Die Faulheit der Philosophen
Ich habe nie sehr viel von Philosophen gehalten. Einige wenige sind gut, die meisten einfach nur geistlose Schwätzer, Sprachschwurbler und Worthülsenwerfer. Viele produzieren nur leeres Gerede, manchen sehen gerade das als Ziel an.
Bei SPIEGEL ONLINE ist ein Artikel einer Studentin erschienen, die ihre Erfahrungen aus dem Studium in Biochemie mit dem in Philosophie vergleicht.
Ergebnis: Naturwissenschaften schwer, da wird ausgesiebt. Philosophie ist faul, es wird wenig gemacht, nichts nachgeprüft, keine Leistung.
Sag ich ja. Bestätigt genau das Bild, was ich von diesen Laberfächern der Geisteswissenschaftler habe. Und nicht umsonst kommt das Gender-Geschwätz aus diesen Ecken. Denn eigentlich geht es darin nicht um Frauen, das ist nur die rhetorischen Fassade. Es geht nicht um die Frauen- sondern um die Dummenquote.
Letztlich dient das alles nur dem Zweck, mit den niedrigen Leistungen eines Geisteswissenschaftler in die ordentlich bezahlten und ausgestatteten Stellen der Naturwissenschaftler zu kommen. So ne Abkürzung an der Arbeit vorbei.
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Als Frau können die in Zukunft aber immer noch auf nen Job im Vorstand eines großen Unternehmens hoffen.
Die Philosophie an Universitäten ist gegenstandslos geworden, seit dem es dieses Blog hier gibt. Deswegen wird bei denen nur noch wenig gemacht, nichts nachgeprüft, keine Leistung.
In den Anfängen der Universität – und liege das auch noch so viele Jahrhunderte zurück – war Philosophie allenfalls eines von mehreren Fächern, welches man im Grundstudium zu belegen hatte. Danach wurde man Theologe oder Jurist und musste für damalige Verhältnisse einiges leisten.
Heute kann man “Philosophie” als alleinstehendes Fach studieren. Dabei unterliegt man dem folgenschweren Trugschluss, dass die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts anhaltende Erweiterung des philosophischen Schriftenkanons mit einem inhaltlichen bzw. mehtodischen Fortschritt verbunden wäre, welcher das alleinstehende Fach rechtfertigen würde.
Man braucht heute für ein reines Philosophiestudium zwar Nebenfächer, aber die kann man sich dann auch aus dem Bereich “Sprach- und Kulturwissenschaften oder Geistenswissenschaften” heraussuchen und bleibt oft geistig, inhaltlich und methodisch gefangen.
Ein prominentes Beispiel für die aus dieser Fehlentwicklung resultierende geistige Engstirnigkeit und mangelhafte methodische Ausbildung in den Geisteswissenschaften liefern in meinen Augen übrigens die erstaunlichen Werke des Richard David Precht, der es damit sogar immer mal wieder auf gute Sendeplätze geschafft hat (und auch noch Applaus erntet)…
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@energist: Könnten Sie eventuell den von Ihnen eingebrachten Begriff der “inneren Einsicht” definieren?
Über den französischen Mathematiker André Weil:
„He thought of making a career of philosophy, but after shining on an examination in the subject without having done the required reading, he changed his mind. He reasoned that a field in which “one could do so well while barely knowing what one was talking about was hardly worthy of respect.“
Ich bin hier normalerweise nur der stille Mitleser, aber diesmal muss ich doch einen kurzen Kommentar abgeben:
Schließt nicht von Philosophen und ihren merkwürdigen Studienanforderungen auf alle anderen Geisteswissenschaftler. Ich kann aus meinen Erfahrungen im Geschichtsstudium sagen, dass vieles, was man über Geisteswissenschaften sagt, gerade auf mein Fach nicht zutrifft. Bei uns wurde im ersten Semester kräftig ausgesiebt (50-60% Durchfallquote) und wer dann noch übrig blieb, scheiterte dann häufig noch drei Semester später an den Latein- bzw. Altgriechischanforderungen. Am Ende blieben von den Leuten mit denen ich das Studium begonnen hatte nur eine Handvoll übrig.
Insgesamt ärgert es mich aber dennoch, dass Geschichte zu den Geisteswissenschaften zählt. Wir sind kein Laberfach und unsere Quellen sind sehr real und bestehen nicht aus irgendwelchen unbewiesenen Behauptungen, die gebetsmühlenartig wiederholt werden. Manche Leute sehen aber halt nur den Unsinn, der in Gender Studies, Philosophie und Soziologie fabriziert wird und schließen daraus, dass das in anderen Geisteswissenschaften auch so abläuft.
“Ich habe nie sehr viel von Philosophen gehalten.” Ein bildschöne, überaus bescheidene – und ganz sicher von tiefer Einsicht in 5000 Jahre Geistesgeschichte getragene – Aussage.
Was wir wirklich dringend brauchen: mehr meinungsstarke Informatiker, denen jegliche Hybris fremd ist und die dafür unsere Welt wirklich verstanden haben. 😉
@FF: Verstehe, Philosophen gehören zu den Personengruppen, die der Meinungsbildung enthoben sind und von denen man zwangsweise eine „sehr gute” Meinung haben muss.
Bereits die zurückhaltende Aussage „nicht sehr viel” von denen zu halten führt schon zu giftigen Kommentaren. Es leben die Zwangsmeinung.
Wieviele der „Philosophen” der letzten 5000 Jahre haben denn tatsächlich die Geistesgeschichte beeinflusst? Waren’s mehr als 20 Leute? von wievielen insgesamt?
Ich glaube, der Anteil derer, die etwas leisten, an der gesamten Berufsgruppe, ist bei Informatikern viel, viel höher als bei Philosophen.
Und der Einfluss der Informationstechnik auf die Gesellschaft (Computer, Tablet, Handy, Internet,…) muss sich hinter dem der Philosophen sicher nicht verstecken.
Bitte wie die lange galt die konstantinische Schenkung als als beweisen? Historiker jedes Zeitalters haben die staatstragende Verantwortung für die Geschichtspolitik, um beispielsweise keine Chronologiekritik, oder Kritik der Vergangenheispolitik aufkommen zu lassen. Ein Edward Snowden der Historiker und Mediävisten wäre Heribert Illig. Doch dem einfachen Volke interessieren solche ihm fern liegende Sachverhalte nur sehr wenig und für einen Historikerstreit sind die Fachleute zu saturiert. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Die Quellenkritik hat ihre festgezogenen Grenzen. Abweichler werden als verrückte Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Brötchengeber erwarten von ihren Historikern die Bewahrung des politischen Mythos, der Erinnerungskultur und dem kollektives Gedächtnis zur Staatsräson für die Nationalgeschichte der jeweils herrschenden Staatsideologie. So kann auch mit der fälschlichen Behauptung über den Besitzes eines Professorentitel das Geschichtsfernsehen im Staatsfunk gemacht werden. Sollte eine feministische Geschichtschreibung verlangt werden, wird selbstredend eine solche geliefert. Von irgendwas müssen ihre Brötchen verdient werden. Historiker sind bei Regimewechsel ähnlich flexibel, wie Juristen beim politischen Wechsel der Gesetzestexte.
@Hadmut
So kann ich das nicht stehen lassen. Als ehemaliger Philo-Student (Nebenfach) weiß ich ziemlich genau, wie es dort aussieht. Und um mal darauf zurückzukommen, wie es denn genau aussieht:
Das “nichts” gefordert wird ist falsch. Gerade du als Informatiker solltest wissen, wie kompliziert teilweise Logik-Klausuren sind. Wir haben die selben Klausuren wie die Informatiker, ohne Abstriche, und das im ersten Semester aufgrund dessen, das “Aussagenlogik” fester Bestandteil des Studiums ist.
Zweitens, und da kommen wir der eigentlichen Wahrheit auf die Spur:
Ja, es stimmt, es gibt keine einheitlichen Standards. Aber das heißt nicht, dass die Ausbildung per se schlecht sein würde. Es gibt viel Blödsinn, es gibt aber auch viele sehr anspruchsvolle Kurse, die sicherlich nicht jeder mal eben “einfach so belegen kann”.
Ich habe etwa fast ausschließlich schwere Kurse gebucht, darunter waren unter anderem auch Texte von Bertrand Russell, Karl Popper, Nietzsche, aber auch Kant sowie Aristoteles und den “Theorien der Gerechtigkeit”, Schrödinger (ja, diesen komischen Katzen-Physiker :P), und als Thematiken waren da nicht nur Labereien dabei, sondern auch sehr viele naturwissenschaftliche Thematiken.
Übrigens finden viele dieser damaligen Gedanken, insbesondere von z.B. Kant ihren Eingang in die Grundgesetze und in die heutigen Institutionen, die darauf aufbauen. Zu behaupten, sie hätten nix geleistet, geht eher an der Realität vorbei.
Aber leider gibt es so viele verschiedene Arten von Philosophie, die alle gelehrt werden an der Universität und viele davon sind anspruchslos, aber wenige sind im Mindesten genau so schwierig wie das bei MINT-Kursen der Fall ist.
Auch “alle Geisteswissenschaftler”?
Und da wird deiner Meinung nach nicht ausgesiebt?
Bei uns hatte jede Japanisch-Klausur damals ca. 70-80% Durchfallquote.
Am Ende waren es von 160 Leuten anfänglich nicht einmal mehr 30, die ihren Bachelor abgeschlossen haben.
Und mich kotzt es genauso an, wenn wieder einmal Standards verwässert werden und alle Geisteswissenschaflter als schlecht darstehen, wobei das nur auf einen immer weiter wachsenden Teil zutrifft.
Deswegen werde ich ja auch in den Ingenieurs-Bereich gehen. Denn (und da hast du recht): Bei den Geisteswissenschaftlern laufen auch verdammt viele Flaschen rum.
Achja, kleiner Nachtrag noch:
Die Logik, mit der du als Informatiker arbeitest wurde übrigens von Geisteswissenschaftlern entwickelt, oder kurz gesagt: Ohne Geisteswissenschaftler gäbe es deinen Beruf gar nicht!
@ST_T:
Das ist mir wohl bekannt, ich besitze mehrere Bücher darüber. Und der Prof, der bei uns damals die Vorlesung darüber gehalten hat, war Philosoph und nicht Informatiker.
Er sagte aber, dass er zu den Informatikern gegangen ist, um das endlich mal richtig und nützlich zu machen.
Außerdem lässt sich das auch nicht auf alle Philosophen verallgemeinern. Solche Sachen gehen auf deutlich weniger als 1% der Philosophen zurück. Logik den Philosophen zuzuschreiben ist wie Deutschland das Volk der Dichter und Denker zu nennen, weil mir mal ein paar davon hatten.
Same as here.
Ironischerweise plane ich genau dasselbe. Ich habe mehr als genug von Geisteswissenschaften, und glaube mir: Es geht nicht um den Stoff, oder das Interesse, sondern das was Zukunft hat.
Es ist aber einfach unwahr, wenn man behauptet, es gäbe keine Qualitätskontrollen. Wie gesagt, als jemand der Japanisch gelernt hat weiß ich darüber auch bescheid, aber:
Das Problem ist, dass das im Studium einige Prüfungen sind, die aber danach völlig irrelevant sind weiterhin. In Philo ist Logik verpflichtend, und dann? Mit ein bisschen Information kann man sich leichtere oder schwerere Dozenten rauspicken, und dann ist das mit dem Notenschnitt ein Kinderspiel. Oder kurz gesagt: Jemand mit nur einfachen Klausuren ist besser gestellt als jemand, der sich wirklich mit komplexen Themen auseinander setzt.
Das war schon bei uns so und ich denke, das wird anderswo auch nicht anders sein.
Außerdem besteht bei Geisteswissenschaften ein riesiger Unterschied zwischen Fakultät A und B. Ich habe nicht die besten Noten in Japanisch, aber mein Abschluss ist mehr wert als der Abschluss von der Uni Köln in Japanologie, da selbiger nämlich deutlich_weniger Sprachkompetenzen vermittelt.
Das Problem bei Geisteswissenschaften ist ganz simpel: Es gibt keine einheitlichen Standards, keine einheitlichen Prüfungen und daher auch keine einheitlichen Abschlüsse, die gleich viel wert sind. Deswegen kann ja auch sowas wie “Gender” so schön gedeihen, es ist eigentlich nur das Symptom der vorigen Ursache.
Zum Glück werde ich ab Winter bei den Mechatronikern anfangen…
Habe aus einer Laune heraus damals zum Ende meines (naturwissenschaftlichen) Studiums eine Philosophievorlesung besucht. Thema: Theorie der griechischen Tragödie oder so. Interessantes und bis dahin mir völlig unbekanntes Phänomen: im Auditorium >10 Gasthörer im Alter über 60 Jahre, Typ (früh-)pensionierter Lehrkörper. Die saßen geschlossen in der ersten Reihe, und nahmen als einzige höchst aktiv an der Veranstaltung teil, und zwar in Form ständiger Verständnisfragen nebst zugehöriger Besserwisserdiskussion mit dem Dozenten (was ich persönlich ab einem bestimmten Punkt als sehr störend und lästig empfand).
Gasthörer waren mir die ca. vier Jahre davor an der Uni nicht ein einziges mal aufgefallen.
@ST_T
Was genau meinst du mit “was Zukunft hat”? Geht das bei dir eher in die Richtung “Zukunft für meinen Geldbeutel”, oder “Zukunft für Wissenschaftlichen Fortschritt”?
Mein größtes Problem mit Philo(sophie|logie) und anderen Geistenwissenschaften ist, dass man m.E. nicht erwarten kann, dort irgendwelchen signifikanten oder praktisch nutzbaren Fortschritt zu erreichen. Wenn man z.B. die Badekultur des 4. Jahrhunderts erfolgreich erforscht, wem bringt das praktisch irgendwas (und wenn, wieviel)?
Klar wäre diese Erforschung, wenn man sie denn wissenschaftlich durchführt (@KritischerHistoriker) insgesamt wissenschaftlich (hey, eine Tautologie!), aber mir reicht es auch schon wenn bei der Arbeit ein Skript rauskommt das halbwegs anständig funktioniert und nicht dauernd crasht. Damit kann man praktisch was anfangen.
Damit will ich nichts gegen Grundlagenforschung sagen. Die ist, wie der Name schon sagt, eine Grundlage für weitere Forschungen die durchaus praktischen Zweck haben (können).
Aber Geisteswissenschaften, da kommt was raus was häufig subjektiv ist (insbesondere Sprachwissenschafften — Stichwort “Interpretation”) und halt doch häufig Forschung zum Selbstzweck darstellt. Bedenklich finde ich, dass bei vielen Forschungen schon von vornherein klar ist, dass sie eigentlich niemanden wirklich weiterbringen werden.
Sicher, nicht 100% der Geisteswissenschaftlichen Forschung haben diese Eigenschaft, aber ich meine, dass der Anteil doch um Größenordnungen höher ist als bei Naturwissenschaften.
Philosophie -> Japanologie -> Mechatronik finde ich sehr interessant! Ich kenne eher die Elektrotechnik -> Physik-Leute und ähnliches.
Na ja, Erwin Panofsky, der u.a. mit Albert Einstein und Wolfgang Pauli befreundet war, bezeichnete seine beiden Söhne, der eine Physiker, der andere Meteorologe, immer scherzhaft als: meine beiden Klemptner.
Das war halt die damals übliche Arroganz der deutschen Geisteswissenschaftler.
Allerdings ist die völlig aus der Luft gegriffene Behauptung, “deutlich weniger als 1% der Philosophen” hätten etwas Sinnvolles getan, sowie die hier immer wieder zur Schau getragene pauschale Verachtung der Geisteswissenschaften, mindestens genau so arrogant und, was schlimmer ist, sie ist fundamental dumm.
Es gibt auch naturwissenschaftliche Laberfächer. Z. B. Biologie. Das habe ich studiert, nachdem mir Wirtschaftsingenieurwesen nach einem Jahr definitiv zu stressig wurde (obwohl ich fast alle Scheine bestand). Ich bezeichne die Biologie gerne daher als die “Sozialpädagogik” der Naturwissenschaften.
Sicher könnte man das Biologiestudium auf ein Niveau heben, dass die Absolventen damit wirklich etwas anfangen könnten bzw. sich ein Grundwissen über die Systematik des Lebens erarbeiten, das scheint aber nicht gewünscht (Zitat Spektrum der Wissenschaft: “Täglich sterben im amazonischen Regenwald hunderte von Arten aus, die Biologen, die sie hätten bestimmen können, sind vor ihnen ausgestorben”.)
Im Vergleich mit dem kombinierten MaschBau/BWL Studium ( = WiIng) war das Biologiestudium ein schlechter Witz. Ich habe es darum auch abgeschlossen, obwohl ich die meiste Zeit des Studiums im Rechenzentrum gejobt oder Netzwerke z. B. in den Studiwohnheimen mit aufgebaut habe und mich kaum mit dem Fach beschäftigt habe.
Zum Glück habe ich mich kurz vor dem Platzen der Dotcomblase entschieden, doch meinen Abschluss zu machen, statt an einem “coolen Startup” von drei weiteren NaWi-Abbrechern mitzumachen.
Nachdem ich in einem Fachbereich der Biologie dort nicht nur meine Diplomarbeit “mal so nebenher” gemacht habe, sondern damals aus Mitleid mich um sämtliche Rechner und EDV Wehwehchen der Mitarbeiter dort gekümmert hatte, wurde ich dann nach Abschluss dort sofort zur Promotion aufgefordert und bekam einen 3,5 Jahres Vertrag auf den Schreibtisch gelegt (das gibt es sonst an der Uni für Biologen nicht, schon gar nicht für eine Promotion). Da die “selbstgewählte” Frage selten dämlich war, war das Ergebnis meiner 3,5 jährigen Teilzeitleistung ebenfalls unterirdisch, reichte aber für eine Promotion mit “cum laude”. Da ich diesen Grad aus Verzweiflung während der Arbeitslosigkeit in meinen Personalausweis aufnehmen liess, werde ich ihn jetzt nicht mehr los.
Zum Thema Informatik & Philo: Aussagenlogik nahm in meiner Erstsemestervorlesung knappe drei Wochen ein, danach kam Prädikationlogik und Resolutionskalkül. Später dann noch höherer Ordnung, Temporallogik etc.
Das jetzt als besondere Hürde oder Leistung im Philosophiestudium hinzustellen, wirft kein gutes Licht auf eben dieses 🙂
Ansonsten verweise ich mal auf das Blog http://www.sciencefiles.de
Sozialwissenschaftler, die die qualitative Spannbreite an Unis deutlich machen. Und die Informatik ist seit Gender, Wirtschaftsinformatik-PPT und “Neue Medien” auch nicht mehr ohne Fehl- und Tadel. Ich kann hier quasi Prüfungen ablegen, bei denen ich nur ein paar HTML-Tags aufzählen muss …
Rächtschreipung wirt auch nur noch filosofich gesähen:
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/sprachnotstand-an-der-uni-studenten-koennen-keine-rechtschreibung-mehr-12862242.html
Gib einem Mann einen Stapel Holz, und er hat es einen Tag lang warm,
zünde ihn an, und er hat es warm bis an sein Lebensende!
Nachtrag:
Die Holzanektode stammt so oder so ähnlich von Terry Pratchett!
@Reinhard
Ich hatte Japanologie als KF und Philo als EF. Das Grundproblem, das ich aus Erfahrung kenne ist, dass Geisteswissenschaften größtenteils nur noch Geschreie um Fördergelder sind und der eigenen Bestätigung bzw. Existenzberechtigung dienlich sind, sonst nicht. Weiterkommen erfolgt nur über Personen, die einem per se unsympathisch sind, und wenn ich ehrlich bin: Bei uns wurde kein Können, sondern nur Auswendig-Lernerei verlangt. Das ist zwar durchaus legitim bei Sprachklausuren, aber nicht mehr, wenn es um eigenständige wissenschaftliche Arbeiten bzw. Seminare geht, wo letztlich nur das große Dogma gelehrt wird, nicht aber kritische Wissenschaft – und sowas hat keine Zukunft. Das Christentum geht unter, ebenso wie die ganzen anderen dogmatischen Religionen auch. Und eine Wissenschaft, die immer mehr in den Dogmatismus abrutscht wie auch Gender hat ebenso keine Zukunft.
Vielleicht ist meine Hoffnung ja naiv, aber ich suche Herausforderungen. Ich suche vor allem etwas, womit ich mich selbst weiterentwickeln kann. Ich hatte bereits mit z.B. Mechatronik und Ingenieurswesen zu tun, ebenso mit Informatik, also kam vor einiger Zeit die Frage auf, wieso ich das nicht einfach verbinde. Das Können dazu sollte ich haben.
@Panke
Das war ja nur eine beispielhafte Aufzählung dessen, was bei Philo herausfordernd ist. Natürlich liegt der Schwerpunkt vollkommen anders als in Info, es ging aber um die Aussage, dass es in Philo keine harten Prüfungen gäbe, und dem ist beim besten Willen nicht so. Das Problem besteht aber eher darin, dass CP beim Dozenten A != CP beim Dozenten B sind, weil B durchaus härter prüft als A das tut.
Und bei Philo ist das extrem_auffällig.
Leider ist das mittlerweile auch immer mehr bei Naturwissenschaften verbreitet…
Nachtrag: Nicht das es falsch verstanden wird: ich halte Gender für KEINE Wissenschaft!
Rächtschreipung wirt auch nur noch filosofich gesähen …
… Die Holzanektode stammt so …
Das war aber jetzt hoffentlich nur ein Versehen, oder wolltest du damit auf subtile Art zum Ausdruck bringen, dass eine parodierte Spruchweisheit etwas anderes als eine Anekdote ist? 😉 … wobei sich mir der Bezug zum diskutierten Thema nicht so recht erschließen will.
Same result as any discussion. Wir sind uns also einig sind, dass es nicht alle Philosophen, also gerade nicht die Philosophie als solche betrifft. Also geht es gar nicht speziell um Philosophie, sondern das ist nur der Aufhänger. Es ist nicht anders als anderswo: Wo Unsinn keine direkten auf den Verursacher zurückwirkenden negativen Folgen hat, bedarf es einer Kontrolle. Hat das herrschende System kein Interesse daran, weil der Unsinn herrschaftsstabilisiernd wirkt, findet eben eher eine Förderung des Unsinns statt. Big deal. Wussten wir schon 68.
Das Problem ist nicht, daß das Studium der Philosophie aus Sicht eines Ingenieurs, Naturwissenschaftlers oder Physikers kaum Anforderungen stellt. Das Problem ist nicht einmal, daß das Fach geschätzt hundermal mehr Leute studieren als tatsächlich Bedarf entsteht. (Vermutlich eher mehr.)
Denn das, was der Philosoph an der Uni lernen sollte, ist zu einem großen Teil nur durch “innere Einsicht” zu erreichen, setzt intensive Kopfarbeit voraus, die im Rahmen eines Uni-Kurses oder einer Vorlesung nur bedingt vorbereitet, aber nicht selbst geleistet werden kann.
Problematisch wird es eigentlich erst nach dem Studium. Da stehen dann die Master of nothing (denn das sind die 80 % Philo-Studenten, die den Freiraum tatsächlich zum Nichtstun nutzen), die durch die Uni fünf Jahre und länger völlig unrealistische Vorstellungen von Arbeit, Leistung und Qualität vermittelt bekamen. Und die wollen (sie haben ja schließlich einen Universitähäts-Abschluß) natürlich einen entsprechend dotierten Job. Einige kriegen auch hier noch die Kurve, schulen um und kommen gut in anderen Branchen unter.
Die anderen sind ein Problem. Zunächst einmal natürlich für sich selbst, da auf einen derart enttäuschenden Realitätsabgleich natürlich entweder große Resignation oder großer Unmut folgt. Danach und dadurch aber auch für die Gesellschaft.