Luftfracht-Hijacking
Da hatte mich doch die Tage noch einer angegurkst, weil ich nach einem GPS-Funktracking für Verkehrsflugzeuge fragte, und der Kommentator meinte, das hätte eine Ungenauigkeit von 1000 km (eine Ansicht, die ich keinesfalls teile, weil man dem System beispielsweise bei bestimmten Höhen Zwangsübermittlungen auflegen könnte, etwa wenn Höhen wie 3000 und 1000 Meter unterschritten werden. Momentan wären sie froh, wenn sie das auf 1000km Genauigkeit wüssten, sie suchen inzwischen bis China und Malediven mit hunderten Flugzeugen.
Da kommt plötzlich ein neuer Gedanke ins Spiel. Die WELT schreibt:
Der Luftfahrtexperte und Chef des Internetportals Airlineratings.com, Geoffrey Thomas, geht inzwischen von einer gezielten Entführung aus und beruft sich auf Quellen aus den Kreisen des Ermittlerteams. Demnach habe sich an Bord des Flugzeugs eine “sehr wertvolle” Fracht befunden, die offenbar gestohlen werden sollte. Um was es sich dabei handelte, werde wegen der laufenden Ermittlungen nicht bekannt gegeben. Das könnte zumindest erklären, warum bislang keinerlei Anzeichen für einen extremistischen Hintergrund gefunden wurden.
Da könnte man jetzt drei Szenarien vermuten.
Das erste Szenarium ist, dass die Piloten die Maschine irgendwo heimlich gelandet haben. Sie meinten ja auch, dass man auf dem Flugsimulator Anflugübungen für sehr kurze Landebahnen gefunden hätte. Das würde heißen, dass die Maschine irgendwo halbwegs trocken gelandet wurde oder – je nachdem, was das war – auch eine Bruchlandung in Kauf genommen wurde. Beispielsweise über eine zu kurze Landebahn hinausgeschliddert und halbwegs kontrolliert ins Wasser gefallen. Fragt sich, was aus den Passagieren wurden, ob die gefangen, umgelegt oder schlicht ersäuft wurden. Fragt sich dann auch, wie die Piloten rausgekommen sind.
Wäre natürlich eine Methode, sich da irgendwie Atemluft zu beschaffen, die Maschine flach ins Wasser zu hauen, irgendwo, wo sie vielleicht nur maximal 30 Meter unter Wasser liegt, so dass man sie von oben auch nicht sieht. Tarnnetz drüber wie bei James Bond. Die Piloten könnten vorne durch die Fenster noch raus, die Passagiere hocken noch drin und sind Fischfutter.
Das zweite Szenarium wäre, dass jemand remote die Maschine geflogen ist oder dass ein Pilot ein Selbstmordkommando unternommen hat und die Maschine gezielt irgendwo zum Absturz gebracht wurde, wo man die Fracht nachher rausholen kann.
Die dritte Variante wäre, dass es gerade nicht um die Fracht an sich, sondern darum ging, dass jemand sie nicht bekommt, und deshalb die Kiste irgendwo ganz tief versenkt wurde. Erinnert irgendwie an die Fähre, die da irgendwo in Skandinavien mal untergegangen ist, weil angeblich Militärzeugs an Bord war, und die da ja sofort Beton drübergegossen haben.
Was könnte da an Bord gewesen sein?
Größere Mengen Gold? Vielleicht aus der Ukraine?
Diamanten?
Paar Kubikmeter Geld? An Geld glaube ich eher nicht, das wäre zu leicht zu tracken.
Was Radioaktives?
Kunst? Das Bernsteinzimmer oder sowas?
Irgendwas Religiöses? Eine Reliquie?
Biologische Kampfstoffe?
Oder ein Wertgegenstand, der der Öffentlichkeit noch gar nicht bekannt ist?
47 Kommentare (RSS-Feed)
> das Bernsteinzimmer?
Oder irgendwelche anderen Kriegsbeuten. Oder gestohlenen Kunstwerke.
Warum soll das GPS 1000km Ungenauigkeit haben?
Die aufgezählten möglichen Frachten machen zum Verschwinden lassen keinen Sinn, alles Sachen, die keiner irgendwo versenken wollen würde. Entweder ist es etwas technisches oder die Fähigkeiten eines oder mehrerer Passagiere.
Jetzt sucht man wohl schon über chinesischem Festland – aber Diego Garcia (als naheliegendstes Ziel) wird zumindest in den Medien nicht thematisiert.
> Warum soll das GPS 1000km Ungenauigkeit haben?
Glaube ich ja gar nicht. Ein Kommentator behauptete das. Ich halte es für Quatsch.
Die Pavianperücke von Paul Breitner.
Angeblich war es Gold für China. Die Chinesen versuchen schon seit längerer Zeit, die grünen Papierzettel, die sie von den Amis bekommen, gegen etwas Wertbeständiges einzutauschen und die letzten Monate war der Goldpreis relativ niedrig.
Vielleicht haben die Amis ja den Flieger nach Diego Garcia umgeleitet, um an das Gold zu kommen. Ihre eigenen Gold-Reserven und die in ihrer Obhut sollen ja nur noch aus vergoldeten Wolfram-Barren bestehen. Und wenn die Bundebank deswegen jetzt einen Teil unserer Reserven aus New York zurückholen will, müssen die Amis natürlich den echten Stoff liefern, sonst platzt die ganze Geschichte.
Oder ganz profan irgendwelche Papierstapel oder Datenträger, auf denen irgendwas brisantes steht, von denen jemand nicht wollte, dass es seinen Empfänger erreicht?
Irgendwo hat ein “Experte” behauptet dass sogar die Triebwerke “nach Hause telefonieren” würden. Keine Ahnung, ob das stimmt?
@User: Das wurde präzisiert zu “sie haben den Satelliten gepingt, aber mangels Wartungsvertrag nicht tatsächlich Daten übertragen”.
Wäre natürlich eine Methode, sich da irgendwie Atemluft zu beschaffen, die Maschine flach ins Wasser zu hauen, irgendwo, wo sie vielleicht nur maximal 30 Meter unter Wasser liegt,
Für einen Aufstieg aus 30 m braucht man vermutlich keine Luftversorgung, insbesondere, wenn es nicht zu nennenswerter Stickstoffanreicherung gekommen ist, also keine Dekompression notwendig ist. Mund auf, den reinsten und schallendsten aller Laute formen, und hoch. OK, Flossen dürften ggf. ganz praktisch sein, es müsste aber auch ohne gehen. Eine Schwimmbadbahn (25m) kann man ja auch relativ problemlos ohne Flossen tauchen.
Ein interessantes Detail:
Laut https://twitter.com/freescale und https://www.facebook.com/freescale
befanden sich an Bord 20 Ingenieure von freescale-semiconductor.
Das Flugzeug hat nie existiert, der Flug hat nie stattgefunden, die Piloten stammen aus Bielefeld….
Hat irgendwer einen Link zu der Fähre/Beton-Geschichte?
@Hadmut: Ich glaube das mit 1000km hast du nicht ganz richtig verstanden. Wenn ich das richtig verstehe geht es darum, wie weit weg man in etwa suchen muss, wenn das Flugzeug zum Zeitpunkt an dem das GPS deaktiviert wird, nur noch Gleitflug macht.
Andere Frage: Wieviel Gold kann man denn realistisch per Flugzeug transportieren (in einem einzigen Flugzeug), bevor es wegen Übergewicht nicht starten kann? Oder weil der Schwerpunkt verschoben wird? Die Aerodynamik ist da schon ziemlich kompliziert.
1. Somalier wollen umsteigen von Kaperungen von Schiffen auf Personenentfuehrungen. Notwassern vor der Kueste, Transfer mit Booten geplant, ist schiefgegangen.
2. Organbeschaffung extrem. Wieviele Leute sind da drin? Was kann man alles harvesten und zu Geld machem? Nieren, Herz, Leber, Hornhaut, Hautbahnen, usw usf. Da kommt schon was zusammen Pro Nase, ich meine Person.
> Andy
Ich liebe Deinen Zynismus.
@Hadmut:
Die Radarantwort (Id des Fluges Huckepack per zurückkehrendem Radarstrahl) kann man abschalten.
Bei ACAR’s (Vitaldaten des Flugzeugs per UKW alle 30min) wurden anscheinend die Leitungen durchtrennt.
Stellt sich nur die Frage, wie es um die Aufzeichnungen aller beteiligten Radaranlagen über unidentifizierte Objekte steht.
Wenn nicht eine andere Flugid “eingebaut” oder unter dem Radar geflogen wurde.
Crosspost: danisch.de/blog/2014/03/15/versagen-der-ueberwachung-flugzeug-entfuehrt-und-verloren/comment-page-1/#comment-39891
Die Amis haben die Krim gegen Snowden getauscht
@Reinhard
Mit der “Fähre/Beton-Geschichte” ist vermutlich der Untergang der Estonia im Herbst 1994 gemeint.
Das Schiff war auf dem Weg von Estland nach Schweden und liegt heute in der nördlichen Ostsee, südöstlich der Ålandinseln.
Für einen ersten Überblick hilft wohl das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Estonia_%28Schiff,_1980%29
Der Untergang und vor allem das Agieren der Behörden danach wirft in der Tat einige Fragen auf. Wer Verschwörungen liebt, wird hier fündig.
Matthias
> Wieviel Gold kann man denn realistisch per Flugzeug transportieren
Vorallem in einem Passagierflugzeug, das schon mit Gepäck und Passagieren beladen ist.
Es kann auch jeden Fall nicht so viel sein, dass es für ein Staat einen relevanten Wert hat.
@Reinhard
Dabei geht es um die Estonia. Die wurde nach ihrem Sinken als Grabstätte deklariert, so das privates Tauchen am Wrack verboten wurde, um das einzuhalten gabs dafür sogar ein Wachschiff, dass an der Stelle des Untergangs patrouillierte. Später haben sie das Wrack dann einbetoniert, auch mit der Begründung der Totenruhe oder etwas in der Art.
Müsste genug Verschwörungsseiten dazu im Netz zu finden sein.
MfG flax
Oder eine wichtige Person?!
Wieso nach der Landung umgebracht?
Die Maschine stieg doch laut Medienberichten auf 13700 Meter. Da hat der Pilot dann den Druckausgleich in der Kabine abgeschaltet und das wars dann für die Leute. Was für einen Grund sollte es sonst geben auf diese Höhe zu steigen?
Fragt sich nur ob diese Funktion die Atemmasken von der Decke fallen läßt, abgeschaltet werden kann. Sonst würde es 15 Minuten länger dauern, bis der Sauerstofftank leer ist. Würde auch erklären, warum die Fluggesellschaften dieses geheimhalten. Panik vor Hamid, wissens schon…
Würde auch erklären, warum später niemand mehr telefoniert hat.
Obwohl gegen alle diese Thesen spricht ja, dass sich wohl kein Handy mehr in irgendeinen Mast eingeloggt hat. Müßte ja eigentlich, wenn die eine Insel überflogen haben.
Falls es wirklich um die “Fracht” geht, würde ich auch eher von Wissen in irgendeiner Form ausgehen – egal, ob es weitere Snowden-Leaks sind oder das Know-How eines oder mehrerer der Passagiere. Ich traue es mittlerweile beliebigen Regierungen dieser Welt zu, lieber ein Flugzeug mit 200+ Leuten zu versenken, als dass kompromittierendes Wissen öffentlich wird oder in die “falschen” Hände gerät. Dass da irgendwas ziemlich faul, ist denke ich relativ klar – so ein Flieger verschwindet nicht einfach so. Jedes popelige Sportflugzeug läßt sich orten, von Handys ganz zu schweigen, und so ein Flieger soll sich einfach so in Luft auflösen?
@Andy:
Es reicht vermutlich wenn ein reicher Kunde genau einen davon haben will und genügend bezahlt. Der Rest ist dann Beifang.
Würde mich nicht wundern, wenn es das ein oder andere Marksegment gäbe, in denen passende “Ersatzteile” auf Bestellung geliefert werden.
“Für einen Aufstieg aus 30 m braucht man vermutlich keine Luftversorgung, … OK, Flossen dürften ggf. ganz praktisch sein, es müsste aber auch ohne gehen… Eine Schwimmbadbahn (25m) kann man ja auch relativ problemlos ohne Flossen tauchen.”
Natürlich sollte man auch erstmal die Ausstiegsmöglichkeit gegen den Wasserdruck aufbekommen, das gestaltet sich schon bei ein paar Metern so schwierig, das Leute in Autos in wesentlich niedrigerem Wasser ertrinken.
Eine gelungene Wasserung, bei der die Maschine sich nicht zerlegt,ist auch eher schwierig, jedenfalls eine hoch riskante Angelegenheit auch für die Piloten.
Die hier auch geäußerte Idee, man habe verhindern wollen, das Datenträger ihr Ziel erreichen, ist wohl auch daneben – wozu dann der ganze Umstand?
Was die Menge Gold angeht, die damit transportierbar wäre, wurde hier geäußert, das sich das nicht lohnen würde: Die 777 hat ganz grob überschlagen je Muster so etwa 80 Tonnen Nutzlast-Zuladung (maximales Landegewicht – Leergewicht). Rechnet man pro Passagier mit Gepäck mit 120 Kilo, dann wären da noch gut 45-50 Tonnen Nutzlast übrig. Die Tonne Gold wären so ca. 30Mio Euro, 10 Tonnen wären 300 Mio, maximal möglich wäre also wohl Gold für ca. 1.5 Mrd Euro. Das wäre wohl Anreiz genug, zumindest für Privatpersonen….
Wahrscheinlicher ist aber wohl irgendwelche andere Fracht, mit weniger Gewicht und Volumen.
@ein anderer Stefan: Warum dann so furchtbar kompliziert? Wenn es um die Vernichtung von Wissen ginge, wäre eine einfache Bombe oder eine Sabotage deutlich einfacher gewesen.
@Heinz
Wegen Goldfracht: angeblich waren 50 Sitze nicht besetzt, obwohl es Bedarf dafür gab. Dadurch kann man schon 5 Tonnen Gold mehr transportieren. Wert: etwa 200 Mio Dollar.
“The aircraft was not fully occupied by passengers. Some 50 seats were flown empty, apparently not due to lack of people wanting to board the flight. This could suggest a heavy cargo on board. Some have speculated that this could have been due to a valuable cargo such as several tons of gold. Malaysian Airlines have not helped with this point, by refusing to disclose the cargo manifest.”
http://blogs.timesofisrael.com/some-points-on-malaysian-airlines-370/
Die Wasserladung eines Passagierflugzeuges im offenen Meere gehört zu den schwierigsten Übungen in der Luftfahrt. Da sich in der Regel bei solchen Maschinen die Triebwerke unter den Flügeln befinden, reicht es schon aus, wenn eins nur durch eine Welle erfasst wird und die Maschine überschlägt sich unkontrolliert. Das ist bei 99 von 100 Fällen der Fall. Das Ziel die Maschine kontrolliert im Meere zu wassern ist, meines Erachtens, utopisch.
Damit fällt das auftauchen wollen aus 30 Metern Tiefe auch weg. Was ich übrigens auch für unrealistisch hallte, dass das viele schaffen würden. denn wie lange braucht man, um aus 30 Metern Tiefe aufzutauchen und wie lange kann ein untrainierter Mensch die Luft anhalten?
@Michael B.:
“Die Maschine stieg doch laut Medienberichten auf 13700 Meter.Da hat der Pilot dann den Druckausgleich in der Kabine abgeschaltet und das wars dann für die Leute. Was für einen Grund sollte es sonst geben auf diese Höhe zu steigen?”
Das kann man wohl vergessen. Zum Einen schafft die 777 beladen und mit Sprit die Höhe gar nicht. Zum Anderen wäre es auch völlig unnötig. Dazu hätten die ca. 11000 Metern, die die Maschine eh hatte, völlig gereicht.
“Fragt sich nur ob diese Funktion die Atemmasken von der Decke fallen läßt, abgeschaltet werden kann. Sonst würde es 15 Minuten länger dauern, bis der Sauerstofftank leer ist.”
Welcher Sauerstofftank? Der Notsauerstoff wird erzeugt, nicht in Tanks aufbewahrt.
Btw… angeblich soll die Maschine ja im Tiefflug gesehen worden sein. Das würde den Suchradius deutlich begrenzen. Die Triebwerke von Verkehrsflugzeugen sind hoch optimiert – und zwar auf den Reiseflughöhenbereich. In niedriger Höhe verbrauchen die sehr viel mehr Sprit.
@Hadmut: > Warum soll das GPS 1000 km Ungenauigkeit haben?
Simpler Tippfehler, eine Null zuviel. Einfach nochmal lesen.
@Emil
Der Text
http://blogs.timesofisrael.com/some-points-on-malaysian-airlines-370/
ist ganz interessant:
1. Auf “9/11” wird mehrmals verwiesen, wohl in dem Sinne dass das wohl felsenfeste Fakten waeren.
2. Typisches Gerede von (natuergemaess unsinnigen) Verschwoerungstheorien: “It does however, make for a nice conspiracy theory.” Wobei als Hauptargument gebracht wird, dass “seem that there was no way that the pilots would have known ahead of time that they would be flying such a cargo”.
Wie kommt er denn auf “no way”?? Wenn es denn wirklich um ein paar hundert Millionen ginge, dann finden sich schon Wege. Das “seem” ist im Widerspruch zu “no way”, und scheint mehr rhetorisch.
3. Typischer Schluss “It is impossible to say if we will ever know what happened to this aircraft.” Der Zweck scheint mir, Nebel zu werfen — warum sonst sollte man so frueh schon solche einerseits vagen andererseits apodiktischen Aussagen machen?
Das Ganze geht wohl in die Richtung: “Leute, haltet die Klappe, die Authoritaeten wissen’s besser.”
(Geradezu ruehrend der Schluss: “despite the best efforts of the CIA and FBI to find it” — na, wenn unsere besten Maenner da nichts tun konnten, dann ist das menschenunmoeglich.)
Eine 4. Variante, und naheliegender als die im Artikel gebotenen Verschwörungstheorien, ist ein Brand an Bord. Der Pilot macht einen Schwenk zum nächsten Flughafen, weshalb die Maschine plötzlich nach Westen flog. Bei einem Brand schalten Piloten nacheinander elektrische Systeme ab, weil es sich um einen Kabelbrand handeln kann. Deshalb auch keine Ortung oder Notrufe. Anschließend werden die Piloten bewusstlos und die Maschine fliegt einfach weiter auf Auto-Pilot bis der Sprit alle ist, wie damals beim Lear-Jet von Golfspieler Payne Stewart.
@Hadmut: ich habe nicht behauptet, dass GPS eine Ungenauigkeit von 1000km hätte. Das ist absurd. Ich schrieb sogar explizit von einer Ungenauigkeit von 10m – die sind allerdings nicht technisch bedingt, sondern eine Regulierung des DoD, kann sogar sein, dass die zwischenzeitlich gar nicht mehr gilt, war jedenfalls eine zeitlang so.
@Reinhard, @Hadmut: Danke Reinhard, genau das meinte ich. Welchen Gewinn hat ein System, das einem Flugzeugpositionen bis zu einem Zeitpunkt x meldet und dann abrupt aufhört bei einer Höhe von 10.000m und irgendeiner Position, also hoch in der Luft? Jeder weiß, dass das Flugzeug sich da nicht mehr befindet. Die reine Fallzeit ohne Luftwiderstand aus 10km Höhe beträgt ja schon 45 Sekunden. Bei 25km pro Minute Geschwindigkeit, kann im Gleitflug gut und gerne ein Durchmesser von 1000km Umkreissuche vom letzten, bekannten Aufenthaltspunkt aus gestartet werden. Also z.B. etwa in der Gegend von München, Stuttgart, Innsbruck, Basel oder Venedig-vielleicht aber auch in Kroatien.
Was ich mit Ungenauigkeit ansprach, bezieht sich auf die Lösung von Bewegungsgleichungen/Differentialgleichungen (Bezug zum Flugzeug: kontinuierliche Ortsbestimmung). In solchen Systemen schaukeln sich Fehler auf, die eben nicht mit den klassischen, zeitinvarianten Lösungen in den Griff zu kriegen sind. Mögliche Folgen beim Einsatz solcher Systeme sind zum Beispiel exponentiell anwachsende Kommunikation und Datenvolumen.
@JoeB:
> ich habe nicht behauptet, dass GPS eine Ungenauigkeit von 1000km hätte.
So habe ich es auch nicht aufgefasst. Das ist mir schon klar, dass Du meintest, dass zwischen der Meldung auf 10.000 Meter Höhe und dem Aufschlag 1000 km liegen könnten.
Ich halte es trotzdem für Quatsch. Ziemlichen Quatsch.
Erstens suchen sie gerade von Indonesien bis Kasachstan. Die wären unglaublich froh, wenn sie das auf 1000 km eingrenzen könnten.
Zweitens halte ich die 1000 km für Unsinn. Eine Maschine, die in der Luft explodiert, fliegt nicht mehr 1000km weit. Wenn ein Sender so gebaut ist, dass er beim Abweichen der Flugroute sowie beim Unterschreiten gewisser Höhen je eine Meldung abgibt, ist das einzugrenzen. Auch eine Maschine, die unter 3000 oder unter 1000 Meter fliegt, kommt nicht mehr allzu weit, weil der Spritverbrauch steigt. Und man kann so ein Gerät durchaus so bauen, dass es während eines Absturzes weiter sendet. Die Black Box sendet ja auch noch 30 Tage lang.
Wenn ein Flugzeug nicht so in der Luft explodiert, dass es nicht mal mehr segeln kann und fast senkrecht herunterfällt, dann kann ein solcher Notsender auch weiter senden. Gerade dann, wenn sich das Flugzeug nicht mehr normal verhält oder segelt, könnte das Gerät sogar mit deutlich erhöhter Rate übermitteln.
Ich habe genau verstanden, was Du sagen willst. Aber ich halte es schlichtweg für Quatsch.
Und auch Deine Argumentation mit Nyquist und Differentialgleichungen halte ich für falsch. Du hast da irgendwelche Begriffe aufgeschnappt und nicht verstanden. Auch Flugzeuge springen nicht auf wundersame Weise um mehr als 1000 km durch die Luft.
Darf ich mal dran erinnern, dass ein Flugzeug ohne Defekt, im normalen Flug und auf Reiseflughöhe deutlich über eine Stunde braucht, um 1000 km zurückzulegen? In der Zeit wird es sich über dicht besiedelten Gebieten mehrfach an und abmelden und einigen Funkverkehr haben. Und Du willst behaupten, es würde nicht mal eine Ortung möglich sein. So’n Blödsinn.
@Hadmut: Du belegst immer wieder, dass Du nicht viel von meinen Äußerungen verstanden hast. Ist nicht weiter schlimm, da ich nicht auf Deine Zustimmung angewiesen bin. Du kannst Dich ja auch gerne mal erkundigen.
Ortung ist stets möglich, wenn der Sender sendet. Wenn der aber einfach mitten in der Luft aufhört zu senden (wie es der Fall war), dann bleibt danach nur Rätsel raten. Das Szenario “Flugzeug ist explodiert” ist aber eben nur eines von unzähligen, möglichen Szenarien. Ein anderes wäre zum Beispiel, der Pilot hat sämtliche Kommunikationsgeräte abgestellt (wie auch immer) und hat die Maschine bis Tank leer und mit Gleitflug irgendwo abgestellt.
Wer hier nicht spekulieren möchte, benötigt zuverlässige Technik. Dazu gehören Deine vorgeschlagenen “Systeme” nicht. Es handelt sich um einen Behelf (der –zugegeben– besser als nichts ist, aber eben ein Behelf bleibt).
Deine infamen Unterstellungen, dass ich irgendwelche Begriffe aufgeschnappt habe, sprechen für sich. Ganz schön schwach, dass Du auf persönliche Angriffe angewiesen bist. Nebenbei bemerkt war Send-on-Delta (so heißt der Fachbegriff dafür) Dein Vorschlag, NICHT MEINER. Du kannst ja gerne mal ausführen, wie Du Send-on-Delta implementierst und welches Delta du wählst. Keine Sorge, ich werde es nicht kommentieren.
@JoeB: Es ist zwar bei mir schon länger her, aber mit Nyquist-Frequenzen, Shannon und so weiter habe ich mal ziemlich viel gemacht und auch drüber geschrieben. Und mit GPS bin ich auch häufig unterwegs.
Du solltest mal von der Selbstherrlichkeit runterkommen, dass Du Dir einbildest, alles, was Du ablässt, müsste richtig sein, und jeder, der nicht Deiner Meinung ist, kann es nicht verstanden haben.
Es wird auch nicht dadurch besser, dass Du ständig Standpunkt und Begriffe wechselst.
Außerdem werden nur die wenigsten Flugzeuge vom Piloten selbst sabotiert. Fast alle Piloten freuen sich über Notfallgeräte. So ein Sender muss natürlich so angebracht sein, dass man ihn nicht abschalten kann. Kleiner Hinweis: Die Black Box (Flight Recorder) wird auch nicht abgeschaltet.
> Deine infamen Unterstellungen,
Deine Wortwahl ist hier unangemessen. Wenn Leute sich einbilden, dass Kritik an ihren Aussagen „infam” sei, dann läuft bei denen schon was schief.
> dass Du auf persönliche Angriffe angewiesen bist.
Jetzt reicht’s. Bloß weil ich nicht jeden Mist unbesehen glaube bin ich noch lange nicht „auf persönliche Angriffe” angewiesen.
Rote Karte. Such Dir ein anderes Blog, wo Du rumstänkern kannst.
@Klaus: “Bei einem Brand schalten Piloten nacheinander elektrische Systeme ab, weil es sich um einen Kabelbrand handeln kann. Deshalb auch keine Ortung oder Notrufe.”
Ne, also das definitiv nicht. In keinem Fall würde in der Situation ein Pilot die Funkanlage wegen eines Verdachts auf Kabelbrand abschalten, ohne vorher Mayday mit Positionsangabe abzusetzen. Über dem Festland nicht und über offenem Meer schon gar nicht.
@Hadmut
> Erstens suchen sie gerade von Indonesien bis Kasachstan. Die wären unglaublich froh, wenn sie das auf 1000 km eingrenzen könnten.
Hast du irgendeinen Grund anzunehmen dass sie nicht erst 10/100/1000 km im Umkreis um die letzte halbwegs genaue Peilung gesucht hätten?
Wenn man da nichts findet was irgendwie nach Flugzeug(rest) aussieht, dann sucht man halt weiter davon entfernt.
Ich denke bei @JoeB gehts nicht darum was passiert wenn das Ding explodiert ist, sondern wenn es — auf welche Weise auch immer — in einem Teil bleibt. Dann muss man *mindestens* in 1000km Umkreis suchen. Nicht höchstens. Wenn man halt in 1000km Umkreis nichts findet, dann waren vielleicht einfach die Triebwerke nicht aus.
Zudem gibts GPS Jammer. Da die GPS-Sats in n*10000km Höhe nur mit knapp 50 Watt senden, kommt unten fast nix an. Ein entsprechend ausgerüstetes Gerät kann man also von ein paar AA-Batterien betreiben und somit (ohne das man es mit Bordmitteln feststellen oder beheben kann) die Peilung verhindern. Lässt sich hervorragend in einem Kofferradio tarnen, würde ich behaupten. Fälschen kann man ein GPS-Signal meines Wissens nicht so einfach.
Ich glaube, mich zu erinnern, kürzlich auf Youtube eine englische Doku (irgendwas mit Silk Air glaube ich) gesehen zu haben, in der auch die Vermutung war, dass der Pilot beide Recorder ausgeschaltet hat (anscheinend ging das zumindest). Ob das bei modernen Flugzeugen geht? Keine Ahnung, ich hoffe nicht-
Übersteht eigentlich ein Flugdatenrecorder den Absturz aus 13700 m auf Wasser?
@Reinhard: 10/100/1000 um was denn? Sie wissen doch gar nichts.
Ein Jammer dürfte durch das Dach auch nicht wirken, zumal man damit den Autopilot lahmlegen würde.
Meines Wissens lässt sich Satellitentelefon auch halbwegs lokalisieren. Selbst wenn der Flieger selbst nicht mehr weiß, wo er ist.
Mal ein ganz anderes Szenario: die 777 hatte ein baubedingtes Problem (so in etwa in diese Richtung hier: http://www.stern.de/reise/service/neues-problem-bei-boeing-777-droht-triebwerksausfall-im-flug-2012161.html) und ist dadurch ins Wasser gefallen.
Der Imageschaden wäre natürlich – nicht vorhandener Wartungsvertrag hin oder her – enorm gewesen. Da erfindet man dann eine Räuberpistole dazu, die eh niemand nachprüfen kann.
@Hadmut
Richtig, die wissen (meines Wissens) fast gar nichts. Das ist auch das Problem, und wahrscheinlich würde jede Lösung, und sei es auch nur ein an mit Gaffatape an der bordküche befestigtes Billigstsmartphone mit Verbindung zum Satellitentelefon (das ständig Koordinaten versendet) dieses Problem teilweise beheben. Man kann es natürlich auch abschalten, dann hilft es auch nichts mehr.
Wieso sollte ein Jammer durch das Dach nicht wirken? Ist mir nicht ganz schlüssig. Ein Jammer im Kofferradio im Handgepäck, Sendeleistung 2 Watt, omnidirektionale Antenne, irgendein GPS-ähnliches relativ breitbandiges Rauschsignal drauf, die paar Milliwatt die dann bei der GPS-Antenne ankommen, dürfen m.E. das normale GPS deutlich überstrahlen.
Das Dach des Flugzeugs ist ja nicht zur Abschirmung gemacht, sondern um leicht und halbwegs stabil zu sein. Ein Flugzeug ist kein HF-Labor.
Oder habe ich das was falsch verstanden?
Ich bin kein Sat-Tel-Experte, aber laut dem hier:
http://www.telefon-treff.de/showthread.php?threadid=364997
ist das providerabhängig und funktioniert auch eher über GPS.
Alles, was halbwegs kontinuierlich sendet kann man natürlich irgendwie orten, genug Zeit und Equipment vorrausgesetzt. Soweit ich weiß muss man aber die Ortung explizit durchführen, und kann sie nicht nachträglich machen. Sie ist dann zwar ungenauer als GPS, aber das ist m.E. relativ egal.
@Martin: Das ist eine Standardprozedur. Die Piloten gehen nach der Reihenfolge Aviation, Navigation, Communication vor. Zunächst muss die Flugsicherheit erreicht werden. Notrufe kommen als Letztes an die Reihe.
@Klaus: Sicher. Hat nur mit der Situation nichts zu tun. Wie soll das aussehen? Die Piloten bemerken über dem offenen Meer Rauch und schalten mal vorsorglich flugs den Funk ab, statt sofort einen entsprechenden Notruf abzusetzen? Das ist Blödsinn.
Mal davon abgesehen, das das natürlich genau an dem Punkt des Handovers passiert?
@Reinhard: “Übersteht eigentlich ein Flugdatenrecorder den Absturz aus 13700 m auf Wasser?”
Locker. Ist so gebaut, das er eine Aufprallgeschwindigkeit von gut 500 km/h übersteht, bei einer “Eindringtiefe” von ca. 450 cm. Einen Wasseraufprall übersteht der also locker.
Blödsinn? Gewöhn Dir einen anderen Ton an.
Die Standardprozedur sieht bei einem Kabelbrand vor, als erste Maßnahme (und damit vor Funkkontakten) die Hauptleitung (main busses) abzuschalten und dann Schaltkreiskreis für Schaltkreis (restoring circuits) einzuschalten, bis der/die Fehlerhafte(n) gefunden werden.
>Fälschen kann man ein GPS-Signal meines Wissens nicht so einfach.
doch, man kann
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/gps-spoofing-forscherteam-bringt-yacht-vom-kurs-ab-a-913874.html
Hier gibt es noch eine schöne Verschwörungtheorie dazu:
Hundreds of people knew exactly where the plane was, how every system was working, what had been “turned off” not only when but where and exactly where the plane is now. Every word told the press, has been a lie.
Every word told by the mainstream media has been a lie.
http://www.veteranstoday.com/2014/03/27/flight-370-the-cia-hoax-gordon-duff/
das Bernsteinzimmer?