Ansichten eines Informatikers

Call for Papers: Geschlechtsbezogene Migration und Überwachung in der “Festung Europa”

Hadmut
8.10.2013 0:23

Auf Netzpolitik ist ein seltsamer Call for Papers aufgetaucht. Es geht um die „feministische Perspektive” auf Europa. Also darum, dass die Grenzen und die Überwachung ja eigentlich nur frauenfeindlich sind und das alles nur dazu dient, Frauen aus Europa fernzuhalten.

14 Kommentare (RSS-Feed)

kokko
8.10.2013 1:53
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die “festung europa”-rhetorik passt zum genderzeug denn mit diesem blickwinkel festung europa allein sieht man die migranten schon als opfer des systems, mit denen gemacht wird, die ausgeschlossen werden, die selbst nur passiv sind


RedHead
8.10.2013 9:59
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@kokko: Es werden doch aber tatsächlich ganz real Menschen ausgeschlossen ohne dass sie dafür etwas getan haben und das sind nicht nur Frauen.

So ganz genau habe ich nicht verstanden, was die da an Papers zusammentragen wollen, klingt für mich weitgehend bescheuert den Fokus alleine auf Frauen legen zu wollen. Unter Umständen ist da aber auch etwas partiell sinnvolles dabei. Ich glaube ja schon, dass für manche Frauen die Situation eine andere ist als für Männer im gleichen Land. Etwa dort wo weibliche Genitalverstümmelung üblich ist oder auch die Zwangsverheiratung von Frauen hat es für die Frauen andere Auswirkungen wenn ihnen die Einwanderung nach Europa verwehrt wird als für die Männer. Auch die “queere Perspektive” mag vielleicht interessant sein, wenn man sich Länder anschaut in denen Homosexualität unter Todesstrafe steht, wobei ich nicht wirklich eine queere Perspektive brauche, um das Problem dieser Leute nachvollziehen zu können, mir reicht eine humanistische. Weiterhin ließe sich eventuell auch eine spezifisch männliche Perspektive als Parallelforschung rechtfertigen, ich vermute z.B. mal dass Kindersoldaten mehrheitlich männlich sind.
Insofern kann es z.B. sehr gut sein, dass es hier nur darum geht, Probleme von Männern mal wieder auszuklammern, weil sie ja nach feministischer Ideologie nur als Täter in Frage kommen, nicht als Opfer.


Bernd Kraut
8.10.2013 11:18
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@RedHead
Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung sind keine guten Beispiele für Frauenbenachteiligung, da Männer davon genauso betroffen sind (immerhin gehört zu jeder zwangsverheirateten Frau ein zwangsverheirateter Mann).


ST_T
8.10.2013 11:29
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Ich hoffe den Idioten, die sowas geschrieben haben, ist klar, dass der Begriff “Festung Europa” von Hitler selbst als propagandistische Beschreibung für die von ihm besetzten Gebiete in Europa verwendet wurde…

Das mal so als Vorwort, weil ich mich immer mehr über die Dummheit und geschichtliche Ignoranz von Journalisten ärgern muss.

Das zweite: Alles das, was da steht ist bei näherer Betrachtung keine Diskriminierung von Frauen sondern Diskriminierung von Männern. Auf den Booten sind nämlich vorwiegend nur junge Männer zu finden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Genderisten hier mal wieder mit dem üblichen prozentual-Prinzip kommen. Von 97 Männern wurden etwa 80 angenommen, von den sonstigen 3 Frauen aber nur 1. So lässt sich dann Diskriminierung rechtfertigen! Frei nach dem Motto: “Im Durchschnitt werden etwa 82% der Männer, aber nur 66% der Frauen angenommen und deswegen sind Frauen benachteiligt.”

Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn die dahinterkommen, dass das Asylrecht für Frauen noch angenehmer ist als für Männer. Wie man etwa die rechtliche Bevorzugung von schwangeren Frauen als Diskriminierung von Frauen rechtfertigen möchte…

Vielleicht spannt man es ja über die absurde und neolinke Schiene, dass ja das böse Europa an der Lage in Nordafrika schuld wäre und deswegen die Frauen benachteiligt wären.

Das das alles nur kulturelle und vor allem demographische Gründe hat dürfte diesen Leuten nicht geläufig sein…


RedHead
8.10.2013 14:19
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@Bernd Kraut: Genitalverstümmelung gibt es auch bei Männern, ja. Frauenbeschneidungen sind aber unterschiedlich intensiv und manche der Varianten sind schon deutlich heftiger als das was man Männern antut. Damit will ich die Genitalverstümmelungen bei Männern nicht rechtfertigen, aber die Auswirkungen sind eben doch andere. Und nein, nicht zu jeder zwangsverheirateten Frau gehört ein zwangsverheirateter Mann. Auch da ist es wichtig die einzelnen Kulturen zu unterscheiden, in Indien werden die arrangierten Ehen von den Eltern gleichermaßen den Töchtern und Söhnen aufgedrückt, aber wenn ein 60 jähriger Saudi eine 9-jährige als seine 4. Ehefrau an-verheiratet bekommt, dann hat der in diesem Arrangement sicher mehr mitzureden als das Mädchen. Auch sind die Konsequenzen für ihn völlig andere, wenn ihm die Einreise nach Europa verwehrt wird als wenn selbiges dem Mädchen verwehrt wird. Realistisch gesehen scheitert aber die Flucht eines solchen Mädchens aber nicht erst an der Grenze zu Europa, sondern schon im Land aus dem sie kommt.
Ich meine nur, zu der Thematik lassen sich bestimmt interessante Betrachtungen anstellen, allerdings habe ich Zweifel, dass aus der Gender Studies Ecke etwas brauchbares kommt.


someone_else
8.10.2013 15:24
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@Bernd Kraut

Ich will dir nicht direkt widersprechen, aber wir sollten hier dennoch ein wenig wissenschaftlich bleiben: welche konkreten Indikatoren sprechen dafür, dass die Mehrzahl “zwangsverheirateten” Männer nicht mit der Entscheidung prinzipiell einverstanden sind (z. B. weil sie sonst überhaupt keine Frau abbekämen 😉 ). Die umgekehrte Frage für Frauen muss man natürlich auch stellen.


ST_T
8.10.2013 16:07
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Natürlich nicht 66 sondern 33 Prozent. Kleiner Zahlenverdreher meinerseits für den ich um Entschuldigung bitte.


Leif
8.10.2013 16:10
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Die Linksextremisten sind skrupellos und unterwandern gnadenlos alle liberalen Bewegungen.

Bürgerrechte im Netz darf es nur im Paket mit Gender-Blödsinn und “migrationssolidarischem” MultiKulti geben.

Es wird sich an alles andere drangehängt, um linksextreme Idiotien mit ins Boot zu schleifen.

So sollte dieses Zeug über die Piraten als Wirt in den Bundestag gelangen. Aber stattdessen haben sie dieses Boot damit versenkt -ohne Rücksicht auf Verluste. Die schei…. auf unsere Zukunft, ihre Ideologien sind ihnen wichtiger.

Und die Folge: Schwarz triumphiert und wird die Überwachung weiter ausbauen.


kokko
8.10.2013 17:00
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RedHead
8.10.2013 9:59

ja klar werden auch wirklich leute ausgeschlossen. wollte mit meinem kommentar nur sagen, dass der blickwinkel “festung europa” die einwanderer eher als passiv sieht. aber es gibt grade unter einwanderern und bei migrationsströmen die schon seit längerem laufen -nicht zuletzt aufgrund neuerer technik- auch großen austausch darüber wo man einwandert und wie man dies am besten tut

und das sieht man dann auch im aufruf

Increasingly, European Union Member States coordinate their migration policies so as to make access into the EU difficult for non-EU migrants and asylum seekers, for example through the Dublin regulation, which obliges asylum seekers to claim asylum in the first EU country they enter.

die einreise in die EU wird erschwert indem die asylsuchenden im ersten EUland wo sie ankommen ihr asyl beantragen müssen
->dh die leute sind dann eigentlich in der EU aber können dann leider nicht in den tollen länder wo sie gern hinwollten reisen und dort ihren antrag stellen

und grade wenn es um einwanderung in die europäische union geht dann sind eben die migranten nicht zum großteil aus kriegsgebieten geflohene sondern stattdessen legal eingereiste die dann länger bleiben als erlaubt + selbst aus europa kommen (loß eben staaten die nicht zur EU gehören)

teilweise haben die imigranten auch kein interesse am legal arbeiten
man siehe nur die polnischen pflegekräfte [mit netzwerken die sich schon seit DDRzeiten [und vielleicht sogar schon vorher?]als sie noch zur erntehilfe kamen ausgebildet haben] die legal kommen (und vielleicht illegal länger bleiben/bzw dann immer verwandten&bekannten den dienst abgeben wenn sie selbst zurückmüssen) und gewollt illegal arbeiten weil bspw
1. sie ein halbes jahr hier arbeiten können und damit dann den rest des jahres im heimatland gut leben können

und vor allem
2. sozialabgaben+regulärer lohn ihren preis nur erhöhen würden sodass sich ihre kunden [die die nachfrage ernsthaft haben] sie gar nicht mehr leisten könnten

und grade deswegen ist

Fortress Europe and its borders need to be interrogated through gender perspectives; for example, targeted recruitment schemes for feminised professions, such as nursing or au-pairing, might make its walls more permeable for some than for others.

sowas zwar ne tolle idee – wird aber wenn man pech hat ganz einfach auch an den interessen der migranten und den möglichkeiten der leute die sie einstellen scheitern.


Heinz
8.10.2013 21:17
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“Bernd Kraut”
Und Ersteres ist bei Männern/Jungen sogar ausdrücklich erlaubt, während e bei Mädchen ausdrücklich verboten ist.


Heinz
8.10.2013 21:20
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@RedHead
> Frauenbeschneidungen sind aber unterschiedlich intensiv und manche der Varianten sind schon deutlich heftiger als das was man Männern antut.

Ja, aber selbst die Formen, die milder als die männliche Standartbeschneidung(auch da gibt es Unterschiede) sind, sind hier unter Strafe verboten.

Hier eine gute Übersicht:
http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/maennliche-beschneidung/maennliche-und-weibliche-beschneidung/zweierlei-mass-bei-jungen-und-maedchen.html


RedHead
9.10.2013 12:08
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@Heinz: Ja ich weiß. Und ich finde es übel, dass kleine Jungen einfach so verstümmelt werden dürfen, weil hier die Religionsfreiheit der Eltern offenbar höheres Gewicht hat als die körperliche Unversehrtheit des Kindes (sofern männlichen Geschlechts). Aber das ist doch hier gar nicht das Thema, deswegen bin ich auch nicht darauf eingegangen.


Heinz
9.10.2013 21:14
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> hier die Religionsfreiheit der Eltern offenbar höheres Gewicht hat als die körperliche Unversehrtheit des Kindes

Und die Religionsfreiheit des Kindes komplett ignoriert wird.


Heinz
9.10.2013 21:17
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> Aber das ist doch hier gar nicht das Thema, deswegen bin ich auch nicht darauf eingegangen.
Durchaus:
> aber die Auswirkungen sind eben doch andere

Und das ist in vielen Fällen schlichtweg falsch, trifft nur für bestimmte Fälle zu. Das habe ich lediglich geschrieben.