Ansichten eines Informatikers

Frauen und ihr taktiles Empfinden

Hadmut
1.10.2024 12:56

Eine Betrachtung nur ganz am Rande.

Ich hatte ja schon häufig die Beobachtung beschrieben, dass Frauen unglaublich haptisch drauf sind: Die müssen alles anfassen, „begreifen“. Das stört mich ganz gewaltig, wenn ich mir Männerunterhosen kaufe. Oft nämlich ist das so, dass man da nur noch aufgerissene Packungen vorfindet, aus denen die ehemals gut zusammengelegten Unterhosen herausgerupft, auseinandergenommen und dann nachlässig und irgendwie wieder in die offene Packung gestopft wurden, die dann nicht mehr zu ging, weil es häufig Frauen sind, die die Unterhosen für ihre Männer kaufen. Frauen können keine Unterhosen kaufen, ohne sie anzufassen.

Dabei fassen sich Männerunterhosen eigentlich alle sehr gleich an: Feinripp, Synthetik oder Baumwolle glatt. Fertig. Ich kaufe meine Unterhosen schon immer selbst, und habe sie dazu noch nie vorher anfassen müssen. Ich käme gar nicht auf die Idee, Unterhosen vor dem Kauf aus der Verpackung zu nehmen und probezufühlen. Damenunterwäsche dagegen bietet eine weit größere taktile Bandbreite und auch weichere, dünnere, glattere, fließendere Stoffe, Seide, Nylons, Mikrofaser. All diese hauchdünnen, ultraweichen, feinen Stoffe, aus denen Männer nur Putztücher für Kameraobjektive machen, weil die die Vergütung nicht verkratzen (sollen).

Einer meiner Lieblingsfilme ist die japanische Kultkomödie Tampopo, in der es nur ums Essen und die Nudelsuppe im Besonderen geht, in die Hauptgeschichte aber ganz viele kleine Nebengeschichten eingebettet sind, ganz viele Nebensächlichkeiten, die mit der Hauptgeschichte eigentlich nichts zu tun haben und nur am Rande passieren, sich aber allesamt um Essen, Kochen und Lebensmittel drehen. Dazu gehört ein Supermarktleiter, der Jagd auf eine bekloppte Alte macht, die in seinem Supermarkt alles Obst anfassen und herumdrücken muss, weil sie so gerne die verschiedenen Oberflächen und Festigkeiten befummelt. Erst vor wenigen Tagen habe ich hier im Supermarkt eine gesehen, die wirklich genauso drauf war. Die ist auch um die Regale geschlichen und hat alles Obst (und nur nicht eines je Sorte, sondern in jedem Körbchen) probefühlen und drücken müssen, geradezu zwanghaft, obwohl sie davon nichts gekauft hat.

Als ich noch in der Schule war, gab es eine für mich damals seltsame Begebenheit. So um die achte, neunte Klasse herum fingen die Mädchen plötzlich alle an zu stricken wie bekloppt. Den ganzen Unterricht saßen die da und strickten und strickten und strickten. Bis die Lehrer mit den Nerven fertig waren und „den Mädchen“ das Stricken verboten. (Was natürlich die Steilvorlage dafür war, dass dann am nächsten Tag die Jungs dasaßen und – natürlich nur aus Provokation – strickten – oder es, wie ich, völlig erfolglos zumindest versuchten – worauf das Verbot einen Tag nachgebessert und das Stricken im Unterricht allgemein verboten wurde.) Wir fragten damals die Mädchen, warum sie eigentlich strickten, ob sie nicht zuhörten. Sie sagten übereinstimmend, dass sie im Gegenteil viel besser zuhören und sich den Unterrichtsstoff viel besser merken könnten, wenn die Hände dabei beschäftigt sind. Es gibt irgendeine Verbindung zwischen Händen und Hirn, die bei Frauen deutlich stärker ausgeprägt ist, als bei Männern.

Das ist auch im Marketing ein Mittel beim Verkauf vieler Dinge: Frauen muss man Dinge haptisch anbieten. Bei Taschenlampen für Männern muss die Packung so sein, dass man die auch in der Verpackung schon mal anschalten und sehen kann, wie die leuchtet. Bei Frauen sollten Packungen ein Loch haben, damit man die Oberfläche des Gegenstandes fühlen kann.

Seit Jahren fluche ich über diesen „Softlack“, den Hersteller auf Kunststoff- und Metallteile sprühen, damit er ihnen so eine seltsam samtige angenehme Oberfläche verleiht. Das fühlt sich dann sehr gut und edel an, wertig und teuer – solange er neu ist. Ist der aber ein paar Jahre alt, und zerfällt der chemisch (womöglich Hydrolyse wie bei den Schuhsohlen, die zerbröseln). Als Student hatte ich Minolta als Kameramarke und mangels Geld auf die günstigeren Sigma-Objektive zurückgegriffen, die urplötzlich alle klebrig wurden, weil der Anschlussring für Minolta glatt war, weil man bei Minolta die Blende in der Kamera einstellt, und die Honks von Sigma diesen Ring mit Softlack eingeschmiert hatten, damit der sich gut anfühlt. Und dann wurden die alle klebrig und haben mir die Kameratasche versaut, einer meiner frühesten Blogartikel (2007):

Man versucht da stets, alle Oberflächen so zu gestalten, dass sie sich „gut anfühlen“ – auch wenn damit die Obsoleszenz unvermeidlich ist (ich habe Jahre später herausgefunden, dass man den Kleister mit Aceton weg bekommt).

Übrigens auch bei Tieren: Frauen und Mädchen bevorzugen Tiere mit weichem, flauschigen Fell, und für Frauen gibt es Flauschpullover, die Männer niemals anziehen würden.

Nun schreibt mir eine andere Transfrau unter den Lesern (hatte ich vor Jahren schon mal, dieselbe hat mir sowas vor Jahren schon einmal geschrieben):

Lieber Hadmut, zum Thema hatte ich ja schon mal geschrieben.
Ein paar Anmerkungen:

ich gehöre zur Minderheit derjenigen, die mal abwertend Fetischisten, mal Trans, mal TS genannt werden. Durch die neuen Gesetze ist das auch nicht klarer geworden. Ich nehme keine Hormone, bin nicht operiert und falls es nicht zu peinlich für Sie ist, ich penetriere nicht, sondern werde penetriert. Dabei bekomme ich keine Erektion. Allerdings so etwas wie einen Ganzkörper-Orgasmus, der sehr lange anhält.
Nur mal so zur grundsätzlichen Sachlage.

Das Tragen von Damen (Unter) Wäsche ist für mich seit Jahrzehnten eine 27/7 Angelegenheit, ich trage also auch nachts Damenwäsche, weil ich nicht ohne diese glatten Stoffe sein will (und evtl. auch nicht kann).

In dem Maße wie die Frauen um mich herum immer mehr vermännlichten, habe ich immer stärker das Bedürfnis gehabt, diese Stoffe zu tragen.
Es geht also um taktile Bedürfnisse. Mich in der Öffentlichkeit in Damenoberbekleidung zu zeigen gehört nicht zum meinen Wünschen.

Simone de Beauvoir (die ich nicht besonders schätze) hat selbstentlarvend einmal geschrieben, Frauen seien auf glatte Stoffe angewiesen und hätten einen starken Drang, ständig weiche und glatte Materialien zu tragen. Damit hat sie ja deutlich zugegeben, daß es da Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt.
Egal ob man es nun dem Amygdala-Phänomen zurechnet oder einfach Massenzwang nennt: Frauen heute verleugnen zum größten Teil dieses Bedürfnis und haben offensichtlich das Gefühl für glatte Stoffe verloren. Kaufrausch wird allerdings noch praktiziert.

Die armen Frauen, sie wissen gar nicht mehr, was ihnen entgeht.

Herzliche Grüße

Das mit der Penetration wollte ich so genau gar nicht wissen.

Das mit den Stoffen ist aber interessant, weil das sicherlich eine gute Erklärung für den Modekram ist. Frauen reagieren taktil, von ihrer Hautoberfläche und Wahrnehmung anders als Männer. Sie haben eine andere Hautstruktur, sind empfindlicher. (Was man als Mann ja auch gerne nutzt und ausnutzt, um sie rum- und ins Bett zu kriegen. Man muss nur wissen, wie und wo.)

Die Frage ist: Warum?

Hat das mit der Säuglingspflege zu tun?

Damit, dass sie weniger auf Kampf und mehr auf Rudel und Sozialverhalten getrimmt sind?

Was mir auch zu Schulzeiten schon auffiel: Jungs neigen auch unter Kumpels nicht dazu, sich anzufassen, gar zu umarmen oder sowas. Damit können sie nicht nur nichts anfangen, sondern es ist irgendwie „schwul“. Mädchen dagegen schon, selbst wenn sie gar nicht lesbisch sind. Die umarmen sich, die halten Händchen und sich im Arm. Achtet mal darauf, wenn die unter sich sind und sich unbeobachtet fühlen: Manche Mädchen fassen sich ganz beiläufig und unbewusst, so ganz selbstverständlich im normalen Umgang gegenseitig prüfend an die Brüste.

Aber warum?

Wozu ist das evolutionär gut?

Hat es was mit Fellpflege zu tun? So, wie sich die Affen gerne gegenseitig lausen und dafür sorgen, dass das Fell frei von Schmutz und Parasiten ist?

Oder hat es was mit Gesundheit zu tun? Eine glatte, weiche Haut steht für Gesundheit? Ist es einfach dazu da, im Rudel auf Gesundheit zu achten und gesunde Artgenossen zu bevorzugen?

Sind deshalb Seifen, Parfums, Hautcremes und der ganze Kosmetikkram für Frauen wichtiger als für Männer, weil zur eigenen Schönheit (=hohen Bewertung der Fortpflanzungsfähigkeit und Brutpflegetauglichkeit) nicht nur die innerliche körperliche Gesundheit wie symmetrischer Körperbau, gebärfreudiges Becken, befähigte Brüste gehören, sondern auch die Haut als Indikator, frei von Krankheiten und Parasiten zu sein? Keine Schuppenflechte und keinen Pilz zu haben?

Gehört es zur erotischen Selbstdarstellung und -vermarktung der Frau, sich mit gesunder, weicher, samtiger, makelloser Haut zu zeigen?

Oder anders gefragt:

Ist Damenunterwäsche aus Seide, Mikrofaser und ähnlichen weichen, fließenden, glatten Stoffen ein Substitut, eine Verstärkung, eine Art Prothese für weiche, glatte, gesunde Haut, und deshalb erotisch, weil sie dem Mann Fortpflanzungserfolg verspricht, als anziehend wirkt, und bei der Frau die Selbstzufriedenheit steigert, sich mit schöner, gesunder „Haut“ darzustellen?

Ist, wie ich ja schon vermute, die ganze Mode nur Hilfsmittel zur Verstärkung der eigenen Geschlechtsmerkmale und derer möglichst positiven Darstellung, und eine dünne, weiche, glatte, schöne Haut Teil des Spiels?

Sind solche Stoffe in der Damenwäsche, wie auch hohe Absätze, Stiefel und so weiter, also keine „ansozialisierten Geschlechterrollen“, wie die Genderdeppen predigen, sondern umgekehrt der passende Verstärker, das passende Hilfsmittel, um die evolutionär entstandenen positiven, fortpflanzungsförderlichen und damit marktwertbestimmenden Körpermerkmale sich selbst gegenüber zu bestätigen und Männern gegenüber herauszustellen?

Und dass deshalb eine Doppelrolle zukommt, oder je nach Zweck eine Gewichtung, weil das Aussehen der optischen Bewertung durch Männer dient, die Oberfläche aber der haptischen Bewertung durch Frauen? Der rattenscharfe Schnitt und der fließende, glatt oder fein erscheinende Stoff also optisch für den Mann, und die feine Seide daran haptisch für die Frau gemacht ist?