Schulprognose
Vom Ende der Schulen, wie wir sie kennen.
Ich habe es zwar vor Jahren schon angesprochen, aber hier nochmal etwas konkreter. Zum Sanierungsbedarf für Berlin:
Frankfurt alleine müsste 2,5 Milliarden Euro für Schulen ausgeben. 20% der Stellen im Amt für Bau und Immobilien und im Stadtschulamt unbesetzt.
Damit sind wir beim Hauptproblem: Fachkräftemangel vor allem in den Baubehörden. Da nützt eine Billion nichts.https://t.co/TamsIpeU5d— Minusvisionen (@SchottB121562) April 7, 2025
Wir hatten es ja heute, dass in Duisburg wegen einer „Bedrohungslage“ die Schulen geschlossen blieben, allerdings betont wurde, dass der Unterricht nicht ausfallen solle, sondern im „Distanzformat“ (Homeschooling in der Corona-Edition) stattfinden solle.
Die Schulen sind marode, die Kinder trauen sich nicht mehr aufs Klo, und wenn sie mal auf dem Klo sind, nicht mehr raus, Schlägereien allenthalben, Drohungen, Angriffe.
Geldmangel.
Lehrermangel.
Lehrerunwillen.
Wir hatten das ja neulich schon als Thema, dass Lehrer wider Willen für ein, zwei Jahre ins Ruhrgebiet „an die Front“ müssen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser Schulsystem in den nächsten Jahren an den Brennpunktstellen einstürzen wird – leicht gesagt, das tut es ja jetzt schon, wenn man genau hinsieht.
Man wird das in der Not durch Online-Heimunterricht wie zu Corona-Zeiten ersetzen, und uns die Vorteile schmackhaft machen: Kinder nicht bedroht, Kinder können aufs Klo, Schulwege gespart, jeden Tag bis zu zwei Stunden mehr Zeit.
Klimafreundlich.
Man wird dann Klassen mit 50 bis 100 oder sogar mehr Kindern haben, weil man nicht mehr genug Lehrer hat. Der Lehrer für das Ruhrgebiet könnte dann – außer Messerreichweite – auch in Bayern sitzen. Oder auf Mallorca.
Falls es überhaupt noch einen lebenden Lehrer gibt. Man wird auch viele Unterrichtsstunden durch Videos ersetzen, und daran arbeiten, möglichst viel per KI zu erledigen. Hausaufgaben prüfen. Klassenarbeiten korrigieren. Fragen beantworten. Ohne anwesenden Lehrer kann man aber auch Schulkinder nicht mehr in ein Zimmer setzen und aufeinander loslassen.
Zu meiner Schulzeit hatten wir das brandneue und total moderne (analoge) „Sprachlabor“, in dem jeder mit einem Kopfhörer mit Mikrofon saß, um den Lehrer direkt und laut zu hören, und um das dann nachzusprechen, wobei der Lehrer sich draufschalten und einem zuhören konnte. Sowas könnte man dann durch KI und eine App auf dem Tablet ersetzen. Oder auch Matheaufgaben und dergleichen.
Und man wird es uns als „Fortschritt in der Digitalisierung“ verkaufen.
Endlich auch Unterricht für kranke Kinder, Kinder im Krankenhaus, Kinder auf Reisen, Kinder im Ausland.
Ich kann mich erinnern, vor einiger Zeit mal eine Sendung gesehen zu haben über eine Familie mit zwei Kindern, die im Wohnmobil in der Welt herumfährt. Ich weiß nicht mehr, wie genau die das gemacht haben, aber es hieß, die Kinder müssen jeden Tag Schulunterricht machen, online. Anscheinend gibt es schon Online-Schulen.
Wobei sich natürlich die Frage stellt, wonach sich dann der Lehrplan und die Zuständigkeit richtet. Kann man dann auch im Ruhrgebiet an einer bayerischen Schule Abi machen? Oder umgekehrt? Ich war damals auch in einem anderen Bundesland auf dem Gymnasium als dem, in dem ich gewohnt habe. Weil es um den Sitz der Schule und nicht um den Wohnsitz ging. Was aber, wenn es keinen Sitz der Schule mehr gibt?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in 10 Jahren einen gänzlich anderen Schulunterricht haben werden als bisher.
Und ich habe den Verdacht, dass er uns nicht gefallen wird.