Wegwerfhandys und Burner-Notebooks
Über die USA.
Hihihi. Ich mag das, wenn ich bestätigt werden, selbst wenn ich Pessimist bin.
Ich hatte in meinem Job von 2008 bis 2011 als Sicherheitseheini des Konzerns die Anweisung an die Personalabteilung und den Vorstand herausgegeben, keinesfalls normale Dienstnotebooks und Diensthandys mit in den USA zu nehmen (oder Leute, die eine Dienstreise beantragen, mitnehmen zu lassen), weil die dort an der Grenze alles filzen können, sondern nur jungfräulich cleane Wegwerfnotebooks, auf denen keinerlei Dienstdaten sind – entwerde neu gekaufte Billignotebooks, oder ausgemusterte alte Dienstnotebooks mit ausgetauschter frischer Platte.
Dazu Anweisungen, wie die Leute dann, wenn sie erst einmal in den USA sind, die für irgendwelche Präsentationen und so weiter erforderlichen Daten per VPN nachziehen können.
Und: Die Anweisung, einen Notebook, den sie mal aus der Hand gegeben haben, den die dort bei der Einreise aus ihrem direkten Blickkontakt genommen hatten, keinesfalls mehr zu verwenden, sondern aufzugeben, wegzuwerfen, und ihnen eine Anleitung mitzugeben, wie sie einen Notebook-Rechner aus dem nächsten Elektronikmarkt konfigurieren, um den benutzen zu können.
Man fand das etwas seltsam, aber ich wies darauf hin, man solle mal abwägen, was ein Vorstandsmitglied pro Stunde kostet, wenn der sich da mit den Grenzkontrollen herumstreiten muss, und was ein Notebook kostet. Es ist billiger, denen den Notebook einfach zu überlassen und einen neuen nachzukaufen.
Golem heute: EU-Beamte erhalten Wegwerfhandys vor USA-Besuch
Digitale Vorsichtsmaßnahmen bei Besuchen in China sind inzwischen üblich. Diese Notwendigkeit sieht die EU-Kommission nun auch für die USA.
Die EU-Kommission erhöht offenbar aus Furcht vor Spionage die Vorsichtsmaßnahmen bei Reisen in die USA. Einem Bericht der Financial Times (Paywall) zufolge haben EU-Kommissare und hochrangige Beamte, die zu den Frühjahrstagungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank nach Washington reisten, sogenannte Burner-Phones (Wegwerfhandys) und einfache Laptops erhalten.
“Sie sind besorgt, dass die USA in die Systeme der Kommission eindringen könnten”, sagte ein Beamter der Zeitung. Ein weiterer Beamter ergänzte: “Das transatlantische Bündnis ist vorbei.”
Komischerweise setzt aber die gesamte EU-Verwaltung Windows-Rechner ein und denkt sich nichts dabei.
Übrigens: Das Unternehmen, bei dem ich danach war, hatte ich noch vor Office 365 und der Microsoft-Cloud gewarnt. Half aber nichts.