Identitätsdiebstahl war gestern…
…heute mietet man die besser.
Heute in einer australischen Zeitung (The Daily Telegraph) gelesen: Australische Schüler haben sich ein „Nebeneinkommen” verschafft, indem sie sich von chinesischen Drogenhändlern dafür haben bezahlen lassen, dass sie sich Drogen an ihre Adressen haben schicken lassen. Chinesische Drogenhändler haben denen 300 bis 500 $ dafür gezahlt, dass die Pakete aus China entgegennehmen, die Drogenkurierere bei denen abholen. Der wesentliche Punkt daran ist, dass die sich da Familien ausgesucht haben, die absolut unauffällig waren und keine Vorstrafen etc. hatten, ganz gewöhnliche, rechtstreue Durchschnittsfamilien, bei denen Zoll und Polizei also keinen Verdacht schöpfen würden. Die waren dann in scheinbar harmlosen Dingen versteckt wie etwa Motorradhelmen, bei denen man vermuten würde, dass Jugendliche sich sowas aus dem Ausland liefern lassen würden. Der australische Zoll hat aber 6 Monate lang untersucht, wie Drogen ins Land kommen, und ist dahintergekommen. Die Eltern wussten von gar nichts. Die Jungs haben jetzt Ärger am Hals und müssen mit einer Anklage rechnen.
Das liest sich im Prinzip wie ein „Identitätsdiebstahl”, wenn nicht die Jugendlichen ihre Identität da freiwillig vermietet hätten.
7 Kommentare (RSS-Feed)
@Ursula: Stand so genau nicht drin.
Nachtrag: schon klar, dass die Kids bezahlt wurden und es nicht reine Gefälligkeit war. Aber 300$ für jede Woche ein Paket annehmen wegen [hier plausible Covergeschichte einsetzen] ist was anderes als 300$ zu bekommen und zu wissen, an was man wirklich beteiligt ist.
Bei den Preisen für Motorradhelme hätten das aber schon ganz schöne Mengen sein müssen um das als Covergeschichte für 300$ plausibel zu machen….
[…] Jung, unauffällig, ohne vorstrafen und immer auf der suche nach geld? In australien konnte man an dreihundert bis fünfhundert dollar dafür kommen, dass man mit seiner polizeilich ansonsten völlig unauffälligen anschrift ein paket empfangen hat, …. […]
Im Prinzip ein alter Hut
http://de.wikipedia.org/wiki/Finanzagent
Rechnen tut sich das aber auf jeden Fall dicke bei den gewaltigen BTM Schwarzmarktpreisen in Ozeanien.
Wussten die Kids denn davon, was da in den Motorradhelmen versteckt war? Oder waren die einfach naiv und die Drogenhändler haben ihnen Geschichten aufgetischt vom Freund in Australien oder, bei Mehrfachlieferung, dass es so mühsam sei mit den Papieren oder was weiß ich? Klingt für mich nach der alten Masche, wie Drogenhändler früher Touristen was für den Freund im Heimatland mitgegeben haben, nur dass es in Wirklichkeit um die darin versteckten Drogen ging.
So gesehen immer noch besser, aus Naivität mit der Polizei im eigenen Land Stress zu kriegen als irgendwo im Ausland, wo die Sitten wesentlich rauer sind. Oder, schlimmer noch, wenn man nicht mal gefälligerweise was mitgenommen hat, sondern einem irgendwas ins Gepäck geschmuggelt wurde.