Ansichten eines Informatikers

Ein einfaches, robustes, billiges Auto …

Hadmut
26.10.2024 19:50

Boah. So eins würde ich haben wollen.

Zu meinem Artikel von eben macht mich ein Leser auf den Toyota Hilux Champ aufmerksam.

Der Toyota Hilux ist ein sehr beliebtes Outdoor-Fahrzeug, Pickup, kann alles, toll ausgestattet, kostet aber so ab ungefähr 50.000 Euro.

Nun haben sie eine Version namens „Champ“ (oder weltweit noch unter drei, vier anderen Vertriebsnamen) eine radikal vereinfachte, verbilligte Version gebaut, die angeblich auf demselben Fahrgestellt „beruht“, aber einen sehr vereinfachten, simplen Aufbau bekommt, nur als Zweisitzer zu haben ist und wahlweise als Pritschenwagen oder hinten nur als Fahrgestell zu haben ist, damit man da Aufbauten drauf setzen kann. Kostenpunkt: Umgerechnet etwa 12.000 Euro – pro Rad also so viel wie bei uns ein elektrisches Lastenfahrrad.

Gibt es in Thailand, und schaut Euch mal die Werbung an:

Zugegeben, das Ding ist nun wirklich sehr einfach. Wenn sie schon damit werben müssen, dass man beim Sitz die Rückelehne verstellen kann.

Trotzdem: Das Ding gefällt mir. Und zwar mit den verschiedenen Varianten der Wohnmobilaufbauten, die da gezeigt werden. Ich mag zwar eigentlich mehr die ganz großen, wenn die Straße so breit sind wie in Australien oder Neuseeland, aber für andere Länder und kürzere Fahrten fände ich so ein kleines, günstiges Wohnmobil einfach super.

Und auch die Varianten von gewerblicher Nutzung, die sie zeigen (auch wenn nicht echt, sondern gerendert), finde ich gut. Ein Lacher ist der Doppel-Laden: Auf einer Seite Crepes, auf der anderen Mode. Das ist dann zu eng, aber als Gag für die Werbung nicht schlecht.

Warum haben wir hier sowas nicht?

Naja, wie einige Leute schon schrieben: In der EU nicht mehr zulassungsfähig, weil die ganzen Assistenten und Meldesysteme und der ganze Klimbim nicht drin sind, und weil das Ding irgendwelche Klimavorschriften nicht genügt, denn von einer elektrischen Version ist nicht die Rede.

Stellt Euch mal vor, man würde so etwas zu diesem Preis bei uns anbieten, und es dann Drittanbietern überlassen, Aufbauten dafür anzubieten oder aufzubauen. Mir kam gleich die Idee für einfache Feuerwehrautos, man sieht dann auch eins in der Werbung. Handwerker, kleine mobile Läden, Frittenbuden, … das wäre doch ein Super Ding. Stellt Euch vor, ihr müsst umziehen. Ihr kauft Euch so ein Ding für den Umzug, und wenn der fertig ist, lasst Ihr Euch hinten einen Laden oder einen Wohnmobilkoffer drauf bauen. Friseurstuhl. Zahnarztstuhl. Nagelstudio. Dominastudio. Youtuber-Fernsehstudio. Grüne Minna. Endlos Ideen.

Aber: Haben wir nicht. Ökokrampf. Vorschriften bis in die Hölle. Alles teuer. Autos so überreguliert wie Häuser. Selbst sehr rudimentäre „Hochkombis“, also einfachste PKW-Technik, kosten mindestens das Doppelte, eher mehr. Und dann wundern wir uns, wenn uns die Asiaten den Markt abgraben. Und VW geht den Bach runter, während Toyota bestes Geschäft macht.