buchen einen Großteil der Waldpopulation in ganz Mitteleuropa bis zum Ural stellten.

Der Begriff/Gegenstand Buch kommt nicht von der Bibel. Das ist Blödsinn. Christliche Lügenmärchen.
Die Juden nannten ihr “Altes Testament” auch nicht Buch. Sondern die Aufzeichnung des Bundes (zwichen Chebri und Kanaaitern 10. Jhd. vor unserer Zeit). Und das auch noch in Aramäisch (Handels-/Priester-/Hauptsprache im Orient, galt noch bis in das 5. Jhd unserer Zeit).

Byblos (Phönizien, heute bei Beirut) war der Haupthandelshafen der Ägypter für… (noch einmal Trommeln)… na Erraten? Nennt sich heute Papier, obwohl es nicht von der Papyrosstaude hergestellt wird. Dem Papyros, aus dem Nildelta. Papyrosblätter und Stengel wurden aufgeschnitten und geglättet und übereinander gelappt. Dadurch entsteht ein sehr dünnes, breit zu beschreibendes Material. Und das schon 1800 v.u.Z..

Aus Byblos wurde durch Sprach- und Lautverschiebung im Latein, dann ins deutsche, das Buch! Wieder im Zusammenhang mit Buchstabe!

Und die alten Kulturen in der Antike bis zur Neuzeit schrieben dann mehrheitlich auf… (Trommeln, du weißt schon) einer Stadt und Reich an der Westküste von Asia Minor. Eigentlich auf Rindsleder. Pergamon wurde das Hauptzentrum der Herstellung und Vertrieb des… (noch mal Trommeln?) Pergamentes!

Das Buch war bis in das Hochmittelalter kein Buch im heutigen Sinne. Sondern Schriftrollen. Kennst doch noch die ollen Ritterfilme, wo ein Reiter kam, Trompeten, Geschmetter und dann löste er eine Rolle und las von Oben nach Unten!
Und ein Buch war (aus heutiger Sicht eher eine bis zwei Buchseiten) nicht unbedingt lang. Ein Buch beinhaltete eher viel Zeichnung (christliche Dämonen) und wenig Text. Der Text war sehr groß geschrieben. Denn Lesen und Schreiben war im Christentum nur einer bestimmten Kaste vorbehalten.

Erst durch Marco Polo und andere China Händler kam eine neue Papierform (aus Lumpen, später aus Holz) nach Europa. Diese Form war in der herstellung billiger, leichter und nicht so umständlich zu transportieren. Dann kam der olle Gutenberg ( so n blöder, alter weiser Wichser, der auf Quoten geschißen hat), der statt Holzlettern, Metalllettern nutzte.

So, Geschichtsstunde beendet!

Das Pergament von Pergamon kommt, weil die dort viel geschrieben haben, wusste ich noch nicht. Obwohl ich ja schon im Pergamonmuseum war und gesehen habe, dass die in Kunst und Wissenschaft ziemlich weit waren. Hauptstadt des Pergamenischen Reichs.

Oder auch in Buchen beschrieben wurde:

Ich habe mir die These erstellt dass die alte Germanen die hauptsächlich in Wälder lebten, die Bäume als “Buch” benutzten. Das Runenschrift eignet sich sehr als Schnitzschrift, und Buchen eignen sich als Schnitzbäume worin man prima Texte schneiden kann die Jahrzehnte überdauern. Sie können bis zu 500 Jahre alt werden.

Nicht der Buchstabe ist nach dem Buch benannt, sondern das Buch nach der Buche. Ob die alten Germanen nun “Buchenstäbchen” (die dann gelegt wurden) oder Buchentäfelchen genutzt haben, ist nicht so ganz klar.

Auf jeden Fall liegt hier keine Henne-Ei-Problem vor, sondern die Buche war ganz klar zuerst da.

Moin Hadmut,

eine Anmerkung zu Deinem Beitrag “Von rechts nach links?” über Schrift und ihre Trägermedien. Es gibt noch die Theorie, dass das Wort “Buchstabe” daher kommt, dass die Germanen ihre Runen einmal in Buchenholz und Buchenrinde geritzt haben, also geht das Wort “Buchstabe” dem modernen Buch voraus, nicht umgekehrt.

“Das Wort buohstab schließlich ist eine Zusammensetzung aus germanisch * bōk- „Buch“ und * staba- „Stab, Rune, Buchstabe“ und bedeutet im Althochdeutschen „Buchschriftzeichen“. Die überlieferten Belege wurden ausschließlich für die lateinische Buchschrift verwendet. Da * staba- auch „Rune“ heißt und in germanischer Zeit Holzstäbe mit Runenzeichen zur Vorhersage der Zukunft verwendet wurden, ist es wahrscheinlich, dass vor der Ausbreitung der lateinischen Schriftkultur die „Buchstaben“ Runenzeichen waren. Die Verbindung von buohha „Buche” und buohstab ist auch deshalb naheliegend.”

https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Der-Zusammenhang-zwischen-Buch-Buch-und-Buchstabe

Das verblüfft mich jetzt.

Ich hatte das nämlich anders in Erinnerung, nämlich dass das ein Begriff aus der Druckersprache stamme. Als ich in der Grundschule war, sind wir in der dritten oder vierten Klasse mal zum Besuch in die Zeitung des Ortes gegangen, um uns mal anzuschauen, wie man eine Zeitung macht (so Sendung mit der Maus-artig). Das fand ich damals sehr beeindruckend, obwohl das eben damals noch auf dem Stand der Technik von eben 1974/75 war. Da gab es noch einen Setzer, der mit einer Setzmaschine, so aus der Kindheitserinnerung so ein Ding wie das da, Zeitungsseiten aus Lettern in einem Rahmen zusammensetzten und festschraubten, und uns dann erklären, dass daraus noch nicht die fertige Zeitung wird, sondern das in eine Art Karton gedrückt wird – hellblau, wir haben da noch gestaunt, als der uns die Zeitung von gestern und dazu den blauen Karton dazu zeigte, mit dem die gemacht worden war. Der werde dann mit flüssigem Metall ausgegossen, dann in die Druckmaschine kommt, auf die Rotationswalze gespannt wird, und dann muss man noch eklige schwarze Farbe, viel Papier und ganz viel Krach dazu tun, und dann kommt da ganz viel Zeitung raus. Mächtig beeindruckend.

Und zum Abschluss bekam jeder Schüler eine der Lettern geschenkt. Ich bekam leider nur ein langweiliges „e“ – weil eben der meistverwendete Buchstabe, davon hatten sie am meisten.

So sahen die Dinger aus, obwohl ich sie länger im Verhältnis zur Breite in Erinnerung habe, aber die Rille an der Seite zum Ausrichten hatte das auch:

Ich habe das Ding jahrelang mit anderem Tinnef in einem kleinen Holzsetzkasten aufbewahrt, den ich im Jugendzimmer an der Wand hängen hatte, und der mir vor einigen Jahren auf unschöne Weise im Ganzen abhanden kam.

Und der Setzer hatte und damals gesagt, dass diese Lettern auf Deutsch „Buchstaben“ heißen, weil sie Stäbchen seien und für den Buchdruck verwendet werden.

Das scheint aber nicht stimmen zu können, denn nach den Hinweisen, die ich jetzt von Lesern bekommen habe, stammt der Begriff „Buchstabe“ aus dem Althochdeutschen, ist also älter als der Gutenbergsche Buchdruck, und wer wäre ich, gerade mit einem Vornamen „Hadmut“ aus dem Althochdeutschen, daran zu zweifeln?

Allerdings, und das gebe ich zu bedenken, heißt es in der Wikipedia dazu:

Das Wort entstand wahrscheinlich aus den germanischen, zum Los bestimmten Runenstäbchen (*bōks). Diese als Runen bezeichnete Schriftzeichen wurden damals oft mittels Punzieren in Waffen, aber auch in Stäbchen aus dem harten und schweren Holz der Buche geritzt. Die derart beschriebenen Stäbchen benutzten die Germanen als Orakel für wichtige Entscheidungen und nach einer Theorie leitet sich deshalb das Wort „Buchstabe“ von diesen kultisch bedeutsamen Buchenstäbchen ab. Nach einer anderen Theorie geht der Ausdruck „Stab“ auf den kräftigen Zentralstrich der Runen zurück, mit dem sie jeweils gebildet werden.[2][3]

Die Verbindung zwischen „Buche“ und „Buchstabe“ wird dabei aus sachlichen Gründen angezweifelt, denn der Ausdruck „Buchstabe“ sei für die im Buch verwendeten lateinischen Schriftzeichen verwendet worden, nicht aber für die germanischen Runenzeichen, die im Altnordischen beispielsweise „stafr“ und „rūnastafr“ hießen.[4][5]

Und das wäre – technisch gesehen – näher an dem, was mir der Schriftsetzer damals sagte.

Dann nämlich stehe das in Verbindung mit Punzen, jenen Metallstempeln, mit denen man Zeichen in Metall, Leder, Holz einschlagen kann. Gibt es ja immer noch zu kaufen. Gab man uns damals bei der Bundeswehr gleich zu Anfang als Aufgabe: Jeder bekam einen Rohling für die Erkennungsmarke, dazu ging ein Satz Punzen und ein Hammer rum, und jeder sollte da seine Daten in seine Erkennungsmarke schlagen. Ist auch wieder in Mode, sowas verkaufen die Heute an Leute mit Kryptowährung, damit die ihr Wallet-Geheimnis – angeblich brandsicher – in Stahlblech einschlagen können.

Und die Lettern beim damaligen Buchdruck erfüllen ja genau diese Funktion, indem sie für einen Abdruck in diesem hellblauen Karton (irgendwas nannten die damals Matrix oder Matrize, ich weiß aber nicht mehr, ob das der Rahmen, war, in den die Lettern eingespannt wurden, die eine seitenverkehrte Schrift zeigten, oder dieser hellblaue Karton, der dann eine seitenrichtige Darstellung enthielt.

Der Begriff „Buchstabe“ könnte also von Punzen oder Punziereisen kommen, mit denen man irgendwelche (magischen?) Zeichen in Buchenholz oder Buchenholzstäbchen schlug, und nicht von Runen. Und das wäre durchaus technisch ein Vorgänger und funktionsgleich mit eben den Zeitungsdrucklettern, wie mir damals der Setzer eines schenkte.

Das mit den Runenstäbchen ist zwar schön, und hört sich gut an, und hat eine gewisse Plausibilität, aber manchmal kann einen so etwas doch auf den falschen Weg führen, und wenn ich das richtig verstanden habe, ist das mit den Runen nur eine Theorie, für die es keinen Beleg gibt.