Ansichten eines Informatikers

Vom Nicht-mehr-schreiben-können

Hadmut
10.1.2025 17:56

Ende Zivilisation.

FOCUS hat einen netten Artikel darüber, dass wir nach 5500 Jahren Schreibfähigkeit diese Befähigung gerade verlieren: Generation Z verliert offenbar Fähigkeit, die Menschen seit 5500 Jahren haben

Die türkische Zeitung “Turkiyetoday” berichtet, dass die zunehmende Nutzung von digitalen Geräten die Schriftkompetenz verschlechtert. Studierende bevorzugen Tastaturen und kommen oft ohne Stift zum Unterricht. Kiliçeri sagt: “Ihre Handschrift ist oft unleserlich.” Dies führt zu Problemen bei der klaren schriftlichen Kommunikation.

Laut “Turkiyetoday” hat die ständige Interaktion über soziale Medien dazu geführt, dass Studierende Schwierigkeiten haben, lange und strukturierte Sätze zu formulieren. “Sie vermeiden lange Sätze und schreiben oft keine ordentlichen Absätze”, fügt Kiliçeri hinzu. Professor Ahmet Benzer von der Marmara Universität sieht die Ursache in den Generationenunterschieden und ebenfalls den neuen Kommunikationsgewohnheiten.

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Auch Lesegewohnheiten der Gen Z alarmieren immer mehr Experten. Laut „The Atlantic“ haben viele Jugendliche Schwierigkeiten, sich auf längere Texte und Bücher zu konzentrieren. Rüdiger Maas vom Institut für Generationsforschung erklärt: „Das Lesen ist für die Gen Z eine untrainierte Aufgabe.“ Im Studium werde Lesen oft nur als Mittel zum Zweck gesehen, was die Fähigkeit zum gründlichen Lesen beeinträchtigt.

Obwohl Plattformen wie BookTok den Austausch über Bücher fördern, bleibt das gründliche Lesen auf der Strecke. Laut LMU-Professorin Sabine Anselm nutzen viele Studenten Apps, um Inhalte zusammenzufassen, was ihre Fähigkeit zur Informationsverarbeitung einschränkt. Auch ältere Generationen sind davon betroffen, wie eine PIAAC-Studie zeigt, die eine verschlechterte Lesefähigkeit bei Erwachsenen feststellte.

Damit sind natürlich Fächer und Ideologien wie Gender im Vorteil, die ohne Nebensätze auskommen (Nebensätze sind frauenbenachteiligend, dafür findet sich garantiert eine Doktorarbeit in Gender Studies).

Möglicherweise gehört auch der Krieg gegen Hass und Hetze und für Internet-Zensur in diesen Komplex. Man kann natürlich die Unfähigkeit, Nebensätze zu verstehen, herrlich damit kaschieren, dass man alles und jedes, worin ein Komma vorkommt, zu „Hass und Hetze“ erklärt uns sperren/löschen lässt.

Man wird herausfinden, dass die Nazis Nebensätze verwendeten, und dann jeden als Nazi brandmarken, der Nebensätze benutzt. Die modernen Massenmedien kommen ja schon weitgehend ohne Nebensätze aus.

Außerdem wird man erkennen, dass Nebensätze – ebenso wie Master/Slave in der Informatik – diskriminierende kolonialistische Konstrukte weißer Männer sind, die bevorzugt von weißen Männern verwendet werden und wurden, und die der Ungleichheit huldigen, weil schon die Bezeichnungen sagen, dass es einen Haupt- und einen Nebensatz gibt, und damit unterschiedliche Wertigkeiten reproduzieren und den Nebensatz abwerten.

Nach der Gendergrammatik wird man auch den Satzbau angehen und die Machtverhältnisse dekonstruieren, Haupt- und Nebensätze abschaffen und alle gleichberechtigt gleichstellen. Jeder Nebensatz wird das Recht erhalten, sich als Hauptsatz zu identifizieren, und man wird Pippi Langstrumpf und Winnetou umschreiben, um überkommene diskriminierende Satzstrukturen zu überwinden.