Mehr über die akademischen Doofen
Es sammelt sich.
Ein Elektrotechniker schreibt mir
Gleichmäßig doof
Sehr geehrter Herr Danisch,
in ihrem Blogeintrag habe ich mich als Student der Elektrotechnik wiederfinden können.
Genauso war es in den harten Studiengängen: um 8 in der Uni, frühestens um 18 Uhr zu Hause, schnell etwas essen, büffeln bis in die späten Stunden.
Wochenenden: Fehlanzeigen. Beim elterlichen Besuch mittags plötzlich die Erleuchtung über eine Problemstellung, die man schon die ganze Woche erfolglos mit sicher herumtrug.Also: sich einlassen und zu 100% in die Materie abtauchen.
Schnell habe ich in den Anfangsjahren gelernt, daß sämtliche Klischees über Studiengänge stimmen.
Es gab keine Semesterparties unter den Elektrotechnikern. Das haben wir schön den Sozialpädagogen, VWLern, BWLern usw. überlassen.
Also denjenigen, die sich heute Politiker schimpfen oder in den Personalabteilungen sitzen. Oder im Controlling. Also in Positionen, die einem das Leben schwer machen.Eine Woche krank zu sein war zu meiner Zeit eine absolute Katastrophe.
Und wer nicht spätestens im zweiten Monat nach Beginn des Semesters bereits auf Prüfungen lernte, war chancenlos.„Übungsaufgaben“ im Tutorium? Beispielaufgaben in der Vorlesung?
Wer meinte, damit sei es getan, stand in der Prüfung mit leeren Händen da – es half nur, vorangegangene Prüfungen durchzuackern, die auch bereitwillig von unseren Professoren auf Anfrage bereitgestellt wurden.Das nennt man „Holschuld“.
Die heutigen Berufsanfänger sind aber regelrecht verzogen.
Wenn sie etwas verpatzt haben, dann war es immer die mangelnde „Bringschuld“ der anderen. Zum Teil herrscht da eine Wurstigkeit, die ich als geschäftsschädigend bezeichnen würde.
Anscheinend läuft das an den Unis heute so, sonst hätten es Menschen mit so einer Einstellung nicht durchs Studium geschafft.Passt zum Gelaber über „work-life-balance“.
Für so einen Bullshit wäre man damals bei uns ausgelacht worden und hätte sich zum Hanswurst des Fachbereiches gemacht.
Was mich daran erinnert, dass ich vor vielen, vielen Jahren mal einen Informatikstudenten im ersten Semester zusammengestaucht habe, dem am Donnerstag abend auffiel, dass er das Übungsblatt nicht lösen konnte, das am Freitag morgen abzugeben war, und mich um Hilfe fragte, weil das doch in der Vorlesung gar nicht dran gewesen sei. Und ich dem damals erklärt habe, dass er jetzt nicht mehr auf der Schule ist, und nur als Hausaufgaben zu reproduzieren hat, was der Lehrer erzählt, sondern dass Übungsblatt jetzt heißt, dass eine ganze Woche Zeit hat, in der Bibliothek und durch Nachdanken eine Lösung zu finden, und es seine Aufgabe ist, eine Lösung zu finden, scheißegal, ob das in der Vorlesung dran war oder nicht. Im Beruf kann er dann ja auch nicht sagen, dass das in der Vorlesung aber nicht dran war. Und dass man halt eben irgendwann erwachsen und ganz oben sein muss, also keinen Fachvorgesetzten mehr hat, den man fragt, wie es zu tun ist, sondern man selbst derjenige sein muss, der anderen sagt, was und wie es zu tun ist. Und er sich das Übungsblatt deshalb sofort, wenn es ausgegeben wird, durchzulesen und die Aufgabe zu verstehen hat, damit er weiß, was er in dieser Woche in der Bibliothek oder im Fachbuch suchen muss.
Das Problem war nicht, dass er das nicht konnte. Schlau genug war der schon. Aber niemand hatte ihm gesagt, dass das jetzt anders läuft und nicht mehr wie auf der Schule. Die anderen wussten das auch nicht.
Und ja: Die Fachschaft hat damals fleißig die alten Prüfungen und Musterlösungen gesammelt, damit man sich die zur Prüfungsvorbereitung kopieren und sie durchackern konnte.
Der Lehrer
In der WELT schimpft ein Realschullehrer: „Universitäten geflutet von Leuten, die da nichts verloren haben“
Meine Rede.
Von 1980 bis zu seiner Pensionierung 2017 unterrichtete er an einer Realschule in Nordrhein-Westfalen Mathematik und Erdkunde – und konnte in dieser Zeit gut beobachten, wie das Niveau vor allem in Mathematik stetig weiter nach unten ging.
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Dennoch würde ich den Beruf heute nicht mehr ergreifen. Das liegt daran, dass das Niveau in den 40 Jahren, die ich im Schuldienst verbracht habe, eigentlich stetig gesunken ist. Natürlich gibt es auch nach wie vor richtig gute Schüler, die gibt es in jeder Generation. Aber an unserer Schulform waren zuletzt eigentlich nur noch Schüler, die in den 70er- und 80er-Jahren die Hauptschule besucht hätten.
[…]
Ich habe einen gewissen Anspruch an meinen Unterricht, den konnte ich damals auch noch durchsetzen. Doch das wurde dann sukzessive anders, und das hängt meines Erachtens mit einem falschen Verständnis des Begriffs Chancengleichheit zusammen.
Die Idee an sich ist natürlich richtig: Wir können es uns in Deutschland nicht leisten, das Intelligenzpotenzial von Kindern brachliegen lassen, nur weil sie aus bildungsfernen Kreisen kommen. Aber die Ausführung ist einfach vollkommen falsch gelaufen. Denn letztlich hat man einfach die Ansprüche abgesenkt, um möglichst viele Kinder zum Abitur zu führen. Das Niveau ist sukzessive Jahr für Jahr gesunken.
Ja.
Man wollte unbedingt inklusiv sein, war aber destruktiv. Man meinte, die Schwachen auf das Niveau der Starken oder wenigstens Mittelmaß zu heben, tat aber das Gegenteil, indem man alle auf das Niveau der Schwachen absenkte.
Ein Instrument dabei war der sogenannte Elternwille. In den meisten Bundesländern können die Eltern einfach selbst entscheiden, auf welche weiterführende Schule ihr Kind gehen soll. Das macht sich nicht nur an den Gymnasien, sondern auch an den Realschulen bemerkbar. Wir hatten plötzlich jede Menge Kinder mit Hauptschulempfehlung an der Schule, weil da niemand mehr hinwollte. Als ich angefangen habe, gab es bei uns in der Stadt noch fünf Hauptschulen, jetzt nur noch eine. Das spricht ja schon Bände. Wir haben ja keine wunderbare Intelligenz-Explosion gehabt in den letzten 40 Jahren.
An dem Punkt würde ich aber stark widersprechen.
Das mit den von der Grundschule ausgesprochenen Empfehlungen hat nämlich auch nur funktioniert, solange die Grundschullehrerinnen noch halbwegs politisch neutral und von der Intelligenz noch höher als drei Topfpflanzen waren.
Seit man aber die Grundschulen mit linken Kommunistinnen und Feministinnen gefüllt hat, die es weder intellektuell noch charakterlich mit einem Bleistiftspitzer aufnehmen können, Genderscheiße erzählen und mit ihren Noten und Empfehlungen nicht mehr Kinder beurteilen, sondern Politik durchsetzen, Mädchen, Migranten, Minderheiten „fördern“ und auf Jungs herumtrampeln, ist der Elternwille das weit geringere Übel. Wäre man bei den Schulempfehlungen geblieben, sähe es heute noch weit schlimmer aus. Denn noch schlimmer als die Kinder, die man heute an die Schulen und Universitäten schickt, ist der linke Lehrerbrei, der das alles angerichtet hat.
Auch wenn ich anmerken muss und die Zuschriften ja schon im Blog hatte, dass laut Hinweisen aus der Lehrerschaft der linke Zirkus im Lehrerzimmer schon wieder stark abgenommen hat, weil es nicht mehr zu übersehen ist, was für Blödsinn das war und wieviel Schaden das angerichtet hat, aber rückgängig kann man das eben auch nicht machen, und Lehrerersatz bekommt man ja auch nicht.
Was fehlt, ist eine öffentliche Diskussion, in der all diese linken Lehrertussis und Ich-bin-der-Martin-Strickpullovers mal so richtig als das herausgestellt werden, was sie sind: Vollidioten, die weder intellektuell noch charakterlich geeignet sind, an Kinder gelassen zu werden. Im Prinzip müssten wir dieser linken Lehrer- und Kindergartenschaft klarmachen, dass sie dumm ein Stubenbesen sind und in Sachen Geschlechter Dreijährige besser Bescheid wissen als sie. Aber den notwendigen Disput verhindert das politische Strafrecht.
Das Problem ist, dass diese Leute – wenn überhaupt noch etwas – dann nur noch härteste Beleidigungen überhaupt verstehen, und die sind eben strafbar.
Insofern ist das immer doppelwertig, wenn Lehrer sagen, dass sie sich nicht mehr trauen, der Klasse den Rücke zuzudrehen. Denn Angst gehört neben der Beleidung auch noch zu den wenigen Dingen, die diese Leute intellektuell noch erfassen können.
Die Folgen sind fatal. Es gab früher den sogenannten Drittelerlass, wonach nicht mehr als ein Drittel der Klassenarbeiten mangelhaft sein durften. Das führte dazu, dass das Niveau gesenkt werden musste, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Und auch als der Drittelerlass abgeschafft wurde, hat sich nichts geändert. Man kann es sich einfach nicht leisten, der Hälfte der Klasse eine Fünf zu geben. Also passt man das Niveau so an, dass man maximal in diesem Drittelbereich bleibt. Man kann das sehr schön vergleichen, wenn man mal ein Mathebuch von 1980 neben eins von heute legt. Vieles von dem Stoff, der damals schon in der Mittelstufe gelehrt wurde, kommt jetzt erst in der Oberstufe dran.
[…]
Es nützt nichts, wenn die Universitäten geflutet werden von Leuten, die da letztlich nichts verloren haben und gleichzeitig niemand mehr Handwerker werden will. Da werden den Kindern auch Illusionen vorgegaukelt, die nicht eingehalten werden können. Dazu tragen auch die Noten bei. Heutzutage gibt es Gymnasien, auf denen 54 Prozent der Abiturienten einen Einserschnitt haben. Bei mir hatte damals der Beste die Note 2,4!
Das Problem ist, dass die Leute sich dann auch noch für ziemlich gut halten, weil sie ein Einser-Abi hatten.
Und die Soziologen finden das dann auch noch richtig, weil es ja gar keine Qualität gäbe – Quality is a myth – und alles nur soziale Zuschreibung sei, es also nur darum gehe, dass andere einen für gut halten.
Ich glaube aber nicht, dass die Schüler heute dümmer sind als früher. Sie werden nur von Anfang an nicht richtig gefordert. Die Lehrpläne sind auch nicht mehr darauf angelegt, dass Kinder wirklich Mathematik verstehen können. Es geht heute immer darum, wo kann ich das im Alltag gebrauchen? Das ist wichtig, natürlich. Aber erst mal muss man die Basics können, eine Gleichung lösen können, die Regeln der Bruchrechnung beherrschen, diese Dinge. Das muss erst mal richtig eingeschliffen sein. Und dann kann ich darangehen, das auf die Lebenswelt zu übertragen.
Wisst Ihr, was mich wirklich entsetzt hat?
Keiner, der in den letzten zehn Jahren an die Uni kam, konnte in seinen Mathebüchern noch Definitionen von Begriffen finden. Alle Begriffe werden nur in Beispielen verwendet. Anstatt echter Definitionen werden die Begriffe beim ersten Auftreten fett gedruckt…
— retiredfarmer (@liveandletmow) December 28, 2024
Mathebücher ohne Definitionen. Beispiele statt Definitionen.
Ich fass’ es nicht.
Die Mathebücher waren schon bei mir in der Schule schlecht und haben nichts verständlich erklärt. Die waren eigentlich nur Aufgabensammlungen. Verwundert mich, wo es doch für die Uni so gute Bücher gibt, wie z. B. die von Harro Heuser.
— Zentralrat der Untoten (@rat_der_untoten) December 28, 2024
Ja. Die Bücher von Harro Heuser waren Spitzenklasse, wirklich verdammt gut. Die hatten wir auch.
Und Heuser war ja in Karlsruhe. Ich hatte nicht nur die Bücher von dem, ich habe auch bei dem gehört. Der war wirklich gut. Ich habe ihn mal gefragt, wie lange er gebraucht hat, um diese Bücher zu schreiben. Antwort: „Seine besten Mannesjahre.“
Das waren noch Leute, die ihr Fach noch gelebt haben und nicht nur als Quotenanspruch und Versorgungsposten besetzt haben.
Nachtrag: Und wisst Ihr, was der Superbrüller ist?
Erst machen sie die Mathematik kaputt, sorgen dafür, dass niemand mehr richtig Mathe lernt – und erwarten dann von den Autoherstellern, dass die so per Fingerschnippen von Verbrenner auf e-Auto umstellen.