SPD: Missbrauch der Rundfunkabgabe als Journalismus-Subvention
Journalismus und SPD rutschen gerade wieder ein Stück weiter ins Kriminelle ab: Der nächste Hammer von Missbrauch und verdeckter Steuererhöhung und Subventionierung.
Ich habe in den letzten Jahren, vor allem in letzter Zeit ja einiges darüber geschrieben, dass der Journalismus gleichzeitig unter einem Qualitätsabsturz und unter Käuferflucht leidet, und dass sich beides gegenseitig bedingt. Die Printmedien drucken immer mehr Müll, immer mehr Ideologie-Gebrabbel, immer mehr linke Propaganda, mit – paradoxerweise – immer weniger Aussagen, weil überall das gleiche drinsteht. Eigentlich gibt es fast nur noch zwei Arten von Inhalten: Die, die sie von den Agenturen unverändert übernehmen, und feministische Gender-Propaganda der immer dümmeren Sorte. Das führt dazu, dass immer mehr Käufer sich naserümpfend abwenden (oder zu der Erkenntnis kommen, dass das billigste Blatt reicht, wenn eh überall dasselbe drin steht), und die Umsätze rapide sinken. Das nun wiederum führt dazu, dass sich die Redaktionen von ihren freiberuflichen Mitarbeitern trennen und sich auf eine kleine Kerntruppe reduzieren, die ihrerseits aber keine Recherche mehr betreibt, sondern nur noch das Tagesgeschäft erledigt: Sport, Wetter, Horoskop, dpa durchreichen, Gender-Geschwätz. Recherchiert wird nichts mehr. Und so entsteht eine monströse Abwärtsspirale, die ja bereits einige in die Pleite gesteuert oder als Ramschartikel zum Verschachern freigegeben hat.
Das führt natürlich zu einem enormen Heulen und Wehklagen unter den Journalisten. Habe ich beispielsweise letztes Jahr auf der Jahrestagung des Netzwerks Recherche erlebt (und gerade aktuell findet die diesjährige statt. Ich bin aber nicht hingefahren, weil sie im Programm überhaupt nichts haben, was nicht schon letztes Jahr dran war. Denen fällt nichts mehr ein, es sieht aus, als hätten sie einen gebrauchten Teebeutel vom letztem Jahr nochmal aufgegossen. Was sollte ein Publikum denen noch abkaufen wollen, wenn sie schon für sich selbst nichts mehr zustandebekommen? Ich habe das da ja auch live miterlebt, wie die Journalisten untereinander aufeinander losgehen um auf alles einzuschlagen, was nicht feministisch und pro Quote ist. Qualität unter Null, nur noch Gezeter und Geplärre. Aber dann das große Gejammer, dass Google und das Internet an der Misere schuld wären. Die allein. Die merken selbst schon gar nicht mehr, wie abgrundtief schlecht der Journalismus geworden ist.
Leser werden sich erinnern, dass ich neulich bei den Medientagen in Leipzig schon einen Redakteur der ZEIT gefragt habe, wann sie endlich pleite gehen. Deren dumpfes Ideologie-Geplärre und deren Versuch, Politik-Propaganda als Journalismus auszugeben, sind einfach nicht mehr auszuhalten.
Nun habe ich ja bisher den Vorteil des freien Journalismus gegenüber dem staatlichen Fernsehen noch darin gesehen, dass man bisher frei darin war, Zeitungen nicht zu kaufen und Verlage pleite gehen zu lassen. Naja, fast. Denn viele Blätter leben ja gar nicht mehr von Lesern oder Verkäufen, sondern von Werbung. Deshalb stehen in manchen Städten ja auch diese albernen Zeitungsständer rum, in die man Geld einwerfen kann oder auch nicht, weil denen lieber ist, dass man die Zeitung klaut, als dass man sie liegen lässt. Ersteres zählt nämlich auf die umsatzrelevante Auflage, letzteres nicht. Deshalb bekommt man auch im Flieger so viele Zeitungen hinterhergeworfen. Viele müssen da schon froh sein, wenn man es kostenlos mitnimmt. Die Werbung rettet die zwar (noch) vor der Pleite, aber auch das nur, wenn sie halbwegs auf Auflage kommen. Und damit werden sie erpressbar, denn ein falsches Wort genügt, und die Werbekunden springen ab. Und die Abwärtsspirale geht weiter.
Jetzt schickt mir gerade ein Leser den Link auf diesen Bericht der FAZ. (Bemerkenswert, dass überhaupt noch eine Zeitung drüber schreibt.) So ein politischer Pseudo-Doktor der SPD will da die zwangsweise Rundfunkabgabe umwidmen und sie an den allgemeinen Journalismus umlenken:
Doch zählt für Eumann, was bleibt: der Titel und mit ihm das Amt. Und mit dem Amt behält Eumann die Chance, den Journalismus zu retten. Nichts weniger hat er vor.
Diesem Ziel soll auch Eumanns zweiter Triumph in diesem Jahr dienen, das neue Landesmediengesetz, das am Mittwoch vom nordrhein-westfälischen Landtag verabschiedet werden soll. Mit dem Gesetz wird ein erstes vermeintliches Journalismusrettungsinstrument ins Leben gerufen: eine Journalismus-Stiftung mit dem politisch korrekten Namen „Partizipation und Vielfalt“. Sie soll Recherche-Stipendien für Lokal- und Regionaljournalisten vergeben, sie soll „innovative Angebote“ zur Aus- und Weiterbildung fördern, sie soll „digitale Publikationsstrukturen für lokale und regionale journalistische Angebote“ fördern sowie ganz allgemein die „Akzeptanz, um zu verdeutlichen, was Qualitätsjournalismus auszeichnet“.
Den Schlüssel zur Finanzierung seiner Journalismus-Rettung will Eumann schon 2011 gefunden haben. „Die Rundfunkgebühr (Haushaltsabgabe) kann mehr, wenn wir wollen“, lautet die Kernthese seines Buchs „Journalismus am Abgrund. Wie wir in Zukunft Öffentlichkeit finanzieren“. Was man mit der Haushaltsabgabe alles machen kann, wenn man nur will, möchte Eumann nun mit seiner Stiftung zeigen. Sie soll bei der nordrhein-westfälischen Landesanstalt für Medien (LfM) angesiedelt werden. 1,6 Millionen Euro stehen der Stiftung jährlich aus dem LfM-Etat zur Verfügung. Der LfM-Etat speist sich wiederum aus dem Rundfunkbeitrag.
Das heißt, dass aus dem „Rundfunkbeitrag” teilweise eine verkappte Steuer wird, mit der letzlich nicht Personen, sondern Haushalte besteuert werden, und aus der dann das Geld in den privatrechtlichen Journalismus gelenkt werden soll. Eine verfassungswidrige Steuer (denn als Abgabe ist sie ja zweckgebunden und könnte so gar nicht erhoben werden) und eine verfassungswidrige Finanzierung des privatrechtlichen Journalismus. Man könnte auch sagen „korrumpiert”. Denn es ist ja bekannt, dass die Politik jetzt schon Journalisten zu Wohlwollen erpresst, indem sie sie von Informationen und Terminen abschneidet, wenn die nicht wohlwollend schreiben. Ratet mal, was die dann schreiben müssen, die aus diesem Topf da finanziert werden? Das sind dann irgendwelche Jung-Schreiberlinginnen direkt von der Uni, die mit einem „Stipendium” von vielleicht 30.000 Euro im Jahr schon glücklich zu machen wären. Viele freie Journalisten kommen so weit nämlich schon nicht. Das heißt, dass man mit 1,6 Millionen jährlich durchaus 50 regierungsfreundliche Journalisten einkaufen kann. Und wenn die dann wegen des Stipendiums gar nichts anderes mehr tun müssen als SPD-freundlich zu schreiben, dazu noch organisiert, dass die das schön auffächern, steht dahinter eine enorme Meinungsmanipulationsmacht. Und ich bin sicher, dass das erst der Anfang sein soll. Das wird noch mehr.
Das muss man sich mal klarmachen, was die da abziehen: Eine Zwangsabgabe, aus der dann eine „Stiftung” gespeist wird, die wiederum willkürlich Geld an Journalisten verteilt.
Besonders verdächtig finde ich daran die Formulierung „Partizipation und Vielfalt“. Das ist eindeutig feministisch. Und wenn die SPD dahintersteckt, sowieso, denn die sind davon ja komplett befallen und besessen. Geht also wieder um dasselbe Ziel wie auch schon bei den Professuren: Gender-Idiotinnen völlig leistungsunabhängig auf Posten zu hieven, auf denen der Bürger sie durchfüttern muss, ob er will oder nicht. Frauenquote eben. Was nicht selbst wettbewerbsfähig und kaufwürdig ist, muss zwangsgekauft werden.
Zeigt aber auch wieder mal schön, wie derb, hemmungslos und rechtswidrig die SPD agiert und alles, dessen sie habhaft werden kann, für politische Machenschaften missbraucht. Obwohl’s ja im Journalismus schon eine Männerflucht gibt, reicht der bestehende (sinkende) Stellenbestand nicht mehr aus, den
Mögen Flöhe, Pestilenz und Pleite den deutschen Journalismus heimsuchen.
In dieser Reihenfolge.
14 Kommentare (RSS-Feed)
> Dafür steigt die Reichweite von Blogs.
Ja. *extra breites Grinsen*
> Was nicht selbst wettbewerbswidrig und kaufwürdig ist, muss zwangsgekauft werden.
Sollte das “wettbewerbsfähig” heißen?
> Sollte das “wettbewerbsfähig” heißen?
*Seufz* Ja. Wieder mal die Finger, die andere Silben schreiben als das Hirn denkt.
Die SPD gehört über ihr Tochterunternehmen Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft zu den größeren Zeitungsbesitzern in Deutschland.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Druck-_und_Verlagsgesellschaft
Ein staatlicher Zuschuss zu den Journalistengehältern senkt natürlich indirekt die Verlagskosten. Die SPD handelt hier also nicht nur aus ideologischen Motiven, sondern auch aus finanziellen.
Über die enorme Einflussnahme der SPD auf Medien, die Emil anspricht, hatte Sciencefiles auch mal was… mit einer genauen Auflistung:
http://sciencefiles.org/2012/04/20/spd-sozialdemokratischer-pressekonzern-deutschland/
Ich könnte jetzt noch einen Nazivergleich bringen, aber ich hab versprochen, mich da zurückzuhalten.
“Nur die Wahrheit wird Euch befreien*”
Heute sichert allein die absolute Lufthoheit der Hintertanen über die Medien dem System noch für eine kleine Weile die Aufrechterhaltung seiner gigantischen Lügenmatrix – in allen Bereichen und zu allen Themen.
Dieses Monopol wird fallen.
Alternativen sind in Arbeit, aber sie brauchen noch Zeit.
Dann wird es spannend, denn die dadurch bewirkten Umbrüche werden noch viel gravierender und weitreichender, als was durch Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, bewirkt wurde.
Die heutige Lügen-Journaille wird dabei keine Rolle mehr spielen, von ganz wenigen, handverlesenen Ausnahmen abgesehen.
Die Wahrheit läßt sich nicht auf Dauer verbergen!
(* Copyright Jesus von Nazareth)
@Marcionit: Ich verneige mich tief vor Deiner Sprachfertigkeit. Chapeau!
Beispiele für genial Saudummdeutsch:
(Auszug aus einem Artikel auf kn.de)
Die Kampagne vom Hamburger Designstudio Feldmann und Schultchen beschreibt den Norden als Glücksland. Allen Motiven gemein ist ein pinkfarbener Kreis. Darauf sollen Botschaften zu lesen sein wie _„Glücks Wachstums Gebiet“_, …”
Was macht eigentlich dein Antrag auf Presseausweis, Hadmut? Oder hab ich da schon was verpasst?
> Was macht eigentlich dein Antrag auf Presseausweis, Hadmut? Oder hab ich da schon was verpasst?
Um diese Rechtsfrage geht es momentan kaum. Es zieht sich, weil die bei Akteneinsichten ganz massiv mauern.
Oder anders gesagt: Die Humboldt-Uni und das Familienministerium haben allerhand zu verbergen. Das zieht die Sache hinaus.
Ich ätz’ jetzt mal ein wenig:
“…und dass sich beides gegenseitig bedingt.”
ist vielleicht “…dass einander bedingt.” gemeint? Warum steht das dann nicht da? dieses”und dass sich beides gegenseitig bedingt.” und ähnliche wortreich-nichtssagende Artefakte und Konstrukte sind nämlich zum Zeilenhonoraraufblasen erfunden worden! Schreibst Du nach Zeilenhonorar, in Deinem Blog?
Das Gejammere über Kanak und diverse Varianten in anderen Beiträgen hier unterschlägt die Vorbildwirkung hiesigen (nicht nur, zur Klarstellung!) Journalismus…
Denn diese Gratisblättchen sind schiere Dealphabetisierungskampagnen!
@Stuff: So ein Schwachsinn. Ich schreibe hier nicht nur nicht nach Zeilenhonorar, ich habe nicht mal Zeilen. Versteh’ erst mal HTML, bevor du so einen Senf abgibst.
Davon abgesehen gibt es überhaupt keinen Grund, etwas auf die kürzest mögliche Art zu schreiben. Du kommst mir vor, wie diese Besserwisser, die bei jedem Pleonasmus sofort angerannt kommen und den „weiß Schimmel” zitieren. Boah, die dämlich. Wie abgrundtief dämlich. Denn Pleonasmen sind kein Fehler und es liegt in der Freiheit des Autors, Pleonasmen zu benutzen und zu verwenden, wie es beliebt. Kann nämlich auch die Verständlichkeit erhöhen.
Und überdies ist „einander” und „gegenseitig” nicht die gleiche Aussage. Es ist etwas anderes, wenn zwei einander beschießen oder sich gegenseitig beschießen. Denn das eine drückt Zusammengehörigkeit aus, das andere, dass sie nicht zusammengehören.
Deshalb solltest Du vielleicht mal Deine Deutschkenntnisse auf ein erträgliches Maß anheben, bevor Du gegen andere „ätzt”. Denn das, was Du da abgeliefert hast, war auch kein ätzen, sondern pöbeln. Ätzen (und damit meine ich durchaus den sprachlichen und nicht den chemischen Sinn) ist auch was anderes.
Oder kurz gesagt: Lern doch erst mal Deutsch!
> unterschlägt die Vorbildwirkung hiesigen (nicht nur, zur Klarstellung!) Journalismus…
Die kann man nicht unterschlagen, denn der hiesige Journalismus ist kein Vorbild mehr.
> Denn diese Gratisblättchen sind schiere Dealphabetisierungskampagnen!
Scheint bei Dir ja schon gewirkt zu haben.
@Hadmut:
Nunja, aus meinem “…und ähnliche wortreich-nichtssagende Artefakte und Konstrukte sind nämlich zum Zeilenhonoraraufblasen erfunden worden!” machst Du “Ich schreibe hier nicht nur nicht nach Zeilenhonorar, ich habe nicht mal Zeilen. Versteh’ erst mal HTML, bevor du so einen Senf abgibst”
Wie kommst Du auf die Idee, ich würfe Dir Zeilenhonorarschinden vor? Ich erwähne bloss, dass viele dieser Umschreibungs- und Aufblas-Praktiken dazu erfunden wurden – übrigens nicht nur im Deutschen.
Das mit dem Deutsch Lernen nehme ich mir zu Herzen und dass mit dem Eítschtiämäl auch.
Das mit der Zusammengehörigkeit und Nichtzusammengehörigkeit ist mir allerdings nicht klar.
mfg
kein Print, passt aber zum Thema:
die erste Minute reicht schon….)
http://vimeo.com/100000410
Die Aussagen in dem Artikel kann ich bestätigen. Es gibt nur noch wenige echte Journalisten, der Rest sollte sich PR-Berater nennen.
Auch die Quoten der Onlineauftritte diverser “Qualitätsblätter” fällt rapide.
Dafür steigt die Reichweite von Blogs.