Teilzeitkrieger
Ursula von der Leyen will die Bundeswehr familienfreundlicher machen und Teilzeit anbieten.
Erinnert mich an die Sprüche, die mir damals in Dresden die Ex-DDR-Kollegen aus ihrer NVA-Zeit erzählt haben. Denen hatte man nämlich erzählt, dass es ganz einfach sei, den Westen anzugreifen. Die BRD müsse man einfach nur samstags morgens angreifen, weil die Bundeswehr-Soldaten am Wochenende alle nach Hause fahren. Und die Briten könne man jeden Tag um 5 angreifen, weil die dann alle beim Tee sind (siehe auch Asterix bei den Briten).
Ich überlege mir gerade, wie so ein Teilzeitkrieger in Afghanistan kämpfen soll. Gehn die dann schon mittags um drei, um dann den Abend bei der Familie zu verbringen?
Es erinnert mich auch an die Probleme in Staaten mit mehreren Zeitzonen wie USA und Australien oder in kleinen Inselstaaten mit eigener Zeitzone: Die haben nämlich ordentliche Wirtschaftsprobleme, weil durch die Zeitverschiebung deren Geschäftspartner nicht während der vollen 40-Stunden-Wochen erreichbar sind und damit viel Zeit vergeht. Und der Bundeswehr laufen ja jetzt schon die Leute davon. Wie will man da Teilzeit ausgleichen?
Kommt mir irgendwie ziemlich inkompetent vor. So nach dem Motto, wer nur den Hammer kennt, für den sieht alles wie ein Nagel aus. So in der Art von Ich hab zwar keine Ahnung vom Kämpfen und vom Kriegen, aber hey, ich war Familienministerin, und Teilzeit und familienfreundlich das zieht immer, damit kommt man immer in die Zeitung!
Na dann mal viel Spaß beim Kämpfen.
Nachtrag: Ich hätte da noch weitere Verbesserungsvorschläge für Panzer-Uschi: Es ist doch hinlänglich bekannt, dass Frauen im Mittel körperlich schwächer sind als Männer. Deshalb ist der Rückstoß am Gewehr frauendiskriminierend. Wir müssen dringend Munition entwickeln, die nicht mehr so feste schießt. Man könnte die Bundeswehr etwa mit Gotcha-Gewehren ausrüsten, die Farbkugeln verschießen. Und die dann mit frauenfreundlichen Farben füllen. Rosa und so. Die sind dann auch nicht so gefährlich. Stellt Euch mal vor, wie sich die Taliban fühlen, wenn wir sie mit rosa Farbkugeln bewerfen. In Teilzeit.
32 Kommentare (RSS-Feed)
> Bundeswehr zu einem familienfreundlichen Unternehmen(!) machen.
Ja, irgendwie hat die noch nicht verstanden, was die da machen.
Zu meiner Zeit hieß das noch „Seid furchtbar und wehret Euch!”
Neue Waffengattung:
http://abload.de/img/mgwagen97kkh.jpg
Carsten
—
“Wir müssen endlich diese ganze grüne Scheiße loswerden.”
David Cameron
“Stellt Euch mal vor, wie sich die Taliban fühlen, wenn wir sie mit rosa Farbkugeln bewerfen.”
Besser mit rosa Schwenefleisch-Extrakt.
Das reicht schon, und ist viel wirksamer als richtige Kugeln 😛
Die Hisbollah & Co. sind schon seit langer Zeit familienfreundlich; da rennen 10-jährige schon mit Gewehren und Sprengstoffgürteln rum.
Vielleicht will man deswegen ja in Deutschland so gerne den Islamunterricht einführen. :->
“So in der Art von Ich hab zwar keine Ahnung vom Kämpfen und vom Kriegen”
Vom Kinder Kriegen hat die doch Ahnung.
naja, wie will man auch so einen laden führen und menschenmaterial ans gewehr bekommen, wenn das eine freiwillige muschitruppe ist und jeder, der sich vom vorgesetzten angeblafft fühlt, kann innerhalb einer probezeit gehen wie er lustig ist? mit dem autoritätsverlust seit aussetztung der wehrpflicht möchte ich kein ausbilder bei der bw sein. ich würde zu gerne wissen, wie die anweisungen aussehen, um das frischfleisch nicht zu vergraulen. samthandschuhe?
Dabei war der Teilzeit-Vorschlag noch nicht das Furchtbarste das die Dame von sich gegeben hat. Wesentlich erschreckender fand ich den Vorschlag Kitas in Kasernen zu eröffnen, wie es vorhin in den Nachrichten wiedergeben wurde. Die Dame möchte also Kleinkinder an einem Ort unterbringen an dem (mit unter) mit scharfen Kriegsgerät hantiert wird, da muss man schon völlig durchgeschossen sein um auf so eine dämliche Idee zukommen.
@Robert: Die hat noch nicht mitbekommen, dass so eine Kaserne ein militärischer Sicherheitsbereich ist und man da am Eingang einer bewaffneten Wache den Ausweis zeigen muss. Die wird ja immer mit dem Chauffeur reingefahren.
Ich hab damals so ca. 30 Wachen geschoben, viele davon als stellv. Wachhabender. Und das war teils richtig heiß, weil es in der Nachbarkaserne Überfälle mit richtig schwer Verletzten gab, wir von Nachbargebäuden aus mit Kleinkaliber beschossen wurden, ab und zu mal irgendeinem Blödmann das Gewehr losging, wir mit angesoffenen Soldaten zu tun hatten, und so weiter. Dann sind da die „Elefanten” durchgefahren, diese Schwerlasttransporter mit nem Leo drauf, die alles zermatschen, was in die Nähe der Räder kommt und so weiter. Natürlich auch Munitionstransporte. Und wenn dann mal was passiert ist, haben wir auch die Kaserne mal gesperrt. Dazu haben wir dann auch ab und zu mal welche mit gezogener Waffe festnehmen müssen, und so weiter.
Wenn ich mir vorstelle, dass die da einen Kindergarten reinsetzen und die Kleinen da drin rumlaufen lassen will, frage ich mich ernsthaft, ob die von der Leyen überhaupt ansatzweise kapiert hat, was sie da eigentlich macht. In so einer Kaserne gibt’s einen Haufen böser Dinge, groß, schwer, Metall, die für kleine Kinder ganz, ganz gefährlich sind.
Wo kommen die Kinder für die Armee-Kinderkrippen her?? Werden die den Talibans gestohlen?? Oder gibt Soldatenfrau dem Mann das Kind mit in die Kaserne, damit sie in Ruhe schoppen gehen kann? Ist schon merkwürdig, was für Probleme die Leyen problematisiert.
> Ist schon merkwürdig, was für Probleme die Leyen problematisiert.
Nein. Sie steht unter dem (teils auch selbstgemachten) Druck, ständig in den Medien präsent sein zu müssen. Also redet sie von dem, womit sie sich (eingebildet) auskennt.
Naja, zum einen ist nur ein Bruchteil der Soldaten im Kampfeinsatz. Viele arbeiten ja als Mechaniker oder in der Verwaltung. Da kann man sich durchaus auch Teilzeit vorstellen.
Und natürlich kann man in einer Kaserne eine Kita betreiben. Nicht in jeder Kaserne wird mit “scharfen Gerät” herumhantiert und es fahren auch nicht überall Panzer herum.
Ausserdem gibt es auch vor Kindergärten mitunter Straßen, die von Autos und LKWs befahren werden. Das macht aber nichts, weil die Kinder ja *in* der Kita sind und nicht auf der Straße davor herumrennen!
Ist es kriegsvölkerrechtlich überhaupt zulässig, Kindeergärten in militärischen Anlagen einzurichten?
Ich frage mich ja außerdem, ob Panzer-Uschi schon kapiert hat, dass sie jetzt Kombattantin ist …
Wenn ich mir vorstelle, dass die da einen Kindergarten reinsetzen und die Kleinen da drin rumlaufen lassen will, frage ich mich ernsthaft, ob die von der Leyen überhaupt ansatzweise kapiert hat, was sie da eigentlich macht. In so einer Kaserne gibt’s einen Haufen böser Dinge, groß, schwer, Metall, die für kleine Kinder ganz, ganz gefährlich sind.
vdl hat wahrscheinlich die romantische vorstellung von militärischen einrichtungen, wie man sie aus us-amerikanischen filmen kennt. die sind oft in einen zivilen und einen militärischen bereich unterteilt und räumlich weit getrennt. mit eigener infrastruktur und allem was das herz begehrt. die gibt es auch auf deutschem boden. hatten die russen in der ddr auch. nur nicht so pompöös. 😉
beruflich hatte ich in solchen us-einrichtungen schon zu tun und auch in kasernen und depots der bundeswehr. strukturell haben beide varianten wenig miteinander zu tun und ich kann mir schwerlich vorstellen, wie sie das realisiren will.
Sie steht unter dem (teils auch selbstgemachten) Druck, ständig in den Medien präsent sein zu müssen. Also redet sie von dem, womit sie sich (eingebildet) auskennt.
vdl ist audiovisueller brechdurchfall, wo immer sie auftaucht. bei der derzeitigen strukturierung der bw kann man in dem amt aber nur scheitern bzw. untätig den status quo verwalten. somit besteht hoffnung, das dieses neutrum bald von der bildfläche verschwindet. von mir aus bei vollen bezügen. hauptsache weg.
naja, wie will man auch so einen laden führen und menschenmaterial ans gewehr bekommen, wenn das eine freiwillige muschitruppe ist und jeder, der sich vom vorgesetzten angeblafft fühlt, kann innerhalb einer probezeit gehen wie er lustig ist?
Ich kann nur erwähnen, wie das in den USA geregelt ist: Da unterschreibt man (freiwillig) seinen Vertrag und wird damit zum Regierungseigentum (GI). Hat letztlich die gleichen Auswirkungen auf die Person wie eine Wehrpflicht.
Die Wehrpflicht nur für Männer ist übrigens nur ausgesetzt, der GG-Artikel ist meines Wissens nicht abgeschafft.
> Ist es kriegsvölkerrechtlich überhaupt zulässig, Kindeergärten in militärischen Anlagen einzurichten?
Das ist wirklich eine interessante Frage. Gut Kalter Krieg ist zu Ende, aber Militär bleibt Militär.
Und über die Talibans beschwert man sich: http://www.focus.de/politik/ausland/grossoffensive-taliban-missbrauchen-zivilisten-als-schutzschilde_aid_481006.html
Die Wehrpflicht nur für Männer ist übrigens nur ausgesetzt, der GG-Artikel ist meines Wissens nicht abgeschafft.
das schrob ich doch einen satz weiter.
Da unterschreibt man (freiwillig) seinen Vertrag und wird damit zum Regierungseigentum (GI).
das schein hierzulande anders geregelt zu sein.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-jeder-dritte-freiwillige-bricht-wehrdienst-ab-a-875464.html
Ihr habt keine Visionen! In Zukunft dauert der Auslandseinsatz nur noch 3 Wochen und wird nur in moderaten Klimazonen durchgeführt. Kampfbereitschaft ist kein Kriterium mehr, da fahren dann nur BW Mütter hin die nach dem Abkalben eines Sprösslings eine Erholungskur brauchen, oder halt auch ZivilistInnen die durch das Patriarchat seelisch angeschlagen sind und eine Kur verschrieben bekommen haben…
@Joe:
> Die Wehrpflicht nur für Männer ist übrigens nur ausgesetzt, der GG-Artikel ist meines Wissens nicht abgeschafft.
Nicht nur das! Die Wehrpflicht gilt sogar wie früher, nur nicht mehr im Frieden (§1, §2 Wehrpflichtgesetz, Neufassung BGBl. 2011 I 1730). Mit dem Wehrrechtsänderungsgesetz 2011 (BGBl. I 678) wurde ein freiwilliger Wehrdienst (Abschnitt 7 WPflG) eingeführt, der nur im Frieden gilt. (Nach der aktuellen Fassung von gesetze-im-internet.de scheinen sie aber wieder etwas geändert zu haben.)
Also, über die Kompetenz der Frau von der Leyen mag ich mich nicht äußern, aber auf einen Punkt hinweisen: Einer meiner Neffen ist als Offizier im Stabsdienst tätig. Das zivile Äquivalent wäre also wohl ein Verwaltungsbeamter. Und während es im zivilen Leben für Beamte so lustige Dinge wie Gleitzeit gibt, hat er jeden Werktag um Punkt sieben Uhr im Büro zu erscheinen. Ob zu Hause jemand krank geworden ist und erst mal versorgt werden muss, ob die Kinder warum auch immer morgens mal persönlich zur Schule gebracht werden müssen etc, das interessiert grundsätzlich erst mal niemanden. Ausnahmen sind allenfalls gelegentlich möglich und dem gesunden Menschenverstand der/des Vorgesetzten zu verdanken – dann aber nur inoffiziell und auf dem “kleinen Dienstweg”. Es gibt also sehr wohl kleine Details in den Dienstabläufen der Bundeswehr, die man dem 21. Jahrhundert anpassen könnte.
Leute – Leute – jetzt mal langsam!
Ich mag ja Frau von der Leyen nun wirklich nicht sonderlich – ihre dauernde Medienpräsenz mit ihre stets besserwisserischen, arroganten und selbstgerechten Attitüde nervt total. Auch halte ich sie nicht für eine sonderlich fähige Ministerin – egal welches Ressort. Meiner Ansicht nach ist sie eine typische Karrierepolitikerin, deren Aufstieg mehr auf eine exzellente Vernetzung denn auf Kompetenz zurückzuführen ist.
Nichtsdestoweniger wäre eine nüchterne Betrachtungsweise hilfreicher als diese teils sehr kindische Häme hier.
– Wir alle wissen, dass die Bundeswehr nicht nur aus Kampfeinheiten besteht, sondern dass da noch ein großer Brocken mit Verwaltung, Logistik, Instandhaltung und medizinischer Versorgung dran hängt. Schon seit längerem werden diese Aufgaben nicht nur von Soldaten bzw. Soldatinnen übernommen sondern auch von zivilen Angestellten.
– Spätestens seit der Aussetzung der Wehrpflicht und der Umstrukturierung hat die Bundeswehr ein massives Nachwuchsproblem – nicht nur bei den kämpfenden Einheiten.
– Zwar galt die Bundeswehr früher auch nicht zwingend für jeden als der Super-Top Arbeitgeber – wurde aber als zuverlässig und krisensicher insbesondere in struktur-schwachen Regionen geschätzt.
– Mit der Schließung und Zusammenlegung zahlreicher Standorte verlor die Bundeswehr nun auch den Nimbus der Sicherheit und Zuverlässigkeit. Angestellte wie Beamte mussten lange Fahrtzeiten oder einen Wohnortwechsel sowie unattraktivere Dienstbedingungen in Kauf nehmen.
Um dieses Manko auszugleichen könnte Frau vdL theoretisch wie jeder andere Arbeitgeber mehr Geld bieten. Da ihr aber niemand ein höheres Budget bewilligen wird, scheidet diese Möglichkeit aus.
Folglich versucht sie an anderen Stellschrauben zu drehen, die sich erst mal ganz toll und modern anhören und sich gut medial verkaufen lassen: “Komm zur Bundeswehr und für Deine Familie ist gleich mit gesorgt”. Supi !!!
Das klitzekleine Problem der damit verbundenen erhöhten Kosten und deren Finanzierung lassen wir dabei mal ganz geschickt unter dem Tisch fallen. Denn für umsonst arbeiten weder Tagesmütter noch Erzieherinnen. Auch fallen diese, in Zeiten, in denen überall im Lande der Kita-Ausbau mangels Personal durchhängt, nicht mal eben vom Himmel.
Höchstwahrscheinlich setzt die Ministerin aber darauf, dass sie mit dem Trendthema “familienfreundliche Bundeswehr” zumindest doch noch mehr Geld locker machen kann.
Neben dem Personalproblem hat die Bundeswehr aber noch deutlich drängendere Probleme im Bereich der Beschaffung – wie man spätestens seit der Drohnenaffaire weiß.
Die Verschwendungen in diesem Bereich dürften inzwischen das Niveau von Elbphilharmonie, S21 oder dem Berliner Flughafen erreichen und werden jährlich vom Bund der Steuerzahler an erster Stelle gerügt – ohne erkennbare Folgen.
Dieses Eisen dürften der Dame aber deutlich zu heiß sein, so dass sie sich lieber auf bekanntes Terrain (Familienpolitik) zurückzieht und so versucht möglichst medienwirksam zu punkten nach dem Motto: “Tue Gutes und rede viel darüber!”.
Für die Beamten und Angestellten der Bundeswehr wird wahrscheinlich nicht so viel rauskommen. Dafür wird Frau von der Leyen sich jedoch um so mehr als die große Heldin der Familienpolitik feiern lassen.
Von der Leyen macht, wie gewohnt, Frauenpolitik. Um das heisse Eisen, daß viele männliche Soldaten ob der Diskriminierung beim Bund keine Lust mehr haben, macht sie natürlich einen weiten Bogen. Die Stimmung in der Truppe ist schlecht, weil soviele Soldatinnen mit halber Leistung locker hinaufbefördert werden.
13.1.2014 22:37
Kommentarlink
[…] Danisch scheint genauso angenervt zu sein wie ich: Teilzeitkrieger und Ursula von der Leyen – Kinder als Schutzschild. Ich mag seine direkte Art sich […]
“Deshalb ist der Rückstoß am Gewehr frauendiskriminierend. Wir müssen dringend Munition entwickeln, die nicht mehr so feste schießt.”
Da kommst du viel zu spät. Nennt sich G36, von unseren lieben Freunden Heckler&Koch. Während meines neunmonatigen Aufenthalts bei der Truppe wurden wir von G3 (7,62mm Rückstoßlader) auf G36 (5,56mm Gasdrucklader) umgestellt. Das Ding ist Spielzeug. Gut, mag im Orts- und Häuserkampf besser sein, aber eigentlich ist es ziemlich albern.
Ob sich die freiwilligen Herrlichkeiten und Dämlichkeiten daran die Nägel abbrechen, weiß ich allerdings nicht. Wahrscheinlich kriegen die Frauen ein extra Schulterstützenpolster in Tarnfabe passend zum Oberteil. Natürlich von Dolce&Gabana.
@johanna
darüber sollte man sich aber auch im klaren sein, wenn man seine seele über jahre verpfändet, dass beim militär der hase anders läuft. wenn man sich nicht gerade für vier jahre als schütze arsch verdingt, das scheint dein neffe nicht getan zu haben, überwiegen deutlich die annehmlichkeiten. das wurde mir aus meinem freundeskreis zugetragen. zwei sind für zwölf jahre verpflichtet. einen davon hat man in trimestern durchs studium gepeitscht. letzterer hat ebenfalls familie und nach eigenen angaben haben sie, bis auf die räumliche trennung von verwandten und freunden und versetztungen im gesamten bundesgebiet, nichts auszustehen.
@euchrid euchrow: Wie bequem diese Haltung “darüber sollte man sich vorher im Klaren sein” doch ist. Und um Hadmuts Wortwahl (die mir sonst so gar nicht gefällt) für meine Zwecke zu missbrauchen: So ein Blödsinn!
Nur weil man vorher weiß, dass es gewisse Dinge gibt, die anders laufen oder nur weil bestimmte Dinge gar “schon immer so waren”, heißt das nicht, dass das deshalb alles gut ist und so beibehalten werden kann/muss/soll. Insofern sehe ich Teile von Frau von der Leyens Pläne zumindest im Ansatz positiv. Es fragt sich eben, ob es bei den üblichen “Leyen’schen Worthülsen” bleibt, oder ob sich tatsächlich etwas ändert.
@johanna
ich muß hier aus der wikipedia zitieren, da ich das militär nur als auftraggeber und eben vom hörensagen kenne.
Militärische Organisationen zeichnen sich durch eine hierarchische Dienstgradstruktur aus, der eine Befehlsstruktur folgt. Alle Soldaten unterliegen dabei dem Prinzip von Befehl und Gehorsam gegenüber ihren Vorgesetzten und müssen gewisse Einschränkungen ihrer Freiheiten und Grundrechte hinnehmen.
so blödsinnig finde ich meine “bequeme haltung” gar nicht. anders als oben zitiert kann m.m.n. militär nicht funktionieren. wer ein problem damit hat, diese einschränkungen hinzunehmen, auch wenn sie bis in die familie hineinreichen, sollte sich die bundeswehr nicht als arbeitgeber aussuchen. und so schlimm kann es ja nun auch wieder nicht sein. meines wissens hat die bundeswehr rekrutierungsprobleme beim kanonenfutter, nicht aber bei gehobenen laufbahnen. und dort sind die hürden hoch, was einen gewissen intellekt vorraussetzt.
und was vdl betrifft. irgendwelche hochrangigen betonköfpe werden versuchen sie wieder in die spur bringen, weil es schon immer so war und weil es sich bewährt hat. das militär war und ist eben ein traditioneller verein und tradition verpflichtet.
Gute Idee von vdL! Ggf. sollte sogar über eine flexible Ganztagsbetreuung nachgedacht werden, das würde die Eltern enorm entlasten falls die Taliban nachmittags das Feuer nicht rechtzeitig einstellen bevor die soldatischen Eltern ihre Sprößlinge aus der Kita holen müssen. Am Platz soll es nicht scheitern, die drei Container mehr im Feldlager machen den Kohl (neben den fünf Küchencontainern und den 11 Lazarettcontainern) auch nicht mehr fett…
Schon nächsten Monat öffnet dann für die KFOR-Truppen im Kosovo die Kita “Kosovo-Käferchen”, im März kommt noch “Kunduz-Kiddies” dazu.
Und anstatt die Kinder sinnlose Sandburgen bauen zu lassen, kann man schon mal spielerisch den Bau von Stellungen üben.
anders als oben zitiert kann m.m.n. militär nicht funktionieren.
Sie haben keine sachlichen Argumente vorgebracht, warum man in Teilen der Bundeswehr die Arbeitsbedingungen (und die damit verbundenen Dienstvorschriften) nicht überprüfen und ggf. modernisieren dürfte. Sie haben zuerst geschrieben, es sei schon immer so gewesen und sagen nun, das sei eben “beim Militär” so. Sie argumentieren immer noch auf der “das war schon immer so”-Schiene – nur auf eine andere Weise.
Doch, denn wenn Sie den Kommentar von “beeblebrox” genauer lesen, fällt Ihnen auf, dass ein nicht unerheblicher Teil des Dienstes in der Bundeswehr schlicht und einfach schnöde 08/15-Verwaltungstätigkeit ist, die sich von Behörden nicht wirklich unterscheidet. Und in solchen Alltagssituationen kann man die Arbeitsbedingungen durchaus an Veränderungen der heutigen Arbeitswelt anpassen – ohne das Prinzip von “Befehl und Gehorsam” schwächen zu müssen. Das dies im Einsatz oder zu Ausbildungen/Lehrgängen nicht geht und etwas straffer organisiert und geregelt sein muss, stelle ich dabei gar nicht in Abrede.
Was Ihr “Kanonenfutter” angeht, so werden Sie feststellen, dass gerade diese mit schwerem Gerät bewaffneten Einheiten in den letzten zehn Jahren zusammengestrichen und zusammengelegt worden sind. Das klassische “Kanonenfutter” ist heute immer weniger gefragt. Eine Armee, die nicht mehr wie früher dem schlecht ausgebildeten Landarbeiter eine Waffe in die Hand drücken und diesen damit dann aushalten kann, sondern die (echte, d.h. gut ausgebildete und erfahrene) Fachkräfte in nahezu allen Bereichen benötigt, dabei aber nicht mehr auf Wehrpflichtige zurückgreifen kann, hat meiner Ansicht nach auch gar keine andere Wahl, als sich dort, wo es vertretbar ist, zeitgemäßeren Arbeitsbedingungen anzupassen. Tut sie es nicht, bekommt sie nämlich in der Zukunft ganz schnell Rekrutierungsprobleme in den militärfachlichen Laufbahnen.
johanna,
ich sehe auch gar keinen anlass, sachliche argumente dafür vorbringen zu müssen, die arbeitsbedingungen, auch im verwalterischen bereich verbessern zu müssen bzw. diese dem äquivalent anzupassen.
Fahre ich an einem freitag in ein depot um aufträge auszuführen, warte ich eine halbe stunde auf den diensthabenden, der mir eine sondergenemigung erteilt, auch nach 12.30 arbeiten zu dürfen. danach sind alle in flecktarn im wochenende. an der pforte sitzt ein privater wachdienst. dieser sitzt dann siebzehn oder achtzehn uhr, wenn ich wieder fahre auch noch da. in der woche fällt auch pünkltich sechzehn uhr der hammer bzw. es wird sich schon vorher zurückgezogen um den feierabend zu erwarten. der wachdienst sitzt dann immer noch. auch in der nacht.
wenn der o.ä. an einen anderen standort versetzt wird, kümmert sich die bw darum, seiner frau einen adäquaten zivilen job zu verschaffen und seinen kindern einen kindergartenplatz in unmittelbarer nähe.
wo soll ich weiter machen? sold (gehalt), urlaubsanspruch, rente/altersvorsorge, weiterbildung, ziviler arbeitsplatz nach dem ausscheiden ggf. umschulung? was willst du mehr und wo gibts das sonst? und es gibt bestimmt noch mehr vorzüge, von denen ich nichts weiß. und da willst du gleitzeit u.ä.? wie willst du das vermitteln?
im übrigen: sollte sich dein wunsch erfüllen und die aussage von frau vdl nicht nur eine worthülse bleiben, möchte ich, das meine erklärung, die ich vor gut zwanzig jahren als zivildienstanwärter vor einer fünfköpfigen lamettekommission abgegeben habe, annulliert wird.
ich habe unterschreiben müßen, wenn ich denn den zivildienst antrete, das ich für die bw, auch in schwierigen zeiten und bei drohender arbeitslosigkeit, als arbeitnehmer nicht in betracht komme.
unter zivilen bedingungen und bei allen vorzügen arbeite ich natürlich gerne dort. außer an der waffe und im ausland.
und sie haben sogar eine eigene auffanggesellschaft
http://www.bka.de/nn_194250/DE/Berufsperspektive/Stellenangebote/stellenangebote__uebersichtUeberhangpersonal.html
Nicht nur das, in einer Radiosendung, die ich Heute hoerte, wurde gesagt, sie wolle die Bundeswehr zu einem familienfreundlichen Unternehmen(!) machen.
Meint die etwa so eine Art rosafarbenes Fluffy-Blackwater?
😉