Ansichten eines Informatikers

Das ZDF: Buhuhu, keiner hat uns mehr lieb …

Hadmut
22.8.2024 2:39

Was war denn das?

Ich hatte den Fernseher nebenher laufen, und im ZDF kam eine seltsame Sendung über Sachsen und die Wahl, in der eine ZDF-Frau so ungefähr je ein Drittel darüber schimpfte, was die da in Sachsen rechts machen, dann beklagte, dass wir nicht mehr miteinander reden und diskutieren, und bejammert, dass keiner mehr mit dem ZDF reden will und man sie für „Lügenpresse“ hält.

Was für ein Quatsch, dachte ich mir. Jetzt tragen die auch noch ihre eigene Naivität und Verlogenheit als Argument zu Markte.

Es war aber gar nicht so einfach, herauszufinden, was das eigentlich war. Denn in der Mediathek war es nicht zu finden, da scheint das tatsächliche Abendprogramm von der Mediathek abzuweichen.

Auch ein Fernsehprogramm für die Vergangenheit gibt es nicht. Ich habe gerade auch mehrere Webseiten von Fernsehzeitschriften abgeklappert, um aus deren Fernsehprogramm herauszufinden, was das war. Erstaunlicherweise fällt es ausgerechnet Fernsehprogrammzeitschriften verblüffend schwer, das Fernsehprogramm darzustellen (you had one job …), und ich habe es auf drei verschiedenen Zeitschriftenseiten nicht geschafft, das Fernsehprogramm von gerade eben anzuzeigen. Zunächst zeigen die alle an, was gerade läuft und in Zukunft kommt, aber nicht die Vergangenheit.

Verrückt: Die sind sich selbst nicht einig, was „gestern“ und „heute“ sind. Es ist jetzt Donnerstag morgen, kurz nach Mitternacht. Gehe ich auf das Programm von „heute“, bekomme ich zu sehen, was am Donnerstag abend kommt. Gehe ich aber auf „gestern“, kommt das von Dienstag abend. Weil sie unter „gestern“ das des vergangenen Abends verstehen, unter „heute“ aber das bezüglich des aktuellen Datums. Man klickt und klickt und kommt nicht zum Ziel, weil die einfach zu blöd sind, eine benutzbare Benutzeroberfläche zu bauen. Schlimm ist auch, wenn da als Überschrift „heute“ oder „gestern“ steht, aber kein Datum oder Wochentag, und man dann nie weiß, ob sie das Programm morgens um eins zum neuen oder alten Tag rechnen. Ganz gruselig.

Schließlich habe ich dann doch eine Seite gefunden, auf der man das Fernsehprogramm aktuell und einfach anzeigen kann (warum kann das ZDF das eigentlich nicht selbst?)

„Deutschland, warum bist Du so?“ – zwei Teile, Thüringen, willst du wirklich Höcke? und Sachsen, warum bist du so gespalten?

Wenn man erst einmal weiß, wie es heißt, dann findet man es auch in der Mediathek. Irgendwie sind die beim ZDF mit sich selbst überfordert.

Eine Eva Schulz, mir bis eben völlig unbekannt, gefällt sich darin, schütteldoofe Fragen zu stellen, und etwas für falsch oder unverständlich zu halten, schon weil sie es nicht versteht.

Geschenkt. So geht Journalismus heute: Sei doof und mach anderen zum Vorwurf, nicht genauso doof zu sein, damit Ihr einer Meinung sein müsst. Sei zu faul, Dein Hirn anzustrengen, und mach dann die eigene Leere zum Maßstab für alle anderen.

Man hat mir neulich vorgeworfen, ich würde andere für doof halten. Mag bezüglich vieler Zeitgenossen sein. Aber ich betrachte „doof“ immerhin als negative Eigenschaft und erwartete von den Leuten, das Hirn anzustrengen, um irgendetwas oberhalb von doof zu werden. Das ZDF macht es umgekehrt. Die machen sich selbst doof, und erwarten dann von anderen, genauso doof zu werden, damit sie sich gleich fühlen können, ohne dafür etwas tun zu müssen. Was ist besser?

Es ist generell das Problem des Journalismus unserer Zeit, dass sie keine Meinungen und Auffassungen akzeptieren, die nicht auch der doofste von ihnen in drei Sätzen ohne Fremdworte und Nebensätze kapieren kann – wobei sie einem spätestens im zweiten Satz ins Wort fallen.

Was mich an der Sendung aber am meisten störte, was ich für so verlogen hielt, waren zwei Punkte:

  • Sie jammert darüber, dass keiner mehr dem ZDF traut und kaum jemand noch mit ihnen sprechen will, man sie für „Lügenpresse“ hält,
  • sie beschwert sich, dass wir nicht mehr die Fähigkeit hätten, miteinander zu reden, zu streiten.

Da rollt es mir die Zehennägel.

Hat man nicht jahrelang mit absoluter Arroganz und herablassend vom hohen Ross besonders auf dem Osten, aber jedem, der nicht ihrer Meinung ist, herumgetrampelt, alles als Nazis, Sexisten, Frauenhasser und so weiter abgekanzelt? Beantwortet sich die Frage nicht schon dadurch, dass man die alten Pegida-Sendungen von Dunja Hayali herausholt?

Und diese ständige Belehrungs- und Beschimpfungsssuppe quer durch das gesamte ZDF-Programm? Keine Vorabendserie mehr ohne Dauerbelehrungen?

Die haben 20 Jahren Lang Scheiße gesendet und damit geworfen, und beschweren sich nun, dass die Leute sagen, dass es ihnen stinkt?

Und dann die Sache, miteinander zu reden.

Haben die nicht jahrelang alles kaltgestellt, gecancelt, gelöscht, verfolgt, beschimpft, was anderer Meinung war? Alle Regierungskritik ausgeblendet?

Mir fällt so spontan ein Vorgang auf einer Netzwerk-Recherche-Tagung ein, wo es zwar um die Tagesschau, ARD, geht, aber sich nicht vom ZDF unterscheidet?Damals brüsteten sich Feministinnen, die sich in die Tagesschau-Redaktion gebohrt haben, dass sie im Forum alle Kommentare löschen, die feminismuskritisch sind.

Hieß es nicht immer „keine Plattform bieten“, „Nazis raus“, „keinen Millimeter“, „keinen Blattbreit nach rechts“ und so weiter.

Und jetzt, wo die Wähler davonlaufen, kommen sie an und moppern, dass man nicht mehr miteinander rede, die Fähigkeit zu streiten verloren habe?

So verlogen, und regen sich auf, weil man sie für Lügenpresse hält?

Haben wir nicht die ganze Situation, weil sie über 20 Jahre lang – Kanler Schröder, Kanzlerin Merkel, Anfangsphase Ampel – dachten, ihnen könnte keiner, ihre Position sei unangreifbar, und sie deshalb alle wie Dreck behandeln könnten?

Anstatt die Sachen und Thüringer zu befragen, sollten sie sich lieber selbst fragen, wieso man eigentlich 20 Jahre lang an einer Linie festhielt, mit der man den ehemals beliebtesten Fernsehsender so in den Dreck gefahren hat. Was Glaubwürdigkeit angeht, sind sie längst in Konkursverschleppung.

In meiner Jugend waren das ZDF und vom Ersten die Tagesschau quasi Heiligtümer, unantastbar. Aber in gewisser Weise eben auch seriös, zumindest von einer gewissen Verlässlichkeit.

Inzwischen sind die ideologisch völlig zugerotzt, und intellektuell ganz unten angekommen. Und dann noch mit ihrer Gülleschleuder „Funk“.

Die sind nicht in der Lage, eigene Fehler zu suchen, zu erkennen, zu analysieren. Sie meinen, das müsste alles an Thüringen und Sachsen liegen. Auf die Idee, dass das an Mainz liegen könnte, kommen sie nicht.

Und selbst wenn man mit ihnen noch sprechen wollte: Es würde ja auch nichts bringen. Sie verstehen ja nichts und sehen auch nichts ein. Es wäre ja Zeitverschwendung.