Ansichten eines Informatikers

Modernde Festplatten

Hadmut
16.3.2014 17:36

Eine betrübliche Erkenntnis. So als Update zum Silicagel-Artikel von neulich.

In meinem Bekanntenkreis gibt’s ja so verschiedene Backup-Strategien.

Einer schwört auf Bandlaufwerke und Bänder.

Ich persönlich hatte mal so ne DAT-Band-Phase (schon länger her) und habe damals als Admin an der Uni die damaligen Exabyte-Laufwerken verwendet. Natürlich habe ich beruflich auch mit den jeweils aktuellen Bandlaufwerken zu tun, aber für mich liegen die eher im RZ- und Firmeneinsatz. Für den Privatgebrauch fand ich nur die damaligen DAT-Laufwerke angemessen.

Seither fahre ich ein gemischtes Backup-System: Über-Redundante Synchronisation zwischen mehreren Rechnern, teils mit RAID-Systemen, dazu experimentiere ich gerade mit Dateisystemen, die Snapshot unterstützen. Dazu mache ich ab und zu ein Backup auf eine externe Festplatte. Dazu bevorzuge ich 2,5-Zoll-Platten im externen USB-Gehäuse, bin allerdings über deren Größengrenze von bislang 1TB hinausgeschossen. Erst seit ein paar Monaten gibt es ja auch 2,5-Platten mit 2TB. Ist zwar etwas teuerer als Bandkassetten, aber man braucht kein separates Laufwerk, kann sie an jedem x-bliebigen Rechner einlesen, kann Snapshots machen und direkt zugreifen.

Jedenfalls habe ich meine Backup-Platten bisher in feuerfesten Behältern gelagert, die natürlich alle luftdicht abschließen, um gegen Löschwasser dicht zu sein. Dazu hatte ich nochmal – eben um Feuchtigkeit zu begrenzen – die kleinen Platten nochmal einzeln in Clip-Plastikbeutel (die mit den Rillen zum Zudrücken) verpackt und vorher die Luft herausgedrückt. In dem Glauben, dass da, wo keine Luft ist, auch keine Luftfeuchtigkeit ist. Ich dachte, so ein frisch hergestellter Clip-Beutel sei innen sauber und nahezu keimfrei, weil heiß erstellt und nie berührt. und wenn ich die Dinger so flackdrücke, dass außer der Platte keine Luft drin ist, dürfte da ja nicht mehr viel … Außerdem will man es ja auch nicht ganz trocken haben, sondern bei normaler Luftfeuchtigkeit. Und die sollte, so nahm ich an, darin halbwegs stabil bleiben, wenn keine Feuchte mehr rein- oder rauskommt.

Von wegen.

Ich habe mal testweise alte Backupplatten ausgepackt. 2-4 Jahre alt. Funktionieren noch tadellos, aber aus den Beuteln kommt beim Öffnen ein deutlicher modriger, leicht fauliger Geruch, wie man den etwa aus den feuchten Kellern alter Häuser kennt. Schon die Winzigkeit an Feuchtigkeit, die sich in dem bisschen Luft in einer 2,5-Zoll-Festplatten (bzw. deren Gehäuse) befindet, und einge wenige Bakterien reichen offenbar aus, um darin Fäulnis zu erzeugen. Nicht sichtbar, und vermutlich nur im mikroskopischen Bereich. Aber – zumindest für meine Nase – trotzdem penetrant stinkend.

Ich habe ja neulich Silicagel-Beutel gekauft, darunter auch ganz kleine mit nur 1g. Die werde ich jetzt mal ausprobieren und mit in die Beutel packen.

Nachtrag: Bäh, sogar die Finger stinken faulig, nachdem ich die Festplatte nur in der Hand gehabt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass sich in einem frischen, sauberen, direkt aus der Produktion stammenden Plastikbeutel und einer ebenfalls direkt aus der Verpackung stammenden, nur einmal kurz in die Hand genommenen Festplatte genug Substanz ansammelt, dass das Zeug richtig faulen kann. Scheint allerdings nur auf der Außenoberfläche der Gehäuse zu sein.

Also wäre zu vermuten, dass bereits ein paar Fingerabdrücke und minimalste Luftfeuchtigkeit genügen, dass da was fault. Leben ist beeindruckend.

37 Kommentare (RSS-Feed)

DarkynanMP
16.3.2014 17:44
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Vergiß Silica. Und mit Hochvakuum zerschießt du die magneticcloud. Für deinen ziemlich speziellen Bedarf kannst Du nur mit Stickstoff/Helium und halbjährigem Wechsel oder unter Öl arbeiten.
Billig geht aber anders.
Vermutlich kommst du mit allezweijahreneuefestplatte billiger rum.


euchrid eucrow
16.3.2014 18:04
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keine ahnung, ob meine idee hilfreich ist. aus einem meiner hobbys sind mir plasteboxen von lock & lock bekannt. deren dichthalten, was flüssigkeiten angeht, kann ich bestätigen. real und kaufland haben ähniche produkte mit einer silicondichtung im angebot. auch die halten, was sie versprechen. bei vorheriger desinfizierung mit einer sprühlösung bspw. wäre es trotz höherem lufteischluß vielleicht in betracht zu ziehen.
http://www.lockandlock.info/lock-and-lock-produkte/

eine andere idee aus selbigen bereich wären vakuumierer von lava. die erzeugen kein vollständiges vakuum aber der lufteinschluß soll minimal sein. die geräte sind aber nicht meine preisklasse.
http://www.la-va.com/vakuumiergeraete-lava.htm


Hadmut
16.3.2014 18:05
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@euchrid: Das Problem Dichtigkeit hatte ich ja nicht. Das hat ja alles dicht gehalten. Genau das war ja das Problem, dass das in einem hermetisch verschlossenen Beutel genügt, damit es fault.

Und das überdies in völliger Dunkelheit.


Joe
16.3.2014 18:23
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Vielleicht muß die Festplatte nach dem Verschluß des Beutels noch unter die UV-Lampe? Da eine Hitzekonservierung bei Festplatten nicht in Frage kommt (bei 65 °C ist Schluß), wäre eine weitere Möglichkeit Tiefkühlen, Festplatten können bis -40 °C gelagert werden. Problem ist dann natürlich Kondenswasser, aber faulen tut bei den Temperaturen glaube ich nichts mehr.


yasar
16.3.2014 18:36
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Vielleicht mit Gammastrahlen wie z.B. Kobalt-60-strahler entkeimen, wie das bei Lebensmitteln gemacht wird? 🙂


grobi
16.3.2014 19:07
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Vor dem Verschließen etwas kolloidales Silber in die Tüte sprühen sollte schon reichen.


stefan
16.3.2014 20:24
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Ich bin von diesen USB Billigplatten wieder weggekommen, zu oft ist mir so ne Platte kaputtgegangen (defekte Sektoren).
Ich hab mir jetzt bei ebay ein gebrauchtes LTO3 Laufwerk gekauft (200€ mit controller. 400GB auf einem 25€ Tape) und sichere nun auch zuhause auf Tape.
Und wenns das Laufwerk zerreisst, hab ich in der Arbeit noch Laufwerke, auf denen ich meine Bänder noch auslesen kann.


Hadmut
16.3.2014 20:36
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Toll. Dann bräuchte ich derzeit etwa 5 Tapes für ein Backup, und wenns das Laufwerk zerreisst, komm ich ad hoch gar nicht mehr dran…


Olivetti
16.3.2014 20:38
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PC-cillin.


Heinz
16.3.2014 21:04
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@yasar
Ja, wenn man auf der Platte nichts speichern möchte…


euchrid eucrow
16.3.2014 21:04
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vorstellbar wäre auch das, produktionsbedingt und durch die feuchte in der raumluft, an der relativ großen oberfläche der zipbeutel schon wasser vorhanden ist. meines wissens sind wassermoleküle so groß, dass sie nicht durch handelsübliche kunststoffe hindurch diffundieren können. das bleibt also vorerst drin. durch die anaeroben bedingungen in tüte und feuerbox sterben eingetragene keime ab und fangen dann an zu gammlig stinken.
nach meiner theorie verlagerst du den gammelherd von der oberfläche der tüte und der festplatte auf die silicagel-beutel. es sei denn, das gel wirkt keimhemmend. laut wikipedia ist es das nicht. scheinbar ist das gegenteil der fall.

In der Biologie, besonders in der Phytologie und Mikrobiologie, wird Kieselgel neben Agargel oder Gelatine als Geliermittel für Nährböden verwendet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kieselgel
hinzu kommt die evtl. eignung als mikrobieller nährboden in verbindung mit feuchtigkeit von festplattenaufkleber samt kleber.

mit haushaltsüblichen mitteln würde ich deine tüten so vorbereiten:
einsprühen mit softasept beispielsweise. gibts in der apotheke. einwirken lassen. heiß ausföhnen bis alles verdampft ist. gehäuseoberfläche evtl. auch behandeln und auch dein feuersafe ausprühen. handschuhe tragen.

@grobi
wie würdest du dabei vorgehen? gibt es eine trockenrestwirkung nach verdunstung?


euchrid eucrow
16.3.2014 21:24
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Joe
16.3.2014 22:07
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Bänder

Es gibt überhaupt keinen funktionierenden Markt für Bandlaufwerke mehr. Die verbleibenden Anbieter versuchen die Kuh noch so lange wie möglich zu melken und dann ist da Feierabend:

http://www.storagesearch.com/tape.html


stefan
16.3.2014 22:34
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Aber zum längerfristigen archivieren ist ein Band sehr gut.
– beim schreiben werden die Daten vom Laufwerk geprüft, ob sie richtig geschrieben wurden; das gibts bei Festplatten nur mit zfs filesystem oder mit hash skripten
– problemlose langfristige Lagerung ohne antiseptisch vorbereitete Plastikbeutel 🙂
– bei Festplatten ist auch nicht gesagt, das da nach ein paar Jahren Lagerung keine bits gekippt sind; und ohne Prüfsummen merkt man das nicht mal


Hanz Moser
16.3.2014 23:15
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Sicher, dass deine Platten nicht infiziert waren? 😀
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen…

Gib auf den Silicabeutel einen winzigen Tropfen Isopropanol. Das sollte zu wenig sein um Schaden an Plastik oder Festplatte zu versursachen aber genug, um das Kieselgel als Naehrboden fuer die meisten Baktierien unbrauchbar zu machen.


Hank
17.3.2014 0:02
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“Feuerfest” ist die Cloud, und hilft auch bei Einbruch/Diebstahl. Bei mir wird alles per DRBD direkt auf eine EBS-Volume von Amazon synchronisiert. Die Volume wird regelmäßig per Skript gesnapshotted.

Die Strategie gegen Benutzerfehler vom Typ “rm -rf /” lautet NILFS.


Joe
17.3.2014 0:51
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beim schreiben werden die Daten vom Laufwerk geprüft, ob sie richtig geschrieben wurden; das gibts bei Festplatten nur mit zfs filesystem oder mit hash skripten

Leider wird da nicht geprüft, ob sie vorher vom Rechner beim Transfer geschreddert wurden. Und genau das stellt ein Prüfsummencheck oder bitweiser Vergleich mit der Quelle später sicher. Da kommt man also so oder so nicht drumherum.

problemlose langfristige Lagerung ohne antiseptisch vorbereitete Plastikbeutel

Bänder gammeln unter Luftabschluß noch schlimmer als Festplatten. Gibt sogar Pilze, die das Material äußerst lecker finden.

bei Festplatten ist auch nicht gesagt, das da nach ein paar Jahren Lagerung keine bits gekippt sind; und ohne Prüfsummen merkt man das nicht mal

Das sind beides nur PRML-beschriebene magnetische Speicher mit ECC-Fehlerkorrektur. Platten haben aber gegenüber Bändern drei wesentliche Vorteile:

1. massive Glas- oder Aluminium-Platter ohne Durchschreibgefahr statt filigranes Band

1. Datenträger lebenslang im staubdicht verschlossenen Gehäuse

2. komplett kontaktloses Lesen und Beschreiben

Das führt letztlich zu erheblich höherer Zuverlässigkeit. Wer sich ein tape-ähnliches Medien-Handling wünscht, kann mit RDX Festplatten in Cartridges und dazu passende “Laufwerke” bekommen.


olav
17.3.2014 0:59
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Externe 2.5″-HDDs mit 2TB gibt es übrigens schon länger. Die erste hatte ich mir Ende 2012 gekauft. Da waren die schon einige Zeit auf dem Markt. Recht neu sind die flachen mit 9mm Bauhöhe.


Stefan W.
17.3.2014 1:37
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Meine Mutter hat früher Sachen eingeweckt, in Einweckgläser mit rotem Gummiband. Bei einer Methode war hochprozentiger Alkohol involviert, der ins Glas gesprüht und dann entzündet wurde – dann schnell der Deckel drauf.

Was da genau passierte weiß ich nicht – ich denke durch die Flamme Keimabtötung und Sauerstoffverbrauch, durch die Hitze Ausdehnung, die dann bei Abkühlung zu einem Unterdruck und dichten Verschluß führte. Ob es für Festplatten geeignet wäre weiß ich nicht – Feuchtigkeit wird man so wohl nicht komplett los. Vielleicht in Kombination mit anderen Maßnahmen – Katzenstreu?


Gast$FF
17.3.2014 2:03
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Clip-Plastikbeutel… dürften mehr oder weniger durchlässig für Wasserdampf und Sauerstoff sein. Mal nach verschweißbaren Beuteln aus Aluminium-Verbundfolie bzw. Sperrschichtfolie suchen.


Andy
17.3.2014 3:53
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Es gibt beim Juwelier Beutelchen die innen mit einer Silberverbindung beschichtet sind. Zweck soll sein ein Anlaufen zu verhindern indem Restsauerstoff bei geschlossenem Beutel “wegoxidiert” wird, so das das aufbewahrte Edelmetallschmuckstuck nicht “anlaufrn” kann. Vielleicht bringem die was, wo weniger Sauerstoff ist, fault auch nix. Ichweiss aber nicht genau obs die auch in Festplattengroesse gibt.


Andy
17.3.2014 3:55
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Zweiter Gedankengang… Vakuumbeutel und Vakuumiergeraet um die Luft aus dem Beutel zu saugen und ihn dann zu verschweissen…


dwio
17.3.2014 7:51
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@euchrid eucrow
Jeweils genau anders herum!

> durch die anaeroben bedingungen in tüte und feuerbox sterben eingetragene keime ab und fangen dann an zu gammlig stinken.

Nein! Die meißten Bakterien können unter anaeroben Bedingungen super wachsen. und “gammelig” beziehungsweise stinkend wird etwas erst durch den mikrobiellen Abbau. Gerade anaerob bilden sich Gärungsprodukte wie Lactat und Butyrat und viele weitere, die dann halt riechen. Wenn etwas keimfrei ist, fault/stinkt es nicht.

Zu Silica/Agarose: Der Satz aus Wikipedia ist inhaltlich richtig, aber in die Irre führend! Agarose bildet nach dem Aufkochen eine gelartige Matrix, wie Gumibärchen. Ich verwende sie auch zum Marmelade-andicken. Diese Matrix speichert Wasser und Nährstoffe, sodass die Bakterien auf dessen Oberfläche wachsen können. So wie hier:
> http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Staphylococcus_aureus_-_BP_agar.png

Der Punkt ist, dass die Bakterien diese Matrix gerade NICHT zersetzen und darauf wachsen können. Man muss also Nährstoffe gesondert hinzu geben. Früher hat man Gelatineplatten verwendet, das war ein Riesenproblem weil die Bakterien die Gelatine zersetzen konnten und die ganze Platte auflösten. Agar/Silica ist gegebüber den Bakterien inert, da passiert nix.

Ich denke, das Problem ist das Kondenzwasser in den abgeschlossenen Tüten. Entweder Silica rein oder erst gar nicht verschließen. Sterilisieren/Keimfrei bekommen klappt sowieso nicht. Und Rückstände von Desinfektionsmitteln/Alkohol sind sicherlich auch nicht so toll für die Platte.


bhv
17.3.2014 9:13
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Deshalb lagere ich meine Platten, Discs NICHT luftdicht, genau aus dem Schimmelgrund, das hatte ich nämlich immer befürchtet wenn das Zeug längere Zeit so gelagert wird. Ich habe zwar auch Transportboxen die wasserdicht verschliessbar sind, die mache ich aber immer wieder mal auf zum Lüften (gestern wieder) und sind nur lose zugeklappt, manchmal auch was dawischengeklemmt, da kommt dann immer noch etwas Luft rein und wenn es ‘regnet’ läuft die Kiste nicht voll Wasser. GErade im Sommer wenn es tagelang schwül war, dann wird der Schrank und die Kisten aufgemacht damit Luft rankommt.

Im Bankschliessfach habe ich auch ein paar Platten. Wenn ich dort einmal im Jahr wechsel, transportiere ich die Platten in speziellen Festplattenboxen, lasse die aber nie längere Zeit verschlossen darin rumliegen, eben wegen Schimmel und Kondenswasser.

Platten,… brauchen Frischluft wie Kleider, Gemälde

Es gibt ja auch diese Cakeboxen bei CD/DVD… Da hocken dann auch bis zu 50 Scheiben dicht an dicht, die schimmeln auch irgendwann in diesen Boxen, immer mal aufmachen und umstapeln oder wer den Platz hat einzeln in Jewelcases. Übel sind auch diese Mappen mit Taschen wo man Discs in Taschen aus Plastikfolie steckt, die ganze Mappe noch verschliessbar, der ideale Schimmelplatz. Das ist ähnlich wie bei geglasten Dias, die sind auch sehr schnell vermodert.


bhv
17.3.2014 9:24
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@stefan
“Aber zum längerfristigen archivieren ist ein Band sehr gut.
– beim schreiben werden die Daten vom Laufwerk geprüft, ob sie richtig geschrieben wurden;”
Und hinterher sind sie trotzdem nicht lesbar alles schon erlebt.

“das gibts bei Festplatten nur mit zfs filesystem oder mit”
Wenn es das OS richtig unterstützt und es ausgereift ist. zfs ist eher noch beta, ausser man hat Solaris.

“hash skripten”
Dann hast du im Schadensfalls immer noch kaputte Daten. Redundanz brauchst du, recoverdaten für den Ernstfall. Und ob dein Script 100% robust arbeitet merkst du auch erst wenn es zu spät war.

“- bei Festplatten ist auch nicht gesagt, das da nach ein paar Jahren Lagerung keine bits gekippt sind; und ohne Prüfsummen merkt man das nicht mal”
Problem sind eher defekte Controller, Firmwarefehler, … die bei Fehlern trotzdem ok zurückmelden. Bei dem ganzen Consumerbackupzeug war das früher der Fall, Hardwareverify war oft abgeschaltet auch wenn es aktiviert wurde oder gar nicht erst implementiert obwohl im Standard definiert,….

Einfach so oft wie möglich redundant mit unterschiedlichen Systemen backupen, seitdem halten sich Überraschungen bei mir in Grenzen.


Hans Meisér
17.3.2014 11:07
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Lass einfach die Tüten weg. In Tüten gibt es immer ein komisches Mikroklima. Trocken, dunkel und kühl lagern funktioniert sehr gut und über lange Zeit. Auch an Festplatten muss Luft dran. Ich mache das seit ca. 15 Jahren und hatte noch nie eine defekte Platte. Wichtiger ist es die Kontroller vorzuhalten (IDE/SATA/SCSI/SAS usw.).


Hadmut
17.3.2014 20:22
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@Hans: Klar, deshalb bekommt man sie beim Kauf immer in verschweißten Plastikbeuteln.


michael
17.3.2014 11:42
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@Andy: “wo weniger Sauerstoff ist, fault auch nix.”

Knapp daneben.
Faulen tut’s nur unter Sauerstoffmangel. Entweder Feuchtigkeit raus oder für Sauerstoffnachschub sorgen (a.k.a “lüften”).

Festplattenhersteller schmeißen einfach Silica mit in den luftdichten Antistatikbeutel – wieso soll das hier nicht auch funktionieren?


euchrid eucrow
17.3.2014 16:35
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@dwio
siehste, wieder was gelernt. ich bin davon ausgegangen, dass es sich um aerophile bakterien aus unmittelbarer menschlicher umgebung handelt (raumluft, haut, in aerosolen aus der atemluft). wenn diese dann nach kurzem wachstum den sauerstoff nahezu verbraucht haben, sterben sie ab und verursachen den gammeligen fäulnisgeruch. so meine theorie.
dann steht ja dem versuch mit den tütchen nichts im wege. (und 2-4 jahre warten)

@hadmut
wie sieht denn eigentlich so eine feuerfeste box aus?


Hadmut
17.3.2014 22:43
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@euchrid:

> wie sieht denn eigentlich so eine feuerfeste box aus?

Ist halt so eine Kiste zum Aufklappen, außen aus schwarzem oder grauem Kunststoff, im Prinzip wie ein Aktenkoffer mit 3-5 cm dicken Wänden, würde man von der Machart auf den ersten Blick für einen billigen Tresor halten. Innen etwa Grundfläche A4, ca. so 1 bis 1,5 Handbreit hoch Platz, außen entsprechend größer, rundum eben 3-5 cm mehr.

Bei einer der Boxen lag ein Zettel mit dabei, der darauf hinweist, dass man sie nach einem Brand nicht mehr aufbekommt und vom Fachbetrieb öffnen lassen muss. Weil sich bei Hitze Deckel und Box miteinander verschweißen. Das sei Absicht, gehöre so und diene dem Schutz. Bei anderen stand nur dabei, dass sie nur dann dicht gegen Löschwasser sind, wenn sie liegen und nicht stehen, also der Deckel plan auf dem Fach liegt.


yasar
17.3.2014 20:09
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@heinz

Kobalt-60 war nicht ganz ernstgemeint. 🙂


Hadmut
17.3.2014 20:18
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@Yasar:

> Kobalt-60 war nicht ganz ernstgemeint.

Hättste das nicht gleich sagen können? Ich hab vorhin auf eBay ein Mords-Geld dafür hingelegt. (Scheiß-Satire…)


HansG
17.3.2014 20:33
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@Hadmut
Die Fabrikneuen Festplatten werden aber unter sauberer Atmosphäre zusammengeschraubt und verpackt. Also Bedingungen die du Zuhause mit einer gebrauchten Platte nicht herstellen kannst.


Hadmut
17.3.2014 20:42
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@HansG: Und – um auf das eigentliche Thema des Artikels zurückzukommen – sie packen stets Silicagel-Beutel mit rein. Rate mal, wozu.


HansG
17.3.2014 21:06
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@Hadmut
Die Dinger dazu packen schadet nicht. Unabhängig davon ob du sie brauchst oder nicht.

Was deine Theorie mit geringen Rückständen angeht. Da liegst du absolut richtig. Wenn du gewöhnlichen ST37 Baustahl (neu: S235JR) durch zum Beispiel Fräsen oder Feilen bearbeitest und anschließend mit den sauberen Fingern berührst rostet die Stelle oft über Nacht. Dazu reichen schon geringe Spuren. Dagegen hilft eigentlich nur Lackieren oder andere passive Schutzschilde.

Neben dem Silicagel müsstest du die Festplatten daher auch mit Handschuhen anfassen.


Gast$FF
17.3.2014 21:38
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Klimaschrank kaufen? Da sind Temperatur und v. a. Luftfeuchte perfekt einstellbar, ganz ohne Silicagelbeutelchen, Molekularsieb, Orangegel, oder Siccapent. Türe abschließbar, mit integriertem T- und rF-Logger, USV, und Alarmruf aufs Handy. Dann noch eine Art UV Lampe rein gegen die Mikros. Braucht natürlich ‘n büschn mehr Strom im Jahr, macht sich dafür aber bestimmt recht trendy in Wohnzimmer oder Büro.

😉


buchstabensalat
19.3.2014 13:20
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Hab heute eine WD20EFRX bekommen, die ist in einer luftdichten, antistatischen Hülle mit einem Beutelchen Silicagel angekommen. 😉