Ballett und Pornographie
Das Fachblatt für Tanz und Dynamik, die BILD …
berichtet von einer, die in Ballett und Pornographie macht: Avva (22) aus Wien macht beides: „Ballett und Pornografie sind sich sehr ähnlich“
Stimmt. Bei beidem braucht man die Fähigkeit zum Spagat.
Sie ist weltweit unter den Top-Content-Produzentinnen auf dem Portal „OnlyFans“. Ihr Markenzeichen: Sie vermischt Elemente einer klassischen Ballettausbildung mit erotischen Inhalten.
Apropos Spagat:
Bei BILD erzählt die 22-Jährige von ihrem Leben in Österreich, dem Spagat zwischen Kunst und Sex-Kommerz, was sie anderen Frauen rät, die sich schnelles Geld mit erotischen Fotos und Videos erhoffen und wie sie sich ihre Zukunft vorstellt.
Was mich sehr daran erinnert, dass es in der Aktfotografie vor einigen Jahren mal so eine Phase gab, in der endlose nackte Balletttänzerinnen unterwegs waren, weil das mal so ein Trend war, durchtrainierte Körper in Ballett-Posen zu zeigen, die nichts außer Ballettschuhen anhaben. Im Prinzip eine Variante des früheren langjährigen Trends, dass sich Spitzensportlerinnen geradezu drängten, sich im Playboy auszuziehen. Es gibt ja wohl auch irgendwelche Ballettstücke, bei denen die Tänzerinnen wenig bis gar nichts anhaben, und Etablissements wie Moulin Rouge oder Crazy Horse scheinen bei Tänzerinnen auch sehr beliebt zu sein.
Was allerdings auch zu bemerken ist: Nicht wenigen geht es einfach darum, sich nackig zu machen, und die nehmen dann das Ballett als Ausrede dazu, dass das ja etwas mit Kunst zu tun habe. So, wie grundsätzlich fast alle, die sich im Playboy ausgezogen haben, hinterher von „wunderschönen Bildern“ redeten, die sie ihren Enkeln zeigen könnten. Katarina Witt war da ehrlicher und hat neulich mal in einer Talkshow gesagt, dass sie damit endlich mal ordentlich Geld verdient hatte.
Den meisten müsste man sagen „Nee, mit Kunst hat das nichts zu tun, Du bist nur eine exhibitionistische Nacktschnecke – aber ist gut, mach’ weiter so.“
BILD: Was ist Ihr Rat an Frauen, die sich das große Geld mit erotischen Inhalten auf Internetportalen erhoffen?
Avva: „,Onyfans‘ bringt nicht schnell viel Geld, und man sollte sich auch von niemandem vorgaukeln lassen, dass es super einfach und harmlos ist. Man muss sich gut überlegen, ob man das machen möchte und falls ja, wissen, dass es wirklich extrem harte Arbeit ist, damit erfolgreich zu sein. Die allerwenigsten Creator verdienen das große Geld auf ,Onlyfans‘.“
Was mich an einen Tweet erinnert, den ich heute in der Timeline hatte:
Famous YouTuber Zara Dar has quit her PhD and become an OnlyFans Content Creator Full Time.
She used to make videos about Neural Networks, Machine Learning and other Tech Stuff, now she will be making content of a different genre.
Thoughts? pic.twitter.com/DlC3kTeB0e
— Sensei Kraken Zero (@YearOfTheKraken) December 22, 2024
Die behauptet ja, dass sie den PhD aufgegeben habe und auf Pornographie umgestiegen sei. Also das Berliner Modell. In Berlin sollen sich ja die Bordelle, soweit noch deutsches Personal, auch vorrangig aus Geisteswissenschaftlerinnen rekrutieren, die aus ihrer akademischen oder finanziellen Sackgasse nicht mehr herauskommen und endlich mal etwas vernünftiges machen wollen. Es heißt ja, „Frau Dr.“ koste Aufpreis.
Allerdings wurden da inzwischen Kommentare angefügt, dass an der Sache nichts stimmt und die Dame gar nicht existiere, sondern ein KI-Produkt sei, dessen KI-Pornos auf Fans Only vertickert werden, und die ständig mit irgendwelchen Pseudostories Clickbait betreibe, um den Pornokram zu verticken.
Trotzdem: Es ist kaum zu übersehen, dass da ein Trend entsteht, der wiederum eine Folge des Corona-Lockdowns war.
Und nach einer Erwähnung in der BILD dürfte bei der Dame die Kasse auch gut klingeln.
Die Frage ist, warum die BILD das macht. Zwei Varianten fallen mir ein:
- Entweder war das ein nicht datums- und aktualitäts- und nicht themenbezogener Reserveartikel, von denen sie immer welche auf Vorrat haben, wenn kurzfristig ein anderer Artikel gestrichen werden musste, um den Platz zu füllen, während die meisten Redakteure schon im Weihnachtsurlaub sind, um einen neuen Artikel zu schreiben,
- oder die BILD kehrt indirekt zum alten, früher so beliebten und dann feministisch geshitstormten Tittengirl zurück, dass früher immer auf der unteren Hälfte des Titelblatts hinter dem Knick war, macht das aber etwas verdeckter, indem sie keine offenen Bilder mehr zeigen, sondern Berichte über Pornotrice bringen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das als gesellschaftliches Phänomen deutlich zunehmen wird, um aus dem Zeitalter der feministischen Prüderie zu kommen, ohne als politisch inkorrekt angreifbar zu sein.
So ähnlich, wie man sich nach dem Corona-Lockdown mit Wonne wieder ohne Maske in die Straßencafes setzte und Veranstaltungen besuchte, dürfte da jetzt wohl eine Art Erhohlung von der feministischen Verbotsphase anstehen, die dann allerdings mit der Islamisierung kollidiert – deshalb zeigt die BILD sie nicht nackt – obwohl sie als Pornoakrobatin da sicherlich nichts dagegen hätte – sondern gibt quasi nur den Link auf Nacktes.
Das Zeitalter der Pornoproduzenten mit angestellten befehlsempfangenden Darstellerinnen liegt lange hinter uns.
Das Zeitalter der Selbstpornographie, der Eigenprofilierung, der Nacktidentität steht uns bevor.
Und im Prinzip ist es die natürliche Fortsetzung des Lebenskonzeptes, keinen echten Beruf zu erlernen, aber in der Ausbaustufe zwei nach der Erkenntnis, dass man bei Geisteswissenschaften auch nichts lernt, aber damit nur reich wird, wenn man damit in die Politik oder zum Rundfunk geht.
Ich habe vor einiger Zeit mal irgendwo einen Film gesehen, den jemand mit dem Handy mitgedreht hat, in dem er irgendwo in Asien durch eine Social Media Produktion ging. In einem riesigen Studiokomplex waren Dutzende oder Hunderte kleiner Zimmer aufgebaut, in denen Influencer und so weiter endlos in Kameras schnatterten, und alle so aussahen, als säßen sie zuhause im Wohn- oder Schlafzimmer oder wären in der Küche, obwohl alles nur Studiokulissen waren. Aber, wenn ich das richtig verstanden habe, wohl keine Produktionsfirma, sondern eine Vermietung an die Darsteller. Und gerade hatte ich das ja auch erwähnt, dass gestern Abend im ZDF etwas über die Vermarktungsstrategien der Kleidungsindustrie über Influencer und Microinfluencer kam.
Da kommt was auf uns zu.