Ansichten eines Informatikers

„Und tu mal was gegen Deine Sozialismus-Phobie.“

Hadmut
22.10.2024 15:52

Es gibt Leser-Zuschriften, die bringen mich auf die Palme.

Mir schreibt einer

[…]

Man muß halt leider feststellen, daß es AUCH Boomer sind, die hier das Land seit 30 Jahren gepflegt gegen die Wand fahren.

Und tu mal was gegen Deine Sozialismus-Phobie. Was der Sektor uns als “links” verkaufen möchte, hat damit nichts zu tun. Das ist Divide et lmpera.

Während wir uns über Gender, Migration und Masken entzweien, sorgt die Finanzbranche für Gesetze und Fakten, die uns noch wehrloser machen. Es ist nicht der CIA. Es sind die Figuren, die dem sagen, was sie brauchen. Re Rente z.B.

[…]

Ich glaub’, es hackt.

Mir gehen Leute, die jede von ihrer abweichende Meinung oder Auffassung als „Phobie“ pathlogisieren und in den Bereich einer behandlungsbedürftigen geistigen Erkrankung schieben, enorm auf den Wecker. Es ist diese spezifische Kotzbrockigkeit Linker, anderen zu unterstellen, sie würden genauso dämlich denken, wie sie selbst. Was freilich die logische und philosophische Frage aufwirft, ob man von einem Dummen überhaupt erwarten kann, dass er sich vorstellen kann, dass andere Leute schlauer sind und besser oder anders denken, als er selbst, denn wenn er es selbst nicht kann, kann er sich ja eigentlich auch nicht vorstellen, dass andere es können, sonst könnte er es ja per Vorstellung „simulieren“. Zugegeben, das ist ein Gedankengang aus der theoretischen Informatik, genauer gesagt der Berechenbarkeit, wo man Gedanken zur Mächtigkeit von Maschinenmodellen anstellt, diese in Klassen einteilt und dann beweist, dass eine Maschinenmodell A mindestens ebenso mächtig ist wie ein Modell B, wenn man den Beweis erbringt, dass A B simulieren kann. A und B gelten als gleich mächtig, wenn sie sich gegenseitig simulieren können. Anders gesagt: Wenn A das Modell B simulieren kann, kann kann A auch alles berechnen, was B berechnen kann – nämlich zumindest dadurch, dass es B simuliert und dann dessen Programm ausführt. Sind sie aber nicht gleich mächtig, dann kann ein Modell etwas rechnen, was das andere nicht rechnen und auch nicht simulieren kann.

Es gehört zur Ausbildung in Informatik, sich auch mit hypothetischen, sehr abstrusen Maschinenmodellen zu befassen, und dann zu betrachten und ggf. auch nachzuweisen, ob und dass sie gleich mächtig sind, indem man den Beweis (durch Programm) antritt, dass irgendeine Klapsmaschine irgendeine andere simulieren, damit also deren Programme ausführen kann. Woran Informatiker eben so ihren Spaß haben und woran und womit sie lernen.

Manchmal beruhen meine Betrachtungen des menschlichen (und tierischen) Gehirns auf solchen Gedankengängen.

Ich hatte oft geschrieben, dass ich auf Konferenzen und Veranstaltungen von Linken, besonders Feministen, den Eindruck habe, dass denen funktional oder organisch ein Teil des Gehirns fehlt, die Ratio.

Es gibt inzwischen auch einige wissenschaftliche Publikationen, die diesen Eindruck bestätigen, vor allem die, die mit einer dynamischen Veränderung des Gehirns befassen, etwa das, was ich als „Rudelmodus“ bezeichne, auch „Group think“ ist ein Begriff aus diesem thematischen Umfeld, und es gab ja auch schon diesen Nobelpreisträger Daniel Kahnemann, der für sehr ähnliche Überlegungen den Nobelpreis bekam, aber auch andere schreiben darüber, und ich bin der Überzeugung, dass das Gehirn dabei nicht nur zwischen Betriebsarten und Energieverbrauchsstufen hin- und herschaltet, sondern auch zwischen „Mächtigkeiten“ im Sinne der Berechenbarkeitstheorie der Informatik. Das, was auf mich da so häufig blöd oder als das Fehlen eines Teils des Gehirns wirkt, ist schlicht und einfach eine deutlich geringere Berechnungsfähigkeit, ein einfacheres Maschinenmodell, weil es anderen und geringeren Aufgaben dient. Im Prinzip fällt die Ratio da weg und die Amygdala und das Rudelmodell übernehmen. Ich nehme sehr stark an, dass das ein evolutionär älteres Hirnmodell ist und der evolutionär neuere Teil, der im Prinzip über den alten gestülpt ist, abgeschaltet wird und die Leute wieder archaisch in Rudeln denken.

Ich hatte auch mal einen Artikel darüber, dass irgendwelche Wissenschaftler zu der Erkenntnis gelangt waren, dass erstaunlich viele Leute gar nicht in der Lage seien, ihr eigenes Denken im Kopf wie einen Dialog, wie eine Stimme, wie sprachlich ausgedrückte Gedanken wahrzunehmen, und nur in einem emotionalen Erleben der Umwelt vor sich hinschwimmen und kein Denken im höheren Sinne erleben. Ich halte das für eine sehr gute Erklärung für viele Erscheinungen.

Viele, die anderen „Phobien“ unterstellen, meinen das gar nicht mal so eng, sondern bedienen sich einfach nur aus schlichter Einfältigkeit der im linken Sprachgebrauch erlernten, aber völlig sinnentleerten Kampfbegriffe, ähnlich wie „Fakten“. Schema: Wir haben „Fakten“, die anderen haben „Phobien“. Wir sind unwiderlegbar, die anderen ein Fall für die Klapse. Ohne aber auch nur irgendwie zu wissen, was die Begriffe bedeuten oder ihnen eine Bedeutung beizumessen. Es reicht – Anbindung an das Thema der Doppelbegriffe – dass sie positiv und negativ konnotiert sind, also effektiv Freund und Feind zuschrieben werden, ohne dass es noch einer rationalen Bedeutung bedürfte.

Ich versichere, ich habe keine Phobie vor Sozialismus. Was auch schon deshalb nicht möglich wäre, weil Phobien in der Amygdala entstehen und durch Mustererkennung ausgelöst werden. Der Sozialismus hat aber kein bestimmtes Muster, von Honecker und seiner erhobenen Faust oder Antifa-Flaggen vielleicht mal abgesehen. Deshalb ist es diesen Leuten ja so wichtig, Leute als Nazi zu bezeichnen und mit „braun“ und „Hakenkreuz“ in Verbindung zu bringen, damit die Amygdala was zu triggern hat.

Freilich widerspricht Sozialismus zutiefst meinem Gerechtigkeitsgefühl, also meiner eigenen Rudelsteuerungsmechanik.

Meine Abneigung gegenüber dem Sozialismus beruht aber auf rationalen Überlegungen.

  • Nämlich der spieltheoretisch einfachen – und empirisch seit über 100 Jahren immer wieder belegten – Erkenntnis, dass Sozialismus überhaupt nicht funktionieren kann,
  • auf einer schwachsinnigen Theorie eines Deppen (Marx) beruht, die nicht nur unlogisch und absurd sind, sondern vor allem auf einem Menschenbild beruhen, das empirisch einfach nicht zutrifft. Selbst wenn Sozialismus funktionieren könnte, dann eben nicht mit Homo Sapiens und auch sonst nichts, was der Evolution der Erde entsprungen ist und in seinen Verhaltensweisen signifikant oberhalb von Schimmelpilzen angekommen ist. Wobei ich die Vermutung habe, dass Sozialismus auch unter Schimmelpilzen nicht funktioniert und zu deren Absterben führt.
  • dass Sozialismus selbst innerhalb seines Denkmodells die Verblödung und Dummhaltung der Individuen voraussetzt, um sie von der Erkenntnis der Irrationalität und der spieltheoretischen Eingenschaften – und der Flucht – abzuhalten.

Ich halte Sozialismus für eine völlig bekloppte Idee, die nur unter so derart abstrusen und künstlichen Laborbedingungen für einige Zeit stabil gehalten werden kann, die auf der Erde und in der Realität nicht nur nicht existieren und existieren können, sondern auch zu einer Negativbilanz führen, also auf einem stetigen Zufluss beruhen.

Dabei ist Sozialismus an sich nicht völlig abwegig und evolutionswidrig. Es ist nur eben keine allgemeine Überlebensstrategie, sondern immer eine egoistische, lokal begrenzte, quasi eine Art intellektuelles Kindchenschema, denn es ist eine parasitäre Strategie. Sozialismus in seiner Negativbilanz beruht darauf, von anderen miternährt zu werden. Es ist also nicht nur eine Gesellschaftsform mit Negativbilanz, es ist umgekehrt auch eine Gesellschaftsform, die denen mit Negativbilanz Vorteile bietet, ihre eigene Existenz als gesellschaftstypisch erscheinen zu lassen. Das ergibt einen effektiven Sinn für Weibchen bei Spezies, bei denen sich Weibchen und Männchen deutlich unterscheiden und Weibchen fortpflanzungsmäßig auf den Schutz des Rudels und die Mitversorgung angewiesen sind, und ihre Negativbilanz durch Nachwuchs rückzahlen. Und es ist eine Strategie der Schwachen und Faulen.

Fliegende Blätter, 1845, „Die Communisten“:

„Ja, du redest immer von Gleichheit und Gütertheilen, allein ich setze den Fall, wir haben getheilt und ich, ich spare meinen Theil, doch du verschwendest den Deinigen, was dann?“

„Ganz einfach! Dann theilen wir wieder!“

Sozialismus ist eine parasitäre Strategie, die ohne Wirt nicht überlebensfähig ist, und die – anders als bei der Symbiose – dem Wirt keinen Vorteil bietet, nur Nachteile und Schäden. Wer zur Kategorie der Wirte gehört, kann also rational nur gegen Kommunismus/Sozialismus sein.

„Sozialistischen Regierungen geht immer das Geld anderer Leute aus.“

Maggie Thatcher, 1976.

Deshalb kann der Sozialismus, wenn überhaupt, immer nur als kleiner Parasit eines großen Wirtes überleben – und nur dann, wenn der Wirt auch mit dem Parasiten leben kann.

Und deshalb ist die Vermischung von Sozialismus und Demokratie tödlich. Denn in der Demokratie sind Fehler selbstverstärkend (auch eine meiner Lieblingskategorien), weil sich eine gefühlte, effektive, relative oder irgendwann sogar absolute Mehrheit von Parasiten gegenüber Wirten bildet, der demokratisch nicht mehr beizukommen ist, und dann unweigerlich mit dem Tod beider endet.

Sozialismus ist nicht lebensfähig.

Denn Sozialismus ist keine Gesellschaftsform, sondern eine lokal, individuell und zahlenmäßig sehr begrenzte parasitäre Überlebensstrategie, die nur so lange aufgeht, wie ein hinreichend großer Wirt eine hinreichend kleine Parasitenpopulation mit trägt. Ein in sich stabiler Sozialismus ist nicht möglich, den nder geschlossene Sozialismus ist spieltheoretisch steil instabil. Empirisches Beispiel: DDR.

Davon abgesehen ist Sozialismus auch ganz einfach unfassbar blöd. Es ist nicht nur eine Strategie der Faulen, es ist vor allem ein weit unterkomplexes Weltbild der Dummen. So eine Phantasie, wenn das Hirn nicht für die Realität reicht oder man zu faul ist, sich damit zu befassen. Wenn ich schon diesen Mist höre, dass alles nur ansozialisiert sei und man von Natur aus keine Eigenschaften habe. Da phantasiert man sich ein fiktives Weltbild zusammen, das so erklärungsplatt ist, dass es auch in dreieinhalb Hirnzellen passt.

Man muss sehr dumm sein, um an Sozialismus zu glauben.

Und man muss sehr kriminell und parasitär sein, um gegenüber anderen so zu tun, als würde man an Sozialismus glauben.