Ansichten eines Informatikers

Brückenschubsen

Hadmut
12.9.2024 16:00

Mal eine technische Frage.

Man hat ja auf Bilder gesehen, dass der noch nicht eingestürzte Teil dieses Brückenzugs C der Carolabrücke in Dresden massiv durchhängt, seit die Gegenbelastung weg ist.

Nun warnt die Feuerwehr, dass der Teil „minütlich“ einstürzen könne.

Gestern hieß es dazu, dass irgendwer (Technisches Hilfswerk?) Vermessungsgeräte angebracht haben, die millimetergenau vor jeder Bewegung der Brückenteile sofort warnen würden, und irgendwo sagte ein Brückenexperte, dass diese Brücke keinen Halt mehr hat und nur noch „aus Gewohnheit“ steht.

Nun hat man Drang und Not, weil ein Hochwasser angekündigt ist.

Eigentlich würde man ja denken, dass der jetzt durchhängende Teil sowieso nicht mehr zu retten ist und abgerissen werden muss, also je schneller, desto besser, am besten vor dem Hochwasser. Man könnte ja meinen, dass so ein typischer Abbruchbagger dafür geeignet wäre und es viel mehr als einen Schubs oder ein paar Sprengladungen da nicht braucht.

Nur: Viel zu gefährlich. Kann man ja keinem zumuten.

Deshalb frage ich mich: Hat man eigentlich ferngesteuerte Bagger oder Fernsteuerungen, die sich schnell einbauen lassen, für so etwas parat?

Überall haben wir längst Drohnen und mancherorts selbstfahrende Fahrzeuge, Roboterhunde und was nicht alles. Ich weiß, dass es Baggerfirmen gibt, die für solche Fälle an selbstfahrenden Baggern arbeiten, bei denen die Steuerung oben auf das Dach eines normalen Baggers obendrauf geschraubt und angeschlossen wird. Nun muss das hier ja nicht selbstfahrend sein, wir reden ja nicht von einer radioaktiven Katastrophe. Wenn der Fahrer nur 50 Meter weg steht, ist ja schon alles sicher. Und für Kräne hat man das ja schon lange, dass der Baggerführer nicht mehr oben im Kran sitzen muss, sondern mit einer Fernsteuerung um den Hals unten auf der Baustelle herumläuft.

Haben wir also für solche Fälle Baggger, oder Aufrüstsätze für Bagger griffbereit, damit man für solche Vorfälle einen alten Bagger opfert, der vielleicht dabei draufgehen kann, und dann ferngesteuert dahin fährt und mal ordentlich gegen die verbliebenden hängenden Brückenteile tritt oder da Sprengladungen reinnagelt, damit der noch herumhängende Mist herunterkommt und keine Gefahr mehr darstellt?

Irgendwo im Internet habe ich mal ein Video aus China oder Russland gesehen, wie man das dort erledigte. Die haben an einem riesigen Kran an Ketten einen normalen Bagger aufgehängt, der vorne so einen Abrissramme als Werkzeug eingesetzt hatte. Ein mutiger Fahrer saß da drin und hat irgendeine kaputte Brücke von oben zerdübelt, auf der er mit dem Bagger stand, er sich also quasi den eigenen Ast absägte. Dann stürzte die Brücke ein und der Bagger hing frei in der Luft an Ketten. Ach, hier, das meine ich:

Das dagegen ist wohl nicht echt, sondern Special Effects aus irgendeinem Film, zeigt aber, worauf ich hinaus will:

Wenn es eilig ist oder man eine weitere Einsturzgefahr beheben will, dann könnte es manchmal sinnvoll sein, nicht irgendwelche kunstvoll ersonnenen Verfahren zu entwickeln, sondern schlicht und einfach einen alten, ausgelutschten Bagger zu opfern, dem eine Fernsteuerung zu verpassen, mit dem dann auf den durchhängenden Teil der Brücke zu schicken und dann dort so lange rumknabbern und drauf humhopsen zu lassen, bis alles unten ist. So, wie in diesem Filmstückchen, nur eben absichtlich.

Sowas wäre übrigens auch in anderen Fällen durchaus sinnvoll, etwa bei Bränden oder in Hochwasserkatastrophen, wo man so einen Bagger ins Wasser schicken muss.

Und im Falle von Terrorismus fände ich das auch keine schlechte Idee, statt zu verhandeln denen einfach mal einen alten Bagger mit kugelsicherer Hydraulik zum Aufräumen reinzuschicken. „Hektor! Faß!“