Ansichten eines Informatikers

Miserable Fahrkartenapps

Hadmut
14.9.2024 13:54

Zu meinem Artikel über die lausige Fahrkartenapp kam Feedback.

Leser beklagten, dass das ein deutschlandweites Phänomen sei, besonders in Baden-Württemberg, dass ehemals funktionierende Fahrkarten- und Routenapps durch Schrott ersetzt würden.

Einer wies darauf hin, dass auch die c’t in der aktuellen Ausgabe einen Artikel über Probleme bei der Berliner BVG-App hat, und da schon Leute als Schwarzfahrer festgestellt wurden, obwohl sie einen gültigen Fahrschein gelöst hatten, den die App dann aber nicht mehr anzeigen konnte. Die Gebühr wurde dann von 60 auf 7 Euro reduziert, weil es wohl eine uralte Vorschrift gibt, dass 7 Euro für die fällig sind, die einen gültigen Fahrschein, aber den schuldhaft nicht dabei hatten (Monats- oder Jahreskarte zuhause liegen gelassen usw.), als ob es die Schuld des Fahrgastes wäre, wenn die App nicht funktioniert.

Dabei wäre das nicht nur elementar, sondern auch trivial, den aktuellen Fahrschein im Speicher zu halten und anzuzeigen.

Ich habe immer mehr den Eindruck, dass es da um gewaltige Korruption und womöglich Geldwäsche geht und gerade massenhaft Aufträge für Fahrscheinapps an Unternehmen vergeben werden, die dazu fachlich nicht in der Lage sind.

Verblüffenderweise fällt das vielen in Berlin und in Baden-Württemberg auf, wo die Verkehrsbetriebe in grüner Hand sind. Es wäre also durchaus eine interessante Frage, ob dahinter „politische“ Vergaben von App-Aufträgen und womöglich noch weit überhöhte Zahlungen stecken.

Könnte es also sein, dass da gerade getarnt viel Geld aus öffentlichen Haushalten gepumpt wird?