Ansichten eines Informatikers

Reifeprüfung: Gang Bang mit Bonnie Blue

Hadmut
17.10.2024 21:12

Kennt Ihr den Film „Reifeprüfung“ (Originaltitel The Graduate) mit Dustin Hoffman von 1967? Und dem Song „Mrs. Robinson” von Simon & Garfunkel?

In dem eine scharfe Alte einen jungen Mann vernascht?

Wie war das noch? Wikipedia:

Kurz vor Vollendung seines 21. Lebensjahres und mit glänzendem College-Abschluss im Gepäck kehrt Benjamin Braddock ins Elternhaus nach Südkalifornien zurück. Was er in Zukunft zu tun gedenkt, weiß er noch nicht. Nicht zuletzt deshalb wäre es ihm lieber, alleingelassen statt auf „seiner“ Party den Freunden seiner Eltern vorgezeigt zu werden. Mrs. Robinson, die ohne ihren Mann, einen Geschäftspartner von Mr. Braddock, zugegen ist, bittet Benjamin, sie nach Hause zu fahren.

Dort versucht sie, ihn zu verführen, wogegen er sich sträubt und was schließlich durch die verfrühte Rückkehr von Mr. Robinson vereitelt wird. Ironischerweise ist ausgerechnet er es, der Benjamin den Rat gibt, seine Jugend zu genießen und seine Anziehungskraft auf Frauen zu nutzen. Einige Tage später ringt sich Benjamin durch, auf Mrs. Robinsons Angebot einzugehen.

Seine Unsicherheit überwindet er jedoch erst in dem Moment, als sie ihn fragt, ob es sein „erstes Mal“ sei und er Angst habe zu „versagen“. Die sich anschließende mehrwöchige Affäre zwischen beiden bleibt eine rein sexuelle. Benjamins erster Versuch, über ein Gespräch mehr Nähe zu schaffen, endet im Streit und beinahe im Zerwürfnis, ausgelöst dadurch, dass Mrs. Robinson darauf besteht, er solle versprechen, nie mit ihrer Tochter Elaine auszugehen.

Das waren noch Zeiten, als man mit 20 schon einen College-Abschluss haben konnte. (Obwohl: Seit wir das 12-Jahres-Abi haben, sind ja manche auch noch unter 18, wenn sie sich an der Uni einschreiben, und ein Bachelor ist manchmal in 6 Semestern zu schaffen.) Man muss dazu bedenken, dass der Film – der totale Skandal – von 1967 ist und man damals in den USA noch erst mit 21 volljährig war, der Knabe also nach amerikanischem Recht noch minderjährig. Das wurde erst 1971 mit dem 26. Verfassungszusatz geändert und auf 18 herabgesetzt. Meistens. Sie sind nicht in allen Bundesstaaten so erwachsen, weshalb man in Alabama und Nebraska immer noch erst mit 19 volljährig ist, und in Mississippi immer noch erst mit 21. (For reasons.)

Ich hatte vor eniger Zeit mal eine Diskussion, und, wenn ich mich recht erinnere, auch ein oder zwei Blogartikel darüber, dass wir eine regelrechte Pornoschwemme haben, und die Welt mit Pornographie geflutet wird: Auf Plattformen wie Only Fans manchen manche Frauen verblüffend viele Geld: Neulich gingen Berichte durch die Social Media, wonach manche da über 50.000 Dollar machen – pro Woche. Zuvor war die Rede davon, dass manche im Jahr auf mehreren solcher Plattformen zusammen auf Einkünfte zwischen 500.000 und 1.000.000 pro Jahr kommen.

Das betrifft sicherlich nur besondere „Talente“, die nicht nur pornooptimal aussehen, sondern auch die Fähigkeit haben, jeden Tag stundenlang zu kampfmasturbieren, und mit den Leuten sozial zu interagieren, wobei ich schon die Frage gestellt habe, ob das alles so stimmt oder gezielt in Umlauf gesetzter Fake ist, um Frischfleisch anzulocken.

Allerdings heißt es auch, dass das ein Nebenprodukt der Corona-Krise sei, weil man Bordelle geschlossen hat, und sich die – ohnehin nicht prüden – Damen gezwungen sahen, sich nach anderen und hygienisch risikolosen, home-office-tauglichen Alternativen umzusehen, was der Branche einen enormen Schub gegeben habe, und vielen der Damen vor Augen geführt hat, dass sie da völlig gefahrlos, ohne körperlichen Kontakt mit Fremden, und vor allem gänzlich ohne Zuhälter viel mehr verdienen können.

Was auch einige Auswirkungen auf das Thema Aktfotografie hat, was ich früher ja auch mal gemacht habe. Früher ging es ja eher so um Fotografie und Ästhetik, wollte man Edelfotos machen. Das ist inzwischen nicht völlig, aber weitgehend verdrängt von Hardcore, „Porn Art“ und allen Varianten der modernen Vulvographie, nachdem inzwischen ja auch Vulvenmalerei und Gipsabdrücke für ins Wohnzimmer in Mode kommen. Neulich gab es irgendwo online einen Zeitungsartikel darüber, dass man ja früher immer versuchte, das „Camel Toe“ zu vermeiden und es sogar mal einen „Zwickelerlass“ für Bademoden gab, um genau das zu verhindern, es auch „Einlagen“ gibt, die gerade verhindern sollen, dass sich irgendwelche anatomische Formen, Schluchten, Grotten und Spalten des Südpols, in der Kleidung abdrücken könnten. Inzwischen aber sei der Trend genau umgekehrt, versuche man sogar, die zu verstärken. Angefangen habe das mit Tops und BHs mit künstlichen Nippeln, inzwischen aber geben es auch überbetonte Vulvaplastiken, die man sich in der Hose steckt, um den optimalen Abdruck zu gestalten – angefangen habe das mit der „Trans“-Welle, für die Hersteller solche Prothesen und Plastikteile erfunden haben, die man sich in den Schritt legt, damit es vorneraus „weiblich“ aussieht – und die sollen jetzt auch bei der echten Damenwelt beliebt sein, weil Trendmacher wie die Cardassians (Sorry, Schreibfehler) Kardashians Trends machen, die Ritze zu zeigen. Arschbackenhosen, die hintenrum ganz tief in der Ritze sitzen, sind ja schon länger in Mode, und vielleicht hat das irgendwo auch damit zu tun, dass die Leute zeigen wollen „bin echte Bio-Frau“ – Stichwort Crocodile Dundee.

Früher war das normalerweise so, dass die Fotografen in der Aktfotografie die Models bezahlt haben. Inzwischen habe ich das schon einige Male gesehen, dass Fotografen auf ihren Webseiten ihre Dienste gegen Bezahlung für Only-Fans-Profile anbieten, nun also die Frauen die Fotografen bauftragen und bezahlen – weil sie ständig neues – nicht zwingend, aber möglichst hochqualitatives – Bild- und Videomaterial brauchen. Völlige Trendumkehr. Früher war das nämlich auch so, dass der Fotograf vorsichtig und behutsam sein musste, und aufpassen musste, dass er das Model nicht vergrault, weil zuviel zwischen den Beinen sichtbar war oder er Ungehöriges erbat, während es heute genau umgekehrt ist, nämlich die Damen gleich mit Hardcore-Agenda ankommen und sofort ins Spagat gehen.

Ich hatte ja mal die Story erzählt, als ich in Dresden vor 20 Jahren bei einem – von der Volkshochschule veranstalteten und geförderten, kulturell als wertvoll betrachtetem – Aktworkshop war, drei Mädels, und wir da alle versuchten, möglich höflich, distanziert, vorsichtig, geschmackvoll, künstlerisch, zurückhaltend, sanft zu sein. Und als wir dann abends fertig und am Zusammenpacken waren, sprach mich eine der drei an, ob ich ihr noch einen Gefallen tun könnte. Klar, gern. Sie hatte eines der damals aktuellen Noch-nicht-Smartphone-aber-schon-Kamera-und-MMS-Handys, und sagte, sie bräuchte noch ein paar Fotos von sich auf dem Handy, ob ich noch ein paar Fotos mehr von ihr machen könnte, weil das Licht noch aufgebaut war. Klar, gern. Und dann kam die Hardcore-Nummer. Da hätte ich mir den ganzen Kunst- und Höflichkeitspopanz auch sparen können, dachte ich mir. Wofür sie die brauche, fragte ich. Für ihren Freund. Dem schickt sie jeden Abend, so 5 Minuten, bevor er nach Hause kommt, so ein Bild aufs Handy, damit der spitz wird und es gleich richtig losgehen kann.

Damit ging auch ein Wandel einher: Früher waren die Fotografen die Voyeure, die Lustmolche, und die Damen – zumindest pro Forma und zur Gesichtswahrung – meist eher so die, die sich zierten und überredet oder verführt werden mussten. Das ist längst vorbei. Inzwischen ist der weibliche Exhibitionismus dominant. Früher war das so, dass die Models vorher sagten oder ins Profil schreiben, bis wohin sie gehen, was sie zeigen und was nicht. Ich habe aber einige erlebt, die das genau umgekehrt machen: Die ziehen sich gleich von selbst ganz aus und erklären, dass sie keine Blümchenbilder machen und man erst gar nicht mit Unterwäsche oder Mode anzukommen brauche, sie machten grundsätzlich nur das volle Ding, so „ab 18“.

Ich hatte dazu die Diskussion und auch schon Blogartikel, dass das ja nicht einfach nur obszön, Pornographie, pervers ist, sondern ein Geschäftsmodell: Manche studieren jahrelang an Edel-Unis, haben dann 100.000 oder 200.000 Dollar Studienschulden, die sie nie wieder abzahlen können und auch per Insolvenz nicht los werden, und keine Aussicht auf einen erträglichen oder überhaupt irgendeinen Job. Und fragen sich dann, wozu sie überhaupt studiert haben. Andere machen ein paar Jahre Dauerwichsen vor der Kamera, und haben dann ein paar Millionen auf dem Aktiendepot und brauchen nie wieder zu arbeiten. Was davon ist besser? Schlauer?

Und wer nicht selbst Frau ist, der versucht es mit KI: Model Lexi macht um die 30.000 Dollar pro Monat – ohne überhaupt zu existieren. Ein beliebig skalierbares KI-Modell.

Ich hatte ja schon erklärt, dass ich mich sowas von in den Arsch beißen könnte, dass ich nicht auf das Geschäftsmodell „Only Fans“ und ähnliche gekommen bin. Das läuft wie geschnitten Brot.

Um auf die Reifeprüfung zurückzukommen: Es geht gerade rum (z. B. FOCUS, oder auch Mail Online) das Only-Fans-Model Bonnie Blue (angeblich 25, sieht aber etwas älter aus) schon früher mit spektakulären Massenbumsaktionen enorm viel Geld gemacht habe. Nun aber habe sie noch eins draufgesetzt:

Sie habe während der Erstsemesterwochen an der britischen Nottingham Trent University mit 158 Erstsemestern geschlafen und die dabei für ihren Only-Fans-Account gefilmt.

Die Aufregung ist groß, aber sie versichert, die seien alle volljährig und einverstanden gewesen. Die Mütter der Knaben sollten ihr dankbar sein, weil sie den Jungs das Selbstvertrauen gegeben habe, dass man auch mit einem Normalpenis und nicht nur mit der Pornokeule Sex haben könne.

Brüller 1: Ihre Mutter habe das zunächst eklig gefunden, ist aber jetzt ihre Assistentin, sucht ihr die Männer aus, malt die Werbeschilder („Uni-Studenten ficken mich und lassen es mich filmen“) und reicht Flyer und Kondome.

Brüller 2: Sie soll damit mehrere Millionen verdient haben.

Zwei Wochen bumsen wie bekloppt, und damit mehr verdient als andere im ganzen Leben.

Dazu kommen noch andere Aspekte:

Viele der Damen agieren entweder aus Ländern, in denen sie das nicht versteuern müssen, oder aus dem Geheimen, ohne offenzulegen, wo sie überhaupt sind. Oder finanzieren ihre Reisen damit, und sind mal da und mal dort. Bei der heutigen Höhe von Steuern und Sozialabgaben kann sich das also doppelt rentieren. Das werden immer mehr machen, und gerade merkt man das in den Model-Agenturen, dass da jede Menge Ukrainerinnen auftauchen, die aus der Ukraine geflohen sind, und damit ihr Geld verdienen. (Irgendwo gibt es noch eine Webseite, die zu Aktfototouren in die Ukraine einlädt, aber die dürfte wohl veraltet sein und vergessen worden abzuschalten.)

Gerade in Hinsicht auf das Chaos mit Steuern und Sozialabgaben und der Schwarzarbeittauglichkeit, aber auch der zunehmenden feministischen Extrovertierung der Vulva werden sich immer mehr – ob aus Lebensstil, aus Kalkül und Überlegung oder schlicht aus Geldnot – dafür entscheiden, Pornodarstellerin nach neuer Facon zu werden.

Wir werden also in nächster Zeit damit überschwemmt werden.

Allerdings gibt es zwei, drei Gegenbewegungen:

  • Die Inflation macht das Geschäft kaputt.
  • Die KI ist harte Konkurrenz.
  • Die Feministinnen kratzen ihnen aus Eifersucht die Augen aus und verbieten das.

Es wird also auch wieder abebben.

Aber: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das als Beruf etablieren wird, und jede Menge junger Frauen dies einer Berufsausbildung oder einem Hochschulstudium vorziehen werden.

Wie gesagt: Ich könnte mich grün und blau ärgern, dass ich die Idee mit Only Fans nicht hatte. Ich hätte mir aber, so ehrlich muss ich sein, auch nicht vorstellen können, dass die Leute so viel dafür zahlen und sich das als Geschäftsmodell rechnet und stabil hält. (Was es möglicherweise auch nicht tut, vielleicht ist das ein Tarngeschäft für Geldwäsche.) Es scheint so eine Art Ersatzbeziehung als Dienstleistung auf Online-Basis als Alternative zum feministischen Hausdrachen zu werden.

Auffällig ist aber, dass man inzwischen auf Home Pages und Social Media Accounts die Links auf den Only-Fans-Account angibt: Hier kannst Du mich nackt sehen – wenn Du zahlst.