Ansichten eines Informatikers

Die Amygdala und die politische Gesinnung

Hadmut
20.9.2024 14:36

Das Hirn und vor allem die Amygdala sind – oder waren – ja auch ein heißes und intensives Thema hier im Blog, das über den ganzen politischen Mist der letzten Zeit etwas zu kurz gekommen ist.

Ja, es geht mir enorm auf den Senkel, dass sich alles nur noch um diesen politischen Mist dreht und sich ganz Deutschland mit dem Dachschaden einzelner beschäftigt.

Zeit, einen etwas genaueren Blick auf Dachschäden der Linken zu werfen. Scinexx: Zeigt sich unsere politische Einstellung im Gehirn? Studie bestätigt Zusammenhang von Mandelkern-Größe und Konservatismus

Neu ist das eigentlich nicht. Das Thema hatte ich ja schon einige Male im Blog. Trotzdem (oder gerade deshalb) interessant, wenn es Neues dazu gibt.

Kann ein winziges Areal in unserem Gehirn verraten, welche politischen Ansichten wir haben? Oder diese sogar beeinflussen? Indizien dafür haben Forscher jetzt bei Hirnscans von fast tausend Testpersonen aus den Niederlanden entdeckt. Demnach ist die Amygdala, ein für Angst und Risikobewertungen zuständiges Hirnareal, bei Menschen mit eher konservativen Ansichten etwas vergrößert. Auch ein weiteres Hirnareal zeigt Unterschiede. Was aber bedeutet dies konkret?

Das hatte ich ja auch schon ausführlich beschrieben, dass die Amygdala auch für die Freund-Feind-Erkennung zuständig ist, sowohl bezüglich der Erkennungsmuster, als auch bezüglich der Wirkung einer Erkennung. Und dass davon unser Rudelverhalten und damit die ganze Grundhaltung Fremden gegenüber gesteuert wird.

Den Verdacht, dass das ganze Linkstum auf einem Schaden, einer Fehlfunktion, Fehlprogrammierung der Amygdala beruht, die die eigenen Leute zum Feind und die Fremden zum Freund macht, hatte ich schon länger. Ausgangspunkt sind die Beschreibungen und Diagnosen von Leuten, die keine Amygdala mehr haben, etwa nach Unfall oder Tumor. Besonders interessant ist eine sehr seltene Krankheit, bei der die Amygdala verkalkt und ohne Einwirkung von außen ausfällt. Es gibt in den USA eine – anonym gehaltene – Frau, die daran erkrankt ist und sich für Untersuchungen bereit stellt. Die Frau störte sich am Lärm durch Drogenstreitigkeiten vor dem Haus und rief immer wieder die Polizei. Irgendwann wollten die Drogendealer sie einschüchtern und hielten ihr die Knarre an den Kopf, waren aber irritiert darüber, dass sie überhaupt keine Reaktionen zeigte. Erst im späteren Gespräch mit der Polizei erfuhr sie inhaltlich, auf rationaler Ebene, dass diese Situation gefährlich war, aber sie konnte es situativ nicht erfassen, dass sie jetzt Angst haben müsste, weil Gefahr besteht. Leute ohne Amygdala sind nach außen nicht mehr angstfähig.

Wichtig ist dabei, dass diese Leute durchaus Angst empfinden können, beispielsweise wenn man ihnen die Luft abdreht und sie ersticken lässt (böses Menschenexperiment, aber sie haben es gemacht, natürlich nur bis kurz davor). Denn Erstickungsangst läuft körperintern auf anderen Wegen. Sie läuft nicht über die äußeren Sinnesorgane, vor allem das Sehen, und über die Mustererkennung dazu. Die Verbindung von Sehen und Mustererkennung zur Auslösung von Gefühlen wie Angst, Feindseligkeit, Liebe, Geborgenheit und so weiter, die über die Mustererkennung der (vornehmlich optischen) Sinnesreize erfolgt, ist weg.

Da drängt sich natürlich der Gedanke auf, dass die Feindseligkeit der Linken gegenüber „alten weißen Männern“ und deren selbstmörderische Fremdensucht auf einem Schaden, einer Fehlfunktion der Amygdala beruhen.

Was prägt unsere politischen Einstellungen? Sind es nur äußere, erworbene Faktoren? Oder spielt vielleicht doch eine gewisse Veranlagung, eine neurobiologische bedingte Prädisposition eine Rolle? Über diese Frage debattieren Psychologen und Neurowissenschaftler schon länger. Dahinter steckt die Annahme, dass konservative Werte oft stärker mit einem Bedürfnis nach Ordnung, Sicherheit und Stabilität, aber auch mit Ängsten verknüpft sind – und damit eng mit der Persönlichkeit und bestimmten neurobiologischen Merkmalen zusammenhängen könnten.

Ich formuliere es im Blog ja etwas anders: Es ist die Rudelmechanik, die alles steuert. Das Politische ist eigentlich nur Symptom, äußere Umsetzung unseres inneren Rudelverhaltens. Politik ist quasi der Ausdruck dessen, wie wir das Rudel gerne hätten.

Im Jahr 2011 schien eine britische Studie dazu erste Belege zu liefern: Hirnscans von 90 Testpersonen zeigten, dass Wähler der konservativen Partei eine vergrößerte Amygdala und einen kleineren anterioren cingulären Cortex (ACC) aufwiesen. Das erste Hirnareal ist entscheidend für die Verarbeitung von negativen Emotionen wie Angst, Trauer oder dem Gefühl der Bedrohung. Der ACC ist verknüpft mit der Affekt-Kontrolle und der Fähigkeit Annahmen und Glaubenssätze zu ändern und zu korrigieren.

Das Thema hatte ich auch schon mal: Nämlich wegen Korrelation und Kausalität. Wenn es korreliert – wie herum liegt dann die Kausalität?

Auf den ersten Blick scheint dies zu bestätigen, dass auch die Neurobiologie einen Einfluss auf die politische Einstellung haben kann. Das Problem jedoch: Diese und ähnliche Studien basierten auf nur wenigen Testpersonen und alle nutzten eine stark vereinfachte, eindimensionale Definition der politischen Einstellung. Meist wurden die Teilnehmenden nur danach gefragt, welche von nur zwei in diesen Ländern verfügbaren Parteien sie wählten.

Ja. Sowas kann leicht nach hinten los gehen.

Außerdem kann das mit dem ACC auch ganz anders sein. Es kann nämlich sein, dass das mit der Abschaltung des rationalen Gehirns im Rudelmodus zu tun haben, die ich oft beschrieben habe. „Affekt-Kontrolle und der Fähigkeit Annahmen und Glaubenssätze zu ändern und zu korrigieren“ kann nämlich auch einfach bedeuten, dass wir leicht bereit sind, eigene Überzeugungen aufzugeben und uns jedem beliebigen Blödsinn anzuschließen, weil das gerade Rudeldoktrin ist. Also die Konformität über die Richtigkeit zu stellen und das Rudelverhalten anzunehmen. Möglicherweise funktionieren Sekten, Ideologien und Religionen so: Schwachsinnig, aber vom Gehirn der Gemeinde wegen angenommen, weil das Leben im Rudel oder gar der Herde einen überlebenswichtigen Vorteil bietet, der alles andere übersteigt. Ich hatte ja beschrieben, dass Einzelgänger rational denken, weil sie für ihr Überleben selbst verantwortlich sind, während Rudelgänger den energetisch teuren Denkteil des Gehirns abschalten, das dem Leithammel überlassen und das Soziale, das Rudelverhalten über das rationale Verhalten stellen. Das ist sogar überlebenstaktisch und spieltheoretisch sinnvoll, aber eben erstens blöd und zweitens archaisch.

Um mehr Klarheit zu schaffen, haben Petalas und seine Kollegen von der Universität Amsterdam das Thema Politik und Gehirn noch einmal neu untersucht – mit mehr Testpersonen und einer genaueren, mehrere Aspekte umfassenden Einstufung der politischen Einstellung. Die Studienbasis bildeten Hirnscans mittels hochauflösender Magnetresonanz-Tomografie von 928 Testpersonen aus ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen der Niederlande.

Alle Teilnehmenden wurden zu ihrer Identifikation mit verschiedenen progressiven und konservativen Werten befragt, aber auch zu ihrer Meinung zu bestimmten sozialen und wirtschaftlichen Maßnahmen und Leitsätzen. Ein weiterer Unterschied: Die Studie wurde in den Niederlanden durchgeführt, wo es wie in Deutschland ein Mehrparteiensystem gibt. Auch dadurch konnte das Team ein breiteres Spektrum politischer Einstellungen untersuchen.

Zu ihrem eigenen Erstaunen fanden auch Petalas und seine Kollegen einen Zusammenhang zwischen politischer Einstellung und Hirnanatomie. Die Testpersonen, die sowohl in ihrer Selbstwahrnehmung als auch ihren Ansichten eher konservativ waren, hatten eine leicht vergrößerte Amygdala. „Das war wirklich eine Überraschung, denn wir hatten nicht erwartet, eines der Resultate der früheren Studien replizieren zu können“, sagt Petalas. „Aber wir finden eine sehr schöne Korrelation zwischen den politischen Ideologien der Partei, die diese Personen bevorzugen, und der Größe ihrer Amygdala.“

Allerdings war der Volumenunterschied der Amygdala zwischen eher progressiven und eher konservativen Testpersonen winzig und nur rund ein Drittel so groß wie bei den früheren Studien: „Er umfasst rund zehn Kubikmillimeter, das ist etwa so groß wie ein Sesamkorn“, erklärt das Team. „Allerdings entspricht dies immerhin tausenden Neuronen und Millionen Synapsen.“

Nach Ansicht der Forscher deutet dieser Unterschied darauf hin, dass der für negative Emotionen zuständige Mandelkern durchaus einen Einfluss auf die Persönlichkeit und damit auch unsere Einstellungen haben kann: „Die Amygdala kontrolliert unsere Wahrnehmung und Bewertung von Bedrohungen und Risiken“, erklärt Petalas. „Daher macht es durchaus Sinn, dass Menschen, die dafür sensibler sind, auch ein höheres Bedürfnis nach Sicherheit haben. Und das ist etwas, das typischerweise eher von der konservativen Politik repräsentiert wird.“

Ja. Sicher. Wer eine stärkere Wahrnehmung von Gefahren hat, ist konservativer.

Der fusiforme Gyrus

Gyrus. Nicht Gyros.

Es gab aber noch ein weiteres Hirnareal, in dem das Team Unterschiede feststellte: Der sogenannte fusiforme Gyrus, ein Areal im Schläfenlappen, war bei eher konservativ eingestellten Testpersonen ebenfalls etwas größer. „Das Volumen im rechten Teil des fusiformen Gyrus zeigt eine positive Korrelation mit konservativen Haltungen in Bezug auf regulierende Eingriffe der Regierung sowie gegenüber Diversität und Gleichberechtigung“, berichten die Forscher.

Auch das passt nach Ansicht von Petalas und seinem Team ins Bild: „Studien zufolge spielt der fusiforme Gyrus eine Rolle für die Verarbeitung politisch relevanter Stimuli, darunter Gesichtern und Statements. Auch vorurteilsbasierte Reaktionen beispielsweise auf Gesichter von „fremd“ aussehenden Menschen aktivieren den fusiformen Gyrus, wie die Wissenschaftler berichten. Keinen signifikanten Zusammenhang fanden sie hingegen beim ACC. Hier konnten ihre Analysen die früheren Resultate nicht bestätigen.

Nach Ansicht der Forscher legen ihre Resultate damit nahe, dass es vielleicht tatsächlich eine neurologische Komponente in unserer Denkweise und politischen Haltung gibt. Sie betonen aber auch, dass die Forschung dazu erst ganz am Anfang steht.

Ich habe es schon so oft wiederholt:

Ich bin ja früher oft zu linken, besonders feministischen und journalistischen Veranstaltungen gegangen, und hatte da immer den starken Eindruck, dass den Leuten etwas im Hirn fehlt – organisch oder funktional. Das rationale Denken. Die Leute denken völlig anders, oder in mancher Hinsicht eben auch gar nicht, werden nur von solchen Moral- und Gefühlswogen dahingetragen, aber können kein Stück rational oder logisch denken. Deshalb können die auch nicht über das nachdenken, was man ihnen sagt. Die Denkweise ist: a) Man ist der Feind. Deshalb muss b) alles falsch sein, was man sagt. Und folglich muss man selbst c) die Gegenposition einnehmen. Völlig irre, aber rudelmechanisch nachvollziehbar. Stichwort „Brandmauer“.

Ich habe schon lange den Eindruck dass rot-grün quasi die Bundesselbsthilfegruppe derer mit einem bestimmten Hirndefekt ist. Deshalb sind die auch so auf Trans und Queer und Freakshow, weil bei denen die Selbsterkennung die Feindbildwahrnehmung auslöst und deshalb alles bevorzugt, was irgendwie schräg oder anders ist. Ich hatte ja schon beschrieben, dass auffällig viele dieser Leute Nachfahren von Nazigrößen sind und unter einem krankhaften psychotischen Selbsthass leiden, alles ablehnen, was ihnen selbstähnlich ist.

Möglicherweise ist das dann der Dachschaden:

  • Übersteigertes Rudelverhalten führt zu Kommunismus: Wir sind alle gleich.
  • Wir sind alle gleich passt aber nicht dazu, dass wir von Nazis abstammen, denn wann wären wir alle Nazis.
  • Nicht in Einklang zu bringen, also Inversion ins Absurde.