Scheiß-Weihnachten in Deutschland
Wenn wir sowieso alles abschaffen, abreißen, demolieren, deindustrialisieren, können wir uns auch gleich entweihnachten.
Geht Euch das auch so?
Dass man inzwischen insgeheim hofft, dass man Weihnachten/Neujahr mit höchstens zwei oder drei ARD/ZDF-Sondersendung/Brennpunktwellen und Politikerquatschorgien mit „Unsere Gedanken sind [x]“-Textbausteinen übersteht? Dass die Bedrohung und die Unglücksträchtigkeit längst die feierlichen Aspekte überragen und das eher als Krisenzeit als als Jahresendfeier, als „besinnlich“ wahrgenommen wird?
Und man dann, wenn man etwas detaillierter drüber nachdenkt, wie sich das Land verändert hat, hofft, dass wenigstens die Kirchen mal ein paar Tage das Maul halten, damit man zu Weihnachten Ruhe hat? Weil deren Politisierung ehemals christlicher Feiertage nicht mehr zu ertragen ist?
Ich möchte nicht mehr weitere „Sicherheitskonzepte“, Merkel-Lego, Betonpoller oder Messerverbotszonen. Dies Land braucht eine Regierung, die alle Gefährder aus dem Land weist, die Grenzen schließt und die eigene Bevölkerung schützt. Ich möchte das Land zurück, bei dem man sich…
— Birgit Kelle (@Birgit_Kelle) December 20, 2024
Sie spricht mir aus der Seele. Und vielen anderen.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich Weihnachten sowieso nicht ausstehen kann, weil mir das zuviel Heuchelei und Kitsch ist, und ich als Kind wohl ein irreparables Weihnachtstrauma erlitten habe, weil das um jeden Preis übergenau in festen Schienen und ohne Gnade durchritualisiert wurde, und mir nur das Weihnachtsgebäck und ganz wenige Weihnachtslieder gefallen, ich „Last Christmas“ für Folter halte, möchte ich mich diesem Gedankengang ausdrücklich anschließen:
In meiner Kindheit hatte Weihnachten noch mit „Stille Nacht“ und Zimt im Tee und Mandeln und Lebkuchen und so weiter zu tun. Mit Engeln und Christbaumkugeln und Weihnachtsmännern und Knecht Ruprecht und Krippe und Christstollen und sowas alles. Und Schnee und Kälte und erleuchteten Fenstern und Marktständen in der Dunkelheit, an denen man sich bibbernd aufwärmen konnte. Wenn die Polizei – äußerst selten – überhaupt auf den Weihnachtsmarkt kam, dann aus dem einzigen Grund, dass sie auch einen Glühwein haben wollten.
Inzwischen geht es um „Sicherheitskonzepte“, „Messerverbotszonen“, Betonpoller, Polizeipräsenz, Schusswaffen. Und die Frage, welcher Weihnachtsmarkt als nächster ausgesetzt, vorzeitig beendet oder gleich zum Gegenstand einer Sondersendung gemacht wird, weil irgendwas passiert ist.
So kitsch- und ritualtraumatisch das Weihnachten meiner Kindheit war: Es war viel besser als der Scheiß, den wir heute haben.
Dasselbe mit Silvester. Das gab es in meiner Kindheit nicht, dass die Polizei Großeinsatz hatte. Gut, die Feuerwehr musste schon immer ran, wegen der Raketen. Aber die Feuerwehr wurde nirgends angegriffen oder beschossen oder sowas. Wir haben Silvester noch gefeiert und nicht den Krieg geprobt.
Die Verallgemeinerung
Wie ich so über diesen Tweet nachdachte, kam mir – schon wieder einmal, sonst ohne Weihnachtshintergrund – der Gedanke, wie kaputt das Leben in Deutschland generell geworden ist. Es geht ja nicht nur um Weihnachten. Wir sind ja generell nur noch damit beschäftigt, uns mit linken Spinnern herumzuärgern und uns gegen deren Dauerangriffe zu wehren. Wir können nicht nur nicht mehr in Ruhe feiern, wir bekommen gar nichts mehr hin. Egal, was man tut oder lässt, es wird sofort ein Problem, ein Vorwurf, ein Angriff, ein Krieg, eine Hausdurchsuchung, ein Strafverfahren, ein Shitstorm, ein Boykott, ein Medienkrieg, eine Brandmauer daraus gemacht.
Es ist einfach alles kaputt, und wir sind nur noch damit beschäftigt, uns gegen uns selbst zu verteidigen.
Es ist nicht nur Weihnachten so, dass aus dem Feiern ein – misslungenes – Sicherheitskonzept wurde, da fällt es nur besonders auf. Es ist längst mit allem so. Alles ist kaputt. Nichts funktioniert mehr normal. Alles ist nur noch eingeklemmt wie in einem Schraubstock zwischen Linken auf der einen Seite und Migration auf der anderen.
Man kann nichts mehr tun oder lassen, wofür man nicht angegriffen wird. Alles ist immer irgendwie islamophob, rassistisch, frauenfeindlich, klimaschädlich, rechtsradikal, oder was auch immer. Es gibt kein „in Ordnung“ mehr. Es gibt nur noch die Forderungen nach Enteignung, Besteuerung, Regulierung und Verboten.
Shitstorm
Natürlich bekam sie einen Shitstorm dafür, sich schönere Weihnachten zurückzuwünschen.
Anklicken und den vollen Text lesen:
Teile des Besserbürgertums fordern mich auf, diesen Tweet zu löschen, ich denke, er muss wiederholt werden, weil jede Silbe immer noch gilt: Ich will mein Land zurück, bevor man es den Verbrechern der ganzen Welt preisgegeben hat.
Und ich erwarte gerade von den Vertretern jener… https://t.co/q6ZZafGJCg— Birgit Kelle (@Birgit_Kelle) December 23, 2024
Das wird aber nicht mehr gehen, weil wir längst dem Eigenvandalismus verfallen sind und uns jeder Erhaltungstrieb, jede Körperabwehr ausgetrieben wurde.
Wir sind nur noch ein Krisenzustand.
Weihnachtswünsche
Ich würde Euch gerne Schöne Weihnachten wünschen. Aber ich weiß nicht, auf welcher Grundlage.
Ich wünsche Euch, dass Ihr die kommenden drei, vier Tage von den Sondersendungen von ARD und ZDF und den Betroffenheitstweetschablonen der Politik verschont bleibt. Mehr kann man sich nicht mehr erhoffen, mehr gibt es nicht mehr zu wünschen.