Über die Unschuld der Braut in der Hochzeit
Kulturelles im Wandel der Zeit.
- Früher
- ging man davon aus, dass eine Braut ihre Unschuld mit in die Hochzeit brachte.
- Heute
- muss man daran erinnern, dass sogar für Berliner Bräute die Unschuldsvermutung gilt.
Weil gerade so viele schreiben, gestern die Morgenpost, heute die WELT, der RBB und die Tagesschau, dass die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die ehemalige SPD-Senatorin Dilek Kalayci wegen Bestechlichkeit erheben wolle – oder eben heute erhoben habe, weil man aus der Berliner Senatsverwaltung einer Werbeagentur einen gut dotierten, lukrativen Auftrag zugeschustert habe, und die im Gegenzug Kalaycis Hochzeit kostenlos ausgerichtet habe:
Haltet mal die Knochen ruhig!
Sogar für Berliner Bräute gilt eine Unschuldsvermutung, selbst wenn sie aus der SPD stammen. Auch wenn sich die Semantik der „Unschuld“ da fundamental gewandelt hat.
Bedenkt, dass jemand bis zur rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig zu gelten hat.
Und bedenkt, dass, wie ich aufgezeigt habe, die Berliner Staatsanwaltschaft politisch durchsetzt und korrupt unterwandert ist, und deren Anklagen mitunter das Papier nicht wert sind, mitunter nur Vorwand für Geheimdienstoperationen.
Obwohl – oder gerade weil – ich die SPD im Allgemeinen und diese Frau im Besonderen nicht ausstehen kann, rate ich hier dringend, das Wasser zu halten und bei der Unschuldsvermutung zu bleiben, zumindest bis man aus einer mündlichen Verhandlung mehr weiß.
Man hüte sich hier vor einem „confirmation bias“ und vor „doppelten Maßstäben“. Und deshalb auch vor einem „schuldig durch Anklage“ – denn dass ist das Prinzip, was die SPD in Sachen Vergewaltigungsvorwurf so gerne verwendet hat. Zwar wäre es sehr verlockend, die Karte „eat your own dog food“ zu ziehen. Aber man sollte sich einfach nicht auf das Niveau der SPD und der Feministinnen herablassen, und stattdessen das Verfahren mit Interesse, aber der gebotenen Unvoreingenommenheit verfolgen.
Denkt immer daran, wie leicht es ist, von der Staatsanwaltschaft Berlin unschuldig und haltlos angeklagt zu werden.
Und jedem Beschuldigten ist vor seiner öffentlichen Vernichtung eine Verteidigung zuzugestehen.
Keine damnatio praecox. Nicht auf das Niveau von Feministinnen sinken!