Ich hab den Beruf verfehlt
14 Kommentare (RSS-Feed)
Das Schreiben von Schundromanen ist schlecht bezahlt. Wenn du dich aber danach tief in deinem inneren Herzen sehnst: hack dir doch deinen automatischen Schundroman-Generator zusammen (dafür bist du als Informatiker sicherlich qualifiziert) – bei wissenschaftlichen Papers funktioniert dies schließlich auch:
(OK, dieser Seitenhieb in Richtung Forschungsmafia musste einfach sein).
Du solltest auch mal die Kommentare lesen:
“Rentiert sich nicht. Ich hab jetzt keine aktuellen Zahlen, aber als
ich ich mal dafür interessierte, hätte man für’s schreiben gerade
soviel gekriegt, wie das Abtippen gekostet hätte. Für den Job muss
man wirklich Hausfrau sein, da ist das ein nettes Zubrot.”
http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-Der-Computer/forum-255755/msg-23527213/read/
Och, das ließe sich jederzeit nachholen. Man muss nur ein bestimmtes Schema immer wieder runternudeln und jedes Mal ein bisschen anders ausschmücken. Für Schnellschreiber durchaus machbar, aber wohl eher nicht so lukrativ. Und auf die Dauer langweilig.
Aber wenn schon Beruf verfehlt, warum nicht Eventmanagerin oder Stylingberaterin mit Treuhandfonds? Oder gleich steinreicher Scheich?
Dann kann ich Dir den Ratgeber einer guten Freundin meiner Fähe empfehlen: http://www.amazon.de/Heftromane-schreiben-ver%C3%B6ffentlichen-Anna-Basener/dp/3866710747
Hey, wir könnten doch ein neues Genre eröffnen, den Emanzen-Roman. Etwa so:
Die schöne, junge, aber unerfahrene Janine Kreutzpointer ist aus der bayerischen Provinz auf die Frauenkonferenz einer kleineren Splitterpartei gefahren. Sie langweilt sich in endlosen Fishbowl-Sitzungen, in der wirre Frauen wirre Monologe halten. Doch plötzlich ergreift ein junger Mann das Wort, einer der wenigen Männer, die den Mut hatten, sich in ein solches Schlangenloch zu wagen. Er ist groß, seine blonden Haare stehen wuschelig vom Kopf ab. Muskulöse Oberarme, natürlich. Und das, was er sagt, ergibt so viel mehr Sinn als die miesepetrigen Wortschwälle ihrer Geschlechtsgenossinen. Aufmerksam beobachtet sie das feine Spiel seiner Mimik, und die kräftigen, gleichzeitig feingliedrigen Hände, wenn er seine Rede mit ausdrucksvollen Gesten unterstreicht. Zunehmend zieht er die Versammlung in seinen Bann. Da plötzlich bleibt sein schweifender Blick an ihr hängen, sie sieht in ein paar unendlich blauer Augen, die sie aufmerksam und interessiert mustern….
hmmm ich hätte da ein Problem: Zum schreiben – selbst mit Schundromangenerator – muss man doch das Zeugs auch mal zumindest Korrekturlesen.
Ich habe immer das Gefühl, wenn ich sowas lese bekomme ich Gehirnkrebs. So viel Schmerzensgeld können die mir gar nicht zahlen als das ich meine Zeit damit vergeude.
Außerdem: Geld allein macht auch nicht glücklich – siehe z.B. Michael Jackson – der war zwar reich und berühmt – genutzt hat es ihm auch nicht viel. Am Ende war das einfach nur ne durchgeknallte arme Sau.
@Stadtfuchs: Bitte mehr! Vielleicht als alternative Handlung die “Verteidigung” der Dissertation oder sie laufen sich beim Slutwalk über den Weg. Und zu der Konferenz: “… seine volle Stimme, nicht verzerrt durch die Patriarcho-Mikrofonanlage,…” und nachdem er ihr galant in den Wagen geholfen hat “… es war mir ein Privileg!”
Gibt es für Hobbyschreiber nicht Seiten wie Fanfiction oder so?
Zu den Zufallsgeneratoren: Ein grobes Gerüst dürfte sich da sicherlich machen lassen, dann noch eine Sammlung von Fragmenten, bspw. verschiedene “sie laufen sich über den Weg”, “sie schmachtet ihn an” usw-Fragmente und vielleicht kann man damit ein paar amüsante Kurzgeschichten zusammenflicken. Ist natürlich etwas Arbeit, die Fragmente zu sammeln und genug Abwechslung in die einzelnen Gerüste zu kriegen.
Besonders der Abschnitt “Ein Kind, mein Kind” zeigt sehr treffend, aber auch erschreckend, wie Feministinnen die Beziehung zu ihren Kindern sehen: nämlich als Eigentum, das dem Vater ruhig vorenthalten werden darf. Oft geben solche Schundromane viele Einblicke in die Psyche der Autor(inn)en, die ihr Gedankengut auf ihr “Werk” projezieren.
@Stadtfuchs: Sehr gut! Wann kann ich den fertigen Roman im Laden kaufen? Oder gibt es den nur als E-Book?
Warum Schundromane schreiben? Auslandskorrespondent beim ZDF hättest Du werden müssen. Dort ist auch die Bezahlung besser. Siehe z.B.:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wie_das_zdf_eine_faelschung_noch_einmal_faelscht
@Hadmut, nicht rummeckern, Romanschreiben war Dir doch längst empfohlen worden *gg
Ansonsten, Romangeneratoren gibt es doch bestimmt schon… und @Dieter wieso Korrekturlesen? Wozu das denn?
Oder Du lässt das hier den Schwarm erledigen, es scheint ja Talent und Bereitschaft dafür zu geben (@Stadtfuchs: Bitte mehr! Und irgendwie bitte ein paar kurze Röcke in der Handlung unterbringen!).
Hamdut, setz einfach ein Wiki auf, verteil Autorenrollen für Personenbeschreibungen, Handlungsstrang und -details, Schauplätze, Szenen- und Dialogschreiber, und dann … dann … hm: Dann hast Du eine Promotion bei den Bremer Informatiker*n zusammen.
Das Angenehme und das Nützliche.
Ich habe in irgendeinem e-book Forum gelesen das der Cora-Verlag eine Serie im “Steampunk-Setting” plane. Erweiterung der Zielgruppe.
Bernd Kraut: Ob du und deine Namensvettern vielleicht mal einen Fortsetzungsroman schreiben wollt? Deliziöse Pastete dürfte reichlich vorhanden sein und den Vorgang stark vereinfachen.
@Bernd Kraut: Ich wäre ja durchaus damit einverstanden, wenn die Frau (sofern nicht gänzlich zur Erziehung ungeeignet) das Kind als “ihres” betrachten dürfte, allerdings dann halt auch alle Pflichten bekommt. Also keinerlei (finanzielle) Unterstützung vom Mann mehr, außer er(!) will das.
Und ich dachte, das Zeug wird längst auf Knopfdruck mit neuen Namen, Orten und einer Random-Auswahl an Schicksalsfällen generiert…