Ansichten eines Informatikers

Frisch ge … ach, eigentlich habe ich keine Lust mehr …

Hadmut
29.9.2024 14:14

Es wird langsam ermüdend, über jede Messerstecherei und jede Brandstiftung zu berichten.

Ich komme ja schon lange nicht mehr hinterher, und gerade in Berlin ist die informative Nachricht längst, wenn es mal eine Nacht keine Schießerei und keine Messerstecherei gab.

Jetzt geht das gerade rum, dass in Essen ein Syrer in zwei Häusern Feuer so in den Hauseingängen gelegt habe, dass die Fluchtwege versperrt waren und Mütter aus Panik ihre Kleinkinder Männern auf wackeligen Leitern zugeworfen haben. Dann soll er noch mit einem Auto irgendwie Jagd auf Menschen gemacht und in die Schaufenster mehrerer Geschäfte gefahren sein, dann einer Machte rumgemessert haben, bis er von – migrantischen – Passanten gestellt wurde, eine mit der Schaufel bekam, und sich dann von der Polizei festnehmen ließ, bevor er vermutlich gelyncht worden wäre. 31 Verletzte, 2 Kinder in Lebensgefahr.

Manche regen sich auf, dass die Medien nicht erwähnten, dass es ein Syrer ist, sondern nur von „41-Jähriger Mann“ sprachen, oder die Vorgänge gleich getrennt und ohne Tat berichteten, als hätten sich die Gebäude spontan selbst entzündet (Klimawandel?) und das Auto selbstfahrend gewesen wäre und keine drin gesessen hätte.

Im Radio dagegen kam gerade, dass sich das Tatmotiv abzeichne, nämlich dass alle angegriffenen Lokationen einer Familie (wohl eher Clan) zuzuordnen sind und das vermutlich eine Familienfehde sei. Update aus dem Fernsehen: Die Frau habe sich von ihm getrennt, und er nahm da Rache an der Familie der Frau. Wie romantisch.

Ein Leser schreibt, ich hätte mit meiner Frage, was denn passiert, wenn 5000 gleichzeitig angreifen, recht gehabt, wenn man sieht, was ein einzelner Honk schon ausrichten kann.

Manche versuchen, noch das Positive herauszuarbeiten:

Da muss man dann aber auch fair gegenüber den Deutschen sein: Wie lange hätte es gedauert, bis Deutsche in Essen eintreffen?

Ich komme ja schon lange nicht mehr hinterher. Zumal ich – anders als Tichy und Apollo – nur einer bin, alleine arbeite und deshalb auch gar nicht rund um die Uhr kommentieren kann. Ich halte vormittags im Bad meine erste Presseschau ab und sehe dann, wieviele Messereien und Schießereien es wieder gab, und alles schon längst ausgebreitet und ausdiskutiert. Aber wo ist noch der Nachrichtenwert?

Und das wird ja nicht besser, nicht abnehmen, sondern im Gegenteil

Ausgerechnet die, die immer „gegen Hass“ und „für Toleranz“ predigen, verwandeln Deutschland gerade in eine messernde und mordende Hassgesellschaft.

Wenn ich schreibe, dass täglich gemessert und gemordet wird, bekomme ich Korrekturzuschriften: „Täglich“ sei falsch, es müsse „stündlich“ heißen.

Der Nachrichtenwert liegt nicht mehr im Vorgang, sondern nur darin, wenn irgendetwas daran mal originell oder außergewöhnlich ist. Das Morden ist längst zum Unterhaltungsding geworden. Was nicht wundert, denn an Dschungelcamp und Quizchampion hat man sich sattgesehen.

Meine Hoffnung war ja, dass man im friedlichen Zypern Ruhe hat, und bisher war das auch so. Aber inzwischen geht es da auch los:

Gut, das war jetzt nicht in der Stadt Paphos, sondern im District Paphos, draußen auf dem Land im Gebirge (obwohl ich durch das Kaff schon zweimal durchgefahren bin), aber wie man so schön sagt: Die Einschläge kommen näher. Das wird europäischer Standard werden, dass man Meinungsverschiedenheiten ausmessert und ausschießt.

Aber: Man wollte es ja so. Geliefert wie bestellt und gewählt. Der neue linke Feminismus: Wenn sich die Frau von einem trennt, bringt man deren ganze Familie um, was vom Umfang her ein Tagesprojekt wird und in den Nachrichten kommt.

Herzlichen Glückwunsch zur Überwindung der Gesellschaft des weißen Mannes.

Man hat sich ja so darauf gefreut, dass sich die Gesellschaft ändern wird. Oder wie man es so schön formulierte: Das Zusammenleben täglich neu aushandeln.

Hip, Hip, Hurra!

Wobei ich mir jetzt schon überlegen muss, worüber ich eigentlich blogge, denn der Nachrichtenwert von „Frisch gemessert“ geht ja gegen Null. Und seit nicht mehr täglich, sondern stündlich gemessert wird, komme ich gegen die Redaktionen mit Dauerbesetzung nicht mehr an. (Es sei denn freilich, ich würde eine KI auf meinen Blogstil trainieren und 24 Stunden am Tag online sein.)