Die seltsamen Späße des Robert Habeck (Wirtschaftsminister)
Das muss man ihm lassen. Humor hat er. Wenn auch einen sehr seltsamen.
Golem: Habeck fordert von VW das 20.000-Euro-E-Auto
Ach, gar.
Also:
- Strom und Energie werden teuer gemacht.
- Steuern und Abgaben hoch.
- Arbeitskosten werden in die Höhe getrieben, Mindestlohn, Steuern, Sozialabgaben, steigende Krankenkassenkosten.
- Baukosten werden extrem gesteigert durch immer mehr Schikanen für Gebäude.
- Bürokratie und Schikanen bis zum geht nicht mehr.
- Ständige Überraschungen, nie weiß man, was morgen kommt.
- Arbeitskräft abgraben durch Bürgergeld und Geisteswissenschaftler Studium.
- Zusätzliche Belastungen durch Quotenballast.
- Miserable Schulausbildung, zuviele Leute, die nicht mehr ordentlich lesen und rechnen können.
Und dann kommt der und will unter diesen Umständen ein 20.000-Euro-E-Auto. Soweit ich mich erinnern kann, baut VW schon lange keine Verbrenner mehr in dieser Preislage, weil sie das unter deutschen Standortbedingungen nicht mehr hinbekommen.
Und wie begründet er seine Wünsche?
Der Grünen-Politiker sieht die aktuelle Krise der Branche als Resultat strategischer Fehlentscheidungen der Automobilkonzerne.
Ach. Die hohen Preise sind Fehlentscheidungen der Konzerne. Nicht die hohen Standortkosten, sondern der kapitalistische Wunsch „Lasst uns doch teure Autos bauen!“. Man hat sich einfach falsch entschieden. Woher das Geld für die Entwicklung und die Maschinen kommen soll – erschließt sich mir nicht.
Die deutschen Autobauer hätten sich bewusst dafür entschieden, zunächst das Premium-Segment mit Elektrofahrzeugen zu bedienen, argumentiert Habeck. Diese Strategie basierte auf der Annahme, dass Käufer im gehobenen Preissegment weniger preissensibel seien und höhere Aufschläge für E-Mobilität akzeptieren würden.
„Bewusst dafür entschieden?“ – auf den Gedanken, dass jede neue Technik erst einmal sehr teuer ist, weil sie entwickelt und marktreif gemacht werden muss und die Entwicklungskosten und die Kosten für neue Zulieferer und neue Maschinen, neue Ausbildungen gezahlt werden muss, kommt er nicht. Als könne man mal eben so ein Elektroauto bauen.
Nur mal zu Vergleich: Ich habe meine ersten LED-Glühbirnen für 230Volt so um das Jahr 2009 oder 2010 herum gekauft, und damals noch 30 bis 40 Euro pro Stück gezahlt. Von den ersten sind mir sogar noch einige geschmolzen, weil fehldimensionert. Heute bekommt man die Dinger für 2 Euro oder billiger hinterhergeworfen. Das geht aber nur, weil es inzwischen beherrschte Technik ist und man schon einige Milliarden davon verkauft hat.
Die Herausforderung bestehe darin, die Preise für Elektrofahrzeuge so zu gestalten, dass sie für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich werden.
Früher nannte man das „Problem“. Irgendein Politstratege hat „Herausforderung“ daraus gemacht.
Als Volkswagen-Konzern müsse das Unternehmen seinem Namen gerecht werden und Elektrofahrzeuge im Preissegment um 20.000 Euro anbieten, betont Habeck. Er verweist dabei auf die wachsende Konkurrenz aus Japan und China, die genau dieses Marktsegment ins Visier nehmen.
Oh ja.
Nun haben Japan und China aber keine grünen Regierungen und völlig andere Energie- und Lohnkosten, zumindest China auch viel weniger Bürokratie und diese ganzen Energie-, Klima- und Antikapitalismusschikanen nicht.
Irgendwie scheint der nicht mitzurkriegen, dass er selbst als Wirtschaftsminister und die Grünen im Ganzen dafür verantwortlich sind und daran mitgebaut haben, dass hier alles teuer, schwieriger, komplizierter, bürokratischer, umständlicher als in China ist. Dass man den Standort hier kaputt gemacht hat.
Und dann kommt der an und will, dass wir mit China in Konkurrenz treten und genauso billig bauen.
Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis VW reagiert und einen Katalog der Unterschiede zwischen Deutschland und China erstellt und deren Beseitigung fordert. Wieder Kohlestrom. Billige Arbeitskräfte in Hülle und Fülle. Keine Schikanegesetze wie Lieferkettengesetz. Keine Frauen- und LVBQERXZ-Quoten.
Der Schuss könnte (und sollte) also ziemlich nach hinten losgehen. Ich frage mich, in was für einer Welt der lebt, wie der sich das vorstellt, dass man hier die Wirtschaft immer mehr schikaniert und mit immer mehr Kosten belastet, und trotzdem Preise wie in China fordert.
Oder aber er glaubt das selbst nicht und macht nur Wahlkampfgetöse wider besseres Wissen.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich auch bei einem 20.000-Euro oder sogar noch einem billigeren nicht wüsste, wie und wo ich das aufladen könnte und sollte. Ich wüsste es nicht einmal, wenn man mir eines schenken würde. Ich habe nämlich keine Steckdose in der Tiefgarage. In München war die Distanz zwischen Parkplatz und Kellerabteil noch so gering, dass ich mit der Kabelrolle vom Keller zum Auto kam, um beispielsweise einen Staubsauger anzuschließen (zwei Brandschutztüren per Kabel vor dem Zufallen blockiert, deshalb nur selten und nur in Anwesenheit gemacht). Aber in Berlin habe ich einfach gar nichts außer den Platz, um ein Auto hinzustellen. Was 10 Jahre gut funktioniert hat. Weil mein Verbrennerauto ziemlich zufrieden ist, wenn es in Ruhe irgendwo stehen kann. Aber ich wüsste beim besten Willen nicht, wie ich in Berlin ein E-Auto praktikabel verwenden können sollte.
Wobei – gehen tät’s schon, aber „Auto“ tät’s dann nicht heißen. Es gibt in Berlin ja einige Lieferhändler, die einem das Essen an die Wohnungstür liefern. Die fahren bei Kälte und schlechtem Wetter gern mit solchen einsitzigen Minikarren, die nicht mal 50 schaffen und nur eine Person und drei Pizzas transportieren können. Eher ein mit Windschutz verkleidetes Elektrofahrrad. Ich habe mal auf einem von den Dingern einen Herstellernamen gelesen (fällt mir nicht mehr ein) und gegoogelt. Selbst diese Pizzagondeln kosten schon knapp 10.000 Euro. Unfallsicherheit gleich Null. Wenn einen ein Auto erwischt, während man drinsitzt, braucht der Bestatter einen Spachtel zum Abkratzen von der Straße und was zum feucht aufwischen, um Beute zu machen.
Aber macht das mal den Grünen klar.
Wolkenkuckucksheim und Bullerbü.
Würde mich mal interessieren, wieviele Leute in Deutschland darauf hereinfallen und glauben, wir könnten gleichzeitig alles teuer und kompliziert machen und dann E-Autos für 20.000 Euro bauen.
Übrigens: Tata Motors bietet in Indien ein E-Auto für Preise ab 11.000 Euro an. Den Tiago.ev.
Mal abgesehen davon, dass solche indischen Billigautos hier normalerweise nicht zulassungsfähig sind, weil sie die technischen Anforderungen nicht erfüllen und beim Sicherheitstest zusammenfallen wie ein Kartenhaus, und den ganzen Kram nicht eingebaut haben, der in der EU Vorschrift ist: Vergleicht mal die Energie-, Personal-, Material- und Nebenkosten und die Vorschriften in Indien mit denen in Deutschland. Versucht mal, mit den hiesigen Gewerkschaften indische Löhne auszuhandeln. Obwohl sie ja damit werben, eines der sichersten Autos „in the country“ zu haben und 4 Sterne beim GNCAP-Test. Aber was heißt das schon, eines der sichersten Autos von Indien zu haben?