Ansichten eines Informatikers

Ausgeopert: Kulturkürzungen in Berlin

Hadmut
25.9.2024 17:10

Da haben wir den Salat.

Leserzuschrift:

Email von der Deutschen Oper Berlin:

“Sehr geehrter Herr xxxx,

die im Raum stehenden drastischen Einsparauflagen für den Kulturbereich von 110 bis 150 Millionen Euro für 2025 – und eine vergleichbare Summe für 2026 – kämen einem Kahlschlag in der Berliner Kultur gleich.

Deshalb hat sich der Landesverband Berlin des Bühnenvereins mit einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Wegner und die Senatoren Evers und Chialo gewandt. Als Verbund der Opern- und Konzerthäuser, der Orchester, der Sprechtheater, der Revue und des Kabaretts in Berlin rufen wir den Senat dazu auf, bei den anstehenden Beratungen zur Konsolidierung des Gesamtlandeshaushalts den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stellenwert der Kultur in den Fokus zu nehmen. Das erzielte Einsparvolumen im kleinsten Ressortetat der Stadt steht in einem eklatanten Missverhältnis zu den immensen Schäden, für die man noch in Jahrzehnten einen hohen Preis zahlen wird.

Wir appellieren an Sie: Graben Sie der Kultur Berlins nicht das Wasser ab. Berlin lebt von der Kultur. Die Kultur bildet Gesellschaft und schafft Lebensqualität. Sie ist der entscheidende Standortfaktor Berlins. Jeder Euro für die Kultur ist eine Investition, die sich vielfach auszahlt. Ideell, gesellschaftlich und wirtschaftlich.”

Es war schon immer so: wenn es knapp wird, wird oft zuerst an der Kultur gespart. Die haben sich ihr eigenes Grab geschaufelt.

In anderen Bereichen sieht es nicht besser aus. Fast alle Firmen mit denen ich (Dipl.-Ing.) zu tun habe, haben faktisch Einstellungsstop. Darunter sogar die FBB GmbH (BER).

Ich kann das nicht nachprüfen, weiß nicht ob das echt ist oder in welchem Kontext diese Mail stand, auch kein Datum, aber es erscheint plausibel, denn die Oper selbst und die Presse veröffentlichen ähnliche Texte.

Kein Mitleid. Im Gegenteil, ich halte es sogar für gut (weil heilsam), wenn in den verlogenen Berliner Kultursumpf mal der Blitz einschlägt.

Gerade die Künstlerszene in Berlin kam mir in den letzten Jahren so durch und durch, so rotzverlogen, arrogant, links, unverschämt, parasitär, egozentrisch, selbstherrlich und unfassbar dumm vor. Sicherlich nicht alle, aber unter dem linken Geldregen hat sich ein ziemlicher Gesellschaftsmüll versammelt, um sich im linken Sumpf einzunisten und mit Geld und Förderung beregnen zu lassen. Und natürlich alles so woke, so links, so progressiv, so selbstverständlich für Queer, für Gender, für Trans, für Migration, alles so politisch korrekt.

Nun sollen sie halt mal spüren, wo das Geld hin ist.

Ganz abgesehen davon, dass das, was Berlin für Kunst und Kultur hält, in meinen Augen fast nichts mehr mit Kunst und Kultur zu tun hat, sondern nur noch Rumgestümpere ist, für das man schon sehr, sehr tolerant sein und das feministische Credo „Quality is a myth“ verinnerlicht haben muss.

Dazu kam, dass die ja alles ausgesperrt haben, als ginge es um „entartete Kunst“, was nicht stramm links auf Linie war. Ein falsches Wort und man war in Kunst, bei Verlagen, Ausstellungen und so weiter sofort raus. Alles „gegen rechts“, wenn einer auch nur ein falsches Wort sagte.

Gleichzeitig ein enormer qualitativer Absturz einer in weiten Teilen nur noch eingebildeten und völlig qualitätslosen Kunst- und Kulturszene, die jeden Scheiß feiert, solange bussi-bussi. Als ich die ersten beiden Male beim „European Month of Photography“ war, vor deutlich über 10 Jahren, gab es noch schöne Bilder. Seit ein paar Jahren sieht man fast nur noch Müll, weder eine inhaltliche Aussage, noch irgendeine fotographische Qualität. So Handy hinhalten und knipsen. Das wurde immer schlimmer. Eigentlich konnte man fast nur noch in den Botschaften anderer Länder ordentliche Bilder sehen, weil manche Botschaften daran teilnehmen und Bilder aus ihren Ländern ausstellen. Der Berliner Kunstmarkt ist, soweit ich ihn beobachtet habe, ziemlicher Stuss und so eine Schicki-Micki-Angelegenheit. Ich hatte ja mal berichtet, dass ich bei dieser Kunstwoche (die ich dieses Jahr gerade verpasst habe) in einer Galerie war und da nur Schrott rumstand, bis ich plötzlich einen seltsamen, weißen, gewendelten vertikalen Gegenstand aus weiß lackiertem Metall entdeckte, der schön anzusehen war. Ich stand davor und guckte, weil endlich mal etwas, was professionell und gelungen aussah, als mich einer fragte, was ich da gucke (wie ich dann etwas später herausfand, der Galerieinhaber), und ich noch dieses weiße Teil lobte und sagte, dass das alles hier Schrott und hässlich sei, und das der einzige Gegenstand im ganzen Laden, der mir gefalle und der nach Kunst aussehe – um erst nach genauerer Betrachtung zu bemerken, dass das kein ausgestellter Kunstgegenstand, sondern ein hochwertiger Zentralheizungsheizkörper in einer mir bisher nicht bekannten Bauweise eines Luxusherstellers war. Entsprechend sauer hat der Mann mich dann auch angesehen.

Es ist alles so fürchterlich.

Auch auf den Bühnen wird soviel queerer Scheiß aufgeführt, der einem die Hornhaut an den Füßen gären lässt.

Und nun ist eben das Geld knapp.

Hurra!

Denn erstens merken sie so endlich mal etwas von den Folgen ihrer eigenen politischen Überzeugung und Lebensweise.

Und zweitens sind sie so endlich mal gezwungen, eine qualitative Auslese zu treffen.

Berlin hat sowieso nichts mehr mit Kultur zu tun.