Ansichten eines Informatikers

Piratenpartei im Todeskrampf

Hadmut
27.2.2014 9:49

Der Streit um das Tittengate scheint nun wirklich auch die letzten noch verbliebenen Mitglieder zu vertreiben. Anscheinend liegen die gerade in den letzten Zuckungen.

Der Tagesspiegel beschreibt, was bei denen da gerade so abläuft. Wie schon immer geht es nur noch um interne Streitigkeiten, aber inzwischen kommen auch Polizei, Morddrohungen und NPD-Demonstrationen dazu. Das war’s dann wohl.

Damit kann man durchaus feststellen, dass die Piratenpartei vom Feminismus zugrundegerichtet und ruiniert wurde.

Stellt Euch mal vor, es hätte in der Piratenpartei nie Feminismus als Thema gegeben, und auch nicht diese Idiotentruppen vom „Kegelclub”, sondern die wären einfach bei dem geblieben, womit sie angefangen haben: Computer, Internet, Daten. Und hätten NSA/Snowden als die Steilvorlage genutzt, sich zu profilieren und als kompetent herauszustellen.

Die wären abgegangen wie eine Rakete und säßen heute statt der SPD in der Bundesregierung.

Und was haben sie jetzt? Totalschaden, Streit und Morddrohungen.

20 Kommentare (RSS-Feed)

Fredi
27.2.2014 11:13
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Hm, so pessimistisch liest sich der Artikel gar nicht. ‘Morddrohungen, Polizei und NPD-Demonstrationen’ klingt jetzt erstmal sehr reißerisch, hängt aber alles zusammen und ist Alltag für die linke Aktivisten. Die Aktion Helm’s zieht natürlich den Zorn der Neonazis auf sich, dadurch gibt es NPD-Demonstrationen mit mind. zehnfach größeren Gegendemonstrationen und Polizeischutz, und der Tag an dem die rechten Papppfeifen nicht irgendjemandem Mord androhen muss erst noch kommen.
Der ganze Kram hat erstmal gar nichts mit den Piraten zu tun sondern nur mit Helm, die zufälligerweise Piratin ist. Leider beißen sich Nacktheit und Vermummung im Hinblick auf Identitätsschutz, vor allem, wenn man öfters nackt demonstriert, sonst wäre die Aktion gar nicht auf die Piraten zurückgefallen. Helm sollte konsequenterweise zurücktreten, auch wenn es eine private Aktion unabhängig von den Piraten war.
Was das hier zudem mit Feminismus zu tun haben soll ist mir auch schleierhaft. Außer dem Blankziehen nach Femen-Art geht es doch um antifaschistische Aktionen, Linksextremismus und die Antideutschen und nicht um Feminismus (auch wenn die Schnittmenge recht groß ist).
Nicht, dass der Feminismus keinen großen Schaden bei den Piraten hinterlassen hat, aber dieser spezielle Fall hat meines Erachtens nach nichts damit zu tun, außer man fasst alles was links ist unter Feminismus zusammen. Was Frauenhaus, WikiMANNia und Toff vermutlich tun.


Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.
27.2.2014 11:15
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@Danisch (((“Damit kann man durchaus feststellen, dass die Piratenpartei vom Feminismus zugrundegerichtet und ruiniert wurde.”)))

Das wäre sehr schade, denn die PP nimmt den Grünen die Stimmen weg. Ich hoffe die PP gibt es noch lange.

http://ef-magazin.de/2012/03/30/3486-piraten-partei-mit-der-kettensaege-durch-das-linke-fleisch

@Danisch (((“Stellt Euch mal vor, es hätte in der Piratenpartei nie Feminismus als Thema gegeben, und auch nicht diese Idiotentruppen vom „Kegelclub””)))

http://bloganddiscussion.com/hee/1093/warum-heisst-der-kegelclub-kegelclub/


Keppla
27.2.2014 11:36
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Nicht, dass ich die Aufkreischer in Schutz nehmen möchte, aber eine Partei, die man komplett übernehmen kann, indem man letztlich einfach die Masche “Wenn du nicht machst, was ich will, bist du Sexist!!” oft genug wiederholt, ist keine, von der man effektive Hilfe gegen die Faschistischen Bestrebungen der Regierungen und Geheimdienste erwarten kann.

So gesehen eigentlich prima, dass sie umfallen, bevor sich jemand auf sie verlassen konnte, der echte Unterstützung braucht. Lieber so, als zu hören, dass die Piraten Assange an die USA ausliefern, um diesem bösen vergewaltiger den Prozess zu machen…


euchrid eucrow
27.2.2014 12:59
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aber sie werden kopiert. xD
pic.twitter.com/B5VXcwARCb


euchrid eucrow
27.2.2014 13:01
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sorry, link funktioniert nicht. ich kenne mich mit twitter nicht aus.
https://twitter.com/mspro/status/438694188134453248/photo/1


michael
27.2.2014 14:48
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@Keppla

In welcher Partei hat das denn bislang nicht funktioniert?


Georg
27.2.2014 16:18
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Computer, Internet, Daten. Und hätten NSA/Snowden als die Steilvorlage genutzt, sich zu profilieren und als kompetent herauszustellen.

Die wären abgegangen wie eine Rakete und säßen heute statt der SPD in der Bundesregierung.

Du meinst also, die Wähler waren 2013 todhungrig nach einer “Internet-Partei”, aber weil die Piraten zuviel Feminismus gemacht haben, haben sie dann doch lieber CDU gewählt?

Wie erklärst Du Dir eigentlich, dass der große Boom der Piraten dann ausgerechnet 2011 nach der Berlin-Wahl begann?

Mir scheint, dieser Feminismus-Vorwurf ist sowas wie eine moderne Dolchstochlegende.


Bruce Lee's Friseur
27.2.2014 16:41
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Eigentlich hochinteressant wie man eine Partei systematisch in die Bedeutungslosigkeit drängen/komplett unterwandern und übernehmen kann.

Gab es nicht mal einen Fall wo das mit der FDP versucht wurde oder FDPler versuchten das bei Landtags oder noch kleineren Wahlen. Hat dann glaube ich doch nicht so einfach funktioniert.


Heinz
27.2.2014 16:50
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@Keppla
Das funktioniert doch selbst in der CDU, die ich bislang für recht resistent hielt.


Tja, Weiber an Bord, das hätte ihnen jeder sagen können, der was von der Materie versteht.

Carsten

Dieser Artikel hat 359 Kommentare. Wie lautet Ihrer?


Andreas
27.2.2014 17:43
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Also die von der NPD sind echt nett – die bedanken sich sogar bei Frau Helm:
http://www.tagesspiegel.de/images/mang_piraten/9543566/2-format43.jpg
🙂

Die Überschrift finde ich angesichts des Foos allerdings merkwürdig:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/affaere-um-nackten-protest-neukoelln-zehn-npd-anhaenger-demonstrieren-gegen-piratin-anne-helm/9542472.html


Emil
27.2.2014 22:12
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@Andreas
Der Typ ist von der PARTEI und bedankt sich bei Anne Helm für den nun sicheren Sitz im EU-Parlament. Siehe auch den Link oben von euchrid eucrow.

https://twitter.com/mspro/status/438694188134453248/photo/1/large

Der Spitzenkandidat der „Partei“, Martin Sonneborn, rechnet nach dem Verfassungsgerichtsurteil mit einem Sitz im EU-Parlament.

http://www.taz.de/Martin-Sonneborn-ueber-EU-Parlament/!133832/

Die PARTEI ist eine echte Alternative zu den Piraten. Die haben auch tolle Ideen, besonders das geplante “Komitee für antiamerikanische Umtriebe” könnte mich begeistern.


Alex
28.2.2014 1:18
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@Georg
Wieso sind die Piraten unwählbar geworden:
* Völlige Handlungsunfähigkeit der bisherigen Landtagsabgeordneten, also letztlich in Berlin. Gezeigt auch durch die Toilettenspielereien..
* Man wählt keine Partei mit Saalschutz (sorry, Awarenessteam)
* NSA-Enthüllungen, und keine wahrnehmbare politischen Forderungen

Gibt sicherlich vieles, dass nicht am Feminismus direkt lag. Aber da wurde durch einige der Frauinnen schon definitiv zersetzend gewirkt.

Letzlich:
* Man reitet kein totes Pferd.


Martin
28.2.2014 11:32
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Pffft, ganz ehrlich. Die hätten vermutlich die Hürde geschafft und säßen im Bundestag. Aber “statt der SPD”? Ich glaube, da bist Du doch etwas betriebsblind und unterschätzt, wie sehr den meisten Leutchen das ganze NSA, Snowden Trallala am Hintern vorbeigeht. Zumal die meisten auch nicht so dumm sind zu glauben, das ein guter Teil davon nicht passend von einer anderen Seite lanciert wird.
Gibt ja nicht nur die NSA, die irgendwelche Interessen hat, politische Gegner zu bespitzeln und zu verleumden.


Hadmut
28.2.2014 11:40
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> Die hätten vermutlich die Hürde geschafft und säßen im Bundestag. Aber “statt der SPD”?

Jede Wette, der CDU wäre eine kleine, schüchterne Anfängerpartei als Mehrheitsbeschaffer viel lieber gewesen als die SPD als Koalitionspartner.


Fx
28.2.2014 12:37
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Die Grünen wurden gespalten und domestiziert, die Linke schlittert seit Jahren am Rande der Spaltung entlang, die Piraten sind am Absaufen und jetzt auch die so zuletzt so erfolgreiche 5-Sterne-Bewegung von Beppe Grillo.
http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/konjunktur-grillos-populistische-fuenf-sterne-bewegung-spaltet-sich_id_3649383.html

Irgendwer will offenbar keine neuen Parteien emporkommen lassen. Wenn man bedenkt, wie der Geheimdiensteinfluss auf Politiker und Parteien in der Nachkriegszeit mühsam aufgebaut wurde (s. “Germany Made in USA”), muss man das wohl als Investitionsschutz sehen.


frolic
28.2.2014 17:49
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Beobachter
28.2.2014 19:41
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“Die Aktion Helm’s zieht natürlich den Zorn der Neonazis auf sich”

Woher weißt Du das?


Fredi
1.3.2014 0:14
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@Beobachter: Weil’s Neonazis sind und die auf Marginalisierung einer der wenigen Gelegenheiten in denen sie das deutsche Volk halbwegs berechtigt als Opfer darstellen können verständlicherweise empfindlich reagieren?
Das Gedenken an die Bombardierung Dresdens gehört seit jeher zu den wichtigsten ‘Festen’ der Neonazis aus ebenjenem Grund.


Stuff
5.3.2014 14:44
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Und hätten NSA/Snowden als die Steilvorlage genutzt

Aus irgendeinem, noch unerkannten Grund, sind die bis dahin nicht gekommen…