Die 60-Stunden-Woche
Hier in Deutschland will man auf die 30- oder 20-Stunden-Woche herunter.
Google-Milliardär Sergey Brin dagegen: .
„60 Stunden pro Woche sind der Sweet Spot der Produktivität“
Und:
Die Entwickler sollten an “jedem Arbeitstag” in ihren Büros auftauchen.
Wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob der Samstag in den USA auch unter „Arbeitstag“ zählt. 60 durch 5 wären 12 Stunden pro Arbeitstag, also so von morgends 9 bis abends 9, mit Samstag wären es immer noch 10 Stunden pro Arbeitstag. Bei, wohlgemerkt, kaum Urlaub im Jahr. Ein oder zwei Wochen. Im Prinzip also geht man nur noch zum Schlafen nach hause, und lebt ansonsten nur noch in der Firma.
Ich glaube nicht, dass das der Sweet Spot der Produktivität ist.
Es ist vielleicht das Maximum, was man für einen begrenzten Zeitraum aus Leuten herausholen kann, eber sicher nicht das Optimum in Arbeitsleistung pro Stunde pro Stunde gerechnet (prophylaktisch für die Klugscheißer: Ich meine nicht die physikalische Leistung, die ja schon pro Zeiteinheit gerechnet ist, sondern Leistung im Sinne von abgeliefert, geschafft). Es ist bekannt, dass die Arbeitsqualität nach acht, neun Stunden rapide sinkt, wenn das eine Dauerbelastung ist.
Natürlich kenne ich das als Informatiker, und habe das schon oft gemacht, dass man für bestimmte Aufgaben mal jeden Tag von Aufwachen bis Bettgehen durcharbeitet. Manchmal braucht man das, damit das Hirn in der Aufgabe bleibt, und wenn man einen „Lauf“ hat und es gut flutscht, will man das auch fertig bekommen und niederschreiben, solange man die Ideen im Hirn hat.
Aber: Das kann man – je nach Alter – mal zwei, drei Wochen machen, um irgendwas auf die Beine zu stellen. Danach ist man aber erst einmal urlaubsreif.
Es wirft aber durchaus das Problem auf, dass eine, wie bei uns oft übliche, „halbe“ Stelle, eine 20-Stundenwoche, sehr ineffektiv ist, weil der Anteil von Verwaltungs- und Wiederanlaufzeit zu effektiver Arbeitszeit sehr ungünstig ist. Die hohe Zahl an Halbtagsstellen in Deutschland drückt die Produktivität dann auch.
Was man allerdings auch sehen muss: In den USA verdienen Informatiker oft zwischen 200.000 und 600.000 Dollar im Jahr. In wichtigen Positionen auch mal eine Million.
Interessanter Aspekt für den Wettbewerb zwischen den USA und Europa.