Das neue deutsche Gruselkabinett?
Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.
Ein Leser fragt an:
Was halten Sie eigentlich von dem Gruselkabinett?
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/merzens-kuriositaeten-kabinett/
Von der zu erwartenden Gurkentruppe der S(E)PD rede ich dabei noch gar nicht… Am Schlimmsten ist das Familienministerium besetzt. Die Tussi scheint ähnlich eng mit der (Anti-)Fa zu kuscheln wie Faeser. Überhaupt ist wieder jeder für das jeweilige Ministerium so “kompetent” wie bisher. Ich fahre ja auch mit meinen Auto zum Sattler, wenn die Lichtmaschine kaputt ist…
Ob dieses Gestrüpp 4 Jahre halten wird? Ich warte nur darauf, daß die S(E)PD, die ja politisch nichts mehr zu verlieren hat Richtung 5%-Hürde, beginnen wird, Merz bei jeder Gelegenheit in ihren Sinne zu erpressen.
Das wird noch sehr traurig werden.
Weiß ich nicht.
Keine Ahnung. Die meisten davon kenne ich nicht oder habe nur schon ihren Namen mal irgendwo gelesen, ohne mir weitere Informationen zur Person gemerkt zu haben. Und habe auch keine Innenansichten der CDU.
Ich kann – und will – mir deshalb zu diesem Zeitpunkt keine Meinung bilden, und hielte es auch für unangebracht, nämlich insbesondere dann, wenn die Personen (zumindest mir) bisher nicht negativ aufgefallen wären. Den Wechsel von Wolfram Weimer vom Journalisten in die Politik begleitet derselbe komische Beigeschmack, der immer auftritt, wenn Leute so ad hoc zwischen Politik und Medien wechseln.
Aus #Verantwortung für Deutschland. Unsere designierten Ministerinnen und Minister der kommenden schwarz-roten Bundesregierung. Unser Team für Deutschland. pic.twitter.com/z7vxEm3F1G
— CDU Deutschlands (@CDU) April 28, 2025
Karsten Wildberger kann ich nicht einschätzen. Einerseits ein Riesen-Fortschritt, dass man da jemanden wählt, der Realitätserfahrung hat und Arbeiten nicht nur vom Hörensagen und aus der Sesamstraße kennt, wie die meisten Politiker, andererseits habe ich auch noch keinen CEO erlebt, der wirklich Ahnung vom Fach an sich hatte, aber zumindest dürfte der ziemlich gut wissen, wo auf der Karte Norden ist. Ich hatte schon befürchte, die würden Dorothee Bär wieder zur Digitalquotenfrau machen. Vermutlich ist es etwas, was ich mit Friedrich Merz gemeinsam habe, den besten Platz für Dorothee Bär in der Umlaufbahn oder gleich auf dem Mond zu sehen.
Der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak kritisiert die Personalauswahl von CDU und CSU für das Bundeskabinett. Banaszak spricht von einer stark konservativen bis ultrakonservativen Rückbesinnung. Die Zukunft finde im Kabinett nicht statt. Banaszak macht das vor allem an der bisherigen Energiemanagerin und designierten Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche (CDU) sowie am Medienunternehmer Wolfram Weimer als designiertem neuen Kulturstaatsminister fest.
Wenn die Grünen toben, kann es so schlecht wohl nicht sein.
Mir gruselt es eher vor der SPD, aber die wollen ihre Minister erst in ein paar Tagen bekannt geben. Vermutlich gruseln die sich selbst.
Ich will es mal so sagen:
Man sollte sich die Selbstdisziplin auferlegen, und sich mit der Meinungsbildung zurückhalten. Es gibt da eine gute alte Sitte, und die hat etwas für sich: Die 100 Tage-Regel. Lasst die Leute halt mal ihre 100 Tage machen, und schaut mal, wie es anläuft.
Das ist nicht nur fair gegenüber den Leuten, vor allem, wenn sie in der Politik neu sind und aus der Industrie rübermachen.
Es hat auch was mit der eigenen Seelenhygiene und ordentlichem Denken zu tun, sich selbst zu verkneifen, sich gleich und innerhalb einer Stunde auf eine Meinung festzuhämmern. Das ist kein wissenschaftliches und auch kein überzeugendes Denken. Zumal man den Leuten zugestehen muss, dass die Lage beschissen ist, und die Aufgabe, die sie übernehmen, nicht einfach nur unlösbar, sondern darüberhinaus auch schwierig ist. Will sagen: Die Lage ist so verfahren, dass man schon ziemlich gut sein muss, um wenigstens unpeinlich und halbwegs elegant daran zu scheitern.
Mein Vorschlag wäre deshalb: Lasst die Leute mal in Ruhe anfangen. Gerade weil das nicht, wie sonst bei SPD usw. üblich, nicht alle solche alten Parteibonzen sind, die die Posten unter sich ausschachern. Das könnte durchaus interessant werden, da mal einen CEO als Minister zu haben.
Heißt: Zurückhaltung. Lasst denen jetzt mal den Mai, Juni und Juli. Vielleicht noch ein bisschen August, und reagiert nur dann, wenn da irgendetwas auffälliges passiert. Die werden da auch erst einmal in den Sattel finden und ihr Ministerium kennen lernen müssen.
Was übrigens nicht ganz uneigennützig ist und mir gut in den Kram passt, denn ich habe die nächsten ein, zwei Monate inhaltlich–thematisch auch etwas ganz anderes vor, und das passt mir wunderbar, dass da jetzt erst einmal eine Art Orientierungsphase stattfindet und die Grünen erst einmal weg vom Fenster sind, und dann auch die Sommerpause kommt.
Oder anders gesagt:
Es gab bei der Bundeswehr zu meiner Zeit damals den Befehl „Stopfen!“
Ein Überbleibsel aus der Zeit der preußischen Armee, als man noch mit Vorderladern hantierte. Das war nämlich das Kommando, um das Schießen erst einmal einzustellen und Ruhe zu geben, aber nicht etwa die Wachsamkeit aufzugeben, sondern wachsam zu bleiben und die Waffen alle neu zu laden und einsatzbereit zu machen. Die Rohrmündungen bleiben in Zielrichtung, die Waffen bleiben schussbereit. Weil man einen Vorderlader – der Name sagt es – von vorne „stopft“ (so hat es man uns damals erklärt, ich habe auch andere Erklärungen gelesen, etwa dass das etymologisch mit „Stoppen“ zu tun hat, was wiederum davon kommt, dass alles anhält, wenn etwa ein Weg verstopft ist).
Lasst die Leute mal machen.
Wenn sie gut sind, ist es gut.
Und wenn sie schlecht sind, dann habt Ihr bis dahin, wenn sie etwas vermurkst haben, viel bessere Munition, als jetzt einfach ins Blaue zu tröten, wie schlimm die seien.
Ich kenne die meisten schlicht nicht und kann dazu erst einmal so gut wie gar nichts sagen.
Und wenn ich über die Leute nichts weiß, dann sagt mir meine alte Wissenschaftsdrüse, dass ich dann eben auch (noch) nichts habe, um eine Meinung daraus zu machen.
Macht erst einmal Sommer! Und ab Herbst, so Richtung Jahresende, habt Ihr nicht nur Zeit und eine bessere Jahreszeit, sondern bis dahin vermutlich auch Substanz, um Euch eine Meinung zu bilden.
Ich kann es mir bei der CDU zwar eigentlich nicht vorstellen, weil ich die CDU immer als abgrundtief korrupt erlebt habe, aber wer weiß, vielleicht ist ja gerade das der Grund, warum man Leute aus der Wirtschaft reinholt und nicht auf die alten stinkenden Parteibonzen zurückgreift, weil die eher nicht aus diesem Parteisumpf stammen. Und wenn sich, wie man liest, die Landesverbände aufregen, dass sie übergangen wurden, ist das meines Erachtens eher ein gutes Zeichen. Denn diese Landesverbände halte ich für hochkorrupt.
Lasst die mal machen.
Und nach Baerbock und Faeser kann es eigentlich auch nur besser werden.